TAMMOX IST UMGEZOGEN / AUS TAMMOX WURDE "TAMMOX-II"

Um die beklagte Seitenaufbaugeschwindigkeit zu verbessern, bin ich auf einen zweiten Blog umgezogen. Und zwar hierhin. Ich bin dankbar für ein Feedback!

Freitag, 11. September 2009

Der große Konsens.

So war das aber nicht abgemacht, beklagt sich Merkel vor dem Wahlgott.

Es gibt da doch dieses No-Win-Thema Afghanistan, das die Kanzlerin partout totgeschwiegen haben wollte.
"Wurschteln und wegducken" nennt das Claus Christian Malzahn.
Schlimm genug, daß immer wieder ein paar renitente Journalisten, Blogger und Oppositionelle dieses lästige Hindukusch-Problem auf den Tisch legten.
Nervig diese Scholl-Latour-Epigonen, die andauernd das sorgsam inszenierte schwarz-weiße Trugbild ins Wanken bringen.

Die 2001er Lesart war leicht dem Wahlvolk vermittelbar und lautete:

Ein Land voller lieber netter, quasi-europäischer, demokratischer Afghanen, das zufällig gerade von ein paar durch und durch bösen Taliban, die vom Mars stammen, okkupiert wird.
Es braucht nur ein paar engelsgleiche NATO-Soldaten, um die herrschende Satansbrut wegzuschließen und schon erblüht Afghanistan nach EU-Vorbild als liberale Demokratie, in der Gleichberechtigung verwirklicht ist, alle Mädchen mit Blumen im Haar singend zu Schulen und Universitäten schlendern und es keine Drogen gibt.

Eigenartig, daß es in der praktischen Umsetzung ein kleines bißchen hapert.

Zu dumm, daß nun auch noch diese nervigen Wähler anfangen Zweifel zu hegen, ob der 2001 prognostizierte paradiesische Zustand an Hindukusch in Bälde herbei geführt werden kann.

Die politische und TV-journalistische Klasse backt nun ein etwas kleineres Brötchen:

Das mit den fröhlichen Schulmädchen, der Abkehr von Mohnanbau und der Installierung der Vorzeigedemokratie wird jetzt dezent ausgeklammert - aber dafür bejubelt und huldigt man umso mehr den Deutschen Soldaten.

Die sind nämlich durch und durch gut. Und tapfer. Und selbstlos.

In unserer Soldatenliebe haben wir zu den Amis aufgeholt.
Da werden schicke neue eiserne Kreuze verliehen, Gelöbnisse öffentlich inszeniert und Bundeswehr-Ehrenmale eingeweiht.

Lädt sich eine Frau Will eine kontroverse Politiker-Runde zum Thema ein, setzt Sie selbstverständlich ein bis drei in Afghanistan verwundete Bundeswehrler in Paradeuniform auf das Betroffenheitssofa.
Das sind dann ungeheuer adrette und anständige Schwiegermutterträume. Kai Pflaumes in Uniform.
Nicht die amerikanische G.I.-Version Marke „White trash“, die vorzugsweise homo-erotische SM-Bilder mit gedemütigten Gefangenen durch die Welt schickt.

Das Ritual ist immer dasselbe:
Statt über den Fortgang der causa isaf und enduring freedom zu debattieren, ist jeder Diskutant aufgefordert sein Bundeswehr-Solidaritätsmantra aufzusagen.
Von Gysi bis Jung und von Nahles bis Westerwelle wird dann der Honig mit den ganz großen Schaufeln um den soldatischen Bart geschmiert.
Sie seien alle vorbildlich tapfer selbstlos mutig und überhaupt zu adorieren.

Für den Wähler hat dies zwar den Erkenntnisgehalt einer Seifenblase, daß die Hälfte der Sendezeit auf dem einzigen Konsens geritten wird, aber es wärmt so wohlig.

Das ist politisches Baldrian - hektoliterweise vergossen auch in der letzten Regierungserklärung: Merkel, Westerwelle, Steinmeier, Jung überboten sich mit devoten Bundeswehrhuldigungen.
An der Spitze der verlogenen Pathos-Parade natürlich der FDP-Chef, der vor lauter überparteilicher Staatstragerei seine Rede gut zehn Zentimeter über dem Boden schwebend aufsagte.
Sein Dank an die Bundeswehr klang wie der Ritterschlag des Gottes der Deutschen.
"Westerwelle lobt sich in das Herz der Kanzlerin"
spottet S. Weiland.
Merkel mehrte Ihr Ansehen, indem sie sich vor ihre Soldaten stellte und das Verteidigungsministerium verbat sich Kritik an seinen Offizieren generell.

