Samstag, 16. Januar 2010
Bescheidener Ackermann.
Nicht wenige Ökonomen sind der Meinung, daß Kanzleramts-Spezi und Deutsche Bank-Chef Ackermann mit seiner Rendite-Vorgabe von 25% die Tür für die größte Wirtschaftskrise seit 80 Jahren erst geöffnet hat.
Die Diskreditierung von seriösen Gewinnmargen der Realwirtschaft war das Startsignal für den run in unseriöse Luftpapiere des internationalen Investmentbanking-Geschäfts, das den ehrlichen Steuerzahler weltweit viele Billionen Euro kostete, um die „systemischen“ Banken zu „retten“.
Eine lange Leidensperiode gab es nicht in den Vorstandsetagen - die Milliardengewinne und Boni werden wieder ausgeschüttet.
Nur dieser Obama macht sich unbeliebt, indem er den Verursachern der Weltfinanzkrise androht, daß sie all die Hilfen, die sie bekommen haben auch zurückzahlen sollen!
Für Investmentbanker ist nehmen seliger denn geben und so gefällt ihnen die Obama’sche Androhungen einer „Strafsteuer“ gar nicht!
Nur weil sie die Kleinigkeit von 700.000.000.000 US-Dollar aus dem Haushalt bekommen haben?
Dabei denkt die US-Regierung ("Wir wollen unser Geld zurück") nicht gerade an brutale Einschnitte. Sie möchte 0,15 Prozent auf die Bilanzsumme der Institute, die eine Mindestbilanzsumme von 50 Milliarden Dollar aufweisen.
Wer also 50 MILLIARDEN Dollar umsetzt, soll 75 Millionen Dollar im Jahr an den amerikanischen Steuerzahler abgeben.
Wobei man den armen Banken großzügig erlaubt von diesen 0,15 % noch allerlei Posten abzuziehen; beispielsweise die Einlagen und das Eigenkapital der Banken.
Ein klein bißchen Geld haben die Banken offenbar wieder - wie beispielsweise die NZZ erörtert:
Es sind die voraussichtlich wieder sehr hohen Boni, die die Banken ihren Mitarbeitern für das abgelaufene Geschäftsjahr zusätzlich zum Grundgehalt zahlen werden, die den Unmut in weiten Teilen der Politik und der Bevölkerung auslösen. In den ersten drei Quartalen des Geschäftsjahres 2009 allein haben die sechs grossen Banken 112 Mrd. Dollar für Gehälter und Boni zurückgestellt. Viele Spezialisten erwarten, dass während der in diesen Tagen anlaufenden Berichtssaison der Finanzbranche für das vierte Quartal weitere Milliarden bereitgestellt werden, so dass die Gesamtsumme für 2009 gar jene des Boomjahres 2007 (163,7 Mrd. Dollar) überschreiten könnte.
Und nun schon wieder 0,15% davon abgeben?
Ackermann muß Ähnliches in Deutschland nicht befürchten.
Dank einer Freundin von ihm, die in ihrem Büro schon mal seine Geburtstagssausen abhält, kann er sich vor ähnlichen Angriffen des DEUTSCHEN Staates auf seine Kohle sicher sein.
Merkel kümmert sich eigentlich nicht um politische Dinge.
Ganz Deutschland fragt sich seit Wochen, wo die Hosenanzug tragende Uckermäckerin eigentlich abgeblieben ist, aber ihrem Spezi Ackermann eilt sie trotz totaler Politapathie sofort zur Seite.
Kanzlerin lehnt den Plan des US-Präsidenten ab - heißt es heute in vielen Zeitungsüberschriften:
"Wir setzen im Augenblick auf die internationale Diskussion", sagte sie. Sie will eine weltweit abgestimmte Steuer auf Finanzmarkttransaktionen. Im Bundesfinanzministerium hieß es: "Es gibt keine Pläne, eine Banken-Sonderabgabe zu erheben."
Vor allem die FDP ist strikt dagegen.
