TAMMOX IST UMGEZOGEN / AUS TAMMOX WURDE "TAMMOX-II"

Um die beklagte Seitenaufbaugeschwindigkeit zu verbessern, bin ich auf einen zweiten Blog umgezogen. Und zwar hierhin. Ich bin dankbar für ein Feedback!

Sonntag, 9. Oktober 2011

Rüpel

Es fällt vielen von uns nicht leicht sich immer im Griff zu haben.
Insbesondere im überarbeiteten Zustand oder unter psychischem Druck bleibt nicht jeder immer ruhig und rational.
Dabei sind in Extremsituationen die Reaktionen oft verblüffend.
Dominante, selbstsichere Typen, können ganz kleinlaut und weinerlich werden, während das klassische Sensibelchen möglicherweise besonders konzentriert ist und „gut funktioniert“.

Diese Paradoxien habe ich immer wieder aus Erzählungen meiner Großelterngeneration von den Bombennächten im WK-II gehört. Erwachsene starke Männer, die weinten und zitterten, während die Töchter schon mal raus aus dem Bunker gingen und sich umguckten.

Während man sich aber üblicherweise nicht freiwillig aussucht im Bombenhagel zu liegen, wenn alles um einen herum im Feuersturm vernichtet wird, gibt es Jobs, die einem mit ziemlicher Sicherheit absoluten Stress einbringen.

Jobs, in denen es höchst suboptimal ist, wenn man zur Kategorie Choleriker gehört oder mit losem Mundwerk auffällt.

Daher ist ein Brüllaffe wie Ronald Pofalla, der in Angies Kanzleramt „Scheiße, Fresse, Scheiße“ grölt, als Kanzleramtsminister ungeeignet.

Daher ist ein Berlusconi, der bei jeder noch so unpassenden Gelegenheit schlüpfrige Witze reißt, oder mit seiner Potenz prahlt als italienischer Ministerpräsident ungeeignet.

Daher ist ein Dominique Strauss-Kahn, der alles was nicht bei drei auf dem Baum ist, durchrammelt, nicht als IWF-Chef geeignet.

Daher ist ein Matthias Matussek, der bei jeder Gelegenheit seine Mit-Diskutanten niederbrüllt und Jähzornanfälle bekommt nicht als TV-Journalist tauglich.

Daher ist insbesondere ein Donald Rumsfeld nicht als US-Minister geeignet.
Rumsfelds ungehemmte Bösartigkeit, mit der er auf ihm nicht genehme Fakten reagierte, sind Legende. Er hat seiner Nation schwer geschadet, als er über einen sachlichen Dissens so ausflippte, daß er gleich ein Dutzend Länder als irrelevantes „Altes Europa“ abschrieb.
Er hat seine Regierung lächerlich gemacht, als er sich wie ein Dreijähriger, dem man seinen Schnuller weggenommen hatte, weigerte Amtskollegen wie Peter Struck auf internationalen Konferenzen die Hand zu geben.

Rumsfeld, 79, der illegale Foltermethoden anordnete, und gegen den die US-Menschenrechtsorganisation Center for Constitutional Rights (CCR) Klage bei der deutschen Bundesanwaltschaft wegen Kriegsverbrechen und Verstößen gegen das Völkerrecht im Irak einreichte, ist bis heute unangehm aggressiv.

Zehn Jahre nach dem Beginn seines Krieges gegen die Afghanische Bevölkerung und achteinhalb Jahre, nachdem die US-Truppen unter seinem Kommando im Irak einfielen, gab er dem arabischen Sender Al-Dschasira ein Interview und fand es ungehörig auch mal eine kritische Frage aus arabischer Sicht gestellt zu bekommen.

Al Dschasiras Interviewer Abderrahim Foukara fragte hartnäckig nach, wieso Rumsfeld trotz Warnungen aus dem Pentagon mit so wenig Soldaten in den Irak einmarschiert sei, daß die Grenzen nicht geschützt werden konnten. In Folge dessen wären jede Menge Terroristen ins Land geströmt, denen Zehntausende oder Hunderttausende Irakische Zivilisten zum Opfer gefallen wären.

„Do you want to yell at me?“ fragte Rumsfeld entgeistert und pöbelte Foukara, den Leiter des Washingtoner Büros von al-Dschasira nun persönlich an.



Rumsfeld antwortet entgeistert: "Werden Sie nun damit aufhören?" Die Frage sei "herablassend", Fouraka behandle ihn "respektlos" und höre nicht auf zu reden. "Das liegt offensichtlich in Ihrer Natur", sagt Rumsfeld zu Fouraka. "Ich sehe, dass Sie das hier genießen." Es folgt ein Schlagabtausch: "Sie haben mich gerade als Mitarbeiter von al-Dschasira verunglimpft", sagt Fouraka, "aber das ist in Ordnung. Geben Sie mir einfach eine klare Antwort." Rumsfeld kontert: "Warum sollte ich tun, was Sie mir sagen? Sie tun nichts von dem, was ich Ihnen sage." Letztlich bezeichnet Rumsfeld das Interview als "wertlos". Statt Fragen zu stellen, halte Fouraka eine "Strafpredigt". Er gehe davon aus, dass al-Dschasira das Material ohnehin verschwinden lasse.
(Michael König 06.10.2011)

Tja, Rummy, das war wieder mal so ein Irrtum.

Das Interview wurde ausgestrahlt und ist auch auf Youtube veröffentlicht.

Daß Rumsfeld - so wie der Rest der Bush-Administration - lügt, wie gedruckt, ist ja selbstverständlich:

6 Kommentare:

jakebaby hat gesagt…

Erstens kommt Rumsfeldstilzchen ueberhaupt gar nicht um seine eigenen Wahrheiten herum, ... 2tens ist er der Prototyp des LBS-Prinzips, welches rund 85% Wahrheit in Luegen realisiert.

