Sonntag, 24. Januar 2010
Jesus Christus war ein Zwerg.
Das Schöne an der modernen www-Zeit ist die online-Suche. Zu jedem erdenklichen Thema kann man etwas ausgraben.
So verhält es sich auch mit dem Buch der Bücher.
Mit einem flotten Bibelspruch kann man jede These und auch das Gegenteil dessen belegen. Dafür hat Gott die Online-Bibel mit Suchfunktion erfunden.
Wenn eine Stelle mal nicht ins Konzept passt, wie zum Beispiel Gottes OK dafür, daß man seine Töchter in die Sklaverei verkaufen soll, oder daß Schalentierverzehr eine Sünde wäre, redet man sich eben damit heraus, daß alles nur als Gleichnis, als Symbolik, zu verstehen sei.
Viele biblische „Fakten“ sind zwar nicht wirklich glaubwürdig, aber harmlos.
So wurde Adam nach seiner Vertreibung aus dem Paradies noch 930 Jahre alt, sein Sohn Set starb erst mit 912 Jahren und Adams Enkel Enosch brachte es immerhin noch auf 905 Jahre.
Die Millennium-Marke schaffte allerdings noch nicht mal Methusalem, der mit 969 starb.
Andere biblische Vorschriften, wie zum Beispiel der Bann von Mischgewebe („Du darfst keine Kleider tragen, deren Stoff aus Wolle und Leinen gemischt ist“ -5 Mose, 22,11) werden auch von Strenggläubigen als „gaga“ angesehen und dezent ignoriert.
Selbst Deutschlands oberste Christin, die Chefbischöfin Käßmann sieht man in Hosen, obwohl die Bibel den Frauen klar das Tragen von Männerkleidung verbietet (5, Mose 22,5).
Kommt es zu dicke mit der Frauenverachtung, dem Antisemitismus, dem Inzest oder der Polygamie, betont man umso mehr, wie lange die Darstellungen schon zurück liegen.
Man müsse eben historisch einordnen und vieles sei der Zeit geschuldet.
Entfernen sich die Schäfchen hingegen zu sehr von den biblischen Regeln, weil sie als nicht zeitgemäß gelten, kann man sie von der Kanzel aus mit dem Totschlagargument überziehen, daß es sich immerhin um „Gottes Wort“ handele und somit sakrosankt wäre.
Anything goes.
Die Literatur über die negativen Aspekte der Bibel ist mannigfaltig.
Man muß kein Atheist sein, um über die historischen Unmöglichkeiten und intrabibelären Widersprüche zu stolpern.
Gläubige und Theologen verfassen auch dazu laufend Bücher.
Ich empfehle für den fortgeschrittenen Bibelfan beispielsweise
John Shelby Spong: „Die Sünden der Heiligen Schrift - Wie die Bibel zu lesen ist“ (Patmos Verlag 2007)
und Prof. Gerd Lüdemann „Das Unheilige in der Heiligen Schrift. Die andere Seite der Bibel“ (Radius Verlag 1996).
Die Bibel zu lesen kann auch anstrengend werden.
Möchte man sich nur ein bißchen amüsieren, empfehle ich kurzweiligere Sekundärliteratur.
So habe ich just heute Uwe Borks „Kleines Lexikon biblischer Irrtümer“ (Gütersloher Verlagshaus 2009) durchgelesen.
Ein kleines Buch mit großer Schrift. 173 Seiten.
In ihm werden alphabetisch geordnet beliebte biblische Thesen widerlegt.
Dem Kenner werden in Borks kleiner Fibel wenig neue Dinge begegnen, aber seine Querschlüsse sind recht amüsant.
Ärgerlich sind Borks gelegentliche Wiederholungen, die offenbar dem Lexikon-Stil geschuldet sind, aber umso schneller ist man durch.
Meine Lieblingswiderlegung ist die These von Jesus als Dressmann - schön, schlank, groß, blond - so wurde uns der Messias überwiegend in 2000 Jahren Kunstgeschichte dargestellt.
In der Bibel gibt es dafür allerdings keine Hinweise. Im Gegenteil.
Die vier Evangelien beschreiben Jesus Aussehen gar nicht.
Offenbar gab es äußerlich also keine Besonderheiten.
Das muß auch so gewesen sein, da Jesus immer wieder in Menschenmengen untertauchen konnte und schließlich erst von Judas durch den falschen Bruderkuss identifiziert wurde.
Offenbar sah er also ganz durchschnittlich aus.
Dazu habe die BBC mit modernsten forensischen Mitteln anhand von Skeletten und Knochenfunden aus der Zeit im heutigen Palästina Erhellendes dokumentiert.
Der palästinensische Mann des Jahres Null war maximal 1,55 m groß und wog um die 50 Kilo.
Ob Jesus Locken, einen Topfschnitt oder Zöpfe trug, konnte man nicht rekonstruieren.
Es läßt sich lediglich mutmaßen, daß er dem Genuß nicht abgeneigt war - immerhin verwandelte er Wasser in guten Wein - ohne Hochprozentiges mochte er offenbar nicht feiern.
Bei der legendären Hochzeit in Kana waren es immerhin gleich fünf je 100 Liter fassende Wasserkrüge ~ 500 Liter Wein, was nach heutiger Abfüllung (eine Flasche = 0,7l) 714 Flaschen entspräche.
Das sind fast 120 Kisten Wein, die der gute Jesus erscheinen ließ.
