Ludger Bitter, der das Geschäft von seinen Eltern übernahm, nannte es gern eine "geistliche Tankstelle". Hier "zapfen" auch Menschen, die sich von der Kirche abgewandt hätten - entsprechend breit war sein Angebot. Ikonen, Kreuze und sonstigen Religionskitsch bot der gute Mann feil. Aber nun wird es bitter für Bitter:
Der Laden ist pleite und das war es dann auch mit Katholenbuchtum in Hamburg.
Der Inhaber beklagt sich im Abendblatt über seinen Oberhirten:
Eine Mitschuld an der jetzigen Situation trägt für Ludger Bitter das Erzbistum Hamburg: "Es wurde uns vonseiten des Erzbistums immer wieder Unterstützung zugesagt. Doch es ist nie etwas passiert. In den vergangenen Jahren sind die Aufträge des Erzbistums sogar zurückgegangen." Dabei müsse das Erzbistum doch Interesse daran haben, dass es eine Anlaufstelle für katholische Fachliteratur in Hamburg gibt.
Hat es aber offenbar nicht.
Erst im Jahre 1995 wurde die Kirche 1893 erbaute Kirche St. Marien im Stadtteil St. Georg, nach Wiedererrichtung des Erzbistums Hamburg, wurde zur Domkirche.
Schon im Jahr 12 ihres Bestehens geht nun die geistige Nahrung aus.
Obwohl das Archidioecesis Hamburgensis flächenmäßig das größte Bistum Deutschlands ist – Diözesanbischof Werner Thissen ist der Boss eines riesigen Gebietes – zu seinem Sprengel gehören die Bundesländer Hamburg, ganz Schleswig Holstein und auch noch halb MeckPomm – nämlich Mecklenburg. 32.654 km²!!!
Das sind bei 5,9 Millionen Einwohnern immerhin noch 396.000 Katholiken in 17 Dekanaten.
Offenbar nicht genug Kunden für einen katholischen Buchladen.
Auch der Inhaber selbst scheint sich mit den Zeichen der Zeit nicht recht angefreundet zu haben – so liest man auf der Internetseite als letzten Eintrag unter „Neues“:
Früher als geplannt steht nun Ihnen nun schon ein großer
Teil unserer neuen Homepage zur Verfügung.
In den nächster Zeit kommen noch weitere Themenbereich dazu.
Gerne freuen wir uns auf Ihre Rekationen.
Welcher Katholik also noch schnell ein paar Schnäppchen erhaschen will und sich nicht vor den vielen Regenbogenfahnen und Moslems fürchtet, möge sich schnell auf den Weg machen in die Danziger Straße 36 D-20099 Hamburg.
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