Sonntag, 21. August 2011
Tunnelblick.
Wenn man den in Zeitungen kursierenden Zahlen einigermaßen glauben darf, besitzen rund vier Millionen Deutsche Aktien.
Vor dem Platzen der ersten Dotcom-Blase, als mit Gottschalck und Co massiv für Telekom-, Post- und Bahnprivatisierung geworben wurde, sollen es sogar über sieben Millionen Aktienbesitzer gewesen sein. Die meisten verloren eine Menge Geld, was Aktien-Werber Manfred Krug wenigstens sichtlich peinlich war.
"Ich entschuldige mich aus tiefstem Herzen bei allen Mitmenschen, die eine von mir empfohlene Aktie gekauft haben und enttäuscht worden sind", erklärt Krug in einem Interview mit dem "Stern". Seine Werbespots für die T-Aktie seien sein größter beruflicher Fehler gewesen. Seit seinem Start an der Börse 1996 hat das einst als Volks-Aktie vermarktete Papier eine ziemlich unrühmliche Geschichte geschrieben und Tausenden von Anlegern herbe Verluste beschert.
(Spon 31.01.2007)
Liest man die Zahlen umgekehrt, besitzen von rund 82 in Deutschland Lebenden immerhin 78 Millionen (und damit 95%) KEINE Aktien.
Es stellt sich also die Frage wieso Nachrichtensendungen und Zeitungen so massiv und so ausdauernd und so penetrant über ein absolutes Minderheitenthema berichten.
Die DAX-Konzerne werden in der Presse als Apotheose der Wirtschaft angesehen.
Dabei stellen sie nur relativ wenige Jobs in Deutschland, bauten im Boomjahr 2010 sogar 12.000 Arbeitsplätze ab und verlagerten sie ins Ausland.
Allein im vergangenen Jahr, als in Deutschland die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten um 550.000 stieg, gingen bei den Dax-Konzernen in Deutschland 11.626 Stellen verloren. Das errechnet sich aus den vorläufigen Firmenbilanzen für 2010 und nach Befragungen in den Unternehmen. Im Ausland dagegen erhöhte sich die Zahl unter dem Strich um 31.771. In nur vier Jahren gingen bei den 30 Dax-Unternehmen rund 80.000 Stellen in Deutschland verloren. Zugleich schufen sie in ihren Auslandsmärkten 120.000 zusätzliche Stellen.
(Spon 07.02.2011)
Das Gros der Jobs in Deutschland wird von Familienunternehmen und nicht börsennotierten Konzernen geschaffen, die sich bewußt nicht den Wild-West-Regeln von Sharholder-Value und Leerverkäufen unterwerfen.
Es wird ganz gern vergessen, daß die meisten Unternehmer aus guten Gründen nichts mit „der Börse“ zu tun haben wollen.
Die Sparkassen, Boehringer Ingelheim, Tschibo, Dr. Oetker, Aldi, Lidl, Bertelsmann, Otto, Rewe, Tengelmann in Deutschland, aber auch sehr bedeutende internationale Unternehmen, wie IKEA, Ferrero oder Vattenfall sind börsenunabhängig.
Mit den 95% Deutschen ohne Aktienbesitz eint sie die Skepsis gegen eine Politik und einen Medienmainstream, der sich ausschließlich auf „die Märkte“ konzentriert und die Realwirtschaft diffamiert.
Die Demokratien haben sich vom neuen Finanzkapitalismus ihr Selbstbewusstsein abkaufen lassen. Der Aufstieg der Demokratie war nicht möglich ohne die soziale und rechtliche Zivilisierung des Kapitalismus, ohne die Zurücksetzung der Macht der ökonomisch Stärkeren. Die alternden Demokratien kapitulieren vor ihr.
(Tissy Bruns 20.08.2011)
Wie aufgescheuchte Häschen hoppeln Sarkozy und Merkel von Gipfel zu Gipfel, blicken sich dann bange um und hoffen die hysterisch aufwallenden Märkte diesmal in Schach gehalten zu haben.
Natürlich klappt das nie, weil sich die Regierungsspitzen nach wie vor treiben lassen.
Sicher ist nur, daß Merkels Aussagen von heute, morgen schon nicht mehr gelten.
