TAMMOX IST UMGEZOGEN / AUS TAMMOX WURDE "TAMMOX-II"

Um die beklagte Seitenaufbaugeschwindigkeit zu verbessern, bin ich auf einen zweiten Blog umgezogen. Und zwar hierhin. Ich bin dankbar für ein Feedback!

Donnerstag, 27. Oktober 2011

Wasser soll nass sein?

Das gibt es doch nicht, empörten sich heute mehrere überregionale Schreiberlinge.
Oh Graus, der zu 100 % katholischen Diözesen gehörende* Weltbild-Konzern verdient Geld mit unsittlichen Produkten.
Die Kardinäle Marx und Meisner bereichern sich an Schmuddelpornos.

Potzblitz!

D. J. ANDRESEN u. M. FUCHS skandalisieren in der Mopo was das Zeug hält.

Gläubige entsetzt! Pornos aus dem Kirchenverlag! Sie predigt Keuschheit, wettert gegen die Pille – und macht ein Vermögen mit Porno-Büchern. Neue Enthüllungen stellen jetzt die Katholische Kirche an den Pranger. Und ein Sturm der Empörung geht durch die Schar der Gläubigen. Grund für die Aufregung ist das teils auf Sex-Kundschaft ausgerichtete Online-Angebot des Augsburger Verlages „Weltbild“, der zu hundert Prozent den deutschen Diözesen der katholischen Kirche gehört.
(Mopo, Kölner Express, Berliner Kurier 27.10.11)

Auch auf der anderen Seite des politischen Mainstream-Spektrums schäumt man.
Bernhard Müller von der konservativen WELT und gleichzeitig dem ultrakonservativen kath.net verkündet „Katholische Kirche macht mit Pornos ein Vermögen.

Wat loas?
Der Buchreport hatte die Meldung vor einigen Wochen gebracht und nun schwappt es in die Boulevardmedien über.

Nachdem sich nach der buchreport-Meldung zwischenzeitlich vorwiegend Fachmedien wie kath.net (ein von Österreich aus betriebenes privates Online-Magazin) dem Thema Erotik/Kirche annahmen, stieg am vergangenen Dienstag welt.de mit einem großen Artikel ein: „Katholische Kirche macht mit Pornos ein Vermögen“ – der Autor ist bei kath.net und bei der Springer-Tochter derselbe, Bernhard Müller. Heute legt die „Berliner Morgenpost“ nach: „Katholische Kirche verdient an Pornografie“. Autor: Müller. Höhepunkt auf der Boulevard-Schiene: Der Kölner „Express“ macht heute mit „Kirche macht mit Pornos Millionen“ auf. Tenor der Artikel: Der von mehreren Diözesen gesteuerte Medien-Konzern opfere seine Moral dem kapitalistischen Ziel, „milliardenschwerer Marktführer“ zu werden. Die Glaubwürdigkeit der Kirche – Wasser predigen und Wein trinken – stehe auf dem Spiel.
(Buchreport.de 27. Oktober 2011)

Interessant ist an der Geschichte, daß ganz wie im prüden Amerika Erotik als Ausgeburt Sodom und Gomorrhas angesehen wird, während sich kein Mensch an Waffenwahn und Kriegsverherrlichung stört.

Dabei sind die "Porno-Büchlein" erschreckend banal.
"Vom Luder zum Miststück", "Das Schlampeninternat." oder "Sag Luder zu mir" - oh JESUS. Ich gehe mir lieber sofort die Augen mit Kernseife auswaschen!
Da finde ich es ja noch erotischer Bischof Tebartz-van-Elst in seinen schrill-bunten Messgewändern zu beobachten.

Bräunlicher revanchistischer Killer-Ramsch befindet sich ganz selbstverständlich im kirchlichen Angebot.

Einige Titel bei Weltbild:
Der lange Weg nach Osten - Deutsche Grenadier & Panzer-Divisionen. Ein wesentliches Element der Kriegsführung ist der Ausbildungsstand der kämpfenden Truppe, die Qualität der Waffensysteme und die ideologische und moralische Ausrichtung einer Armee. Die Filmdokumentation zeigt den Aufbau der Heeresverbände der Wehrmacht, den Polen-, West-, und Balkanfeldzug sowie die Vorbereitungen zum Krieg im Osten. Mit dem Unternehmen BARBAROSSA startet dann am 22. Juni 1941 der größte, militärisch notwendig gewordene [sic!!!] Feldzug der Wehrmacht, im Osten. Die deutschen Infanterie- und Panzer - Divisionen überrennen die Stellungen der Sowjets und vernichten große Teile der Roten Armee in gewaltigen Kesselschlachten.

