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Mittwoch, 6. August 2008

Doppelmoral

Katharina Beriger aus Niederhasli tut eigentlich etwas, das man bewundern sollte - sie setzt sich für den Tierschutz ein.
Als Sprecherin der Schweizer Stiftung „Vier Pfoten“ macht sie ordentlich Wind.
Nun hat sie sich allerdings lächerlich gemacht, indem sie emotional-eruptiv ihre bizarren Privatmaßstäbe offenbarte.
Die nicht gerade neue Erkenntnis, daß in Teilen der Schweiz ganz gerne mal Katzen gegessen werden, empörte sie gar sehr: «Wir finden das ganz schlimm und grausig! Es ist einfach nur fürchterlich, wenn Haustiere verspeist werden.»
Diese menschlichen Maßstäbe - orientiert am eigenen Bauchnabel - offenbaren ihre ganze Borniertheit: «Ich selber halte auch eine Katze. Sie ist für mich ein Familienmitglied, zu dem ich eine innige Beziehung habe.»
Frau Beriger; es gibt 1,3 Millionen Hauskatzen allein in der Schweiz.
Sind das alles Vegetarierkatzen?
Was meinen Sie wohl woraus Katzen - oder Hundefutter hergestellt wird?
Schwein? Pferd? Rind?
Offensichtlich alles Verwertungstiere, die eben weniger süß sind und nach denen kein Hahn kräht, wenn sie zu Millionen in der Futtermittelindustrie abgeschlachtet und als Tierfutter eingedost werden.
A propos Hahn - das Thema hatten wir ja auch schon.
Frau Beriger, könnten Sie bei Gelegenheit mal erklären, wieso ein Huhn weniger Rechte als eine Katze hat? Weil es ein Vogel ist?
Darf man es deswegen quälen?
Oder liegt es an der Intelligenz einer Katze?
Schweine sind sicher noch intelligenter und die werden auch tagtäglich zerstückelt, zu Tode gefoltert und gefressen.
Ein Gedanke, den auch die Schweizer Zeitung BLICK indirekt ansprach, als sie beschrieb, wie Herr D. aus Versehen Katze aß:
«Ich war zum Essen eingeladen. Es gab Eintopf mit einer Tomatensauce, Rüebli und Härdöpfeln.» Martin D. wusste zunächst nicht, dass er Katzenfleisch aß. «Es hat mir aber so gut geschmeckt, dass ich den Bauern fragte, was das für Fleisch sei.» Als er erfuhr, was da auf seinem Teller lag, erschrak er. «Doch dann fand ich das nicht mehr schlimm. Wir essen ja auch kleine süsse Lämmlein.»

Tja, das Lämmlein hat noch Glück - es gilt als süß - da mögen einige Fleischesser noch Skrupel haben, aber wenn ein Tier nach rein menschlichen Schönheitsidealen zufällig nicht süß aussieht, ist es schon schlecht.
Das ist das Dilemma der Haie: Die Mundwinkel sitzen verkehrt - aus menschlicher Sicht sehen sie grimmig aus - daher werden sie auch ohne großen öffentlichen Aufschrei zu Millionen qualvoll abgeschlachtet - den meisten werden lebendig die Flossen abgeschnitten und dann wirft man sie zurück ins Meer, wo sie elendig zu Grunde gehen.
Ein Delfin hingegen hat die Mundwinkel „richtig“ angeordnet - den lieben alle Menschen und wenn ein paar Delfine als Beifang beim Thunfisch landen, wird gleich die ganze Thunfischindustrie boykottiert - wegen „der armen Delfine“
Und die Thunfische?
Wer zieht denn diese Grenzen?
Thunfisch kann man abschlachten und essen - ist OK.
Haie kann man einfach so abschlachten - macht auch nichts.
Wehe wenn aber ein Delfin stirbt.

Rinder kann man züchten und schlachten.
Schweine sowieso.
Schafe auch - aber die Lämmer sind süß, die dann eher doch nicht.
Und Katzen sind Tabu.

Ich sage dazu: SCHWACHSINN!
Es gibt nur zwei Lösungen: Vegetarier sein. Und dann kann man auch keine Haustiere halten, die täglich Fleischfutter brauchen.

Oder man schert sich nicht drum und ißt alles.

Aber das Selektieren in süße und weniger süße Tiere ist absurd.

2 Kommentare:

Po8 hat gesagt…

Diese willkürlichen Grenzziehungen sind sogar äußerst gefährlich. Denn wenn man anfängt zwischen Fisch und Säugetier, zwischen süß und weniger süß oder zwischen intelligent und weniger intelligent zu unterscheiden, dann hat man schon fast alle Werkzeuge an der Hand um die gleichen Maßstäbe auch auf Menschen anzuwenden - denn auch hier sind manche "süßer" als andere oder intelligenter...

Imho muss Willkür zwangsläufig zu einer Doppelmoral führen, da die ethischen Grundlagen sich einer rationalen Erklärung entziehen (s.z.B. auch Begnadigung).

Tammo Oxhoft hat gesagt…

STIMMT.

Die Willkür im US-Justizsystem ist schon oft untersucht worden. Ich habe die Zahlen nicht mehr im Kopf - aber durch das angelsächsische Geschworenensystem kommt es zum Beispiel dazu, daß ein riesiger Prozentsatz der Schwarzen, die einen Weißen ermordet haben, auch die Todesstrafe aufgebrummt bekommen.
Weiße, die einen Schwarzen ermordet haben, landen hingegen fast nie in der Todeszelle.
Besonders extrem ist das Mißverhältnis - glaube ich mich zu erinnern - bei Vergewaltigungen:
Vergewaltigt ein schwarzer Mann eine weiße Frau, gibt es „oft“ Strafen, während ein Weißer, der eine Schwarze vergewaltigt meistens davon kommt.
Ich werde dazu irgendwann mal zahlen nachtragen, die ich jetzt gerade nicht mehr präsent habe.