Bereits mehrfach hat Merkel in der Euro-Krise Positionen bezogen - um sie kurz darauf zu modifizieren oder gar zu räumen:
- Lange hat sich Deutschland gegen eine "Wirtschaftsregierung" für Europa gewehrt. In den vergangenen Monaten aber hat die Kanzlerin dem französischen Werben immer mehr nachgegeben. Und nun, nach dem Gipfeltreffen mit Sarkozy, ist plötzlich von einer "echten Wirtschaftsregierung" für Europa die Rede, von einer regelmäßigen Runde der Staats- und Regierungschefs der Euro-Zone. Im Merkel-Lager versucht man die Sache zu relativieren, man spricht lieber von wirtschaftspolitischer Steuerung.
- "Eine Verlängerung der jetzigen Rettungsschirme wird es mit Deutschland nicht geben", stellte Merkel im September 2010 klar. Sechs Monate später beschlossen die Staats- und Regierungschefs der Euro-Zone den neuen, stetigen Krisenmechanismus.
- Im März 2010 ließ die Kanzlerin verkünden: "Es gibt keine Haushaltsmittel für Griechenland." Acht Wochen später beschlossen die Euro-Länder und der IWF das erste Griechen-Rettungspaket. Deutschland liefert seinen Teil der Kredite zwar über die Staatsbank KfW - also nicht direkt aus dem Haushalt -, aber der Bund bürgt.
[….] "Man kann diese Krise nicht lösen, indem man zunächst immer zögert, dann zurückweicht und am Ende doch Dingen zustimmt, die man zuvor abgelehnt hat", sagt Karl Lamers.
(Sebastian Fischer, 19.08.2011)
Sie wagen nicht Zinsen festzusetzen, Leerverkäufe ein für allemal zu verbieten oder die Banken bei der Staatsverschuldung außen vor zu lassen, indem sie das Geld direkt von den Zentralbanken zu holen. Ackermann könnte ja böse werden.
Börsenumsatzsteuer ist zwar kein Tabu mehr, aber von einer einheitlichen Tobin-Steuer sind wir noch Lichtjahre entfernt.
Der Finanzkapitalismus hat den Anspruch paralysiert, auf dem Primat der Politik zu bestehen. Wer glaubt noch daran, dass legitimierte Politik dem Gemeinwohl im Zweifel Vorrang verschaffen kann vor Partikularinteressen aller Art? Schlimmer als die Handlungszwänge sind die Gedankengefängnisse, in die sich die demokratischen Öffentlichkeiten begeben haben. Es wird kaum gedacht und selten gesagt, dass es weiter schieflaufen wird, wenn die Politik ihre Handlungsfreiheit gegenüber den „Märkten“ nicht zurückerobern will. Stattdessen bedient sie mit ihren Gipfeln die medialen Aufmerksamkeitsregeln, obwohl das Volk sich längst nicht mehr davon beeindrucken lässt –, und wartet dann zitternd auf die Reaktion anonymer Heckenschützen. Den Medien ist nicht selten Schadenfreude anzumerken, wenn es wieder heißt: „Weltmärkte reagieren enttäuscht“. So wird die Politik immer wieder auch als der unpopuläre Hauptfeind präsentiert, der einfach zu beschränkt ist, die coolen Märkte zu verstehen. Leitartikel und Wirtschaftsseiten geben vor, die Mechanismen von Leerverkäufen, Derivaten, Hegden oder Outperformen zu verstehen.
(Tissy Bruns 20.08.2011)
Ganz selbstverständlich ist es in Deutschland immer noch so, daß derjenige, der für sein Geld NICHT arbeitet, weil er zufällig zu den Besitzenden gehört und nur Zinsen abkassiert, mit einer Zinsertragssteuer nur 25 Prozent Steuern bezahlt, während der Spitzensteuersatz für normal abhängig Beschäftigte bei 46 % liegt.
Das Resultat dieses Wahns ist die bekannte Tatsache, daß die Reichen immer reicher werden, die Armen immer ärmer und somit die ganze Gesellschaft zerfällt.
Rasant verschärft sich der Trend durch die von Politikern aller Parteien geschaffene „prekäre Jobs“ wie Leiharbeit.
Joachim Möller, Deutschlands Arbeitsmarktforscher Nummer eins, Chef des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) diagnostiziert das fortschreitende Auseinanderklaffen schon lange.
