Nach den mehrmaligen Eichorn-Attacken, die durch das Fliegennetz angriffen, hat sich kürzlich EINE RATTE (!) durch den Lüftungsschacht in meinem Badezimmer gebissen!
Es tat einen großen Krach und dieses kleine Gitter an der Decke rummste runter, bzw hing aber so ca 10 cm unter der Decke noch an einer Srippe fest.
ZUFÄLLIG war ich gerade genau vorm Bad und sah noch einen Rattenfuß am Rand.
Was tut man da bloß?
Da ich meinen Flammenwerfer und Morgenstern gerade nicht zur Hand hatte, erinnerte ich mich instinktiv daran, wie sich Taucher gegenüber angreifenden Haien verhalten sollen und BRÜLLTE den Eindringling an.
Als zweite Verteidigungsmaßnahme, ging ich zum Gegenangriff über, holte einen Hammer und bollerte von meiner Seite ebenfalls an die Decke- in der Hoffnung das Vieh zu vertreiben.
Dieses Gitter ist aber so gründlich da raus gefressen, daß ich es nicht wieder zurück schlagen konnte. 25 krumme Nägel sollten mir die Felltorpedos vom Leib halten - aber hauptsächlich kam mir nur der Putz entgegen gebröselt. Und massenhaft DRECK, der in diesem Schacht lagert.
Ist vielleicht das Rattenklo. Lecker.
Ich müßte mal dringend den Hausmeister anrufen - aber der hat ja nur von 9.00 bis 9.30 Telephonsprechstunde - viel zu früh.
Zwei Tage später hatte ich den Hausmeister immer noch nicht angerufen - aber Rumburak, die Ratte wird immer dreister, wirft Dreck in meine Badewanne. Rumburak hat nämlich schon wieder das Gitter fast rausgerissen - außerdem hat er mich geweckt, indem er vormittags in einer Tour direkt über meine Birne hin und her raste. Der hat sie ja wohl nicht alle.
Zwischenzeitlich habe ich mir eingebildet, daß er vielleicht gar keine Ratte ist.
Klingt irgendwie groß und ich habe ja nur die Fußspitzen gesehen.
Vielleicht ist er auch ein Eichorn, oder ein Wiesel, oder ein Iltis oder ein Frettchen.
Oder ein BÄR?
Ist zwar eine einerseits beruhigende Vorstellung, weil das irgendwie weniger aggressiv klingt - aber andererseits will ich überhaupt keine Damen und Herren aus der Marder-Familie im Bad haben.
Die kommen ja nicht mehr raus, wenn sie erst mal durch die Decke gefallen sind.
Wer weiß wie groß deren Familien sind?
Ich VERMUTE, daß Rächer Rumburak mir nur die Nacht davor heimzahlen wollte - da habe ich nämlich einige Räucherstäbchen ins Badezimmer gestellt und schnell von außen abgeschlossen - in der Hoffnung, daß ihn das vertreibt oder betäubt.
Sind Ratten da so wie Bienen?
Aber dann habe ich Angst bekommen, daß jemand über mir die Feuerwehr holt, wenn die stinkig-parfümierten Rauchschwaden durch das Klo kriechen.
Also mußte ich hustend in das Qualmbad und die Dinger löschen.
Jetzt fühle ich mich wie in den 70ern in einer Sannyasin-Bude. Ommmmmm.
Erst einmal habe ich weitere lange Nägel an dem Gitter krummgehauen, bis ich den halben Putz der Decke in den Augen hatte. Boh - da kommt ein DRECK raus!
Vielleicht ist Rumburak ja auch einfach in den Schacht gefallen - könnte insbesondere sein, wenn er tatsächlich ein Eichhorn ist - die klettern ja andauernd die Regenrinnen rauf bis zum Dach und sitzen zwischendurch tumb vor Balkontüren randalierend hier rum.
Dann kommt er einfach nicht mehr raus und muß verhungern.
WAS suboptimal wäre - ausgerechnet in MEINEM Frischluftschacht will ich keine verwesenden Tierkadaver haben.
Ein Kammerjäger kriegt da wohl ein Problem - wie sollen die bloß an den Ekelschacht voller Tierscheiße, Asseln und schwarzer Witwen rankommen???
Vermutlich ja wohl DURCH MEINE WOHNUNG. Ich bin dagegen!
Scheiß Natur - Tiere raus!
Inzwischen habe ich doch den Hausmeister angerufen. Er vertritt auch die Theorie, daß Rumburak ein Eichhorn ist - die kommen eher von oben, während Ratten den Weg „von unten“ durch Wasserleitungen bevorzugen.
Was ja auch irgendwie eine unsexy Vorstellung ist, daß man gemütlich auf dem Klo hockt und dann beißt einem eine Ratte in den Sack. Besser gar nicht dran denken.
