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Donnerstag, 7. Januar 2010

Darfs ein bißchen mehr sein?

Für 500.000 Euro läßt sich kein Banker finden, der etwas taugt.
Das wissen wir aus den kundigen Mündern der Länderchefs Beust und Öttinger.

Der gesunde Menschenverstand hätte aber ausgereicht, um den HSH-Nordbankern und Co ihr Gehalt aufzubessern.
Natürlich kann ein Nonnenmacher keine ordentliche Arbeit abliefern, wenn ständig der Magen knurrt und die Hände zittern, weil er sich das Heizen nicht mehr leisten kann.
500.000 Euro sind ja NICHTS! Bei einer halben Million Jahresgehalt, hätte er schließlich nur lumpige 42.000 Euro im Monat!
Wie soll man denn damit auskommen?
Nein, einem Herrn Banker ist so ein Almosen nicht zuzumuten.

Mein Lieblingsbürgermeister von Beust fasste sich ja auch ein Herz und trat mutig für die Bedürftigen ein:
Das Schlimme ist, dass man für 500 000 Euro Jahresgehalt offensichtlich keine guten Bankmanager bekommt. Deswegen brauchen wir die Bonusregelung.

Der Hamburger Regierungschef ist großzügig mit den Steuergeldern, wenn es um darbende Hungerleider wie Nonnenmacher geht:
Der HSH-Nordbanker bekommt nun wieder 1,35 Millionen Jahresgehalt. € 112.500 IM MONAT. Auch nicht eben viel - aber für eine warme Mahlzeit wird es vielleicht gerade so mal reichen.
Sieht man sich die „Erfolge“ eines 1.350.000 - Euro-Mannes an (Pleite, Debakel, Stümpereien auf allen Ebenen, zweistellige Milliardenverluste), braucht man sich natürlich nicht über die Politik Ole von Beusts zu wundern.

Er bekommt nur 168.000 Euro im Jahr.
Seine Fähigkeiten entsprechen nach der Beust-Definition gerade mal 1/8Nonnenmacher.
Definiert man 1 Nonnenmacher = gut, ist Beust also 12% gut.
(Wie man die fehlenden 88% der Beust’schen Fähigkeiten korrekt beschreibt, weiß ich auch nicht, jedenfalls aber „nicht gut“).

Außer der HSH-Nordbank gibt es aber noch viele weitere Hamburger Betriebe unter staatlicher Kontrolle - wieso sind die noch nicht alle dem Ruin anheimgefallen, wenn sogar der Bürgermeister zu 88% nicht gut ist?

Dafür gibt es eine einfache Erklärung:

Posten in öffentlichen Unternehmen werden zwar üblicherweise mit ausrangierten oder über Politaffären gestolperten Ex-Politikern aufgefüllt, aber gut bezahlt.
Hier werden die Politsenioren noch mal ordentlich gepampert, bevor sie in Rente gehen.
Da können sie ihre Portemonnaies noch einmal richtig füllen - wie zum Beispiel Otto Wiesheu, dem die Millionen erst richtig entgegen sprudelten, nachdem er seinen Ministerjob los war.

Neben Vorstandspoten in staatseigenen Betrieben, werden an die besonders verblödeten Ex-Politiker gerne Stellen als Lotto-Chefs freigeschaufelt.

Diese Posten sind ideal. Fähigkeiten oder Engagement werden nicht benötigt, da das Geschäft dank des staatlichen Monopols konkurrenzlos gut läuft.
Man sitzt also einfach nur seine Zeit bis zur Rente ab und kassiert dafür das Vielfache eines Ministergehalts.

Manchmal werden solche Zustände publik. Ich erinnere mich beispielsweise noch an die hessische Lotto-Affäre von 1993/1994 als der damalige Hessen-MP Eichel schwer in Bedrängnis kam.
Es stellte sich heraus, daß man dem früheren Lotto-Chef und Genossen Hans-Joachim Dumschat noch mal schnell 200.000 DM zugeschoben hatte, als er fünf Monate vor Vertragsablauf, ausscheiden mußte, weil man den nächsten Parteifreund auf seinen Sessel setzte.

Bei den Genossen kommt das Gemauschel an der Basis immer ganz schlecht an und so rollten in Hessen jede Menge Köpfe.

