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Samstag, 20. August 2011

Anpassungen

Das mit dem Monotheismus ist so eine Sache.
Monotheistisch muß sich die Katholische Kirche ja nennen, denn schon im ersten Gebot befiehlt der liebe Gott grundgesetzwidrig unter Religionszwang und Androhung von Sippenhaft nur ihn allein anzubeten.

»Du sollst keine anderen Götter neben mir haben. Denn ich, der Herr, dein Gott, bin ein eifersüchtiger Gott: bei denen, die mir feind sind, verfolge ich die Schuld der Väter an den Söhnen, an der dritten und vierten Genera­tion.«

Wäre Gott Mitglied der UNO, würde er also die Menschenrechtscharta keinesfalls unterschreiben.

Aber ein wahrer Katholik schert sich natürlich weit weniger um die Inhalte der Bibel als es Atheisten tun.
Letztere lesen und verstehen die Bibel - deswegen sind sie ja Atheisten.
Christ sein, Katholischer noch dazu, geht nur, wenn man entweder sehr dumm, schizophren oder ein Religiot ist.

Der übliche Katholik mag eigentlich keinen Monotheismus, hat sich daher auch das lästige Erste Gebot bis zur Unkenntlichkeit zu Recht gebogen und damit wieder den vorher üblichen Polytehismus durch die Hintertür erschaffen.

Da ist zunächst einmal die Dreifaltigkeit, die besagt, daß es außer dem einzigen Gott, neben dem es keine anderen Götter geben darf, doch noch zwei andere Götter gibt.
Nämlich zunächst einmal Jesus und schließlich noch den Heiligen Geist, der den Staffelstab auf Erden übernahm, nachdem Gott Junior in den Sack gehauen hatte und mit gerade mal 30 Jahren in Rente ging.
Zum Glück war Franz Müntefering damals noch nicht geboren, als Jesus verkündete, „och, ich hab‘ jetzt genug getan, ich fahr‘ jetzt in den Himmel zum Relaxen und schicke stattdessen einen Zeitarbeiter (Heiliger Geist) um all den Kram fertig zu machen, den ich liegen lassen habe!“

So toll geklappt hat das ja auch nicht.
Wie immer, wenn man unqualifizierte Leiharbeiter einstellt.
Die Bibel wurde erst hunderte Jahre später geschrieben, aber wieder nur von antiken Ein-Eurojobbern, die nicht so richtig wußten worum es geht.
Daher wimmelt es bis heute von Widersprüchen in der Heiligen Schrift. Widersprüche, die so eklatant sind, daß man bis heute darüber streitet und noch mehrere andere Religionen entstanden.

Immerhin waren aufgrund der mangelnden frühchristlichen Arbeitsmoral schon mal drei Götter da, welche sogar bald in die „Heilige Vierfaltigkeit“ erweitert wurden.
Auch Muttern durfte noch im Götterbusiness mitmachen damit die Christliche Produktpalette auch das Hausfrauensegment abdeckte.
Maria stiehlt sogar in vielen Gegenden der Welt ihrem Sohn die Show.
Logisch. Wem gelingt es schon a) geschwängert zu werden und b) ohne Kaiserschnitt ein Kind zu bekommen und dennoch ein intaktes Hymen zu haben?
Durchaus beeindruckend!

Jesus hingegen konnte noch nicht mal schwimmen und war modisch eine Niete.

Nun waren es also schon vier Götter, die der moderne Monotheist anbeten konnte.

Das reichte aber bald auch schon nicht mehr aus - schließlich waren Christen eifrig damit beschäftigt Kriege zu führen und sich gegenseitig zu massakrieren.
Da will man sich ja schon ein bißchen unterscheiden. Ist doch suboptimal, wenn jeder Denselben anbetet.

Aber die Marketingabteilung des Himmels ist geschult in der willkürlichen Erweiterung ihres Angebotes und so wurden die Heiligen peu à peu gewissermaßen als frühchristliche Actionfiguren eingeführt.

Eine tolle Sache, denn anders als die First Family, läßt sich der Kreis der Heiligen beliebig erweitern.

Der Kathole von heute hat daher einen ganzen Supermarkt aus göttlichen Wundertätigen, die er nach Herzenslust kultisch verehren kann.

Im Internet muß der Strenggläubige nur
heiligenlexikon.de
anklicken und kann dort einerseits nach Daten und Orten den passenden Heiligen suchen, oder aber auch ganz zweckführend über die jeweiligen Patronate fündig werden.

Unter den Rubriken Berufe, Bistümer, Gruppen, Krankheiten, Orte, Sachen, Tiere und Widerfahrnisse findet man wie in einer ausgeklügelten Bürokratie für jeden Zweck etwas.

Zuständig für Artillerie und Bergbau ist die heilige Barbara, um den Feierabend kümmert sich der heilige Notburg von Rattenberg.

Für besonders wichtige Dinge gibt es sogar mehrere Heilige.
Die Mission zum Beispiel wird betreut vom heiligen Franz Xaver und der heiligen Thérèse von Lisieux. Die sind aber nur für Weiße (früher „Herrenmenschen“).
Die Mission unter Schwarzen wird in der RKK extern vom heiligen Petrus Claver geregelt.

Zuviel ist aber auch nicht gut, wie wir an den Heiligen für das Wetter - Lukas, Petrus, Theodor von Sitten, Winthir von Neuhausen - sehen.
Viele Köche verderben den Brei und so kommt es dann zu Klimawandel und Aprilwetter.

