Bipp bipp pieps bibi.
Denkt man es geht nicht schwachsinniger, kommt ein Ökonom mit einer Abkürzung daher. Finde ich cool – das BRUTTO INLANDS PRODUKT hat also auch regionale kleine Brüder, die uns sagen, ob wir im Durchschnitt liegen.
Der deutsche Durchschnitt ist übrigens bei 115,2 % …sagt die EU!
Und die irrt nicht. Der Spiegel berichtet:
Ökonomen halten das für reines Wunschdenken und ich finde es noch nicht mal wünschenswert. Nivellierungen mag ich sowieso nicht.
Da allerdings der durchschnittliche Politiker nicht gerade mit Rückgrat glänzt und da eine prinzipientreue Positionierung vom Urnenpöbel auch selten goutiert wird, springen politische Personen aller Parteien, aller Positionen und allerlei Geschlechts gerne auf den Zug der Wohltatenverteiler.
Tut sich das Bundesfamilienursel mit großzügigen finanziellen Geschenken für Kinder hervor – obwohl es mehr als fraglich ist, ob es ein sinniger Weg ist die gießkannenartig über die Eltern zu schütten – kann der arme Finanzminister kaum noch „nein“ sagen.
Immerhin ist die Heptamutter des Kabinetts eine Konservative und es stehen noch zwei Landtagswahlen dieses Jahr an – wie sollte da ein Sozi-Minister als harter Hund dastehen? Politiker, die Geldregen versprechen, sind allemal beliebter und wählbarer, als langfristige Denker oder Haushaltssanierer. Dabei wissen wir gerade beim Thema Kinder in Deutschland eins – nämlich wie man es falsch macht!
Und damit wir den Fehler auch besonders gut beherrschen, wiederholen wir ihn auch gerne öfter. Deutschland gibt pro Kind in Relation zu anderen europäischen Staaten viel Geld aus – dennoch schaffen wir es aber in Pisa auf die letzten Ränge zu rutschen, prekäre Schichten entstehen zu lassen, Jugendgewalt zu fördern etc etc.
Statt nämlich das Geld sinnvoll in Unterricht, Betreuung, moderne Schulformen und gesundheitliche Vorsorge zu stecken, nehmen wir lieber das große Füllhorn und verteilen Wohltaten in Form von einheitlichem Kindergeld – egal ob eine Familie es benötigt oder nicht. Egal, ob eine allein erziehende Mutter dafür Obst kauft und sich um das Wohl ihrer Brut sorgt, oder ob sie lieber die Fäuste sprechen läßt und sich mit dem Kindergeld selbst mit Fluppen und Astra versorgt.
Wenn Papa Geld wie Ackermann verdient, gibt es genauso Kindergeld wie bei einer Familie bei der nach Ende des Geldes noch 2/3 Monat übrig sind.
Das Villenbewohnerbalg in intakter Großfamilie muß ebenso einheitlich subventioniert werden, wie das Kind der schichtarbeitenden Bäckerin, das sich nicht den einen täglichen Euro für die Schulkantine leisten kann.
Jeder soll genau gleich behandelt werden und wenn irgendwer aneckt, muß gerundet werden. In japanischen Kindergärten heißt es schließlich auch:
„Wenn ein Nagel hervorguckt, muß er eingeschlagen werden!“
Tja – guckt man sich die regionale Kaufkraftliste an, ist da noch einiges abzuschleifen.
Das Wort „OBEN“ bekommt einen sehr konkreten Charakter. „Die da oben“ sind nämlich die Hamburger OBEN im Norden Deutschlands und die OBERbayern.
Oho – das oberbayerische Durchschnittsbip ist bei 39.135 € und somit 165,6 % der Kaufkraft. Nur noch getoppt von uns hoch oben, den hochnäsigen Hanseaten Hamburgs: 47.767 mittleres Bip bei 202,1 % Kaufkraft.
Das sieht doch bei den nordöstlichen Brandenburgern (17.543 Middelbipp 74,2% Kaufkraft) und den Lüneburgern (19.383 € und 82 %) noch ganz anders aus. Oskar und Gregor werden die Themen also nicht sobald ausgehen – jedenfalls nicht solange der allgemeine Konsens sagt, daß es allen absolut gleich gehen muß.
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