TAMMOX IST UMGEZOGEN / AUS TAMMOX WURDE "TAMMOX-II"

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Sonntag, 17. August 2008

Soldatische Sinnlosigkeiten.

Im Krieg gelten bekanntlich keine Regeln - morden, plündern, vergewaltigen, brandschatzen, waren immer an der Tagesordnung.
Drückt man es moderner aus; Kollateralschäden verursachen, ethnisch säubern, Abu Ghraib, bombardieren, wird es auch nicht besser.
Ich würde mit Sicherheit eher ins Gefängnis gehen, bevor ich in dem Verein mitmache.

Schon in absoluten Friedenszeiten, wenn die Gala-Einsätze der Soldaten in Paradeuniform anstehen, erscheint mir „DAS SOLDATISCHE“ doch eher wenig attraktiv.

Drei kleine Beispiele:

'Trooping the Colour' wird in England bereits seit über 250 Jahren begangen; dabei müssen Soldaten zwei Stunden stramm stehen. Um die Folter möglichst unangenehm zu machen, werden ihnen dabei monströse Bärenfellmützen verpaßt, deren Designer ganz offensichtlich phallischen Gedanken nachhing. Trotz der brillanten Technik ständig die Zehen zu bewegen, kippen stets ein paar der Gardisten ohnmächtig und vom Hitzschlag getroffen zusammen und liegen ihrer Monarchin dann buchstäblich zu Füßen.

Bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele mußten rund 900 Chinesische Soldaten als Teil eines Showelements sieben Stunden vollkommen regungslos verharren. Um den schönen Schein nicht durch biologische Notwendigkeiten zu stören, trugen sie alle Windeln, so daß sie während der Show je nach Bedarf in die Hosen scheißen und pinkeln konnten.
Für die fröhlichen Jubelgesichter trotz voll gekackter Hosen gebe ich nachträglich eine Goldmedaille - gut, daß es noch kein olfaktorisches Fernsehen gibt.

Deutschland bemühte sich in den letzten Jahren auch ab und an mal um den IOC-Arschkriecher-Orden. Glücklicherweise waren die Organisatoren der Olympiabewerbungen von Berlin und Hamburg derart provinziell und stümperhaft, daß der Kelch an uns vorbei ging.
Dabei hat sich hierzulande doch eine elegantere Methode entwickelt, um zu verhindern daß Soldaten frühzeitig Toilettenpause machen müssen:
Statt Windeln, ersannen die Unteroffiziere des Fallschirmjägerbataillon 263 in Zweibrücken eine raffinierte Vorgehensweise:
Die Rekruten mußten sich nackt ausziehen, um ihnen dann coram publiko DÖRROBST in den Hintern zu schieben. Damit der Propf gut sitzt, schlug man ihnen anschließend mit einem Paddel auf den Allerwertesten.
Allerdings ist mir noch nicht ganz ersichtlich wie man den weiteren Hergang als Showelement für eine Olympiafeier nutzen kann: So soll ein anderer Soldat die Früchte heraus geleckt haben.
Na ja, wem’s gefällt….

Da bleibe ich doch lieber Zivilist.

9 Kommentare:

Po8 hat gesagt…

Tja.. man sperre einen Haufen Männer aller Klassen und Intelligenzgrade auf einen Haufen (mit unterschiedlichen Zugehörigkeitszeiten zu diesem Haufen) und heraus kommt: Aufnahme- und Ausscheiderituale!

Der Urwald ruft und wäre es nicht so unappetitlich und im christlichen Abendland verpöhnt, so würden wohl diverse Beschneidungsrituale auch Eingang in so manchen Kasernenhof finden. Wenn man dann die Entwürdigung hinter sich gebracht hat (egal wie traumatisch das Erlebnis auch war), so ist man beim nächsten Schwung neuer Rekruten um so williger bereit, diese auch diversen bzw. perversen Praktiken zu unterziehen.

Bei solchen Gelegenheiten finde ich dass wir uns die zwei "sapiens" hinter unserer Speziesbezeichnung wirklich nicht verdient haben.

Tammo Oxhoft hat gesagt…

Ja, ist das nicht eigenartig?

Und immer diese Genital- und Analfixiertheit!
Etwas, das ja beispielsweise auch bei KREUZNET ganz deutlich wird - scheinbar kreisen die Gedanken von den Ultra-Religiösen den ganzen Tag um Analsex.

