TAMMOX IST UMGEZOGEN / AUS TAMMOX WURDE "TAMMOX-II"

Um die beklagte Seitenaufbaugeschwindigkeit zu verbessern, bin ich auf einen zweiten Blog umgezogen. Und zwar hierhin. Ich bin dankbar für ein Feedback!

Sonntag, 23. November 2008

Informationsbeschaffung

Zugegeben, Wikipedia ist nicht der größte Hort der Seriosität; aber mal ehrlich: Wer ruft die Seite nicht regelmäßig auf, wenn er mal schnell Informationen zu einem Geburtsdatum oder einer bestimmten Person benötigt?
Wenn man die causa ohnehin im Kopf hat und etwas nur rekapitulieren will, ist Wikipedia eine hilfreiche Sache.
Bei neuen Informationen muß man natürlich gegen checken.
Lästigerweise gibt es nun aber gelegentlich Volksvertreter, die nicht über alle Maßen darüber entzückt sind, wie das große Onlinelexikon über sie schreibt und lassen kurzerhand das ganze Ding sperren.

Das ist doof.

Für den Fall, daß das Ur-Wiki wieder ausfällt, möchte ich heute Alternativen aufzeigen. Es gibt nämlich Alternativen, die auch sehr hilfreich sein können.

Betrieben von dem seit 2001 in Österreich operierenden Internetdienst kath.net. 4000 Artikel. Offiziell richtet man sich nach den Vorgaben des Lehramtes der römisch-katholischen Kirche; in Wahrheit gehen die steinzeitlichen gesellschaftlichen Ansichten unfreiwillig in schöner Regelmäßigkeit soweit in den satirischen Bereich, daß selbst die Österreichischen Bischöfe schon vor Jahren die Unterstützung für Kath.net einstellten. Jesus, Nächstenliebe oder zwischenmenschliche Hilfen sind irrelevant im Vergleich zum großen Mantra „KKK“ (Katechismus der Katholischen Kirche). Der ultrarechte Kardinal Meisner, den man nach einem Urteil auch offiziell „Hassprediger“ nennen darf, heißt dort beschönigend:
Insbesondere seine zum Thema Homosexualität geäußerten Ansichten rufen regelmäßig Kritik aus bestimmten gesellschaftlichen Lagern hervor.
Seine notorischen Holocaustbeschönigungen klingen bei kathnet ganz anders:
Kardinal Meisner ist für seine klaren Positionen bekannt.
Prädikat: Das Bemühen um Seriosität ist erkennbar, aber die satirischen Grundzüge sind stets deutlich

wurde Anfang Januar 2005 von Jonathan Huang gegründet und ist auf Wiki gehostet. 4000 Artikel. Herr Meisner hat dort noch gar keine eigene Seite, aber man erfährt beispielsweise unter dem Suchwort „Katholik“ auch das wesentliche:
Da die Katholiken glauben, Gott sei männlicher Natur, dürfen Frauen in der katholischen Kirche nur saubermachen aber weder Papst, noch Priester werden.
GRUNDZÜGE:
Die wichtigsten Stützpfeiler der katholischen Kirche sind die Sünde, die Beichte und die Buße. Diese drei Säulen dienen der Kirche dazu, den Katholiken in einem ständigen Schuldbewusstsein zu halten und ihm Angst vor dem jüngsten Gericht einzuflößen, das am Ende seines Lebens auf ihn wartet. Dieses Schuldbewusstsein hindert den gemeinen Katholiken allerdings nicht daran, einem hedonistischen Lebensstil zu frönen, da es für jede begangene Sünde ein passendes Gebet gibt, welches dieselbige wieder auflöst.
Katholiken werden treffen typisiert und analysiert.
Prädikat: besonders wertvoll

2004 vom österreichischen Autor David Sowka gegründet, benutzt ebenfalls die bekannte Media-Wiki-Software. 16.000 Artikel. Leider werbefinanziert - aber wer hat auch schon so viel Geld, wie die katholische Konkurrenz? Die Artikel brillieren dafür mit tiefgründigen Erkenntnissen, die die Maintreammedien gerne aus Angst verschweigen. So wird die Natur des derzeitigen Papstes gnadenlos enttarnt:
Joseph Ratzinger besuchte das Jesuitengymnasium "Stella Matutina" in Japan. Nach dem Studium der Linkswissenschaften in Freiburg und Äquatorialguinea eröffnete er 1964 eine Rechtsanwaltskanzlei. 1966 heiratete er seine erste Frau Elena Hermaphrodite Kannsera, mit der er einen Sohn oder eine Tochter hatte. Gleichzeitig engagierte er sich auch für den Weltkrieg. Ab 1967 war er der jüngste Abgeordnete im Vatikan. Da er Jesus Christoph misstraute, gründete er 1930 einen eigenen Kampfverband, die betont katholischen, antirastafarischen und Antifranzosé Vatikan-Katholischen Sturmscharen….. Nach dem unverdienten Ableben des polnischen Reisepapstes versteigerte der Imperator schnell seinen alten Wolfswagen bei eBay für 80.000 neue D-Mark und ließ sich in Italien zum Stellvertreter Christi auf Erden krönen. Er nahm bei dieser ebenso schönen wie seltenen Gelegenheit den Spitznamen "Benedikt XVI." (dt. Gutgesagt der Sechzehnte) an, ein geschickter Vorgriff auf all die kleinen Bosheiten, die er später mal gegen seine Freunde im Islam sagen würde.
Prädikat: wertneutral, ausführliche Informationen der alternativen Art.

