TAMMOX IST UMGEZOGEN / AUS TAMMOX WURDE "TAMMOX-II"

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Samstag, 30. August 2008

Billige Tricks.

Sarah Palin nun also.
Amerikanische Politik funktioniert eben doch manchmal so wie sich das Klein Fritzchen vorstellt.
McCain ist ein ALTER MANN - also holt er sich das Gegenteil dazu und schon sind alle glücklich. Der Theorie nach wählen nun alle die GOP.
Zwei Gruppen, die vorher den Repsen eher nicht so zugeneigt waren, sind besonders im Visier:

Da sind zum einen die rund 30 % demokratischen Clinton-Fans, die sich bisher nicht für Obama begeistern mögen. Die Schlichtheit des Kalküls beeindruckt: Clinton ist eine Frau, Palin ist eine Frau, also wählen die Clinton-Fans dann eben Palin statt Obama. Frau ist also gleich Frau. Ihre Eignungen für Ämter muß man nicht differenzieren, die XX-Chromosomen sagen alles.

Da sind zum anderen die ultrafundamentalistischen evangelikalen Verstandes-Antagonisten, denen McCain noch zu liberal erschien. Sie haben nun in der rational umnebelten Palin ihre Projektionsfläche. Die Ultrakonservative, die an Creationismus glaubt, sowie Waffenfanatikerin ist und Abtreibungen auch bei Vergewaltigung, Inzest und biogener Indikation strikt verbieten will.
Zudem kann sie persönlich was vorzeigen - ihr 19-Jähriger Sohn zieht just in den Irakkrieg und kürzlich gebar sie ein Trisomie-21-Baby.
Politik der Holzschnittart - die Äußerlichkeiten stimmen, Befähigungen irrelevant.
Immerhin eins scheint Palin zu beherrschen - sie heuchelt wie eine Große - so waren ihre ersten offiziellen Worte eine unverhohlene Speichelleckerei an die Hillary-Anhänger:
Clinton habe "solche Entschlusskraft und Anmut in ihrem Präsidentschaftswahlkampf gezeigt". Jene Clinton also, der in den letzten 16 Jahren der blanke Hass aus Reihen der GOPse entgegen schlug.
Heuchelei der Extraklasse auch beim bisherigen Topthema der Repse: Der 46-Jährige Obama mit seinen paar Jahren im Senat sei ja viel zu unerfahren für das Amt.
Palin, die in ihrer bisherigen Karriere Bürgermeisterin von Wasilla war, einer 5500-Seelen-Vorstadt von Anchorage und seit kurzem Gouverneurin des durch Öl-Milliarden von Budget-Problemen verschonten Staates Alaska ist, werden nun selbst aus dieser vollkommenen Ahnungslosigkeit in außenpolitischen Dingen Lobeshymnen konstruiert.
Fox-Mann Steve Doocy :
But the other thing about her, she does know about international relations because she is right up there in Alaska right next door to Russia.
Das ist ungefähr so sinnig, als wenn man eine Rentnerin, die zufällig neben einem Atomkraftwerk wohnt, zur IAEO-Chefin zu machen.
Klar, daß hier die Demokraten, die gerade frisch mit Zuversicht gedopt wurden, lachen müssen: Als Vizepräsidentin wäre sie "nur einen Herzschlag" vom Oval Office entfernt und vom Atomknopf.
"Meine Tochter hat mehr Erfahrung als diese Frau", lästerte der Stratege James Carville.

2 Kommentare:

Po8 hat gesagt…

But the other thing about her, she does know about international relations because she is right up there in Alaska right next door to Russia.

Bei solchen Statements frage ich mich immer, ob die gekauft sind, oder der Journalist (obwohl, diesen als einen zu bezeichnen ist eigentlich eine Beleidigung für alle Journalisten) wirklich glaubt was er sagt...

Tammo Oxhoft hat gesagt…

FOX-TV ist doch aber Satire.

Nur eben nicht lustig.