Ein weiterer Konsens:
Wir könnten schließlich nicht so genau wissen, was rund um diese Tanklaster tatsächlich geschah.
Mit deutlichen Worten habe Merkel das auch den NATO-Verbündeten mitgeteilt: Keine Vorverurteilungen!
Kritik gehört sich nicht.

Meine Frage ist nun die:

Wie kann denn „wir wissen das eben alles nicht so genau“ als Rechtfertigung für den Einsatz von zwei 500-Pfund-Bomben dienen?

Wäre es nicht ganz hübsch, wenn der Kleine Oberst VOR dem Bombardierungsbefehl wüßte, WAS er da eigentlich bombardieren läßt?

Er fühlte sich also bedroht und wollte seine Jungs schützen?
Ach was? Ist nicht die Gesamtlage ein bißchen bedrohlich?
So gesehen, wäre es auch zu rechtfertigen ganz Afghanistan mit Atombomben auszurotten.

Ob man es glaubt, oder nicht; die NATO kennt Richtlinien für den Einsatz solcher Bomben und so viel steht fest: Klein handelte inkorrekt.

Isaf-Kommandeur Stanley McChrystal ließ verlautbaren:

Es sei "sonnenklar", dass Klein den vorgeschriebenen Befehlsweg nicht eingehalten habe, erklärte ein führender Nato-Offizier. Zu einer Entscheidung von solcher Tragweite sei er ohne Rücksprache mit dem Isaf-Hauptquartier nicht befugt gewesen. Es habe keine unmittelbare Bedrohung für Isaf-Truppen gegeben. Die beiden Tanklaster, die nach Darstellung der Bundeswehr als rollende Bomben hätten eingesetzt werden können, hätten auf einer Sandbank im Fluss Kundus festgesteckt. Die Lage sei über Stunden hinweg beobachtet worden, eine schnelle Entscheidung sei nicht erforderlich gewesen. Man hätte bis Tagesanbruch warten können, um zu versuchen, die mutmaßlichen Taliban zu fassen oder zu vertreiben. Auch die Anforderung von Luftunterstützung durch zwei US-Kampfjets, die schließlich die beiden Bomben auf die Tanker abwarfen, sei nicht zu erklären. Der sogenannte "Close Air Support" dürfe nur angefordert werden, wenn Soldaten am Boden in Gefechte verwickelt seien.

Na, da hat die NATO doch mal eine sinnige Regel ersonnen:
Luftunterstützung nur, wenn eigene Soldaten in Kämpfe verwickelt sind und sich anders nicht mehr helfen können.
Davon kann aber kaum die Rede sein, da Deutsche gar nicht in der Nähe waren - wie ihr Nichtwissen darüber wer eigentlich bombardiert wurde, beweist.

In der Müntefering-Sprache müßte man sagen:

Nato gut, Bomben scharf, Oberst schlecht.

Ob wird den Satz jemals hören werden?

ZUM GRUNDGESETZ noch ein paar lustige Anmerkungen:

10 Kommentare:

jakebaby hat gesagt…

"Zu dumm, daß nun auch noch diese nervigen Wähler anfangen Zweifel zu hegen, ob der 2001 prognostizierte paradiesische Zustand an Hindukusch in Bälde herbei geführt werden kann."

"Ablehnung des Afghanistan-Einsatzes bröckelt"
http://www.netzeitung.de/politik/deutschland/1459259.html

Auch hier reagiert das System unverzueglich und bringt eine verheerende Umfrage zu ungunsten der Kriegsgegner.
Selbst nach der kuerzlich und letztendlichen Partizipation Deutschlands am westlichen Massenmorden, sollen die Kriegsbefuerworter staerker geworden, und die KriegsGegner von 69 auf 57% (20%)eingebrochen sein.

Innerhalb von 8 Wochen!!
Ich mag es nicht glauben wollen, aber ab und zu frage ich mich semi'verschmitzt, wann denn wohl die 50% fallen.

Und wird dann der Inhalt des Deutschen Reichtag Dem vor 70Jahren gleichen?

Tendenzielles, ausbaufahiges Potenzial ist in allen Bereichen sicherlich vorhanden.

Gruss
Jake

Oberclown hat gesagt…

Wann die 50% fallen hängt davon ab, wieviele Afghanen da noch zu Tode gebombt werden. Weil vorher Soldaten in irgendein Land schicken, von dem der Durchschnittsdeutsche nicht viel weiß, außer, dass die Russen mal einmarschiert sind, das ist einfach nicht populär.

