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Sonntag, 31. Januar 2010

Sympathien

Nein, ein Alles-Umarmer ist der Kölner Kardinal Meisner nicht.
Neben den usual suspects - Scheidung, Schwangerschaftsunterbrechung, Frauen in Männerberufen, Kitas, Schwulen, Muslime, Atheisten, Protestanten, Richard Dawkins, Grüne, Jürgen Becker, Lesben, Patientenverfügungen, Masturbation, etc - hasst der Rechtsaußen des Deutschen Episkopats überhaupt fast alles, das ihm modern erscheint.

Legendär seine kunstkritischen Anmerkungen zum von Gerhard Richter entworfenen Fenster im Kölner Dom und dem Kölner Kunstmuseum Kolumba, die er flugs zur „entarteten Kunst“ erklärte.

"Dort, wo die Kultur von der Gottesverehrung abgekoppelt wird, erstarrt der Kultus im Ritualismus und die Kultur entartet. Sie verliert ihre Mitte."

Was sich nicht der bedingungslosen Gottesverehrung unterwirft, beurteilt Meisner gleich mal mit NS-Vokabular.

Ich bin der Geist, der stets verneint! // Und das mit Recht; denn alles, was entsteht, // Ist wert, daß es zugrunde geht; // Drum besser wär's, daß nichts entstünde. // So ist denn alles, was ihr Sünde, // Zerstörung, kurz das Böse nennt, // Mein eigentliches Element.
(Faust I. Erster Teil, Studierzimmer.)

Unser Kölner Hobby-Mephisto macht allerdings auch gelegentlich Ausnahmen und verkündet überschwängliche Sympathien.

Er „liebt“ Joseph Ratzinger („Kondome verschlimmern das AIDS-Problem.“) und unterstützt den faschistophilen Opus Dei („Schmerz ist heilig und der Schmerz adelt“).

Die ganz besondere Vorliebe des Jesusfreaks („Du sollst nicht töten“) gilt allerdings dem Militär.
Kritik an Waffengewalt und der Sinnhaftigkeit des Afghanistan-Einsatzes, wie sie seine protestantische Kollegin Bizarra Käßmann formuliert, käme ihm nie über die Lippen.

So lud der misogyne Meisner am 21. Januar 2010 zum »33. Internationalen Soldatengottesdienst« in seinen Dom.

Das Waffensegnen ist schließlich eine der ältesten Christlichen Traditionen.

„Deus lo vult“ hieß es bei den meisten Kriegen.
Auf den Hakenkreuz-Gürtelschnallen der deutschen Wehrmacht prangte ein „Gott mit uns“.

Der seinerzeitige US-Verteidigungsminister Dick Cheney fand es im Golfkrieg 1991 angemessen die US-Marschflugkörper, die Hundertausende von Zivilisten im Irak töteten, mit einem „With Love - Dick!“ zu signieren.

Der Kölner Hassprediger sieht das ganz genauso und spendet den Soldaten seinen Segen.

1996 sprach Meisner die Soldaten mit dem Satz »In betenden Händen ist die Waffe vor Missbrauch sicher« von jeglichem Skrupel frei.

Da können die 20 Millionen russischen Toten, die im Zweiten Weltkrieg von den zu 96% Christlichen Deutschen Wehrmachtssoldaten umgebracht wurden, ja noch a posteriori zufrieden sein!

2009 verkündete der Kölner Kardinal beim Soldatengottesdienst:

»Einem gottlobenden Soldaten kann man guten Gewissens die Verantwortung über Leben und Tod anderer übertragen, weil sie bei ihm gleichsam von der Heiligkeit Gottes abgesegnet sind«

Die Allianz zwischen Militär und Katholischer Kirche blüht und gedeiht.

Zum diesjährigen Pontifikalamt mit Erzbischof Joachim Kardinal Meisner erschienen zahlreiche Spitzen der deutschen Politik.
Supergutti wurde von seiner Ehefrau Stephanie zu Guttenberg - einer geborenen „von Bismarck“ vertreten.

Den Worten des waffenfreundlichen Kardinals lauschten unter anderem aber auch der Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestages, Reinhold Robbe, Staatssekretär Rüdiger Wolf und der Inspekteur des Heeres, Generalleutnant Hans-Otto Budde.

Die BILD - Frau Guttenberg betet für unsere Soldaten - ist begeistert und schreibt:

Ernst und ergriffen lauschte Stephanie zu Guttenberg den Worten von Kölns Erzbischof Joachim Kardinal Meisner.
Zu BILD sagte sie: „Mein Mann konnte wegen der Haushaltswoche nicht aus Berlin weg. Ich bin gekommen, weil es mir sehr viel bedeutet, dass wenigstens ein Mitglied unserer Familie bei diesem wichtigen Gottesdienst dabei ist.“


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