CDU-Regierungen, die natürlich genauso ihre Altvorderen auf Lottoposten hievten, kamen glimpflicher davon.
Besonders toll trieb es beispielsweise der ehemalige CDU-Landtagsabgeordnete Peter Wetter in Stuttgart, der im Nebenjob Lotto-Geschäftsführer von Baden-Württemberg war und „ein nahezu undurchschaubares Geflecht von Filz und Patronage geschaffen“ (Spiegel) hatte.

Der CDU-Wähler vergisst gerne und wählt die Partei auch nach schwersten Skandalen immer wieder.
(Daher ist auch Koch noch im Amt, Hans Eichel aber nicht)

Zurück zu Hamburg.

Auch in der Hansestadt gibt ein paar derartige nette Pöstchen, die nicht nur ein schönes Grundgehalt bieten, sondern auch zum Jahresende dicke Boni bedeuten.

Hier geht es genauso zu wie bei den Bankmanagern:

Versagt ein Chef und ruiniert seinen Betrieb, ist er selbst fein raus.
Ein Malus wird nie fällig, da für die Mali immer der Steuerzahler einsteht.
Die Geldflüsse gehen immer nur in eine Richtung - ZU den Managern.

So kam auf eine Anfrage der SPD Bürgerschaftsabgeordneten Carola Veit die lapidare Antwort des Schwarz-Grünen Senats an die Öffentlichkeit, daß auch die Gehälter von Vorständen und Geschäftsführern in öffentlichen Betrieben mit Boni versehen werden.
Das sei „gang und gäbe“.

Veits Kleine Anfrage vom 22.12.2009 zur Geschäftsführungstätigkeit bei der “Vereinigung Hamburger Kindertagesstätten gGmbH” ergab, daß der seit 1. Juli 2009 tätige Geschäftsführer Gerald Krämer auch Extra-Vergütungen erhält - während der zuständige CDU-Sozialsenator Wersich bei den Bedürftigen ein striktes Sparprogramm durchpaukt - z.B. bei der Verschiebung des KITA-Rechtsanspruchs für Zweijährige.

„Gang und gäbe“ sind die staatlichen Extra-Gehaltsaufschläge beispielsweise auch beim HHLA-Chef (Hamburger Hafen und Logistik AG) Klaus-Dieter Peters.
Sein mickeriges Grundgehalt von € 350.000 wurde zuletzt durch Bonusregelungen auf 1,05 Millionen Euro aufgeblasen.

Der Sprecher der Hamburger Finanzbehörde Daniel Stricker bestätigte diese Art „finanzieller Anreize“ beispielsweise auch für die Chefs von Hamburg-Lotto und der Elbphilharmonie-Realisierungsgesellschaft ReGe.

Verständlich - welcher Chef würde auch bei lumpigen € 350.000 - das sind lediglich 2,1 Beust - auf die Idee verfallen seine Arbeit gut zu machen - da muß der Steuerzahler schon noch eine Schippe drauflegen.

Saga/GWG (städtische Wohnungsgesellschaft)-Boss Lutz Sasse muß sich allerdings trotz Boni mit seinen beiden Vorstandskollegen € 720.000 teilen!
Da haben sie pro Mann also gerade mal € 240.000 im Jahr! Nur das 1,4-Fache des Bürgermeistergehaltes.

Der Chef der Immobilien-Firma der Stadt, Sprinkenhof-AG-Boss Henning Tants muß nach eigenen Angaben ebenfalls mit weniger als einer Viertelmillion Gehalt auskommen.

Die vier Chefs der Hamburger Hochbahn bekommen laut ihres Sprechers Christoph Kreienbaums INKLUSIVE Boni € 1,15 Millionen.

Der Sprecher des Städte- und Gemeindebundes Uwe Zimmermann, stemmt sich gegen die vermutete Neiddebatte.
Boni an städtische Manager dürften nicht kritisiert werden - sie wären „in allen Bundesländern übliche Regelungen zur Leistungssteigerung!“

Man muß also dankbar sein.
Wären die Manager der öffentlichen Unternehmen nicht gedopt, indem sie durch Boni leistungsgesteigert werden, würden sie also nur auf dem Niveau von minderen Gehaltsempfängern wie Ole von Beust arbeiten können.

Bei € 14.000 im Monat, die der Chefhanseat bekommt, kann man ja auch keine Leistung abliefern - schon gar keine Gesteigerte.

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