Äußerlich haben wir uns den Heiland also ungefähr wie Danny DeVito vorzustellen.
So verhält es sich auch mit dem Buch der Bücher.
Mit einem flotten Bibelspruch kann man jede These und auch das Gegenteil dessen belegen. Dafür hat Gott die Online-Bibel mit Suchfunktion erfunden.
Wenn eine Stelle mal nicht ins Konzept passt, wie zum Beispiel Gottes OK dafür, daß man seine Töchter in die Sklaverei verkaufen soll, oder daß Schalentierverzehr eine Sünde wäre, redet man sich eben damit heraus, daß alles nur als Gleichnis, als Symbolik, zu verstehen sei.
Viele biblische „Fakten“ sind zwar nicht wirklich glaubwürdig, aber harmlos.
So wurde Adam nach seiner Vertreibung aus dem Paradies noch 930 Jahre alt, sein Sohn Set starb erst mit 912 Jahren und Adams Enkel Enosch brachte es immerhin noch auf 905 Jahre.
Die Millennium-Marke schaffte allerdings noch nicht mal Methusalem, der mit 969 starb.
Andere biblische Vorschriften, wie zum Beispiel der Bann von Mischgewebe („Du darfst keine Kleider tragen, deren Stoff aus Wolle und Leinen gemischt ist“ -5 Mose, 22,11) werden auch von Strenggläubigen als „gaga“ angesehen und dezent ignoriert.
Selbst Deutschlands oberste Christin, die Chefbischöfin Käßmann sieht man in Hosen, obwohl die Bibel den Frauen klar das Tragen von Männerkleidung verbietet (5, Mose 22,5).
Kommt es zu dicke mit der Frauenverachtung, dem Antisemitismus, dem Inzest oder der Polygamie, betont man umso mehr, wie lange die Darstellungen schon zurück liegen.
Man müsse eben historisch einordnen und vieles sei der Zeit geschuldet.
Entfernen sich die Schäfchen hingegen zu sehr von den biblischen Regeln, weil sie als nicht zeitgemäß gelten, kann man sie von der Kanzel aus mit dem Totschlagargument überziehen, daß es sich immerhin um „Gottes Wort“ handele und somit sakrosankt wäre.
Anything goes.
Die Literatur über die negativen Aspekte der Bibel ist mannigfaltig.
Man muß kein Atheist sein, um über die historischen Unmöglichkeiten und intrabibelären Widersprüche zu stolpern.
Gläubige und Theologen verfassen auch dazu laufend Bücher.
Ich empfehle für den fortgeschrittenen Bibelfan beispielsweise
John Shelby Spong: „Die Sünden der Heiligen Schrift - Wie die Bibel zu lesen ist“ (Patmos Verlag 2007)
und Prof. Gerd Lüdemann „Das Unheilige in der Heiligen Schrift. Die andere Seite der Bibel“ (Radius Verlag 1996).
Die Bibel zu lesen kann auch anstrengend werden.
Möchte man sich nur ein bißchen amüsieren, empfehle ich kurzweiligere Sekundärliteratur.
So habe ich just heute Uwe Borks „Kleines Lexikon biblischer Irrtümer“ (Gütersloher Verlagshaus 2009) durchgelesen.
Ein kleines Buch mit großer Schrift. 173 Seiten.
In ihm werden alphabetisch geordnet beliebte biblische Thesen widerlegt.
Dem Kenner werden in Borks kleiner Fibel wenig neue Dinge begegnen, aber seine Querschlüsse sind recht amüsant.
Ärgerlich sind Borks gelegentliche Wiederholungen, die offenbar dem Lexikon-Stil geschuldet sind, aber umso schneller ist man durch.
Meine Lieblingswiderlegung ist die These von Jesus als Dressmann - schön, schlank, groß, blond - so wurde uns der Messias überwiegend in 2000 Jahren Kunstgeschichte dargestellt.
In der Bibel gibt es dafür allerdings keine Hinweise. Im Gegenteil.
Die vier Evangelien beschreiben Jesus Aussehen gar nicht.
Offenbar gab es äußerlich also keine Besonderheiten.
Das muß auch so gewesen sein, da Jesus immer wieder in Menschenmengen untertauchen konnte und schließlich erst von Judas durch den falschen Bruderkuss identifiziert wurde.
Offenbar sah er also ganz durchschnittlich aus.
Dazu habe die BBC mit modernsten forensischen Mitteln anhand von Skeletten und Knochenfunden aus der Zeit im heutigen Palästina Erhellendes dokumentiert.
Der palästinensische Mann des Jahres Null war maximal 1,55 m groß und wog um die 50 Kilo.
Ob Jesus Locken, einen Topfschnitt oder Zöpfe trug, konnte man nicht rekonstruieren.
Es läßt sich lediglich mutmaßen, daß er dem Genuß nicht abgeneigt war - immerhin verwandelte er Wasser in guten Wein - ohne Hochprozentiges mochte er offenbar nicht feiern.
Bei der legendären Hochzeit in Kana waren es immerhin gleich fünf je 100 Liter fassende Wasserkrüge ~ 500 Liter Wein, was nach heutiger Abfüllung (eine Flasche = 0,7l) 714 Flaschen entspräche.
Das sind fast 120 Kisten Wein, die der gute Jesus erscheinen ließ.
Äußerlich haben wir uns den Heiland also ungefähr wie Danny DeVito vorzustellen.
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