Offenbar bin ich vollkommen aus der Art geschlagen, bzw absolut UNMÄNNLICH - ich hatte noch nie den Drang im Kreise anderer Männer irgendwelche Anus-Spielchen zu beginnen.

Passend dazu auch ein Bericht aus der SZ von heute:

http://www.sueddeutsche.de/panorama/647/306606/text/


Umstrittene Aufnahmefeiern
Feuer unterm Dach
Bei der Feuerwehr Oer-Erkenschwick wurden nackte Männer mit Schuhcreme an den Genitalien beschmiert. Jetzt untersucht der Düsseldorfer Landtag den Fall.
Von Johannes Nitschmann



Ein splitternackter Mann ist mit daumendicken Seilen bäuchlings an eine Holzbank gefesselt. Ebenfalls entkleidete Männer sind an Bäumen festgebunden, ihre Genitalien wurden mit Schuhcreme beschmiert. Auf die Gefesselten ist ein Wasserschlauch gerichtet.
Diese bizarren Fotoszenen empören derzeit den Düsseldorfer Landtag. "Die Bilder stammen nicht etwa aus dem Folter-Gefängnis Abu Ghraib, sondern von der Feuerwehr in Oer-Erkenschwick", sagt entsetzt die grüne Landtagsabgeordnete Monika Düker.
Die Fotos wurden offenkundig bei Aufnahmefeiern junger Feuerwehrleute geschossen - mitten im Ruhrgebiet. Inzwischen hat sich das nordrhein-westfälische Innenministerium eingeschaltet und nach intensiven Untersuchungen festgestellt, dass es zumindest in den Jahren 2002 und 2007 bei der Feuerwehr in Oer-Erkenschwick nach sogenannten Leistungswettbewerben zu perversen Folterritualen gekommen ist.


Sexuelle Nötigung oder männlicher Ehrenkodex?

"Diese Misshandlungen sind schwere Verletzungen der Menschenwürde, Straftaten gegen Untergebene und schwerwiegende Dienstvergehen", erklärte der zuständige Abteilungsleiter im NRW-Innenministerium, Wolfgang Düren, im Innenausschuss des Landtags. "Wer so was tut, gehört nicht in die Feuerwehr."
Die Führung der Oer-Erkenschwicker Feuerwehr hatte offenbar jahrelang versucht, die gewalttätigen Aufnahmerituale in ihrem Löschzug der Ortschaft Rapen unter der Decke zu halten. Erst als im Sommer dieses Jahres im Oer-Erkenschwicker Rathaus ein ganzer Stapel Fotos von den obskuren Aufnahmefeiern auftauchte, kam der Feuerwehr-Skandal an die Öffentlichkeit.
Zunehmend unter Druck gerät dabei der Oer-Erkenschwicker Bürgermeister Hans-Joachim Menge (CDU). Laut Innenministerium soll der Rathauschef im Jahre 2007 Kenntnis von der Entlassung einer 20-jährigen Feuerwehrfrau gehabt haben, nachdem diese gegen ihre Löschzugkameraden Strafanzeige wegen sexueller Nötigung gestellt und damit angeblich gegen den Ehrenkodex der männerdominierten Feuerwehr verstoßen hatte.
Nach Aufdeckung der perversen Aufnahmerituale im Rapener Löschzug haben der verantwortliche Wehrführer und Löschzugführer ihre Ämter niedergelegt. Das Innenministerium hat den Bürgermeister jetzt per Erlass angewiesen, gegen alle an den Folterritualen beteiligten Feuerwehrleute Disziplinarverfahren einzuleiten.
Rathauschef Menge hatte dies bislang mit dem Hinweis auf Verjährung der Taten abgelehnt.
Derzeit geht das Innenministerium davon aus, dass es sich bei den Entgleisungen der Oer-Erkenschwicker Feuerwehrleute "um bedauerliche Einzelfälle" handelt. "Es sind keine weiteren Vorfälle im Land bekannt", versichert Abteilungsleiter Düren.
Doch offenbar ist es auch in anderen Feuerwehren üblich, Neulinge bei Aufnahmefeiern mit skurrilen Mutproben zu konfrontieren. Bei der Feuerwehr im westfälischen Olfen soll es lange üblich gewesen sein, dass die Neuen bei ihrer Aufnahme ein Lied unter einer Atemschutzmaske singen mussten. Der stellvertretende Leiter der Kreisleitstelle Recklinghausen, Heinz Weber, bestätige der WAZ: "Bei der Feuerwehr finden natürlich solche Aufnahmerituale statt. Man muss entweder ins Wasser oder wird mit dem Schlauch abgespritzt. Den Spaß gönnen wir uns."