Aber wenn da dann ohne Sinn und Verstand irgendwelche Leute zu Tode gebracht werden, von denen man hierzulande keine Ahnung hat, die man aber als fremdartig, unverständlich und irgendwie gefährlich oder bedrohlich empfindet, da weiß der Deutsche doch, was er will.
Vielleicht nicht alle, aber ich behaupte mal, dass es quer durch die Gesellschaft einen erschreckend großen Bodensatz von totalen Volldeppen gibt, die jeden, der hinreichend fremdartig ist zu bombardieren tatsächlich für eine gute Idee halten. Falls mir das nicht geglaubt wird ich bin in der Lage Belegexemplare zu beschaffen.
Irgendwie deprimiert mich das.
Und natürlich gibt es auchnoch Leute, die meinen aufgrund einer Solidarität mit den armen bedrohten Soldaten meinen man dürfte gegen nichts mehr sein und jeden Hauch von Restkritik in ihrem Hirn konsequent unterdrücken.

Als jemand, dessen Bruder bis vor Kurzem Soldat war kann ich versichern am solidarischsten finden die Soldaten der Bundeswehr, wenn die schlimmste Gegend in der sie zum Einsatz kommen die Oberpfalz ist.
Ehrlich.

Damals als ich jung war hatten wir mal ein Grundgesetz, das in seinen Artikeln (ich verweise auf den Dauerbrenner Artikel 1 und meinen persönlichen Lieblingsartikel Nummer 3), das eigentlich klar gestellt hatte, dass es nicht in Ordnung ist Irgendjemanden, einfach so auf Verdacht, zu Bombardieren.
Aber irgendwie gibt es das alles nichtmehr. Warum kriegt man da eigentlich nicht Bescheid, wenn sowas abgeschafft wird? Ich werds vermissen und hätte gerne tschüs gesagt.
Und ich bin der festen Überzeugung, dass auch aus der Ganzen Scheisse vor 70 Jahren bis Heute nicht genug gelernt wurde, weil scheinbar viele nichts daraus lernen wollen auch dafür kann ich Belegexemplare beschaffen.

Und jetzt muss ich aufhören mich auf zu regen meine Freundin sagt immer wieder ich soll zum Arzt weil sie fürchtet ich ich bekomme Herzanfälle davon.

Oberclown hat gesagt…

Wann die 50% fallen hängt davon ab, wieviele Afghanen da noch zu Tode gebombt werden. Weil vorher Soldaten in irgendein Land schicken, von dem der Durchschnittsdeutsche nicht viel weiß, außer, dass die Russen mal einmarschiert sind, das ist einfach nicht populär.

Aber wenn da dann ohne Sinn und Verstand irgendwelche Leute zu Tode gebracht werden, von denen man hierzulande keine Ahnung hat, die man aber als fremdartig, unverständlich und irgendwie gefährlich oder bedrohlich empfindet, da weiß der Deutsche doch, was er will.
Vielleicht nicht alle, aber ich behaupte mal, dass es quer durch die Gesellschaft einen erschreckend großen Bodensatz von totalen Volldeppen gibt, die jeden, der hinreichend fremdartig ist zu bombardieren tatsächlich für eine gute Idee halten. Falls mir das nicht geglaubt wird ich bin in der Lage Belegexemplare zu beschaffen.
Irgendwie deprimiert mich das.
Und natürlich gibt es auchnoch Leute, die meinen aufgrund einer Solidarität mit den armen bedrohten Soldaten meinen man dürfte gegen nichts mehr sein und jeden Hauch von Restkritik in ihrem Hirn konsequent unterdrücken.

Als jemand, dessen Bruder bis vor Kurzem Soldat war kann ich versichern am solidarischsten finden die Soldaten der Bundeswehr, wenn die schlimmste Gegend in der sie zum Einsatz kommen die Oberpfalz ist.
Ehrlich.

Damals als ich jung war hatten wir mal ein Grundgesetz, das in seinen Artikeln (ich verweise auf den Dauerbrenner Artikel 1 und meinen persönlichen Lieblingsartikel Nummer 3), das eigentlich klar gestellt hatte, dass es nicht in Ordnung ist Irgendjemanden, einfach so auf Verdacht, zu Bombardieren.
Aber irgendwie gibt es das alles nichtmehr. Warum kriegt man da eigentlich nicht Bescheid, wenn sowas abgeschafft wird? Ich werds vermissen und hätte gerne tschüs gesagt.
Und ich bin der festen Überzeugung, dass auch aus der Ganzen Scheisse vor 70 Jahren bis Heute nicht genug gelernt wurde, weil scheinbar viele nichts daraus lernen wollen auch dafür kann ich Belegexemplare beschaffen.

