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Dienstag, 11. November 2008

US-Europäische Rochade

Obama, Obama und noch einmal Obama.

Während die Welt noch vor Freude auf den Straßen tanzt und Amerika dazu beglückwünscht endlich die Rassenressentiments überwunden zu haben, staunt man wie eifrig die ach so aufgeklärten EU’ler den in der neuen Welt just vergrabenen Rassismus wieder ausgraben.

Wie schon berichtet, preschte Italiens Berlusconi mit besonderer Tumbheit vor und machte dem president elect „Komplimente“ für seine Bräune.
Seine Mitkatholen von der tumben Hetzplattform „Kreuznet“ sekundierten:
Barack Obama wird als Blut- und Homo-Präsident in die
Geschichte der Vereinigten Staaten eingehen.
Nur zwei Stunden vorher hatte Kreuznet die neue Sprachregelung schon unter Beweis gestellt, als sie einen SPIEGEL-Journalisten, der kritisch über den Opus Die berichtet hatte als „Halbneger“ titulierten.
Der Artikel ist überschrieben mit „Schlimmer als Neger“ und macht sich über die angebliche Unterwanderung Deutschlands lustig:
Das wissen wir seit Dienstag dank des Verdienstes des
Investigativ-Journalisten und Halbnegers Marvin Oppong.

Südlich des Alpen stellte die Vorstellung eines farbigen US-Präsidenten ein ORF-Reporter-Urgestein bloß, der live kommentierte.
Fernsehjournalist Klaus Emmerich, der als ausgewiesener US-Experte die Wahl Obamas nur durch die Rassenbrille sah:
"Ich möchte mich nicht von einem Schwarzen in der westlichen Welt dirigieren lassen. Wenn sie sagen, des ist eine rassistische Bemerkung: richtig, ist gar keine Frage." Zuvor hatte Emmerich bereits darüber spekuliert, ob die Wahl Obamas als "Rückzug" des "weißen Amerikas" gesehen werden könne.
Der ORF war not amused und wies den Unterton des Reporters von sich. Was sollte da eigentlich mißverstanden worden sein? SPON zitiert Emmerich weiter:
Die Amerikaner hielt er "nach wie vor für Rassisten und es muss ihnen schon sehr schlecht gehen, dass sie so eindrucksvoll ... einen Schwarzen mit einer schwarzen, sehr gut aussehenden Frau ins Weiße Haus schicken". Das sei ungefähr so, "wie wenn der nächste Bundeskanzler ein Türke wäre in Österreich. Das schau ich mir an." Emmerich äußerte auch Zweifel, ob Europa Obama "verdauen" könne - "einen so hochbegabten Mann, der ein Zeichen trägt"; offenbar eine Anspielung auf Obamas Hautfarbe.
Nachdem der ORF-Mann seine Dampfplauderei überschlafen hatte, erklärte er sich am nächsten Morgen.
Im Gespräch mit dem STANDARD legt Emmerich nach: "Eine äußerst beunruhigende Entwicklung" sehe er in Obamas Wahl. Etwa weil "die Schwarzen in ihrer politisch-zivilisatorischen Entwicklung noch nicht so weit" seien. Obamas "rhetorische Brillanz" wiederum und "die Art, wie er eine Bewegung organisiert, stimmen mich als gelernten Europäer und Österreicher seltsam im Gemüt." Spielt er damit auf Adolf Hitler an? "Das haben Sie gesagt", erklärt Emmerich, ohne aber zu dementieren. Bei dieser "Emotionalisierung der Politik, dieser Bewegungsgeschichte", und dieser Art, "Menschen charismatisch gekonnt anzusprechen" sei die "Gefahr des Missbrauchs sehr hoch", sagt er.

Österreich hat in Punkto Ethik offenbar noch allerhand Nachholbedarf:

Der für die Tiroler Volkspartei neu im Landtag sitzende Sportsprecher Konrad Plautz über seinen Musik-Geschmack: Er stehe nicht so auf 'Neger-Musik', sondern mehr auf Schlager und volkstümliche Musik, hatte der 43-Jährige gesagt.

NACHTRAG:

Nun hat Österreich offiziell Ärger:
Jetzt hat die USA offiziell Protest dagegen eingelegt - vor allem, weil sich niemand in Österreich an den Entgleisungen zu stören schien.


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