Die Reallöhne von Geringqualifizierten stagnieren auf dem Stand von 1985. Etwa fünf Millionen Menschen und ihre Familien hätten damit 'vom Wohlstandszuwachs null profitiert', sagt der Arbeitsmarktforscher. Zugleich hat sich seit der Wiedervereinigung die Arbeitswelt erheblich verändert. Der sozialversicherungspflichtige und unbefristete Vollzeitjob verliert an Sogkraft. Derzeit liegt der Anteil bei 60 Prozent. Vor 15 Jahren belief er sich noch auf zwei Drittel.
[…] Firmen setzen Leiharbeiter inzwischen jahrelang ein, um ihre Lohnkosten zu drücken. Oder sie gründen ein eigenes Zeitarbeitsunternehmen, um tarifliche Standards in ihrer Branche zu unterlaufen. Das lohnt sich, wie eine Auswertung der Bundesagentur für Arbeit zeigt: Stammkräfte ohne Berufsabschluss verdienen im Durchschnitt 2330 Euro brutto, vergleichbare Arbeitnehmer in der Zeitarbeit um die 1250 Euro.
Einen Boom gibt es auch bei den Solo-Selbständigen ohne Angestellte. 4,1 Millionen gibt es von ihnen in Deutschland. Viele sind 'Kümmerexistenzen', weil sie am Existenzminimum herumkrebsen. Hinzu kommen die fast 7,4 Millionen Mini-Jobber, die nicht mehr als 400 Euro kassieren.
[…] Fast sieben Millionen gelten inzwischen als Niedriglöhner, die ein Einkommen unterhalb des von der OECD festgelegten Schwellenwerts von 9,62 Euro pro Stunde nach Hause bringen. Fast zwei Millionen verdienen sogar weniger als sechs Euro die Stunde.
(SZ 16.08.2011)
[Der selbstständige Tammox mit Null Angestellten dankt für den Neologismus “Kümmerexistenz“]
Das Interessante ist nun, daß diese höchst unbefriedigende Entwicklung nicht etwa den LINKEn hilft, weil diese sich in unnachahmlicher Weise selbst ins Knie schießen.
Zuletzt disqualifizierten sich Ernst und Lötzsch mit einem Jubeltelegramm an Fidel Castro zur Führung einer linken Partei.
Stattdessen sind es zunehmend Konservative, oder besser gesagt Wertkonservative, die sich von der Marktwirtschaft des Typs „Turbokapitalismus“ abwenden.
Sie machen den herkömmlichen konservativen Gesinnungsgenossen des Sharholder-Value-Wahns in den Regierungen Feuer unterm Hintern.
Durch die unverständlichen Tagesdebatten um Euro-Bonds, Rettungsmechanismen, Schuldenbremsen dringen neue Töne. „Tax me“ – „Besteuert mich“ rufen in Frankreich, den USA oder Deutschland die Reichen, die am Steueraufkommen ihrer Länder immer weniger beteiligt sind.
(Tissy Bruns 20.08.2011)
Einer der reichsten Männer des Planeten, Warren Buffett, läßt über die Aktivisten-Website „moveon.org“ eine Petition verbreiten, in der er darum bettelt endlich höher besteuert zu werden.
Für seinen Milliardengewinn aus dem Jahr 2010 mußte er gerade mal 17% Steuern bezahlen.
Buffett schreibt, er habe im vergangenen Jahr 6,9 Millionen Dollar Steuern bezahlt. Das sei zwar auf den ersten Blick viel Geld, tatsächlich seien es aber lediglich 17,4 Prozent seines zu versteuernden Einkommens. Dagegen hätten die 20 Mitarbeiter in seinem Büro alle wesentlich höhere Steuersätze gehabt.
(HHAbla 16.08.2011)
Earlier this week, multi-billionaire investor Warren Buffett published a powerful op-ed in The New York Times with a simple message: Tax me!
Buffett said openly what all of us have been thinking--Washington needs to "stop coddling the super-rich."
The op-ed is already making a huge splash, but we need to make sure Congress can't ignore it. So we're joining with Rebuild the Dream and aiming to get 200,000 people to go on record saying that they stand with Warren Buffett and want the richest Americans to pay their fair share.