Während der Deutsche Bank-Chef noch um seine 25%-Renditen kämpft, haben schlauere und weniger mediengeile Milliardäre eine weit bessere Anlagemöglichkeit gefunden.
Renditen von 100.000% bietet eine derzeit als „Partei“ getarnte Lobby-Organisation namens FDP.
Dazu ein kleiner Rückblick ins Jahr 1975:
Der Flick-Konzern verkaufte Aktien der Daimler-Benz AG im Wert von 1,9 Milliarden D-Mark an die Deutsche Bank.
Die zu zahlenden Steuern hätten knapp 986 Millionen Mark betragen.
Diese Steuern mochte Herr Flick aber gar nicht gerne bezahlen und im Gegensatz zu normalen Angestellten, deren Steuern einfach vom Finanzamt abgezogen werden, hatte der Milliardär Möglichkeiten sich um die Zahlung zu drücken.
Dazu „spendete“ er ein paar Bargeldköfferchen an die entsprechenden FDP-Personen - unter anderem mehrmals 30.000 D-Mark an Otto Graf Lambsdorff (FDP), einmal 100.000 D-Mark an Walter Scheel (FDP) und mehrmals 70.000 D-Mark an Hans Friderichs (FDP).
Nachdem die Landschaft genügend „gepflegt“ worden war, beantragte der Konzern beim FDP-geführten Wirtschaftsministerium für das 1,9-Milliarden DM-Geschäft die Steuerbefreiung nach Paragraph 6b des Einkommensteuergesetzes für volkswirtschaftlich förderungswürdige Reinvestitionen.
Sowohl Minister Hans Friderichs als auch sein Nachfolger Otto Graf Lambsdorff erteilten diese Genehmigungen.
Das ist mal eine Rendite!
Ein oder zwei Millionen DM „gespendet“ und fast eine Milliarde DM gespart.
Die einsilbigen F-Milliardäre sind bei der F-Partei immer richtig.
So kam heute, ganz en passant, heraus, daß August Baron von Finck der FDP über seine Substantia AG zwischen Oktober 2008 und Oktober 2009 „Spenden“ von 1,1 Millionen Euro zukommen ließ.
Zu den Besitztümern des Baron von Finck-Imperiums gehören ZUFÄLLIG auch 14 Mövenpick-Hotels, die sich nun rein zufällig über eine Steuersenkung von über einer Milliarde Euro freuen können.
FDP und CSU hatten diese Gaga-Aktion gegen den geballten Widerstand aller Kommentatoren und Ökonomen und Sachverständigen durchgepaukt.
Wieso hat die CSU - selbsternannte Schutzpartei der kleinen Leute - diesen Wahnsinn mitgemacht?
Mit der Tatsache, daß Baron von Finck der CSU kurz vor der Landtagswahl eine Spende über 430.000 Euro, eine zweite über 390.000 Euro zukommen ließ, wird das sicher nichts zu tun haben, oder?
Die Diskreditierung von seriösen Gewinnmargen der Realwirtschaft war das Startsignal für den run in unseriöse Luftpapiere des internationalen Investmentbanking-Geschäfts, das den ehrlichen Steuerzahler weltweit viele Billionen Euro kostete, um die „systemischen“ Banken zu „retten“.
Eine lange Leidensperiode gab es nicht in den Vorstandsetagen - die Milliardengewinne und Boni werden wieder ausgeschüttet.
Nur dieser Obama macht sich unbeliebt, indem er den Verursachern der Weltfinanzkrise androht, daß sie all die Hilfen, die sie bekommen haben auch zurückzahlen sollen!
Für Investmentbanker ist nehmen seliger denn geben und so gefällt ihnen die Obama’sche Androhungen einer „Strafsteuer“ gar nicht!
Nur weil sie die Kleinigkeit von 700.000.000.000 US-Dollar aus dem Haushalt bekommen haben?
Dabei denkt die US-Regierung ("Wir wollen unser Geld zurück") nicht gerade an brutale Einschnitte. Sie möchte 0,15 Prozent auf die Bilanzsumme der Institute, die eine Mindestbilanzsumme von 50 Milliarden Dollar aufweisen.
