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Freitag, 9. Oktober 2009

Achtung schwule Füße!

Wie man es nicht macht führte der französische Amateurfußballclub Créteil Bébel vor.

Die Geschichte ist schnell erzählt.

Die überwiegend muslimischen Jungs von Créteil Bébel sollten in einem Freundschaftsspiel gegen das ausdrücklich schwulentolerante Team „Paris Foot Gay“, kurz PFG, antreten.

PFG, gegründet erst 2003, setzt sich explizit für Toleranz ein und so befinden sich unter ihren Spielen Schwarze und Weiße, Moslems und Christen, Schwule und Heteros. Bekanntlich gibt es unter Fußballspielern gar keine Schwulen; auch in Deutschland ist die Fußballbundesliga eine derart todernste Sache, daß es bis heute keinen einzigen schwulen Spieler gibt.

Das ist eine feine Sache, insbesondere für die heroenhaften Mannen von Créteil Bébel, da Moslems prinzipiell auch niemals schwul sind.

Beweisen läßt sich diese Tatsache durch den bekannten Ehrenmann Staatspräsident Mahmud Ahmadinedschad, der die verblüffte deutsche Öffentlichkeit auch von der Nichtexistenz des Holokausts unterrichtete.
Der Oberiraner und Bischof Williamson - die wissen Bescheid.

A propos Williamson - bei den Piusbrüdern gibt es natürlich auch keine Schwulen - so wie im 70-Millionen Volk des Iran:

«Wir haben im Iran keine Homosexuellen wie ihr in eurem Land.» Nachdem einige im Publikum lachten, fügte er hinzu. «Wir haben im Iran nicht dieses Phänomen. Ich weiß nicht, wer Ihnen gesagt hat, wir hätten es.»
(Achmadinedschad 2007 in New York)

(Wieso man regelmäßig Schwule aufhängt, die er gar nicht gibt, erscheint mir nicht vollkommen logisch - aber als Atheist bin ich eben Glaubensdingen nicht voll zugänglich)

Es kann nicht sein, was nicht sein darf
, sagte sich Créteil Bébel-Trainer Zair Bel Er, als das vorgesehene Spiel gegen die PFD absagte:

"Bitte entschuldigt, aber wegen eures Team-Namens können wir aufgrund der Prinzipien unserer Mannschaft, die aus gläubigen Muslimen besteht, nicht gegen euch spielen. Unsere Überzeugungen sind uns wichtiger als ein simples Fußballspiel. Tut mir Leid, dass wir euch so spät darüber informiert haben. Als Muslim habe ich das Recht, nicht gegen Homosexuelle zu spielen, denn ich teile nicht die Ideen dieser Leute", sagte Zair Bel Er entschuldigte sich gleichzeitig dafür, "falls diese Entscheidung jemanden verletzt hat".

Der Team-Name also.
Wenn irgendwo schon „gay“ drauf steht, darf man seine Jungs natürlich keinesfalls mit denen in Kontakt kommen lassen.

Schön auch das hysterische „denn ich teile nicht die Ideen dieser Leute“.

Da hat aber jemand richtig Angst und ist sich seiner eigenen Sexualität offenbar extrem unsicher.

Befürchtet er, daß diese „Ideen“ abfärbten, wenn man 90 Minuten mit denen auf einem Platz umher rast?
Fußball also sexuelle Orientierungsinfektion.
Da frage ich mich natürlich, ob bei PFG überhaupt noch Homos übrig sein können - so oft, wie die gegen Heteros spielen, müßten die doch ihrerseits alle heteroisiert sein!

Créteil Bébel hat es nun geschafft als Negativbeispiel weltweit bekannt zu werden.
Zair Bel Er hat dem Islam insgesamt im Alleingang mal wieder das Image des Inhumanen und Intoleranten verpasst.

Sein Selbstverständnis ist nicht nur rückwärtsgewand, sondern wie ich feststellen möchte, auch extrem zimperliesig. Wovor fürchten die sich eigentlich?
Was soll schon passieren während 90 Minuten Primitivsport?
Rudelbumsen gleich nach dem AnSTOSS?
Gangbang im Strafraum?

Ferner hat die Aktion des Vereins Créteil Bébel jede Menge Vorurteile gegen Einwanderer reaktiviert, bzw bestätigt.

Da liegt dann doch die Frage nahe - was wollen Hardcore-Muslims eigentlich in Frankreich?