Das Tor zur Festung Europa.
Abwehr- und Rückzugskämpfe des XIV. Panzerkorps auf Sizilien im Sommer 1943. Die Abwehrkämpfe des XIV. Panzerkorps auf Sizilien und die Rückkehr aufs italienische Festland gelten heute als eine militärische und taktische Meisterleistung. Die deutschen Verteidiger der Insel, die 15. Panzergrenadierdivision, die Fallschirmpanzerdivison "Hermann Göring", die 29. Panzerdivision sowie die Kampfgruppe Schmalz, zusammengefasst im XIV. Panzerkorps unter der Leitung des kommandierenden Generals Hans Hube, standen in einem nur 38 Tage währenden Kampf einer vielfachen Übermacht von Angreifern der 8. britischen und 7. US-Armee gegenüber. In einer unbeschreiblichen Odyssee gelang es den einzelnen Pionierbataillonen im Bomben- und Granatenhagel des Gegners, das hinhaltend kämpfende und sich zu den Einschiffungshäfen zurückziehende XIV. Panzerkorps - gedeckt durch einen massierten Flakgürtel, mit dem es gelang, die alliierte Übermacht in der Luft zu bändigen - über die Straße von Messina auf das italienische Festland zurückzuführen. Kein geringerer als Kronprinz Umberto von Italien zeichnete General Hans Hube - stellvertretend für die Leistungen seines Panzerkorps sowie aller beteiligten Verbände - für diesen Einsatz mit dem höchsten italienischen Orden, der Tapferkeitsmedaille in Gold, aus.

Pan­zer vor! Die dramatische Geschichte der deutschen Panzerwaffe und ihrer tapferen Soldaten!

In diesem Buch wird über die deutsche Panzertruppe und einige ihrer profiliertesten Soldaten berichtet. Die Entwicklungsgeschichte dieser neuzeitlichen Waffe, die sich aus relativ bescheidenen Anfängen im Ersten Weltkrieg zum schlachtentscheidenden Faktor des Zweiten Weltkrieges entwickelt hat, ist hochinteressant. Neben der Schilderung des historischen Prozesses ist das Buch vor allem denjenigen Soldaten gewidmet, die dieses Instrument in vorbildlicher Weise geführt haben. In den vierundzwanzig Kapiteln über Leben, Werdegang und Kriegseinsatz deutscher Soldaten der Panzertruppe spiegeln sich die oft kampfentscheidenden Taten tapferer Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften. Ergänzt wird das Werk durch eine Bildgalerie der Träger des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes und höherer Stufen der Panzerwaffe.

Aber braun und rechts macht ja nichts.
Hauptsache unerotisch.
(Ich wünschte die RKK hätte noch viel mehr Pornographie unter ihren Geistlichen verteilt. Dann hätten diese ihre Triebe im Handbetrieb kompensieren können und müßten nicht auf Messdiener zurückgreifen, wenn sie mal wieder spitz wie Nachbars Lumpi wären.)

Die Frage ist nun allgemein die: Wieso tut das die Kirche?
Warum verkauft sie so einen Schund?

Neben dem offensichtlichen Grund (Geld!!!!!!), ist die Antwort dieselbe wie auf die Frage weswegen sich ein Hund selbst am Penis leckt:

„Weil er es kann!“

Weil sie, die Kirche, es kann.

Sie kann sich leisten jede Moral beiseite zu schieben, weil ihr alles nachgesehen wird.

Eine RKK, deren Geistliche nach Schätzungen der SNAP-Anklageschrift beim internationalen Gerichtshof in Den Haag weltweit an die 100.000 Kinder sexuell missbrauchten und deren Bischöfe diese Massenkindervergewaltigungen in fast allen Fällen gedeckt haben, ohne daß der Laden zugemacht wurde, kann das.

Nach menschlichem Ermessen sollte so eine Organisation kein einziges zahlendes Mitglied mehr haben - außer der Pädophilen-Fraktion.
Aber in der Realität wird der Kirche noch zugejubelt.
Die dürfen alles, denen wird alles verziehen.

Was für ein Treppenwirtz der Journaille, daß nun auf einmal Weltbild in den Focus gerät.
Nun tun sie so entsetzt!

Dabei weiß man seit zig Jahren wie Weltbild Geld macht, wie die Caritas ihre Mitarbeiter auspresst, daß die fünf kircheneigenen Banken Geld in Rüstungsfirmen anlegen, daß der Vatikan an Viagra- und Kondom-Fabriken beteiligt war, daß das IOR für die Mafia schmutziges Geld wäscht…etc etc und nun tun sie ganz erstaunt.