Wer also 50 MILLIARDEN Dollar umsetzt, soll 75 Millionen Dollar im Jahr an den amerikanischen Steuerzahler abgeben.
Wobei man den armen Banken großzügig erlaubt von diesen 0,15 % noch allerlei Posten abzuziehen; beispielsweise die Einlagen und das Eigenkapital der Banken.
Ein klein bißchen Geld haben die Banken offenbar wieder - wie beispielsweise die NZZ erörtert:
Es sind die voraussichtlich wieder sehr hohen Boni, die die Banken ihren Mitarbeitern für das abgelaufene Geschäftsjahr zusätzlich zum Grundgehalt zahlen werden, die den Unmut in weiten Teilen der Politik und der Bevölkerung auslösen. In den ersten drei Quartalen des Geschäftsjahres 2009 allein haben die sechs grossen Banken 112 Mrd. Dollar für Gehälter und Boni zurückgestellt. Viele Spezialisten erwarten, dass während der in diesen Tagen anlaufenden Berichtssaison der Finanzbranche für das vierte Quartal weitere Milliarden bereitgestellt werden, so dass die Gesamtsumme für 2009 gar jene des Boomjahres 2007 (163,7 Mrd. Dollar) überschreiten könnte.
Und nun schon wieder 0,15% davon abgeben?
Ackermann muß Ähnliches in Deutschland nicht befürchten.
Dank einer Freundin von ihm, die in ihrem Büro schon mal seine Geburtstagssausen abhält, kann er sich vor ähnlichen Angriffen des DEUTSCHEN Staates auf seine Kohle sicher sein.
Merkel kümmert sich eigentlich nicht um politische Dinge.
Ganz Deutschland fragt sich seit Wochen, wo die Hosenanzug tragende Uckermäckerin eigentlich abgeblieben ist, aber ihrem Spezi Ackermann eilt sie trotz totaler Politapathie sofort zur Seite.
Kanzlerin lehnt den Plan des US-Präsidenten ab - heißt es heute in vielen Zeitungsüberschriften:
"Wir setzen im Augenblick auf die internationale Diskussion", sagte sie. Sie will eine weltweit abgestimmte Steuer auf Finanzmarkttransaktionen. Im Bundesfinanzministerium hieß es: "Es gibt keine Pläne, eine Banken-Sonderabgabe zu erheben."
Vor allem die FDP ist strikt dagegen.
Während der Deutsche Bank-Chef noch um seine 25%-Renditen kämpft, haben schlauere und weniger mediengeile Milliardäre eine weit bessere Anlagemöglichkeit gefunden.
Renditen von 100.000% bietet eine derzeit als „Partei“ getarnte Lobby-Organisation namens FDP.
Dazu ein kleiner Rückblick ins Jahr 1975:
Der Flick-Konzern verkaufte Aktien der Daimler-Benz AG im Wert von 1,9 Milliarden D-Mark an die Deutsche Bank.
Die zu zahlenden Steuern hätten knapp 986 Millionen Mark betragen.
Diese Steuern mochte Herr Flick aber gar nicht gerne bezahlen und im Gegensatz zu normalen Angestellten, deren Steuern einfach vom Finanzamt abgezogen werden, hatte der Milliardär Möglichkeiten sich um die Zahlung zu drücken.
Dazu „spendete“ er ein paar Bargeldköfferchen an die entsprechenden FDP-Personen - unter anderem mehrmals 30.000 D-Mark an Otto Graf Lambsdorff (FDP), einmal 100.000 D-Mark an Walter Scheel (FDP) und mehrmals 70.000 D-Mark an Hans Friderichs (FDP).
Nachdem die Landschaft genügend „gepflegt“ worden war, beantragte der Konzern beim FDP-geführten Wirtschaftsministerium für das 1,9-Milliarden DM-Geschäft die Steuerbefreiung nach Paragraph 6b des Einkommensteuergesetzes für volkswirtschaftlich förderungswürdige Reinvestitionen.