(Moveon)
Die Star-Essayistin Tissy Bruns vom Tagesspiegel hat am Wochenende einen wunderbaren Artikel zum Thema veröffentlicht, aus dem ich hier schon einiges zitierte und den ich dringend zu lesen empfehle.
Die Politik wird eingeholt von ihrem Versagen nach 2008. Da war sie zwar gut genug, mit dem Geld der Steuerzahler die Banken zu retten. Aber zu feige, um den Stier bei den Hörnern zu packen. „Too big to fail“? Das sind die großen Banken immer noch. Sie haben aus dem Krisenmanagement von 2008 die antimarktwirtschaftliche Lehre gezogen, dass sie im Zweifel eine Vollkaskoversicherung bei den Staaten haben. Die Bürger lernten das Gegenteil.
(Tissy Bruns 20.08.2011)
Eins der Aushängeschilder des konservativen Deutschlands, F.A.Z.-Herausgeber Frank Schirrmacher leitartikelte gar:
„Ich beginne zu glauben, dass die Linke recht hat.“
Eine grandiose Abrechnung mit der derzeitigen Polit-Performance der „Bürgerlichen“ folgte.
Es geht darum, dass die Praxis dieser Politik wie in einem Echtzeitexperiment nicht nur belegt, dass die gegenwärtige „bürgerliche“ Politik falsch ist, sondern, viel erstaunlicher, dass die Annahmen ihrer größten Gegner richtig sind.
[….] „Die Stärke der Analyse der Linken“, so schreibt der erzkonservative Charles Moore im „Daily Telegraph“, „liegt darin, dass sie verstanden haben, wie die Mächtigen sich liberal-konservativer Sprache als Tarnumhang bedient haben, um sich ihre Vorteile zu sichern. ,Globalisierung‘ zum Beispiel sollte ursprünglich nichts anderes bedeuten als weltweiter freier Handel. Jetzt heißt es, dass Banken die Gewinne internationalen Erfolgs an sich reißen und die Verluste auf jeden Steuerzahler in jeder Nation verteilen. Die Banken kommen nur noch, nach Hause‘, wenn sie kein Geld mehr haben. Dann geben unsere Regierungen ihnen neues.“
[…] Es ist, als ob man in einem Raum lebt, der immer mehr schrumpft. Für Menschen, die nach 1940 geboren wurden, ist dies eine völlig neue Erfahrung. Wenn es noch länger so weiter geht, wird sie ziemlich schrecklich werden.“ Die CDU aber, belehnt mit einem autodidaktischen Ludwig-Erhard-Studium, sieht nicht, wer in diesen schrumpfenden Räumen sitzt: Lehrer und Hochschullehrer und Studenten, Polizisten, Ärzte, Krankenschwestern, gesellschaftliche Gruppen, die in ihrem Leben nicht auf Reichtum spekulierten, sondern in einer Gesellschaft leben wollen, wo eindeutige Standards für alle gelten, für Einzelne, für Unternehmen und für Staaten, Standards von Zuverlässigkeit, Loyalität, Kontrolle.
[…] Ein Bundespräsident aus dem bürgerlichen Lager, von dem man sich ständig fragt, warum er unbedingt Bundespräsident werden wollte, schweigt zur größten Krise Europas, als glaube er selbst schon nicht mehr an die Rede, die er dann halten muss. Eine Ära bürgerlicher Politik sah die Deklassierung geistiger Arbeit, die schleichende Zerstörung der deutschen Universität, die ökonomische Unterhöhlung der Lehrberufe. Frau Schavan ist inexistent. Dass Gesundheit in einer alternden Gesellschaft nicht mehr das letzte Gut sein kann, weil sie nicht mehr finanzierbar sein wird – eine der großen Wertedebatten der Zukunft, die jede einzelne Familie betreffen wird, zu der man eine sich christlich nennende Partei gerne hören würde, ja hören muss –: kein Wort, nichts, niemand.
(FAZ 15.08.2011)
Da zollt sogar die taz Respekt. „Aus Erfahrung klüger“ nennt Robert Misik seinen Schirrmacher-Kommentar.
