Samstag, 5. September 2009
Der Christ des Tages Teil VIII
In Amerika bahnt sich Ungeheuerliches an.
Niemand anders als der Präsident selbst plant sein Land in eine kommunistische Diktatur zu verwandeln.
Das haben jedenfalls die Großgehirne der rechten Opposition erkannt:
Dick Cheney und Sarah Palin wettern gegen den diabolischen Okkupant im Weißen Haus, indem sie ihn wahlweise als Faschisten oder als Sozialisten charakterisieren.
Obamas Verbrechen:
Er plant den 47 - 50 Millionen Amerikanern, die wie in einem Dritte Welt-Land ohne jede Gesundheitsversorgung leben, zu ermöglichen, sich krankenversichern zu lassen.
Was treibt den 44. Präsident an so eine perfide Gemeinheit auszuhecken?
Der ultrarechte und ultrarechte FOX-TV-Talkshowmacher Glenn Beck hat die Antwort:
Obama sei ein echter Rassist, den "tiefsitzender Hass gegen Weiße und weiße Kultur" antreibe.
Die „weiße Kultur“ wären damit die reichen Privatversicherten, während die ärmlichen Schwarzen und Latinos auf Almosen angewiesen wären.
Obama, der laut Beck nur als Schwarzer denke, hasse daher die Hellhäutigen und wolle ihnen aus purer Bosheit und Rache ihren Versicherungsschutz nehmen.
Transliteriert:
Glenn Beck: Obama has "over and over again" exposed himself as "a guy who has a deep-seated hatred for white people or the white culture. I don't know what it is... I'm not saying he doesn't like white people, I'm saying he has a problem. This guy is, I believe, a racist."
In Amerika gibt es allerdings dann doch ein paar Firmen, die solche Positionen nicht unterstützen und nun auf Druck von Bloggern und schwarzen Bürgerrechtlern ihre Werbung aus Becks show abzogen.
Die Ikone der Republikaner, Sarah Palin ist entsetzt und springt ihrem ultrarechten Kumpel bei.
Sie rief am 26. August auf ihrer Facebook-Seite ihre politischen Freunde auf, die Talkshow von Moderator Glenn Beck anzusehen:
FOX News' Glenn Beck is doing an extraordinary job this week walking America behind the scenes of 1600 Pennsylvania Avenue and outlining who is actually running the White House.
Monday night he asked us to invite one friend to watch; tonight I invite all my friends to watch.
-Sarah Palin
Palin hat 855.391 persönliche Anhänger auf ihrer Facebook-Seite verzeichnet. Murdochs FOX traut sich nicht den hetzenden rechtsradikalen Ultrachristen Beck zu maßregeln, oder gar aus dem Programm zu nehmen. Beck entschuldigte sich nicht.
Der als Mormone erzogene Beck ist nach wie vor der größte Quotenbringer - die Zuschauer lieben ihn.
Sogar nachmittags schalten Beck deutlich mehr Menschen ein, als das Abendprogramm von CNN und MSNBC zusammen.
Palin und Beck haben das politische Klima in den USA massiv radikalisiert.
Sie unterstellen Obama grundsätzlich nur niedere Motive.
Die Gesundheitsreform sei [laut Beck] in Wahrheit Teil eines Plans, "Wiedergutmachung" für Schwarze für ihre jahrhundertelange Unterdrückung einzutreiben. (Wiener Zeitung)
Die konservativen Christen spielen nun offen die rassistische Karte.
Nachdem sich nun allmählich die Erkenntnis durchgesetzt hat, daß tatsächlich ein nicht rein Weißer im Weißen Haus sitzt, beuten die Republikaner perfide die latente Angst der weißen Unter- und Mittelschicht vor dem schwarzen Mann aus.
Nun könnte man Obama, der einen weißen und einen schwarzen Elternteil hat, genauso gut als Weißen, wie als Schwarzen bezeichnen.
Aber wozu bei der Realität bleiben, wenn sich die politische Rechte bequem rassistischer Ansichten der christlichen Basis bedienen kann?
Sebastian Moll beschreibt weitere christliche Aktivitäten:
Dazu passt das derzeitige Wiederaufleben der Debatte um Obamas Geburtsurkunde.
Obama, so soll impliziert werden ist Afrikaner ist und somit "unamerikanisch"; dazu passen auch die Obama-Puppen die im Umfeld einiger Town-Hall Schreiereien an Stricken aufgehängt wurden - ein geschmackloses Zitat der guten alten Lynchjustiz des Südens. Dazu passen auch die Obama-Plakate mit Hitler-Bärtchen oder die Obama-Karikaturen als Joker aus dem Batman-Comic: Der Präsident soll als Inbegriff des Bösen gezeichnet werden. Wenn man sich nicht wie Beck traut, das direkt über die Hautfarbe zu tun, weicht man auf andere Symbole aus. Die schwarze Politikwissenschaftlerin Melissa Harris Lacewell brachte auf den Punkt, was hinter all dem offensichtlich steckt: "Die Leute haben Bedenken, dass eine Regierung mit einem schwarzen Präsidenten, einer Frau als Außenministerin und einer Latina als oberste Bundesrichterin tatsächlich noch eine "amerikanische" Regierung darstellt."