Sowohl Minister Hans Friderichs als auch sein Nachfolger Otto Graf Lambsdorff erteilten diese Genehmigungen.
Das ist mal eine Rendite!
Ein oder zwei Millionen DM „gespendet“ und fast eine Milliarde DM gespart.
Die einsilbigen F-Milliardäre sind bei der F-Partei immer richtig.
So kam heute, ganz en passant, heraus, daß August Baron von Finck der FDP über seine Substantia AG zwischen Oktober 2008 und Oktober 2009 „Spenden“ von 1,1 Millionen Euro zukommen ließ.
Zu den Besitztümern des Baron von Finck-Imperiums gehören ZUFÄLLIG auch 14 Mövenpick-Hotels, die sich nun rein zufällig über eine Steuersenkung von über einer Milliarde Euro freuen können.
FDP und CSU hatten diese Gaga-Aktion gegen den geballten Widerstand aller Kommentatoren und Ökonomen und Sachverständigen durchgepaukt.
Wieso hat die CSU - selbsternannte Schutzpartei der kleinen Leute - diesen Wahnsinn mitgemacht?
Mit der Tatsache, daß Baron von Finck der CSU kurz vor der Landtagswahl eine Spende über 430.000 Euro, eine zweite über 390.000 Euro zukommen ließ, wird das sicher nichts zu tun haben, oder?
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
2 Kommentare:
Prima Beitrag (wieder einmal)!
Also ich glaube in diesem Fall einmal nicht, dass die Frau Merkel den Herrn Obama nachahmen wird (wie sie es ja sonst so gern tut), wenn der von seinen Bankstern doch tatsächlich das Geld zurückverlangt. ;)
Der Nordstern.
Danke Nordstern!
In diesem Fall muß Merkel auch nicht so weit gehen, wie Obama.
Denn die Deutsche Öffentlichkeit ist viel lethargischer in diesen Finanzdingen, weil der Durchschnittsbürger auch nicht so sehr betroffen von der Aktien-Krise war.
In Amerika sind die viel wütender auf die Banker, weil der Durchschnittsami viel mehr gelitten hat - man denke nur an die Millionen Menschen, die ihre Häuser verloren haben und nun in tent-cities leben!
Da ist Druck im Kessel und Politiker aller Couleur klopfen den Bankern auf die Finger - schon allein, um davon abzulenken, daß von all der versprochenen Aufsicht und Regulierung natürlich NICHTS durchgesetzt wurde.
Deutsche interessiert das viel weniger - da können sich FDP und C-Parteien erlauben hemmungslos Börseninteressen zu bedienen.
Nebenbei bemerkt:
Habe gerade gelesen, daß im gedruckten SPIEGEL von morgen ein Artikel über die FDP erscheint, in der all Punkte, die ich in den letzten Wochen durchdekliniert habe (IQWiG, Personalie Christian Weber,Finck-Spende etc) aufgelistet sind.
Irgendwie erschreckend, daß das große investigative Nachrichtenmagazin, das Hunderte Profiredakteure beschäftigt mit einer Enthüllungsstory kommt, deren Bausteine ein vollkommen unwichtiger Blogger wie ich, schon vor Wochen ohne Mühe aus ganz normalen allgemein zugänglichen Quellen im www, aufschreiben konnte!
Und der SPIEGEL ist immer noch eins der besten Presseerzeugnisse!
Erbärmlich.
Die Sache mit der 1,1-Mio- "Spende" der Hotelkonzernchefs Finck an die FDP ist offenbar auch schon wieder aus den Schlagzeilen verschwunden.
Interessiert das niemanden?
Irgendwie definiere ich das Wort "Skandal" wohl nicht so wie "die Presse"!
Ich war mal wieder so naiv, daß ich dachte, daß der Vorgang für große Empörung sorgen würde - aber weit gefehlt offenbar!
LGT
Kommentar veröffentlichen