Ganz besonders differenziert ist das katholische Heiligenwesen für Krankheiten.

Da gibt es von Aids (heiliger Sebastian) über Frostbeulen (die heilige Basilissa) bis zu Zahnschmerzen (Apollonia, Blasius, Christophorus, Ida von Nivelles, Medardus, Romedius von Tavon, Theodorich von St-Hubert, Theodulf von St-Thierry) reichlich Auswahl.

(Besonders effektiv sind die Krankheitsheiligen offenbar nicht, wie man an den Sterbstatistiken ablesen kann. Bei 25 Millionen HIV-Toten und 33 Millionen Infizierten ist der heilige Sebastian hoffnungslos überfordert)

Alpinisten beten den heiligen Uguzo (Lucius) von Cavargna an, Reiter verehren den heiligen Georg den Märtyrer und den heiligen Martin von Tours und arme Seelen im Fegefeuer können sich immerhin noch an den heiligen Nikolaus von Tolentino wenden.
(Nur für Atheisten gibt es nichts)

2004 wurde das Martyrologium Romanum aktualisiert, worin 6650 Heilige und Selige verzeichnet sind, sowie 7400 Märtyrer.

Akkord-Heiligenmacher war bekanntlich ein Pole names Woytila.
Papst Johannes Paul II. hat 1338 Personen selig- und 482 Personen heiliggesprochen.

Das Ganze ist im wahrsten Sinne des Wortes zu einer eigenen Wissenschaft geworden - die Hagiographie beschäftigt sich nur mit den vielen verschiedenen Heiligen und Seligen.

Als Heiliger verehrt zu werden ist übrigens noch nicht das Ende der Fahnenstange.

Die Top-Heiligen, gewissermaßen das Präsidium der Wundertätigen, zeichnen sich dadurch aus, daß sie päpstlich anerkannte Kirchenlehrer sind.
Derzeit gibt es 33 Kirchenlehrer, darunter drei Frauen. Durchschnittlich alle 60 Jahre wird ein Heiliger zum Kirchenlehrer erhoben.
Das ist also wirklich die Crème de la Crème. Nur ein halbes Prozent der Normalo-Heiligen wird Kirchenlehrer.
Kein Wunder also, daß die konservativen spanischen Kleriker orgiastisch jubelten, als Ratzi ihnen heute mitteilte einen neuen Kirchenlehrer zu ernennen.

Papst Benedikt XVI. will den im 16. Jahrhundert einflussreichen spanischen Heiligen Johannes von Avila mit dem Titel des Kirchenlehrers ehren – einer der höchsten Auszeichnungen der katholischen Kirche. Für seine überraschende Ankündigung während der Messe erntete der Papst anhaltenden Beifall von den in der Kathedrale versammelten Seminaristen, Priestern, Bischöfen und Kardinälen. Benedikt sagte, er werde Johannes von Avila bald zum Kirchenlehrer ernennen, ein genaues Datum dafür nannte er nicht. Der Titel des Kirchenlehrers wird an Theologen verliehen, die mit ihren Schriften in besonderem Maß der Kirche gedient haben.
[…] Zuletzt wurde im Jahr 1997 die Heilige Therese von Lisieux durch Papst Johannes Paul II. mit dem Titel geehrt. Johannes von Avila (1500-1569) ist der Schutzheilige des spanischen Diözesanklerus' und galt als einer der wichtigsten Prediger seiner Zeit.
(Abla 20.08.11)

Johannes von Avila die Kirchenlehrerschaft anzutragen ist allerdings naheliegend für einen Pontifex wie Ratzi.
Denn Avilas Vater war Jude und konvertierte zum Christentum. Damit möchte Benedikt, der auch die Karfreitagsfürbitte gegen die Juden wieder eingeführt hatte und damit zum Held der Antisemiten und Holocaustleugner wurde, unterstreichen, daß man erst zum Katholizismus konvertieren muß, um nicht automatisch in der Hölle zu schmoren.

Der zweite Grund ist Ratzingers Vorliebe für Pädophile, denen er unter allen Umständen weiterhin eine Heimat in der RKK bieten möchte.

Sexuell unreife und paraphile Menschen kann man aber nur in die Priesterseminare ziehen, solange a) der Zölibat und b) der konsequente Ausschluß von Frauen gilt!
Kinderficker unter Protestanten gibt es schließlich kaum und so will ihnen JR eins der letzten Biotope erhalten.

Der Zölibat bringt allerdings auch zwei Probleme für den Vatikan.
Er ist einerseits notorisch unbeliebt beim Kirchenvolk und anderseits auch noch im Neuen Testament ausdrücklich VERBOTEN. Aus dem neutestamentarischen Text 1, Timotheus 3, geht hervor, daß Bischöfe (Priester) Kinder haben und verheiratet sein müssen.

Der Obertheologe und Stellvertreter Gottes auf Erden interpretiert anders.

Ratzinger folgert aus:

2 Ein Bischof aber soll untadelig sein, Mann einer einzigen Frau,……. 4 einer, der seinem eigenen Haus gut vorsteht und gehorsame Kinder hat in aller Ehrbarkeit. 5 Denn wenn jemand seinem eigenen Haus nicht vorzustehen weiß, wie soll er für die Gemeinde Gottes sorgen?

daß Bischöfe und Priester im Zölibat leben müssen; ehe- und kinderlos.

Und hier kommt nun Kirchenlehrer Johannes von Avila ins Spiel.

Er fand heraus, daß Bischöfe im Zölibat leben müssen.

So schließt sich der Kreis.

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