Der populäre Radio-Hetzer Rush Limbaugh, von seinen Gegnern auch „Limpballs“ genannt, schlägt Obama vor, das Hakenkreuz als Logo zu nutzen.
Auch Limbaugh ist ein großer Fan Palins und ließ sich von Glenn Beck letzte Woche nach Palins Solidaritätsaufruf interviewen.
Die rassistische Hetze funktioniert - inzwischen ist die christlich-fundamentalistische Basis elektrisiert, Obamas Zustimmungswerte sind im Keller.
Ob er die Gesundheitsreform durchbekommt, ist mehr als unsicher.
Niemand anders als der Präsident selbst plant sein Land in eine kommunistische Diktatur zu verwandeln.
Das haben jedenfalls die Großgehirne der rechten Opposition erkannt:
Dick Cheney und Sarah Palin wettern gegen den diabolischen Okkupant im Weißen Haus, indem sie ihn wahlweise als Faschisten oder als Sozialisten charakterisieren.
Obamas Verbrechen:
Er plant den 47 - 50 Millionen Amerikanern, die wie in einem Dritte Welt-Land ohne jede Gesundheitsversorgung leben, zu ermöglichen, sich krankenversichern zu lassen.
Was treibt den 44. Präsident an so eine perfide Gemeinheit auszuhecken?
Der ultrarechte und ultrarechte FOX-TV-Talkshowmacher Glenn Beck hat die Antwort:
Obama sei ein echter Rassist, den "tiefsitzender Hass gegen Weiße und weiße Kultur" antreibe.
Die „weiße Kultur“ wären damit die reichen Privatversicherten, während die ärmlichen Schwarzen und Latinos auf Almosen angewiesen wären.
Obama, der laut Beck nur als Schwarzer denke, hasse daher die Hellhäutigen und wolle ihnen aus purer Bosheit und Rache ihren Versicherungsschutz nehmen.
Transliteriert:
Glenn Beck: Obama has "over and over again" exposed himself as "a guy who has a deep-seated hatred for white people or the white culture. I don't know what it is... I'm not saying he doesn't like white people, I'm saying he has a problem. This guy is, I believe, a racist."
In Amerika gibt es allerdings dann doch ein paar Firmen, die solche Positionen nicht unterstützen und nun auf Druck von Bloggern und schwarzen Bürgerrechtlern ihre Werbung aus Becks show abzogen.
Die Ikone der Republikaner, Sarah Palin ist entsetzt und springt ihrem ultrarechten Kumpel bei.
Sie rief am 26. August auf ihrer Facebook-Seite ihre politischen Freunde auf, die Talkshow von Moderator Glenn Beck anzusehen:
FOX News' Glenn Beck is doing an extraordinary job this week walking America behind the scenes of 1600 Pennsylvania Avenue and outlining who is actually running the White House.
Monday night he asked us to invite one friend to watch; tonight I invite all my friends to watch.
-Sarah Palin
Palin hat 855.391 persönliche Anhänger auf ihrer Facebook-Seite verzeichnet. Murdochs FOX traut sich nicht den hetzenden rechtsradikalen Ultrachristen Beck zu maßregeln, oder gar aus dem Programm zu nehmen. Beck entschuldigte sich nicht.
Der als Mormone erzogene Beck ist nach wie vor der größte Quotenbringer - die Zuschauer lieben ihn.
Sogar nachmittags schalten Beck deutlich mehr Menschen ein, als das Abendprogramm von CNN und MSNBC zusammen.
Palin und Beck haben das politische Klima in den USA massiv radikalisiert.
Sie unterstellen Obama grundsätzlich nur niedere Motive.
Die Gesundheitsreform sei [laut Beck] in Wahrheit Teil eines Plans, "Wiedergutmachung" für Schwarze für ihre jahrhundertelange Unterdrückung einzutreiben. (Wiener Zeitung)
Die konservativen Christen spielen nun offen die rassistische Karte.
Nachdem sich nun allmählich die Erkenntnis durchgesetzt hat, daß tatsächlich ein nicht rein Weißer im Weißen Haus sitzt, beuten die Republikaner perfide die latente Angst der weißen Unter- und Mittelschicht vor dem schwarzen Mann aus.
Nun könnte man Obama, der einen weißen und einen schwarzen Elternteil hat, genauso gut als Weißen, wie als Schwarzen bezeichnen.