geht einen neuen Weg und verläßt die engen Grenzen der menschlichen Erkenntnis. 10.000 Artikel, Media-Wiki-Software. Die intimen Erkenntnisse aus Joseph Ratzingers Schlafzimmer fehlen hier, aber man philosophiert dafür umso erhabener über die Kirche allgemein:
Eine Kirche ist ein pyramideähnliches Gebäude, nur anders. Die großen dieser Art nennt man auch Dom. Dort hinein gehen viele Kamele um abzufeiern. Die Feierlichkeiten werden von einem DJ (DiscJockey) und meistens einem MK (Master of Krist) geleitet, der die Crowd zur religiösen Extase führt. Manche führende Kamelwissenschaftler sind der Meinung, dass hierbei eine Art der Gehirnwäsche stattfindet. Bevor es Gospel und DJ in der Kirche gab, war es vornehmlich ein Handelsplatz. Man konnte sich für viel Geld dort stets ein reines und ungebrauchtes Gewissen kaufen. Seitdem sowas in der aufgeklärten Gesellschaft nicht mehr gefragt ist, hat die Kirche einen drastischen Umsatzschwund zu verzeichnen. Jetzt geht man dazu über, diese Häuser an die Vertreter des amtierenden Gegengottes, den Mammon zu verkaufen oder zu vermieten, damit der Umsatz wieder stimmt.
Prädikat: Wertvoll (für Konsumenten bewusstseinserweiternder Substanzen)

ist die neuste Variation des Onlinelexikons. Englisch. Es ist ein reines Personennachschlagewerk, das sich auf die Spezies „dick“ konzentriert. Hier werden Werdegänge wahrheitsgemäß und nüchtern wiedergegeben:
Pope Benedict XVI (born Joseph Alois Ratzinger on April 16, 1927) is the 265th and reigning Pope, the Bishop of Rome, the spiritual head of the Roman Catholic Church, Sovereign of the Vatican City State, and a dick. To be more specific, he is a dick who holds a position historically held by dicks, and which actually requires you to wear a hat that kind of looks like a dick….. Benedict XVI is not just a dick because of his own actions, but also by virtue of his role as Pope and the traditional characteristics that accompany it, such as hypocrisy, shortsightedness, stubbornness, and the insistence that everybody’s lives be governed by a 3,000-year-old book of fairy tales written by wandering desert nomads who were likely hallucinating from lack of water.
Zur Vorpapst-Zeit wird detaillreich erklärt:
After Ratzinger’s successful stint as Archbishop of Munich and Freising, Pope John Paul II named him Prefect of the Congregation for the Doctrine of the Faith in 1981. Although his main job responsibilities were defending and reaffirming Catholic doctrine on topics such as birth control (no), homosexuality (no way), and inter-religious dialogue (sorry, pal), he also found the time to ruin thousands of young lives by applying “confidentiality of internal Church investigations” to accusations made against alter boy-raping priests across the globe. In other words, one dick was covering up for other dicks who couldn’t keep their dicks in their pants.
Seine Agenda als gewählter Papst:
Throughout his papacy, Benedict XVI has declared the secularization of Western society to be the world’s greatest threat, and has emphasized the need for Europe to return to “fundamental Christian values” like homophobia, deep-seated guilt, and the demand that rape victims birth and raise the unwanted children of their attackers.
Prädikat: Das Luxuswiki.

2 Kommentare:

warlord'snightmare hat gesagt…

Hi Tammox,

ich bin extrem begeistert von Wikipedia, weil es auch uns "Arbeiterkindern" ermöglicht, an Wissen heranzukommen, welches oft nur der Oberschicht bzw. denen zur Verfügung steht, deren Arbeit vorallem aus Geldzählen und aus Müßiggang besteht.
Natürlich kann man nicht 100%ig auf die Richtigkeit pochen, aber kann man sich auf die Schulbücher verlassen?
Die Artikel gehen viel weiter ins Detail als es ein Lexikon tun würde und es werden noch zusätzlich Links angeboten. Jeder Artikel steht zur Diskussion, wenn man glaubt einen Fehler darin entdeckt zu haben.

Auch kann man in Wikipedia bei anderen Sprachen nachsehen, was dort unter einem Begriff geschrieben steht. Bei Japanisch muss ich jedoch passen. ;-)

Immer wenn ich bei Wikipedia nachsehe muss ich unwillkürlich an den Seewolf (Roman von Jack London) denken, wo sich der Junge Wolf Larsen aus der Gosse mit Hilfe eines alten Lexikons zum Kapitän hocharbeitet.

Schöne Grüße aus Österreich
WN

Tammo Oxhoft hat gesagt…

Ju, die Szene hat mich auch schon vor 25 Jahren tief beeindruckt.
Ich habe m ich damals allerdings immer gefragt, ob man nach drei Jahren noch all die Begriffe kennt, die man unter dem Buchstaben „A“ gelernt hat.

In der Uni habe ich dann gelernt, daß man nicht alles im Kopf haben muß, aber wissen muß, wo man was finden kann.
Damit war aber richtige Recherche in Bibliotheken gemeint - was nicht dasselbe wie googeln ist.
Die verführerisch schnelle Verfügbarkeit von Informationen im Netz ist schon sehr gefährlich - man MUSS sich immer wieder ins Gedächtnis rufen, daß das nicht eine wissenschaftliche Redaktion verfasst hat, sondern IRGEND JEMAND.

LG
T