Po8 hat gesagt…

Die Geschichte aus dem letzten Bond ist diesbezüglich sehr lehrreich:

"James Bond: [laughing - after being stuck five times with a knotted rope] Now the whole world's gonna know that you died scratching my balls!"

Man muss die Leute vorführen, die einem an die Eier wollen (speziell wenn es um dämliche "Aufnahmerituale" geht).

Anonym hat gesagt…

Und noch ein bisschen 'Mixup zum Thema.

"Junge Beamte mussten Abfälle Essen, Frauen an Stachelhalsbändern durch die Kantine kriechen, lauten anonyme Vorwürfe. Bayerns Ermittler sind alarmiert."
http://www.netzeitung.de/deutschland/795350.html
sado-maso an deutscher polizeischule?
"Hunde mussten Schläge, Tritte und Würgeschlingen ertragen."... somit zuzueglich ein fall fuer den tierschutz.
"Zudem soll es Alkoholexzesse und Prügeleien in der Polizeieinrichtung in der Oberpfalz gegeben haben. Mit Wissen der Behördenleitung hätten Prostituierte aus dem nahen Tschechien in der Einrichtung verkehrt."....party on!

Gruss
Jakester

Anonym hat gesagt…

Eigenartig, daß auch Frauen dabei waren. Normalerweise wirken die doch etwas zivilisierend.

Cosfeld ist da natürlich auch noch zu nennen:

Im bislang größten Strafprozess in der Geschichte der Bundeswehr saßen anfangs 17 frühere Ausbilder und ihr Kompaniechef auf der Anklagebank. Sie sollen bei simulierten Geiselnahmen im Sommer 2004 auf dem Standortübungsplatz Coesfeld im Münsterland 163 Rekruten gefesselt und gedemütigt haben. Gegen elf Angeklagte geht der Prozess weiter, mit Urteilen wird erst gegen Ende des Jahres gerechnet. (dpa)

T.

Anonym hat gesagt…

Ich trat meinen Dienst in einem Fallschirmjagerbatallion vor ca. 30 Jahren an.

Auch damals gabs schon 'Rituale, vor allem fuer 'Rotaersche.
Keine Ahnung wie es heute ist, aber damals gab es die Vorschriftenstelle zu der man freien Zugang hatte.
Ausser ausbildungstechnisch lag mein Interesse vor allem an 'Pflichten und Rechte des Vorgesetzten/Untergebenen wobei fuer mich natuerlich die Rechte des Untergebenen und Pflichten des Vorgesetzten absolute Prioritaet hatten.
Es gab da sowas wie die Unantastbarkeit des Untergebenen wodurch ein Vorgesetzter auf keinen Fall erlaubt war einen Untergebenen zu beruehren ohne ihn vorher um Erlaubnis zu fragen.
Als auch gab es in mannigfacher Weise die 'legale und auslegbare Befehlsverweigerung.

Alleine diese unumstoesslichen Fakten machten mich als auch andere zu unangenehmen Soldaten im Sinne des legalen Ungehorsams.

Es is da aber einen gewaltiger Unterschied zwischen der damaligen und heutigen Bundeswehr.
Der Unterschied heisst Krieg.

Gerade und vor allem von Deutschland ausgehend duerfte heute kein junger Mensch mehr zum 'Wehrdienst gezwungen werden und alle Kriegsdienst-Beteiligten koennten nach Hause gehen.

Dieses Bewusstsein wird aber 'im Krieg nicht vermittelt und Rechte aberkannt.
Noch wird ueberhaupt gar nichts passieren, wenn Deutsche total verweigern oder den angetretenen Dienst quittieren. Ausser primitiven Drohungen und Schikane. Fakt!

Alle Deutschen haben sich vor allem durch die Geschehnisse der Vergangenheit ein Recht fuer jeglichst friedlich/legalen Ungehorsam erworben.
Vor allem wenn diese Rechte zunehmend vergewaltigt werden wird dieser Ungehorsam zur Pflicht.