Und jetzt muss ich aufhören mich auf zu regen meine Freundin sagt immer wieder ich soll zum Arzt weil sie fürchtet ich ich bekomme Herzanfälle davon.

P. S. die paradiesischen Zustände im Hindukusch kriegen wir kurz nach den blühenden Landschaften in den neuen Bundesländern.

jakebaby hat gesagt…

Wozu Belegexemplare??

Die Realitaet ist doch uebersueffisant aufschlussreich!

Tammo Oxhoft hat gesagt…

@Jake - die Umfrage hatte ich auch gelesen.
Interessant waren schon die Überschriften dazu.
Mal hieß es „Zustimmung zum Afghanistaneinsatz stark gestiegen“ und mal „Mehrheit der Deutschen lehnt Afghanistaneinsatz grundsätzlich ab“

Die 12 %-Punkte mehr kann ich mir aber schon vorstellen - so wie in den letzten Wochen diese lieben adretten Mustersoldaten durch die Talkshows gezerrt wurden! Einige erkenne ich schon wieder, weil die dauernd irgendwo sitzen.
Offenbar scheint dieses US-Phänomen auch hier Einzug zu halten - wer gegen den Krieg ist, ist auch gegen die Soldaten.
Pazifisten fallen angeblich ihren Jungs in den Rücken.

Die meisten einfachen GI-Familien aus Alabama und Arkansas sind doch auch GOP-Wähler und denken nur die Republikaner unterstützen sie. „Unterstützung“ heißt also offenbar: Sie in den Krieg schicken und Tausende Tote und Myriaden Verletzte produzieren.
Die, die die Soldaten lieber leben lassen und von Kriegsschauplätzen fernhalten wollen, gelten hingegen NICHT als Unterstützer.

Das gab es auch schon in Preußen:

Der berüchtigte brutale „Soldatenkönig“ Friedrich Wilhelm I (* 14. August 1688 † 31. Mai 1740, regierte als König in Preußen von 1713 bis zum Tode 1740.) führte keinen einzigen Krieg. Er mochte seine Armeen lieber in heil.
Bekannt von ihm ist insbesondere, daß er so ungeheuer brutal zu seinem Söhnchen Friedrich war und dessen Liebhaber Katte vor seinen Augen umbringen ließ.
Als dann Friedrich selbst König wurde, kam mit Friedrich, dem Großen, der berühmte Schöngeist, Philosoph, Komponist und Flötenspieler ans Ruder.
Das war dann der GUTE König.
Friedrich, der Große hat aber dann einen Krieg nach dem nächsten vom Zaun gebrochen und seine Leute zu Hunderttausenden abschlachten lassen.

Die spinnen, die Deutschen.

LG

Tammox

Tammo Oxhoft hat gesagt…

@Oberclown!

Guck mal - soweit könnte man schon mal Konsens mit den meisten Afghanen herstellen; denen wäre es sicher auch ganz lieb, wenn die Deutschen sich in der gefährlichen Oberpfalz aufhielten.

Artikel 3 findest Du gut????

Ich zitiere hier mal der Vollständigkeit halber:

„(1) Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich.
(2) Männer und Frauen sind gleichberechtigt. Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin.
(3) Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.“



Ich fürchte, daß Du das was gründlich missverstanden hast.

Das ist natürlich nicht wörtlich zu nehmen, oder gar auf die Realität anzuwenden!

Dummerchen.

Hat man doch gesehen, als die EU Deutschland zwang ein Antidiskriminierungsgesetz umzusetzen. Was war da für ein Aufschrei! Das ist doch das schlimme Wirtschaftsbehinderungsgesetz!
Art 3, Abs 3 ist mal ganz nett, um das in Feierstunden aufzusagen und sich vor anderen Ländern damit zu brüsten. Aber wenn diese irrealen Überlegungen mit ökonomischen oder militärischen Interessen kollidieren, haben sie natürlich zurück zu stehen.
Das wäre ja wohl noch schöner, wenn hier plötzlich alle Ausländer, Weiber, Krüppel und Tunten verlangten mit den richtigen Deutschen gelichberechtigt zu sein. Das würde doch dem Chaos Tür und Tor öffnen.
Tststssss

LG

Tammox

jakebaby hat gesagt…

Dass die Deutschen, und Andere natuerlich auch, spinnen, steht wohl ausser Frage.

