Das deutsche Atomforum.
Mit ihren Milliarden-schweren Mitgliedern können sie so ziemlich jeden einwickeln, der kein Rückgrat hat.
Zur Feierstunde der Atom-Claqueure kommt auch eine ostdeutsche Physikerin namens Merkel, die schon lange für ihre extrem unrühmliche und devote Haltung gegenüber den Atom-Großkopferten bekannt ist.
Atom-Endlager vor dem GAU! Was wusste Kohls Umweltministerin Angela Merkel?
Personen mit einer persönlichen Lebensspanne von 70, 80 oder 90 Jahren maßen sich an für die nächsten Zehntausenden Jahre die Erde mit radioaktivem Müll vollzustopfen.
Die deutschen Reaktoren - weitgehend nicht gegen Erdbeben, Flugzeugabstürze und Terroranschläge geschützt - sind schon im „Normalbetrieb“ tickende Zeitbomben.
Rund 5700 meldepflichtige Unregelmäßigkeiten in Atomkraftwerken sind nach Greenpeace-Recherchen die Pannenbilanz aus 50 Jahren Atomkraft in Deutschland.
Greenpeace ist fassungslos:
Auslöser der Störungen im AKW-Betrieb waren unter anderem Kühlwasserleckagen und Löcher im Druckwasserbehälter, beschädigte Rohrleitungen und Ventile, totaler Stromausfall und Feuer sowie eine Wasserstoffexplosion nahe des Reaktordruckbehälters. Jede dieser 5700 Pannen hätte zu einer Atomkatastrophe führen können, sagt Greenpeace-Atomexperte Tobias Münchmeyer.
Die Risiken der Atomkraft haben sich durch alternde Reaktoren und neue Gefahren wie terroristische Anschläge deutlich erhöht. Wenn Frau Merkel mit dem Atomforum feiert, verhöhnt sie die gesundheitlichen Schäden und die tödlichen Risiken, die durch Atomkraft entstehen, so Münchmeyer weiter.
Durchschnittlich alle DREI TAGE kommt es also zu einer meldepflichtigen Störung in einem der deutschen Rumpelreaktoren.
Beispielhaft dafür sind die norddeutschen Vattenfall-Wrack-Atomanlagen.
Das AKW Krümmel, das nach einer beispiellosen Serie von schwerwiegenden Störfällen volle zwei Jahre vom Netz genommen werden mußte (was schon etwas heißen will - denn jeder Tag kostet Vattenfall Millionen! Gerne tun die das nicht), ist das Symbol der menschenverachtenden Verantwortungslosigkeit der Konzerne.
Am 19. Juni 2009 wurde Krümmel wieder hochgefahren. Nur vier Tage nach dem Wiederanfahren, kam es zur ersten technischen Panne und gestern, am 1. Juli , wurde gleich wieder notabgeschaltet.
Der Eigenbedarftransformator war kollabiert und so konnte die Turbine nicht mehr weiter laufen.
Es ist ein Wunder, daß die Atomruine noch nicht zusammengefallen ist.
Jetzt reicht's!, kommentiert Greenpeace-Atomexperte Heinz Smital. Die Pannenserie des Atomkraftwerks Krümmel reißt nicht ab. Wie lange soll das noch so weitergehen? Muss erst ein nicht mehr beherrschbarer Störfall passieren, damit der Pannenreaktor endgültig vom Netz genommen wird?
Unterdessen fordert die Festrednerin Angela Merkel beim Atomforum die Verlängerung der Laufzeiten.Nuklearenergie findet sie ganz toll. Es ist zwar unverantwortlich, teuer, tödlich und für Myriaden Jahre den Planeten verseuchend.
Aber die Atomlobby ist eben reich und die CDU hechelt immer den zahlungskräftigsten und mächtigsten Lobbyisten hinterher.
Inzwischen gibt es weit mehr Arbeitsplätze in der Ökostromtechnologie, die sicher, umweltgerecht und zukunftsweisend ist und zudem DER Exportschlager ist in einer globalisierten Welt, der das Öl ausgeht.
Es wäre also auch ökonomisch vernünftig die grüne Technologie zu fördern.
Aber Vernunft und Merkel passt eben nicht zusammen.
Greenpeace:
Gegen den Schulterschluss von Merkel mit der Atomindustrie protestieren Greenpeace-Aktivisten am Abend. Eine sechs Meter lange Attrappe eines Castor-Transportbehälters für Atommüll und ein Banner mit der Aufschrift Die Menschen wollen keine Atomkraft, Frau Merkel werden vor dem E-Werk in Berlin postiert.
Die CDU macht sich in ihrem Wahlprogramm zum Fürsprecher der Atomindustrie, indem sie eine Verlängerung der Laufzeiten für alte Atomkraftwerke fordert. Die Risiken scheinen dabei keine Rolle zu spielen: Erst gestern war bekannt geworden, dass es im gerade wieder angefahrenen AKW Krümmel eine erneute Panne gegeben hatte.
Der Pannenreaktor Krümmel muss ebenso wie die sieben ältesten deutschen Meiler sofort vom Netz, fordert Münchmeyer. Das Deutsche Atomforum hatte behauptet, dass Laufzeitverlängerungen von Atomkraftwerken zu einer Senkung der Strompreise führten.
Das hat eine Studie des Bundesumweltministeriums jüngst widerlegt: Im Gegenteil, so hieß es, sei sogar die Möglichkeit gegeben, dass bei einer Laufzeitverlängerung das Strompreisniveau steigt. Politik und Atomlobby handelten bereits früher Hand in Hand, wie die Skandale um das marode Endlager Asse II beweisen.
Nach Recherchen des Spiegel ließ sich die Bundesregierung die Öffentlichkeitsarbeit für das niedersächsische Endlager vom Deutschen Atomforum finanzieren. Zwischen 1997 und 2002 flossen fast 700.000 Euro an den damaligen Asse-Betreiber, die Gesellschaft für Strahlenforschung (GSF, heute Helmholtz-Zentrum).
Das Asse-Desaster steht für das Scheitern des Deutschen Atomforums und der Atomindustrie, so Münchmeyer. Atomkraft ist gefährlich, blockiert den Ausbau der Erneuerbaren Energien und damit neue Jobs in Deutschland.
Merkel macht sich mit ihrer buckelnden Huldigung für das gemeingefährliche Atomforum vollends zur persona non grata - nein, wählen darf man so etwas nicht.
Die SPD und die Grünen sehen das entsprechend anders:
"50 Jahre Atomforum - das bedeutet ein halbes Jahrhundert Lug und Trug", sagte Gabriel, der den ganzen Verband "auf dem Misthaufen" sehen möchte.
Auch hier also - mal wieder - ein deutlicher politischer Unterschied zwischen rot/grün und schwarz/gelb.
Letzteres wird allerdings klar vom Wähler favorisiert.
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