Und dieser Ungehorsam richtet sich nicht mehr gegen eine Regierung sondern eher ein Regime welches offensichtlich keinerlei demokratischen Strukturen mehr vertreten will.

Alles ganz einfach!
Oder etwa nicht?

Jakester

Anonym hat gesagt…

Nachtrag:

Wie es nun mal generel bei jeglichst pervertierten Boesartigkeiten unter der Gesellschaften zu leiden haben ist, werden diese Art 'Dinge grundsaetzlich als Ausnahme deklariert... bis zum Bodycount.

Das ist vollkommen unakurat. Individuen sind grundsaetzlich extrem verschieden und was den einen noch nicht juckt ist fuer den anderen bereits die Hoelle.

Ich habe in meiner Zeit junge Maenner wegen "Nichts weinen sehen. Es gab 'Ruhige,
Gefuegige,'Rabauken, Deprimierte, Positive ........

Gerade durch diese zwangseinberufungsbefehligte Voraussetzung ist mentaler Stress schon gewaehrleistet bevor es ueberhaupt losgeht.

Und 'dann ist physisch/mentaler Stress garantiert und willkuerlich.
Irgendwie bin ich noch nicht ganz bereit in Deutschland an die Anbringung eines Kadavergehorsam zu denken.
Bevor dessen wird Einschuechtern und Maulhalten etabliert.

Meine persoenliche (legale) Ungehorsamkeit?, .. damals in der Bundeswehr ging mir nach einer gewissen Zeit leicht von der Leber.

Es gab da eine klare Erkenntnis als auch Ausnutzung, im Gegensatz zum Zivilleben, die meine berechtigt/legal, harsche-scheissdrauf Oposition befluegelte.
Es gab absolut nichts zu verlieren und sicherlich gar nichts zu gewinnen.
Und nichts zu befuerchten. Fakt!
Ich hab meine Zeit durchgezogen.

Und was gibt es heutzutage sogar fuer einen Totalverweigerer?
Nichts!
...Ausser primitiven Drohungen und Schikane.
http://linkszeitung.de/content/view/168892/42/
Raus aus dem Laden, solange das alles ist... Alles ganz einfach :-)
J.

Tammo Oxhoft hat gesagt…

Das ist sehr interessant für mich - als Ausländer ging dieser Kelch praktischerweise an mir vorbei und ich konnte schon mit 18 studieren - während meine Freunde erst einmal „Zeit verloren“. So sah ich das jedenfalls damals. Zivildienst war auch noch richtig lange.
Natürlich habe ich mich dann immer dafür interessiert, wie es tatsächlich bei der Bundeswehr zugeht und mir gerade in der Uni sehr gerne berichten lassen von den Studenten, die vorher beim Bund waren.
Als Nichtbetroffener kann ich mir bis heute aber kein homogenes Bild machen.
Mir erscheint das alles irgendwie willkürlich. Einige sind übelschikaniert worden - ich erinnere mich an einen damaligen bekannten, der nicht wie verabredet zu einem Treffen erschien und wie vom Erdboden verschluckt war. Alle waren in heller Sorge. Später stellte sich raus, daß er zur Disziplinierung zwei volle Wochen einzeln eingesperrt worden war - ohne Möglichkeit jemanden zu kontaktieren. Sein Vergehen: Er wurde zum wiederholten male morgens in SEINER EIGENEN UNTERWÄSCHE angetroffen - statt wie vorgeschrieben, die Bundeswehrunterhosen zu tragen.
Bei dem Gedanken muß ich schon meine Antidepressiva-Dosis erhöhen.
Andere erzählten mir aber, daß so etwas in ihrer Einheit nicht denkbar gewesen wäre.
Hast Du das Buch „Neue Vahr Süd“ von Sven Regener (Eichborn 2004) gelesen?
Abgesehen davon, daß er in dem Werk zweimal ganz böse Kate Bush beleidigt, kann ich das Buch nur empfehlen.
Beschreibt sehr gut die Welt eines Rekruten in der Niedersachsen-Kaserne in Dörverden/Barme ganz am Anfang der 80er Jahre.

Ich habe mich erstens köstlich amüsiert und zweitens auch viel über eine Welt gelernt, die ich nicht kannte, obwohl ich so in etwa das Alter des Ich-Erzählers habe.

FrauWerkatze hat gesagt…

Ist das zum Lachen oder doch zum weinen. Die Gesellschaft ist total bekloppt. 🙄