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Freitag, 27. Juni 2008

Die schlaue Angela Teil 2 oder: Luxemburg in Gefahr.

Setzt man den EU-Durchschnitt der Kaufkraft bei 100 an, kommt Luxemburg auf einen Kaufkraftwert von gigantischen 276 (mit einem Bruttoinlandsprodukt pro Einwohner von $ 87.200).
Das ist Platz 1 in der EU und noch Meilen entfernt vor der Nummer 2 (Irland 146, mit einem Bruttoinlandsprodukt pro Einwohner von $ 43.000)
Die Verteilung entspricht genau dem Merkel-Theorem, nachdem der Anteil der Christianisierung mit dem ökonomischen Niveau korreliert.
Kongruent mit Merkels Wohlstands-Gleichung gibt es an Luxemburgischen Schulen einen katholischen Wahlpflichtunterricht, der statt des Fachs Morale-Laïque gewählt werden kann.
Luxemburg ist fein raus – 98 % römisch-katholisch und das ganze Land wurde 1988 von JP-II zum Erzbistum erhoben.
Mgr. Fernand Franck, Großprior der luxemburgischen Statthalterei des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem, Präsident der Kaiser-Karl-Gebetsliga für den Völkerfrieden und Erzbischof von Luxemburg ist also der Garant des Wohlstandes des Großherzogtums.
Kein Wunder, daß Irland dagegen abstinkt mit nur noch 88 % Katholen – auch wenn sie noch über ein paar minderwertige Christen verfügen (3 % Angelikaner und 1 % andere Christen).
Aber – Oh Graus – Luxemburg droht der Absturz aus der Insel der Seligen.
Das Bündnis fir d'Trennung vu Kierch a Stat setzt sich für die längst überfällige Trennung von Kirche und Staat ein und fordert:

► die Kündigung der aktuellen Konventionen zwischen Staat und Glaubensgemeinschaften sowie eine Verfassungsänderung im Sinne einer Trennung von Kirche und Staat
► für den Werteunterricht in den Schulen eine zeitgemäßere Lösung anstelle der aktuellen Aufteilung in katholischen Religionsunterricht und „morale laïque“
► eine konsequente Haltung gegen religiösen Einfluss in gesellschaftspolitischen Themen.

Oh Schreck, wenn die sich durchsetzen, wird Luxemburg somit auf das ökonomisch/soziale Niveau Berlins hinab gezogen – immerhin sind die schulpolitischen Vorstellungen des Bündnis fir d'Trennung vu Kierch a Stat geltendes Recht im Bundesland Berlin.
Ich sehe ja schwarz – und zwar dunkelschwarz – wenn man genau hinguckt, sollen nach Schätzungen, die auch die katholische Kirche Luxemburgs abgibt, ohnehin nur noch rund 90 % der Luxemburger römisch-katholisch getauft sein, statt 98 % wie es noch offiziell heißt.
Nun beklagt cathol.lu:
In der Zeit moderner Säkularisierung verliert sich ihre fast ausschließliche Prägungskraft, doch bleibt der Katholizismus, trotz Abnahme der religiösen Praxis, eine starke Komponente im bestehenden Meinungspluralismus.
Heidnisches Pack!
Da ist es wohl nur noch eine Frage der Zeit bis Luxemburg vom Kaufkraftthron geschubst wird.
Den exklusiven Platz als kleinstes und feinstes EU-Land hat es auch schon zum 1. Mai 2004 verloren, als Malta in die EU kam.
Malta hat nur 12,2 % der Fläche Luxemburgs und eine wesentlich homogenere religiöse Struktur – hier sind tatsächlich noch nahezu alle 400.000 Einwohner Katholiken.
Daß Malta mit einem BIP/Einwohner von nur 11.537 USD derzeit abgeschlagen liegt, muß wohl die Ausnahme sein, die die Merkelregel bestätigt.
Auch der Kaufkraftindex von 77 % des EU-Schnitts ist da noch nicht an der Position, die Gott vorgesehen hat.
Aber das kommt dann wohl spätestens, wenn sich die Luxemburger von ihrem katholischen Religionswahlpflichtfach trennen.

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