Aber wozu bei der Realität bleiben, wenn sich die politische Rechte bequem rassistischer Ansichten der christlichen Basis bedienen kann?
Sebastian Moll beschreibt weitere christliche Aktivitäten:
Dazu passt das derzeitige Wiederaufleben der Debatte um Obamas Geburtsurkunde.
Obama, so soll impliziert werden ist Afrikaner ist und somit "unamerikanisch"; dazu passen auch die Obama-Puppen die im Umfeld einiger Town-Hall Schreiereien an Stricken aufgehängt wurden - ein geschmackloses Zitat der guten alten Lynchjustiz des Südens. Dazu passen auch die Obama-Plakate mit Hitler-Bärtchen oder die Obama-Karikaturen als Joker aus dem Batman-Comic: Der Präsident soll als Inbegriff des Bösen gezeichnet werden. Wenn man sich nicht wie Beck traut, das direkt über die Hautfarbe zu tun, weicht man auf andere Symbole aus. Die schwarze Politikwissenschaftlerin Melissa Harris Lacewell brachte auf den Punkt, was hinter all dem offensichtlich steckt: "Die Leute haben Bedenken, dass eine Regierung mit einem schwarzen Präsidenten, einer Frau als Außenministerin und einer Latina als oberste Bundesrichterin tatsächlich noch eine "amerikanische" Regierung darstellt."
Der populäre Radio-Hetzer Rush Limbaugh, von seinen Gegnern auch „Limpballs“ genannt, schlägt Obama vor, das Hakenkreuz als Logo zu nutzen.
Auch Limbaugh ist ein großer Fan Palins und ließ sich von Glenn Beck letzte Woche nach Palins Solidaritätsaufruf interviewen.
Die rassistische Hetze funktioniert - inzwischen ist die christlich-fundamentalistische Basis elektrisiert, Obamas Zustimmungswerte sind im Keller.
Ob er die Gesundheitsreform durchbekommt, ist mehr als unsicher.
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3 Kommentare:
Genau dies nimmt bei uns auch zu in manchen Gegenden, mit den Evangelikalen. "Gott wollte nicht, dass wir krank sind", sagen sie. Beten ist angesagt, und wenn es dann doch tödlichn ist, dann hat es #Gott so gewollt, weil - siehe oben...
Aber, krankenversichert sind die Meisten, und eben privat. Es ist schon sehr komisch, so die Bibel auszulegen.
Auch Palin irrt: Jesus würde nicht voten...
Der wäre heute vermutlich in der Klapse.
Hallo Tammox.
Obama hat von der evangelikalischen Seite schon mehr als genug Faustschläge abbekommen, doch die Händefalter möchten noch weiteres Blut sehen !
Zur Zeit predigt Pastor Anderson nichts geringeres als den Tod von Obama herbei. Der Pastor HASST Obama vom tiefstem Herzen.
Warum ? Keine Ahnung !!! Hautfarbe ? Mundgeruch ? Schlechte Zähne ? Who knows... in seinen Predigten allerdings fordert er nichts geringeres als den Tod von Obama !
http://www.youtube.com/watch?v=0GD89JJZlWI
Was so wirklich (!) beunruhigt sind seine wahrlich unsympatischen "Freunde". In der Fox-Sendung (FOX !) wird gesagt, dass der Secret Service (!) sich mit der Sache befasst, weil z.Bsp. mindestens ein bewaffneter (!) "Christ" auf einer öffentlichen Kundgebung des Präsidentens anwesend war. Wenn nun ein solcher Mensch mit einer Rifle (!) bewaffnet "christlich-geförderte Jagd" auf den Präsidenten macht, in wie weit ist dann dieser Pastor noch von Schwedischen Gardinen entfernt ?
Rick Sanchez von der CNN sagt WESENTLICH klarere Worte hierzu:
http://www.youtube.com/watch?v=fT19e9vN-IM
Doch FOX wäre nicht FOX, würden sie nicht ein weiteres "heisses Eisen" im Hassfeuer haben. Jüngstes "Projekt" ist die unglaubliche Indoktrination des Präsidentens ! Obama wagt es tatsächlich, schon bei Kindern (!) aufzutauchen und Spiele mit ihnen zu spielen.
http://www.youtube.com/watch?v=HYwTGsxChj8
Auf der einen Seite finde ich es wirklich bedenklich, wenn nicht sogar störend, wenn Kindern eine Führungspersönlichkeit wie ein Präsident spielerisch näher gebracht wird. Kinder könnten sonst den Eindruck gewinnen, der Präsident der vereinigsten Staaten von Amerika würde eine "Macht" im Lande ausüben. Und vor allem ist es eine absolute Katastrophe, wenn Kinder sich selbst (!) die Frage stellen sollen, wie sie den Präsidenten bei seiner Arbeit behilflich sein könnten. Die Gefahr, dass dabei eine Antwort wie "wir sollen brav lernen und gute Einwohner werden" oder gar "wir sollten unsern kapitalistischen Raubbau begrenzen" kommen könnten, ist FOX-News ein Bericht über Obamas wahnsinnigem Plan zur Weltherrsch ... äh ... Kinderzimmerhersschaft wert !
