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Samstag, 18. Juli 2009

Klare Sache in Kiel.

Nun meldet sich auch der NDR mit einer Umfrage, nach der bei einer Direktwahl 51% den CDU-Mann Carstensen wählen würden - gegenüber sehr mageren 19% für den Sozi Stegner.

Für die Christdemokraten würden sich 36 Prozent der Wahlberechtigten entscheiden (minus 4,2 Prozentpunkte gegenüber der Wahl 2005), für die FDP 15 Prozent. Für die Liberalen wäre dies ein Plus von 8,4 Punkten. Für die schleswig-holsteinische SPD und ihren Spitzenkandidaten Ralf Stegner könnte die Wahl dagegen zum Desaster werden. 24 Prozent und damit 14,7 Prozentpunkte weniger als bei der Wahl 2005 würden den Sozialdemokraten ihre Stimme geben. Die Grünen hingegen könnten ihren Stimmenanteil mehr als verdoppeln und kämen auf 14 Prozent (2005: 6,2 Prozent).

Ja, natürlich, das sind UMFRAGEN und keine Wahlergebnisse.
Sklavisch an den Zahlen zu hängen, ist absurd, aber immerhin ist doch eine sehr eindeutige Tendenz zu sehen.

In dem putzigen Land, dem der extrem dreist lügende CDU-Ministerpräsident Barschel („ich gebe ihnen mein Ehrenwort“) den größten Politskandal der letzten 40 Jahre bescherte, sehnt man sich wieder nach der CDU.

Konsolidierung unter den angesehenen SPD-Ministerpräsidenten Engholm und Simonis war einmal.

Seit wieder ein CDU-Mann im Chefsessel sitzt, wurde Schleswig-Holstein stetig zur Lachnummer.
Der dicke Bartdepp aus Nordstrand wird spätestens seit seiner Brautsuch-Posse über die BILD-Zeitung von der Bundespolitik ungefähr so ernst genommen, wie Guildo Horn an der Berliner Philharmonie.
Ob die derzeitige 25 Jahre jüngere Freundin des Landwirts aus der der BILD-Aktion von 2004 hervor ging, ist nicht bekannt.

Dies sind die Aktionen, mit denen sich der Besucher jedes noch so kleinen Dorffestes beliebt macht.
Von der Politik läßt er möglichst seine Finger.

Aus dem Bundesrat oder der Bundespolitik ist keine einzige Initiative oder Anmerkung der CDU-Größe bekannt.

Anders als seine CDU-Ministerpräsidentenkollegen hält er sich komplett aus den Angelegenheiten Merkels raus.

Es bleibt ihm nichts anderes übrig, da die komplizierten Angelegenheiten den schlichten Gemütsmenschen intellektuell total überfordern würden.
Carstensen ist immerhin lernfähig; das muß man ihm anrechnen.
Die Dinge der Landespolitik, in die er sich einmischte - HSH-Nordbank und Vattenfall-Atomkraftaufsicht - gingen so gründlich schief, daß er offensichtlich einsah nur zum Debakulieren zu taugen.

Sein SPD-Pendant ist so ziemlich genau die diametral entgegengesetzte Figur.

Auch die nicht Wohlmeinenden geben zu, daß Stegner hochintelligent und fähig ist.
Ein echter Politmanager, der durchaus nach Höherem strebt.

Wie kommt es also dazu, daß die Wähler zwischen Nord- und Ostsee offenkundig so klar den Hohlkopf dem Schlaukopf vorziehen?

Hier spielt eine weitere Qualität Carstensens eine Rolle - er kann eben lügen, wie ein Großer!

Eine Eigenschaft, die der Urnenpöbel stets honoriert und dementsprechend die extremsten Münchhausens wie Koch, Kohl und Strauß immer wieder mit Mehrheiten beschenkt.


Carstensen spielt an dieser Front nämlich nicht in der kleinen Schummel-Regionalliga, bei der nur ein bißchen getrickst, getäuscht und verheimlicht wird - nein, hier orientiert er sich an den großen Vorbildern seiner Partei.
Schäuble zum Beispiel.
Der hatte von Schreiber einen Koffer mit 100.000 DM angenommen, diesen auf bis heute ungeklärte Weise weiter verwendet und dann auf direkte Nachfrage (Ströbele: „Haben Sie jemals einen Koffer mit Geld angenommen?“) vom Rednerpult des Bundestages, dem HOHEN Hause, das Volk belogen.

Für diese Tat wurde er dann von Angela Merkel zum Hüter der Verfassung (Innenminister) befördert.

Carstensen belog den Landtag sogar schriftlich, indem er einen Brief an den Präsidenten schrieb.

Das Schreiben kupferte bei Ole von Beust ab, setzte seinen Briefkopf und seine Unterschrift drauf und schickte es an Parlamentspräsidenten Martin Kayenburg (CDU).
Von Beust hatte einen wortgleichen Brief an seinen Parlamentspräsidenten geschickt - mit dem Unterschied, daß er offenbar seine Regierungsfraktionen CDU und GAL tatsächlich entsprechend eingeweiht hatte.
Beide haben offenbar nichts dabei gefunden Nonnenmacher die 2,9 Millionen in den Hintern zu schieben.

Der Präsidialausschuss der HSH Nordbank habe "mit vorherigem Einverständnis der Spitzen der Landesregierungen in Hamburg und Schleswig-Holstein und der Spitzen der die Regierungen tragenden Fraktionen" die Zahlung an den Vorstandsvorsitzenden Dirk Jens Nonnenmacher beschlossen.

Eine glatte und ziemlich dreiste Lüge, da beide Fraktionen nicht informiert waren, wie übereinstimmend sowohl SPD-Fraktionschef Stegner als auch sein CDU-Kollege Johann Wadephul in einer Sitzung seiner Fraktion erklärten.
Sie hätten keineswegs zugestimmt, sondern vielmehr von den 2,9 Millionen Extraknete an Nonnenmacher erst am Nachmittag des 26. Juni 2009 erfahren, als längst alles beschlossen war.

Nun ist die causa HSH-Nordbank alles andere als eine Petitesse, sondern das größte politische Finanzdesaster in der Geschichte des Landes Schleswig-Holstein.
Ein so gewaltiges Debakel, daß der Landeshaushalt de facto gesprengt wurde mit 15 Milliarden Garantien für die unter CDU-Aufsicht verdaddelten Landesbank-Milliarden.

Carstensen hat nicht nur nicht seinen Job gemacht und seine Unfähigkeit bewiesen, nein, er schämt sich noch nicht einmal für die Finanzkatastrophe, die er dem Bundesland für Generationen aufs Auge gedrückt hat.

Er belügt darüber nicht nur das Parlament, sondern zeigt sich ganz nebenbei auch noch als so fauler Sack, daß er noch nicht einmal selbst seine eigenen Lügen ausdenkt, sondern einfach die Hamburger CDU-Kollegen plagiiert.

Lügen kommen an beim Wähler.

Carstensen ist also dreist, dumm und verlogen - die Wähler sind entzückt und wollen ihn mit komfortabler Mehrheit wiederwählen.

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