Einem Land, das einen schwulen Kultusminister hat, der sogar einen semiautobiographischen Roman - «La mauvaise vie» (Das schlechte Leben) - über seine eigene Knabenliebe verfasst hat?

Mitterrand beschreibt in seinem Buch nicht nur, wie er seine homosexuellen Neigungen entdeckt hat, sondern auch die entsprechenden Erlebnisse mit jungen Knaben in Bordellen in Thailand: «All diese Rituale des Marktes für schöne Jünglinge, des Sklavenmarktes, erregen mich gewaltig. Die verschwenderische Fülle sofort verfügbarer Jungen versetzt mich in einen Zustand der Begierde, den ich nicht mehr bremsen oder verbergen muss.»

Da ich annehme, daß Zair Bel Er diese Ideen auch nicht teilt und er nur mit seinesgleichen spielen will, sollte er vielleicht schleunigst auswandern.

4 Kommentare:

Oberclown hat gesagt…

Also das ist so richtig bizarr. Aber hoffentlich greift die Idee, dass man nicht gegen Leute spielt, deren Ideen man nicht teilt vor allem im Profifußball um sich. Wieviel Sendezeit für Dokumentationen oder politische Magazine würde im Fernsehen frei, wenn sich in der Bundesliga die Idee durchsetzte, dass man nicht gegen Leute Fußball spielt, die eine andere Idee vertritt, wer deutscher Meister im Fußball werden sollte.

Wo im Koran steht außerdem, dass man nicht gegen Leute mit schwulen Ideen nicht Fußball spielen darf? Muss ich mich beschweren, weil mir die Firma Reclam eine gekürzte Ausgabe angedreht hat?

Praktischer Clowntipp fürs spätere Leben:
Wenn euch jemand erzählt, dass wenn euch ein Schwuler zu Spielchen mit Lederzeugs einladen, ist es vielleicht besser höflich aber bestimmt nein zu sagen, dann ist nicht Fußball gemeint. Ihr habt da was falsch verstanden. Außerdem sind die Bälle mittlerweile meist aus Plastik.

Tammo Oxhoft hat gesagt…

@Oberclown!

Muss ich mich beschweren, weil mir die Firma Reclam eine gekürzte Ausgabe angedreht hat?

Das würde nichts bringen!

Ich habe dasselbe Problem mit der Bibel - im Gegensatz zu den Katholiban lese ich manchmal darin was nach und stelle immer wieder fest, daß es offenbar jede Menge verschiedene Ausgaben gibt.

Ich suche immer noch die Stelle, die Ratzi meint, wo Gott ausdrücklich sagt, daß man mit einer HIV-Infektion keine Kondome benutzen darf.

Dem Zölibat bin ich auch noch nicht in der „Heiligen Schrift“ begegnet.
Und Jesus hat auch nichts gegen Schwule gesagt.

Im Vatikan hat man aber offenbar eine andere Bibel-Ausgabe - die Edition „Wünsch dir was“.
Scheint ein teurer Sonderdruck zu sein, den ich mir nicht leisten kann.


LG
T

Vogel hat gesagt…

[...] aber als Atheist bin ich eben Glaubensdingen nicht voll zugänglich.
Aber der Atheismus hat Dir doch Gottseidank den Verstand gelassen. *g* Da bin ich aber froh! Da haben wir 'was gemeinsam: Ich hab' mich 'mal mit den gängigen Religionen (oberflächlich - das reicht - mir iss pausenlos schlecht geworden) befasst: Unfassbar, an was für'n Kram Menschen glauben. Meine Lieblingsvorstellung: Christ, Muslim, Jude und Hindu stehen vor dem Himmelstor, beäugen sich argwönsch gegenseitig - das Tor geht auf - grüne Hügel, weite Wiesen, grasende Büffel. Ein Zelt, davor ein Kupferhäutiger, Breitnasiger, Blauschwarzhaariger, Federngeschmückter, Pfeiferauchender: "How, willkommen in den Ewigen Jagdgründen!"
Ich im Hintergrund: *rofl*

Beste Grüße

Tammo Oxhoft hat gesagt…

In letzter Zeit war mein Blog wegen der Bundestagswahl sehr auf Innenpolitik fixiert.

Aber eigentlich ist „Kirche“ zumindest ebenso häufig Thema bei mir.

Wenn Du mal einen Blick auf die Labels wirfst, kommen die Stichworte Bischof, Papst, Kirche, Bischof, Bibel, etc mit am häufigsten vor.


LG
Tammox