Das ist so wie der elende Erzlügner Bischof Laun, der bei Maischberger in der ARD auf die Frage wieso die Kirche nicht früher etwas gegen die Missbräuche unternommen hätte, antwortete: Ja, das habe man ja nicht gewußt und sich gar nicht vorstellen können!
Dabei standen die Fälle seit vielen Jahren alle in normalen Zeitungen und jede Menge private Blogs wie meiner haben das seit Jahren verbreitet. Gestützt auf Informationen aus der ganz normen Presse. Panorama und Monitor haben schon lange darüber berichtet.
NUR Laun und die Bischöfe (die das Schweigegeld bezahlt haben und die Opfer einschüchterten) wollen GAR NICHTS mitbekommen haben.

Die Kirche hat IMMER in ihrer Geschichte bei den abartigsten Verbrechen kräftig mitgemischt und ist anschließend nicht belangt worden.

Ein bißchen Boulevardkritik wegen Pornobüchlein im Weltbild-Verlag erschüttert doch einen Kardinal Marx nicht.

Er gibt jetzt ein bißchen geheucheltes Entsetzen von sich und dann geht es weiter mit dem amoralischen Treiben.
Seit dreieinhalb Jahren sind die Geschäftspraktiken von WELTBILD sogar ganz offizielles Thema bei den Bischöfen.
Aber sie halten es ganz genauso wie bei den kinderfickenden Priestern.

Solange das nicht an die Öffentlichkeit kommt, lassen wir es weiter laufen und falls es DOCH mal rauskommt, tun wir völlig überrascht!

Man wolle, hieß es daraufhin eilig von Seiten der Bischöfe, den "Vertreib möglicherweise pornografischer Inhalte" durch den katholischen "Weltbild"-Verlag unterbinden. Vermutlich habe ein Filtersystem versagt. Doch zahlreiche engagierte Katholiken, die schon seit mehr als zehn Jahren ihre Oberhirten so unermüdlich wie erfolglos auf den Skandal „Weltbild" aufmerksam machen, sind ob solcher Scheinheiligkeit entsetzt. Die katholische Kirche steckt in der „Weltbild"-Falle, weil sie hunderte Millionen Euro in das das Augsburger Verlagshaus gesteckt hat, das aber Geschäfte betreibt, von denen Papst Benedikt sagt, sie gehörten zu den Gütern der Kirche, die ihr eigentliches Gut verdunkelten. Im Frühjahr 2008 trafen sich in einer bayerischen Bischofsstadt einige entschlossene Katholiken und erstellten eine 70-seitige Dokumentation über das fragwürdige Angebot des katholischen „Weltbild"-Verlages. Diese Dokumentation wurde allen deutschen Diözesanbischöfen zugeschickt, deren Bistümer Miteigentümer des „Weltbild"-Verlages sind. In der Informationsmappe wurde beispielhaft nachgewiesen, dass „Weltbild" mit der Verbreitung von Sexbüchern, Gewaltverherrlichung, Esoterik, Magie und Satanismus eine Menge Geld verdient.
(Die Welt 25.10.2011)

So funktioniert das in Deutschland.
Die Öffentlichkeit ist kurz empört, vergisst aber den Skandal schon morgen wieder, weil natürlich die RTL-Supertalent-Votings und die nächste Mannschaftsaufstellung von FC Bayern wichtiger sind.

Und wenn in drei Jahren mal wieder ein Blatt berichtet, daß die Bischöfe sich mit Pornographie bereichern, werden die Bischöfe ehrlich überrascht in die Kameras blicken und sagen:


„Wie schrecklich. Aber davon haben wir ja gar nichts gewußt und werden das sofort abstellen!“





*
Gesellschafter Weltbild-Verlag
Erzdiözese München-Freising 13,2 %
Diözese Augsburg 11,7 %
Diözese Passau 5,7 %
Diözese Regensburg 5,7 %
Diözese Würzburg 5,7 %
Erzdiözese Bamberg 5,7 %
Diözese Eichstätt 3,4 %
Diözese Aachen 4,2 %
Diözese Fulda 6,8 %
Erzdiözese Freiburg 2,7 %
Diözese Münster 2,4 %
Diözese Trier 4,3 %
Verband der Diözesen 24,2 %
Soldatenseelsorge Berlin 4,3 %

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hammerhart der blog ist einer der besten die ich je lesen dufte !!!
Es grüsst dich aus der ferne:
http://www.youtube.com/user/DerQuasar07

Tammo Oxhoft hat gesagt…

Oh vielen Dank!

Da fällt es mir schon gleich etwas leichter mich durch den ganzen Unrat zu wühlen, wenn ich das Gefühl habe, es interessiert wenigstens einen....

;)
LGT