Auf der anderen Seite allerdings zeigt sie mit Frau Crowley gemeinsam eine solche abstruse Furcht, dass sich mir die Nackenhaare hochstellen. Und spätestens, wenn beide plötzlich über die "indoktrinierte Gehirnwäsche" des Umweltschutzes quatschen, beginnen sich bei mir auch die letzten Nasenhaare hochzustellen !
Auch wagt diese Frau auch noch MICH negativ in die Sache reinzuziehen (Minute 03:05) ;) .
Und ich bin mir sicher... das Gesundheitswesen, die Umweltpolitik und die schulische Arbeit die dieser Präsident macht, wird weiterhin von FOXes Fußvolk als das Böse der Welt abgestempelt. Erst wenn Barrack endlich (!) Dick Cheney als Gesundheitsminister mit Sprengstoffmedizin einstellt und FOX als alleinigen Diktatorensender über den Äther lässt, hören ihre fantasievollen Hetztiraden auf ;) .
Als Obama ins Amt kam, gab es "Gerüchte", er würde von irgendwelchen CIA/NSA/RTL/ZDF oder sonstigen Geheimdiensten genauso erschossen werden wie J.F.Kennedy. Gerngewählte Präsidenten haben dank der Erfindung der 9mm Patrone eine ausgesprochen kurze Lebenszeit in Amerika.
Doch dank gewisser Pastoren und der vorzüglichen Arbeit der FOX-Redakteuren kann man sich sicher sein, dass die bibeltreuen Geisteranbeter die Arbeit schon selbst erledigen werden.
@ Calwer-Wildnis!
Jesus wird schon wissen, wieso er seit 2000 Jahren einen Riesenbogen um diesen Planeten macht.
Wer würde sich auch schon mit all den katholischen Kinderfickern und amerikanischen Fundis solidarisieren wollen?
@Max Headroom!
Danke für den Kommentar und die Links.
Ich denke mal, daß man in Deutschland nur zu gerne an die Vorstellung glauben wollte, daß ALLE Amerikaner im November ihren Puritanismus und Fundamentalismus endgültig weg geworfen hätten.
Nur zu gerne wollte man sich einreden, daß das Bush/Cheney/Rumsfeld-Amerika Geschichte sein und nun die allgemeine Liberalität und Europafreundlichkeit ausgebrochen wäre.
Ich würde das auch gerne glauben.
Nur entspricht das dummerweise nicht den Tatsachen!
Zig Millionen Amerikaner haben eben NICHT für Obama bestimmt, sondern bevorzugten ein weiter so mit einer Geistesgestörten à la Palin, die behauptet die Erde sei erst 6000 Jahre alt.
Dass Obama überhaupt die Wahl gewann hängt unter anderem mit drei Sondersituationen zusammen, für die Obama gar nichts kann:
1) die beispiellose Unzufriedenheit mit der Bush-Administration
2) die totale Finanzkatastrophe, die gerade auf dem Höhepunkt war und einen Neustart nahelegte.
3) das extrem schwache Gegnerduo aus einem Geronten und einer Irren, die ihre Eignung für das Amt davon ableitete, daß man von Alaska aus Russland sehen könne.
Schon bevor Obama überhaupt von den Demokraten nominiert war, konnte man von Amerikakennern lesen, daß der nächste Präsident - egal, wer es sein würde - sicher nur eine Amtsperiode habe. Bush habe die Karre in JEDER Hinsicht dermaßen in den Dreck gefahren, daß jeder Nachfolger zu so harten und unpopulären Schritten gezwungen werde, daß die Wähler ihm böse sein werden.
In der Nachwahleuphorie konnten wir uns insbesondere in Europa, wo Bush besonders gehasst wurde, nicht mehr an diese Warnungen erinnern - so eine Begeisterung herrschte für den neuen Präsidenten.
Zudem hatte Obama das Glück, dass die GOP-Parteiführung besonders dümmlich vor sich hin debakulierte und unerwartet stark im Parlament geschwächt wurde.
ABER die ganzen fundamentalen rechtsgerichteten Christenkräfte sind eben noch da. FOX und all die Radiohoasts à la Limpballs.
Und die Lobbyisten.
Vollkommen geisteskranke wie die Westboro Baptist Church (WBC) gibt es in Amerika noch zu Hauf.
http://tammox.blogspot.com/2009/03/sport-und-nebenwirkungen.html
LG
Tammox
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