Wer ausgerechnet von einem Rumpelfeld etwas anderes erwartet, sollte sich weiterhin fuer den Erhalt von Schmurchelwurzeln engagieren. ....

Gruss
Jake

Tammo Oxhoft hat gesagt…

@ Jake... und trotzdem habe ich heutzutage den Eindruck, daß Rummy und Bush geradezu Einsteins waren - im Vergleich zu den GOPern von jetzt.

Schlimmer geht immer.

Rumsfeld ist da nur ein wohliges Runtergruseln....

LGT

jakebaby hat gesagt…

Monstrositaeten wie Rumsfeld, Bush sen., Cheney. ... sind auch schon jahrzehntelang auf grauslichsten Ebenen unterwegs kennen ihr Spiel in und auswendig und das heist nun mal Gewalt.

Wie das dann am Regieren aussieht, hat man ja unter anderem kurz und haesslich unter Bush sen. gesehen und bei GW gings dann gleich so richtig zur Sache.
Global hochkaraetigste Verbrecher in Wirtschaft und Morden.

Klar sind die jetzigen GOPler zu strunzdumm um auch nur freiwillig von Schweinen gebissen zu werden.
Wenn die aber drankommen wird es dann eben innen/aussenpolitisch aus total dummem Arschlochsein genauso verheerend, wie das kalte Kalkulieren ihrer Vorgaenger.

Im Resultat interessiert mich dann dieser Unterschied in keinster Weise.
Arschloecher eben!

Zumindest weis (leider nicht einjeder) wo man mit diesen Verbloedeten dran ist.
Aus dem Grund kann ich den gekauften Blender Obama genausowenig ab.


Gruss
Jake

Tammo Oxhoft hat gesagt…

Und immer und immer wieder frage ich mich, wie es angehen kann, daß das Ami-Volk sowas mitmacht.

Sind denn alle Gehirne so gewaschen worden?

Wo sind denn die 99%, von denen jetzt immer alle reden?

A nation in decline wie es so schön immer kolportiert wird.

Ich kann mir vorstellen, daß ich noch zu meinen Lebzeiten zusehen werde, wie Flüchtlingsströme aus USA wegziehen wollen, weil es da nicht mehr auszuhalten ist.

In der SZ stand gestern, daß Herman Cain inzwischen der Top-Favorit für den GOPer-Nominierung ist. Er hätte schon Perry weit abgehängt und läge nun gleichauf mit Romney. Und einen Mormonen will schließlich niemand.


Immerhin ja eine lustige Vorstellung, daß dann der ganze white trash zwischen Obama und Cain wählen müßte. Da werden wohl ein paar Millionen Rassisten noch üble Magengeschwüre wachsen!

McCain, Cain, was da wohl 2016 kommt?


LGT

jakebaby hat gesagt…

Das Perry sollte ja in der Debate am Dienstag seinen Arsch retten.
Wie sich das auch immer in der naeheren Zukunft entwickeln wird, ist diesem Penner realistisch gesehn eigentlich kaum zu helfen.

Gegen den ist ja selbst George noch ein excellent rhetorisch/inhaltliches Genie. ...

'Flüchtlingsströme? ... die meisten Amis waren noch nie woanders, haben vor dem 'Woanders, welches sie nicht kennen eine HeidenAngst und wissen sich auch ansonsten kaum zu helfen. ... etc. ... wobei ich das in mancher Hinsicht gar nicht so meine!
Die sozialen Tiefen in Amerika ankern wesentlich tiefer denn zB. in Deutschland.
Irgendwie bewundere ich all diese Menschen, die sich seit Jahr und Tag ausserhalb des Systems durchschlagen.

Was die Gehirnwaesche angeht, faengt das weiterhin im fruehesten Kindesalter an und dem ist nach Missbrauch von Generationen nur sehr schwer beizukommen und Abhilfe zu schaffen.

Man weis ja nie, aber ich denke mal, dass 'man es nicht auf
Obama/Cain ankommen laesst.
Obwohl ichs als absolut 'excellent begruessen wuerde.

Gruss
Jake

Tammo Oxhoft hat gesagt…

Stimmt, ein Race Obama/Cain liegt auch auß0erhalb meiner Vorstellungskraft.

Allerdings habe ich es auch nach dem irakkriegslügen für ausgeschlossen gehalten, daß GWB 2004 noch mal gewählt wird.
Also was weiß man schon.

Ich fände das jedenfalls auch lustig und daß die ganzen hirnentleerten Teebeutler dann einen schwarzen wählen würden, nachdem sie noch 2008 alles versucht hatte so einen im Weißen Haus zu verhindern, ist ja nicht ohne Ironie.

Würde Cain gewinnen, wäre ich fast dafür, daß die Arschgeigen Merkel, Berlusconi und Sarkozy auch noch eine Legislaturperiode dranhängen.
Die haben sich gegenseitig alle verdient.
Waterboarding wäre nicht gegen ein G8-Gipfeltreffen mit den vier Luftköppen.

Aber vermutlich hat Europa bis dahin auch wieder eine sozialdemokratische Periode.
Die drei genannten Bamsen müssen ja alle in absehbarer Zeit mal in Wahlen gehen und irgendwie reicht meine Phantasie nicht dazu aus, daß einer von den Dreien wiedergewählt werden könnte.

Für Bundeskanzler Steinbrück täte es mir schon Leid, wenn er so einen Schrumpfkopf wie Cain als Gesprächspartner hätte.
Aber der Job ist ja eh kein Ponyhof.


http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,791928,00.html

LGT