Aber bei Deutschland bleibend, ist es doch mehr als ekelhaft, wenn vor allem militaerisch verbal als auch physisch Hitlers Fussspuren ausgelatscht werden.

Ehrenmale, Blutsold, Orden, Kriege ... die Umpolung der Bevoelkerung diesen Dreck auch noch zu Unterstuetzen, paralel mit einer haesslichen Kampagne gegen Kriegsgegner ...usw.
"Wirrr haben die Krrafft"

Gerade wurden nach 64 Jahren die alten Kriegsverraeter rehabilitiert, ( http://www.netzeitung.de/politik/deutschland/1456539.html ), werden die neuen schon wieder verurteilt.

Fuer diejenigen, die gegen das, was Deutschland nach Hitler hoch, heilig und vor allem RECHT bleiben sollte intrigieren, ... lebenslanger Durchfall und kein Stueck Klopapier.

Gruss
Jake

Oberclown hat gesagt…

Als Clown kann man den Artikel 3 (und was so an Artikeln in direkter Nachbarschaft steht) nur klasse finden.

Da haben Leute sich zusammengesetzt und eine Verfassung (oder etwas ähnliches) geschrieben und dabei an prominenter Stelle Menschenrechte und soetwas verankert. Aber dann hat man Jahrzehntelang vermieden diese Artikeln mit konkreten Gesetzen, Sanktionen Verordnungen oder ähnlichem zu unterfüttern, so dass irgendwer eines dieser Rechte hätte einklagen können. Besonders schön ist eben Artikel 3 da kann jeder leicht Beispiele finden, die zeigen, dass selbst heute noch und es wäre ja wirklich genug Zeit gewesen sich da ein paar konkrete Regelungen einfallen zu lassen, wie man solche Rechte einklagbar macht, diese Rechte oft im konkreten Leben nur dazu zu gebrauchen sind, sie auf einen Kissenbezug zu sticken.

Und wenn man den Gedanken, dass da einige Leute ein Grundgesetz verfasst haben und zu beginn versuchten einen Konsens an allgemeinen Menschenrechten zu formulieren und zwar als Grundlage dieses Gesetzes, dass aber bis Heute das ganze nur als optionales Zubehör behandelt wird, das hat schon etwas sehr Kafkaeskes.

Mit dem Artikel 3 könnte man Kabarettnummern füllen. So vergleich theoretischer Anspruch des GG gegenüber dem tatsächlichen Handeln der Regierung.

Art. 3 (3) stellt eben im Prinzip eindeutig klar, dass man auch wenn jemand ein Taliban ist, man ihn nicht einfach bombardieren darf, auch nicht in Afghanistan.
Allerdings sind unsere Politiker eine Verschwendung großer Clowns, weil die stolpern durch eine Grundgesetzpanne nach der Anderen und dem Wähler ist das wohl alles zu subtil.

Gebt den Leuten Pappnasen und Sahnetorten zum gegenseitig bewerfen, dann müssen sie ihr Talent nicht mehr mit der ironischen Interpretation des Grundgesetzes vergeuden.

Oberclown hat gesagt…

Also das:

"Offenbar scheint dieses US-Phänomen auch hier Einzug zu halten - wer gegen den Krieg ist, ist auch gegen die Soldaten.
Pazifisten fallen angeblich ihren Jungs in den Rücken."

ist ja nicht nur ein amerikanisches Phänomen. Man denke nur an den Lügenklassiker, den man die Dolchstoßlegende nennt. Aber historische Vergleiche drängen sich gerade bei den manipulativen und verlogenen Debatten über dieses Thema geradezu auf. Keine dumme oder falsche Ansicht, die da nicht vertreten wird, obwohl man es besser wissen könnte.

Da kommt die ganze "am deutschen Wesen soll die Welt genesen" und "ich kennen keine Parteien mehr nurnoch Deutsche" Scheiße wieder aus ihren gammeligen löchern gekrochen.
Man kann garnicht soviel essen, wie man kotzen möchte.

Tammo Oxhoft hat gesagt…

Jake, Oberclown!

§26 GG und §115 GG sind hier besondere clowneske Knallbonbons…

Da es so schön passte, nur ein Hinweis auf die letzte „Neues aus der Anstalt“-Sendung.
Darin gab es ein paar erhellende Erklärungen zur Kollision mit dem Grundgesetz:

http://www.youtube.com/watch?v=oDDrblKLgCo

(0:00 - 5:00)


LG

Tammox