TAMMOX IST UMGEZOGEN / AUS TAMMOX WURDE "TAMMOX-II"

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Donnerstag, 21. Januar 2010

Leidensfähigkeit Teil II

In gut drei Jahren wird mitten in Hamburg, auf Europas größter Flußinsel Wilhelmsburg die Internationale Gartenschau (igs 2013) stattfinden.
Bereits sieben Jahre vor Beginn der Megaausstellung nahm die „igs Hamburg 2013 GmbH“ die Arbeit auf und will unter dem Motto „In 80 Gärten um die Welt“ Aufsehen erregen.

Das Ziel wird enthusiastisch von der Planungsgruppe beschrieben:
100 Hektar Fläche umfasst das zukünftige Gelände der internationalen gartenschau hamburg 2013 und somit auch der neue Park für Wilhelmsburg. ….Ein beeindruckender alter Baumstand und gepflegte Kleingartenparzellen prägen schon heute den Charakter des Parks. Auf dem Rundweg durch das Gartenschaugelände werden die Besucher sieben thematisch gestaltete Passagen erkunden. Diese bilden die intensiven Ausstellungsflächen der igs 2013.

Das klingt doch erst mal ganz gut.

Hier kommt aber das Problem:

Zuständig für Wilhelmsburg ist mein Hamburger Lieblingskommunalpolitiker Markus Schreiber, den ich schon ausführlich würdigte.


Bezirksbürgermeister Schreiber hat bekanntlich eine besondere Interpretation von Kommunalpolitik und so interpretiert er den Satzbeginn vom „beeindruckenden alten Baumstand“ auf seine eigene Art.

Bäume sind ja nun irgendwie störend, so groß und grün, wie sie sind.

Und was haben Bäume eigentlich in einem großen Garten zu suchen?

Die Grün-Schwarz regierte Vorzeige-Umweltstadt Hamburg setzt Zeichen und läßt für die IGS Weiden, Pappeln, Erlen und Ahorne abholzen.

Bis jetzt hat die „igs Hamburg 2013 GmbH“, eine 100%-Tochtergesellschaft der Stadt, schon 750 der lästigen Holz-Großpflanzen auf dem Gartenschaugelände weggerockert.
Ein Drittel geschafft.
Die in Hamburg regierende Abholzer-Koalition ist bei Baummassakern geübt und da will der SPD-Bezirksbürgermeister offenbar in nichts nachstehen und gab bekannt, daß er wohl "rund 2000 Fällgenehmigungen" erteilen werde.

Im Hamburger Abendblatt rechtfertigt sich der IGS-Chef:

Igs-Geschäftsführer Heiner Baumgarten (58) warb um Nachsicht für die Fällaktion: "Hier entsteht keine bloße Blümchenschau, sondern ein hochwertiger Park mit Schwimmbad und Sporthallen, neuen Wasserstraßen, beleuchteten Wegen, gehobener Gastronomie und Kiosken für den kleinen Hunger unterwegs."

Na wer würde das nicht verstehen?

Was sind schon Bäume im Vergleich zu Kiosken und BELEUCHTETEN Wegen?

Der Wilhelmsburger Bürgerschaftsabgeordnete Jörn Frommann (42, CDU) kann den Plan nur unterstützen.
Das tausendfache Abhacken der CO2-absorbierenden Bäume versteht er nur zu gut - die noch diesen Winter zu fällenden 2235 Bäume seien schließlich "querbeet gewachsen" und "nicht gepflegt" worden.

Wenn das kein Argument ist - in dieser elenden Natur wächst auch alles durcheinander.

Straßen, und Kioske aus Beton kommen der deutschen Ordnungsliebe sehr viel mehr entgegen.

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

ach nee, der mann heisst auch noch BAUMGARTEN...

Tammo Oxhoft hat gesagt…

War mir gar nicht aufgefallen!
Danke für den Hinweis.
Nomen et omen.

LGT

Anonym hat gesagt…

Tammox, auch wenns schon ein alter Eintrag ist, hier noch ein bisschen Würze dazu. Der zuständige Mann beim Management des öffentlichen Raums heisst, na wie schon: Gerd Baum.
Und Heiner Baumgarten ist ja dann noch BUND-Chef in Niedersachsen. Na macht nischt, is ja ein Job wie der andere.
Bei Interesse zum Baumthema in Wilhelmsburg: www.buergerdialoge.de

Tammo Oxhoft hat gesagt…

Danke für den Link!

LGT