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Donnerstag, 2. Dezember 2010

Ehrlichkeit à la Bundesregierung.

Ja, wenn die FDP-Spitzen von etwas überzeugt sind, dann sagen sie es laut und vernehmlich in jede Kamera.
Daß ein Spitzel der FDP seine frisch protokollierten Berichte von den schwarzgelben Koalitionsverhandlungen sofort zur US-Botschaft brachte und brühwarm alle Details ausplauderte, konnte natürlich nicht sein.
Stasi 2.0 in der FDP-Zentrale??? Unerhört.
Kreisch-Guido gab sofort eine Pressekonferenz im Thomas-Dehler-Haus und erklärte, daß er die ganze Theorie nicht glaube:

Außenminister Westerwelle hat sich in dieser peinlichen Lage aufs Abwiegeln verlegt. Keine Aufregung verursachen, weder in den deutsch-amerikanischen Beziehungen noch in der Partei - das ist seine Maxime. Ein Informant in den eigenen Reihen?
Der FDP-Parteichef sagt: "Ich glaube diese Geschichte so nicht."

(Spon 29.11.10)

Die Vorstellung, daß ein Informant Interna der Bundesregierung an fremde Mächte herantrug, fand der Vizekanzler so absurd, daß man sich noch nicht mal dazu herab lassen wollte nach dem Spion zu fahnden.

In der Bundesregierung scheint das Interesse nicht groß zu sein, dem mutmaßlichen FDP-Informanten nachzugehen. "Die Bundesregierung wird sich jetzt nicht detektivisch auf die Suche nach angeblichen Quellen begeben, die Bundesregierung hat Wichtigeres zu tun", sagt Regierungssprecher Steffen Seibert.
(Spon 29.11.10)

Der ehemalige FDP-Generalsekretär und jetzige Scheinminister Niebel hatte schon am Abend zuvor bei Anne Will die Linie ausgegeben, der am Montag auch Vizekanzler und Regierungssprecher folgten.

Bundesentwicklungsminister Dirk Niebel (FDP) sagte dazu: "Ich halte den Vorwurf für geradezu lächerlich. Ich bestreite, dass es einen Informanten gibt", sagte der Minister am Sonntagabend in der ARD-Talkshow "Anne Will".
(Spon 28.11.10)

In der echten Realität verhielt es sich mal wieder ganz anders, als in der FDP-Darstellung.

Natürlich suchten die an der Fünfprozenthürde krebsenden Mövenpickler nach "IM Plaudertasche". Und siehe da - nach nur 72 Stunden ist der Mann, von dem Minister Niebel eben noch behauptete, es gäbe ihn gar nicht, gefunden.

Es ist ein nicht gerade Unbekannter für die Parteispitze - der Büroleiter des Parteichefs höchstpersönlich:

Demnach handelt es sich dabei um den derzeitigen Leiter des Büros des FDP-Bundesvorsitzenden Guido Westerwelle, Helmut M.
Der einundvierzig Jahre alte FDP-Mann war vom amerikanischen Botschafter Murphy in Kabelberichten nach Washington als junger, aufstrebender FDP-Mitarbeiter beschrieben worden, der gerne auch aus seinen persönlichen Gesprächsnotizen vorgelesen habe.
Zum Zeitpunkt der Koalitionsverhandlungen war er im Thomas-Dehler-Haus der FDP Leiter der Abteilung „Strategie und Kampagne“ und in dieser Funktion auch für internationale Kontakte zuständig.
(FAZ 02.12.10)

Update 03.12.10:

Helmut Metzner heißt der gute Mann:

Hobby-Poet und liberale Petze.
Die Suche nach dem liberalen "U-Boot", das laut WikiLeaks beim US-Botschafter fleißig Regierungs-Interna ausplauderte, ist vorbei: Helmut Metzner heißt die Plaudertasche. FDP-interne Befragungen hätten das ergeben. Brisant: Der 41-Jährige ist Büroleiter bei Parteichef Guido Westerwelle, wurde aber inzwischen von seinen Aufgaben entbunden. Künftig soll er an anderer Stelle in der Parteizentrale für die FDP aktiv sein. Metzner war in der Partei für Strategien und Kampagnen verantwortlich. Und: Der bekennende Schwule und Fliegenträger (Motto: "Wer gackert, muss auch Eier legen") ist ein passionierter Poet, wie auf seiner Website (www.muntermachermetzner.de) zu erfahren ist.
Kostprobe:


Die Freiheit, sie ist stark gewachsen.
Vom Saarland bis zum Freistaat Sachsen,
Von Flensburg bis zum Bodensee
Wählt freier Geist jetzt FDP

(CHRISTIAN WIERMER, HARALD STUTTE Mopo)

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