Ich vertraue mal der Theorie; immerhin hat Rumburak wirklich rabiat von innen auf diesem Lüftungsgitter rumgetrampelt. Genau wie sein Kollege letztes Jahr, der berserkend in meinem Fliegengitter hing.
Sind Ratten nicht eher vorsichtiger und von der Schnüffelfraktion?
Außerdem ist Rumburak tagaktiv. Ratten assoziiere ich eher mit Vampiren, die kommen doch auch erst Nachts hervor gekrochen.
Bald kommt eine Schädlingsbekämpfungsfirma, die dann von meinem Bad aus in diesen Lüftungsschacht vordringen und versuchen werden den Übertäter dingfest zu machen.
Wie ÄTZEND - denn schon jetzt rieselt ja andauernd Drecks aus Insektenkadavern und was weiß ich raus.
Wenn man nun den Verschluß ganz abreißt und da drin rumrockert…..IH GITT - das will ich nicht in meinem Badezimmer haben, wo ich überlicherweise im Adamskostüm verkehre und Körperpflege betreibe.
Woran liegt es wohl, daß man Ratten prinzipiell für ekelig hält und Eichhörner für niedlich?
Sind doch beides kleine Nager und Ratten sind immerhin zähmbar und wohnen sehr friedlich und zutraulich in den Klamotten von Punkern.
Die Floh-verseuchten Rotjacken sind da doch viel ungezogener.
Liegt wohl tatsächlich daran, daß man Ratten mit Wasser assoziiert.
Wie macht das wohl diese Schädlingsbekämpfungsfirma?
Hoffentlich gehen die nicht ZU ökologisch korrekt vor und stecken eine Viper oder eine Kobra in den Schacht.
Nu‘ es mal gut mit Natur.
NACHTRAG:
Sogar der Chef persönlich - den Mann kann ich nur empfehlen!
Nicht so toll ging es allerdings für Rumburak aus.
Er ist tatsächlich ein Eichhörnchen - GEWESEN; muß man sagen.
Denn die Tage in meinem Badezimmerschacht haben ihm den Rest gegeben.
Er lag als tote gestorbene Leiche auf meinem Lüftungsgitter und wurde inzwischen in einem Eimer entsorgt.
Herr Kalff hat ihn Schornsteinfeger genannt.
In der Tat hat Rumburak wenigstens diesen Lüftungsschacht noch schön sauber gefegt.
Von der Natur ist er auch geradezu prädestiniert dazu - mit dem buschigen Schwanz.
Aber ich schäme mich jetzt - hätte ich nicht in der Annahme, daß er eine Ratte wäre den Zugang zu meinem Bad zugenagelt, hätte er überleben können.
Unabsichtlich habe ich ihn also indirekt getötet, indem ich ihn nicht hier raus ließ.
Andererseits war Rumburak auch ein bißchen dämlich; denn wer außen an einer Häuserwand raufklettern kann, sollte doch auch wieder so einen engen Schacht hochkommen, oder nicht?
Es war wohl Panik.
Warum erklimmt er überhaupt meine Häuserwand und läßt sich dann schnurstracks vom Dach aus in den Lüftungstunnel fallen - Erbsenhirn!
Ach der arme Rumburak……..
2 Kommentare:
Tja... aus Sicht der Evolution werden halt nur die Eichhörnchen überleben, die eine natürliche Abneigung gegenüber Badezimmerlüftungsschächten haben. Btw, wäre es nicht eine pfiffige Idee des Architekten (oder Installateurs) gewesen, das Schutzgitter schon am Eingang des Lüftungsschachts anzubringen, oder noch besser (und welch geniale Idee!) auf BEIDEN SEITEN?
Insofern würde ich den Schaden der Versicherung melden und wegen seelischer Grausamkeit auf Grund von Baumängeln ein paar Tausend Euro abgreifen ;-)
Ja, ich fühle mich auch schon ganz beschwert und seelisch zerstört wegen dieses traumatischen Erlebnisses.
Die bahnbrechende Idee schon oben auf dem Dach ein Gitter anzubringen, habe ich übrigens sogar vorgeschlagen - aber Herr Kalff sagt, die Chance, daß genau da ein Eichhorn rein springt bei 1 : 100.000 läge.
Also mit der Wahrscheinlichkeitsrechnung ist das auch so eine Sache - in diesen Dingen gelingt mir pausenlos das (fast) unmögliche - aber wehe wenn ich mal Lotto spiele (Theo Waigel nannte es einst korrekt „Dummensteuer“) - halten sich die Glücksnornen aber haargenau an die Wahrscheinlichkeitsrechnung und schieben mir NIE die Millionengewinne zu…..
;-((((((((
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