Erstaunlich sind solche Sätze wie "dass die Reichen immer reicher werden" natürlich vor allem, weil sie diesmal nicht von Jean Ziegler oder Sahra Wagenknecht, sondern von einflussreichen konservativen Autoren kommen. Und weil sie klipp und klar, ja demonstrativ sagen: Wir müssen einsehen, die anderen haben recht. Er und immer mehr im bürgerlichen Lager, so Schirrmacher, müssten zugeben, dass man sich längst frage, "ob man richtig gelegen hat, ein ganzes Leben lang". Solche Texte kommen einem Seitenwechsel sehr nahe.
(taz 20.08.2011)
Noch sind Rösler, Merkel und Seehofer weit davon entfernt auf die „neue Linke“ zu hören.
Aber vielleicht bringt sie die früher mal linkeren Parteien SPD und Grüne wieder an die Macht und flößt ihnen etwas Mut ein.
In Deutschland und einigen anderen europäischen Ländern könnte das funktionieren.
Für Amerika sehe ich schwarz - und zwar dunkelschwarz.
Vor dem Platzen der ersten Dotcom-Blase, als mit Gottschalck und Co massiv für Telekom-, Post- und Bahnprivatisierung geworben wurde, sollen es sogar über sieben Millionen Aktienbesitzer gewesen sein. Die meisten verloren eine Menge Geld, was Aktien-Werber Manfred Krug wenigstens sichtlich peinlich war.
"Ich entschuldige mich aus tiefstem Herzen bei allen Mitmenschen, die eine von mir empfohlene Aktie gekauft haben und enttäuscht worden sind", erklärt Krug in einem Interview mit dem "Stern". Seine Werbespots für die T-Aktie seien sein größter beruflicher Fehler gewesen. Seit seinem Start an der Börse 1996 hat das einst als Volks-Aktie vermarktete Papier eine ziemlich unrühmliche Geschichte geschrieben und Tausenden von Anlegern herbe Verluste beschert.
(Spon 31.01.2007)
Liest man die Zahlen umgekehrt, besitzen von rund 82 in Deutschland Lebenden immerhin 78 Millionen (und damit 95%) KEINE Aktien.
Es stellt sich also die Frage wieso Nachrichtensendungen und Zeitungen so massiv und so ausdauernd und so penetrant über ein absolutes Minderheitenthema berichten.
Die DAX-Konzerne werden in der Presse als Apotheose der Wirtschaft angesehen.
Dabei stellen sie nur relativ wenige Jobs in Deutschland, bauten im Boomjahr 2010 sogar 12.000 Arbeitsplätze ab und verlagerten sie ins Ausland.
Allein im vergangenen Jahr, als in Deutschland die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten um 550.000 stieg, gingen bei den Dax-Konzernen in Deutschland 11.626 Stellen verloren. Das errechnet sich aus den vorläufigen Firmenbilanzen für 2010 und nach Befragungen in den Unternehmen. Im Ausland dagegen erhöhte sich die Zahl unter dem Strich um 31.771. In nur vier Jahren gingen bei den 30 Dax-Unternehmen rund 80.000 Stellen in Deutschland verloren. Zugleich schufen sie in ihren Auslandsmärkten 120.000 zusätzliche Stellen.
(Spon 07.02.2011)
Das Gros der Jobs in Deutschland wird von Familienunternehmen und nicht börsennotierten Konzernen geschaffen, die sich bewußt nicht den Wild-West-Regeln von Sharholder-Value und Leerverkäufen unterwerfen.
Es wird ganz gern vergessen, daß die meisten Unternehmer aus guten Gründen nichts mit „der Börse“ zu tun haben wollen.
Die Sparkassen, Boehringer Ingelheim, Tschibo, Dr. Oetker, Aldi, Lidl, Bertelsmann, Otto, Rewe, Tengelmann in Deutschland, aber auch sehr bedeutende internationale Unternehmen, wie IKEA, Ferrero oder Vattenfall sind börsenunabhängig.
Mit den 95% Deutschen ohne Aktienbesitz eint sie die Skepsis gegen eine Politik und einen Medienmainstream, der sich ausschließlich auf „die Märkte“ konzentriert und die Realwirtschaft diffamiert.
Die Demokratien haben sich vom neuen Finanzkapitalismus ihr Selbstbewusstsein abkaufen lassen. Der Aufstieg der Demokratie war nicht möglich ohne die soziale und rechtliche Zivilisierung des Kapitalismus, ohne die Zurücksetzung der Macht der ökonomisch Stärkeren. Die alternden Demokratien kapitulieren vor ihr.
