TAMMOX IST UMGEZOGEN / AUS TAMMOX WURDE "TAMMOX-II"

Um die beklagte Seitenaufbaugeschwindigkeit zu verbessern, bin ich auf einen zweiten Blog umgezogen. Und zwar hierhin. Ich bin dankbar für ein Feedback!

Sonntag, 1. Juni 2008

Impudenz des Monats Mai.

Für den Titel böten sich derzeit eine ganze Anzahl politischer Personen an, die sich geradezu darum drängeln, nun endlich auch als größte Unverschämtheit des Monats gekürt zu werden (aus gleichbed. lat. impudentia (veraltet) Schamlosigkeit, Unverschämtheit.)
Diesmal setzt sich allerdings ein omnipräsenter Gegenstand an die Spitze vor Huber und Pofalla:

Das Deutschlandfähnchen auf allen Autodächern erkläre ich hiermit zur Impudenz vom Mai.
Den flatternden schwarrotgelben Ausweis der eigenen Doofheit, der zur anstehenden Fußballmeisterschaft, die demnächst irgendwo schon wieder stattfindet und hierzulande die teutonischen Erbsenhirne in Wallung bringt.
Das Volk der Pisa-Loser und Politikverdrossenen hat darin mal wieder einen Aufreger gefunden, der genügend Elan in den ermatteten Geistern freisetzt, um sich so ein scheußliches schwarz-rot-goldenes Wimpelchen ans Auto zu pinnen – Hauptsache Stolz und Uniformität.
Schade, daß ich kein Brite bin, sonst könnte ich wie jener Urlauber auf Kos nun € 956 Entschädigung bekommen, weil zu viele Deutsche um mich herum sind, die sich penetrant deutsch benehmen.

Wo es nicht mehr dazu reicht sich alle vier Jahre mal aufzuraffen, um bei Wahlen sein Kreuzchen zu machen, weil es den zu 15 Millionen täglich die BILD lesenden Deutschen intellektuell überfordert sich zwischen ein paar Parteien zu en
tscheiden, ist alle mal genug Elan da, um sich schon Monate vorher intensiv über die diversen krummbeinigen Grasnarbenintelligenzler zu informieren.
Mehmet Scholl: „Mich nerven Trainingslager: Weil ich am liebsten bei meiner Frau bin. Doch inzwischen bin ich genauso
oft mit Helmer auf der Bude– aber immer mit dem Hintern zur Wand“

„Ich hatte sowieso nie Streit mit meiner Frau. Bis auf das eine mal,
als sie mit auf das Hochzeitsphoto wollte“

M.Scholl: „Was mich in den letzten Tagen am meisten beschäftigt hat,
ist meine Frisur – und die ist scheiße!“

Stefan Effenberg: „Die Situation ist aussichtslos aber nicht kritisch“ Matthias Sammer: „Wir brauchen Spieler, die auf dem Platz die Rute rausholen“

Olli Kahn: „Die Holländer sind vorne vom feinsten bestückt“

Thorsten Fink (über Bayerns Aufholjagd):
„Wir wollen uns nacheinander einen nach dem anderen da oben runterholen“

KH Rummenigge: „Uli Hoeneß und Lothar Matthäus haben wieder normalen Verkehr miteinander“



Wo eben noch über Spritpreise gejammert wurde, scheint Geld keine Rolle mehr zu spielen, indem die Windschnittigkeit des Gefährts versaut wird.

Wo eben noch die Dalai Lama-Fraktion beklatscht wurde und von China-Boykott lamentiert wurde, sind nun die billig in China hergestellten Fläggchen die Verschlimmschönerung der Wahl.

Wo es Themen zu Hauf gäbe, die Engagement erfordern würden, ist Fußballnationalismus das einzige den Dumpfdeutschen erregende Subjekt.

„Von diesem Augenblick an war ich überzeugt,
dass die Menschen vom Affen abstammen.“
(Karl Valentin über ein Fußballspiel)

Wie ich außerdem feststellte ist jedem Fähchenschwenker, den ich befragte vollkommen unbekannt, woher das schwarz-rot-gelb überhaupt stammt, welche Bedeutung die Farben haben.
Auch das nicht gerade überraschend – auf deutschem Boden sind ja schon öfter mal die Massen einer Fahne hinterher gelaufen, von dessen Bedeutung zu keine Ahnung hatten.
Die „Deutschlandfarben“ tauchten vermutlich vor gut 200 Jahren bei den napoleonischen Befreiungskriegen auf, als sich jede Menge bunt Uniformierter unter dem Lützowschen Freikorps sammelten. Um ein einheitliches Bild abzugeben, wurden die lumpigen Zivilkleider meist schwarz gefärbt, mit goldenen Knöpfen und roten Aufschlägen versehen wurden.
Die Farbzusammenstellung ergibt sich aus einem (historisch verbürgten) Ausspruch in den Befreiungskriegen:
Aus der Schwärze (schwarz) der Knechtschaft durch blutige (rot) Schlachten ans goldene (gold) Licht der Freiheit.
Es nervt einfach nur – aber da das Fahnenschwenken eine der letzten US-Abarten war, die die Deutschen noch nicht plagiiert hatten, war ja damit zu rechnen, daß das hier auch noch ansteht.


„Mailand oder Madrid – Hauptsache Italien“ (Andy Möller)

„Ich habe ihn nur ganz leicht retuschiert“ (Olaf Thon)

„Ich fliege in den Süden – vielleicht nach Kanada“ (Mehmet Scholl)

„Ich bin körperlich und physisch topfit“ (Thomas Häßler)

“Keiner liebt mich – da können sie meine Frau fragen!“ (Hans Meyer)

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Ja wer ist denn jetzt die Impudenz?

Die 4 Jaresceiten, die 4 Muskeltiehre, die 4 von der T-Stelle oder sind es 4 Aale.:-)

Kruss
Jakester

Tammo Oxhoft hat gesagt…

Danke Jake - der Post war eh nicht so das Meisterwerk - aber es ist einfach zu heiß hier heute - ich kann nicht denken.
LG

T