(Tissy Bruns 20.08.2011)
Wie aufgescheuchte Häschen hoppeln Sarkozy und Merkel von Gipfel zu Gipfel, blicken sich dann bange um und hoffen die hysterisch aufwallenden Märkte diesmal in Schach gehalten zu haben.
Natürlich klappt das nie, weil sich die Regierungsspitzen nach wie vor treiben lassen.
Sicher ist nur, daß Merkels Aussagen von heute, morgen schon nicht mehr gelten.
Bereits mehrfach hat Merkel in der Euro-Krise Positionen bezogen - um sie kurz darauf zu modifizieren oder gar zu räumen:
- Lange hat sich Deutschland gegen eine "Wirtschaftsregierung" für Europa gewehrt. In den vergangenen Monaten aber hat die Kanzlerin dem französischen Werben immer mehr nachgegeben. Und nun, nach dem Gipfeltreffen mit Sarkozy, ist plötzlich von einer "echten Wirtschaftsregierung" für Europa die Rede, von einer regelmäßigen Runde der Staats- und Regierungschefs der Euro-Zone. Im Merkel-Lager versucht man die Sache zu relativieren, man spricht lieber von wirtschaftspolitischer Steuerung.
- "Eine Verlängerung der jetzigen Rettungsschirme wird es mit Deutschland nicht geben", stellte Merkel im September 2010 klar. Sechs Monate später beschlossen die Staats- und Regierungschefs der Euro-Zone den neuen, stetigen Krisenmechanismus.
- Im März 2010 ließ die Kanzlerin verkünden: "Es gibt keine Haushaltsmittel für Griechenland." Acht Wochen später beschlossen die Euro-Länder und der IWF das erste Griechen-Rettungspaket. Deutschland liefert seinen Teil der Kredite zwar über die Staatsbank KfW - also nicht direkt aus dem Haushalt -, aber der Bund bürgt.
[….] "Man kann diese Krise nicht lösen, indem man zunächst immer zögert, dann zurückweicht und am Ende doch Dingen zustimmt, die man zuvor abgelehnt hat", sagt Karl Lamers.
(Sebastian Fischer, 19.08.2011)
Sie wagen nicht Zinsen festzusetzen, Leerverkäufe ein für allemal zu verbieten oder die Banken bei der Staatsverschuldung außen vor zu lassen, indem sie das Geld direkt von den Zentralbanken zu holen. Ackermann könnte ja böse werden.
Börsenumsatzsteuer ist zwar kein Tabu mehr, aber von einer einheitlichen Tobin-Steuer sind wir noch Lichtjahre entfernt.
Der Finanzkapitalismus hat den Anspruch paralysiert, auf dem Primat der Politik zu bestehen. Wer glaubt noch daran, dass legitimierte Politik dem Gemeinwohl im Zweifel Vorrang verschaffen kann vor Partikularinteressen aller Art? Schlimmer als die Handlungszwänge sind die Gedankengefängnisse, in die sich die demokratischen Öffentlichkeiten begeben haben. Es wird kaum gedacht und selten gesagt, dass es weiter schieflaufen wird, wenn die Politik ihre Handlungsfreiheit gegenüber den „Märkten“ nicht zurückerobern will. Stattdessen bedient sie mit ihren Gipfeln die medialen Aufmerksamkeitsregeln, obwohl das Volk sich längst nicht mehr davon beeindrucken lässt –, und wartet dann zitternd auf die Reaktion anonymer Heckenschützen. Den Medien ist nicht selten Schadenfreude anzumerken, wenn es wieder heißt: „Weltmärkte reagieren enttäuscht“. So wird die Politik immer wieder auch als der unpopuläre Hauptfeind präsentiert, der einfach zu beschränkt ist, die coolen Märkte zu verstehen. Leitartikel und Wirtschaftsseiten geben vor, die Mechanismen von Leerverkäufen, Derivaten, Hegden oder Outperformen zu verstehen.
(Tissy Bruns 20.08.2011)
Ganz selbstverständlich ist es in Deutschland immer noch so, daß derjenige, der für sein Geld NICHT arbeitet, weil er zufällig zu den Besitzenden gehört und nur Zinsen abkassiert, mit einer Zinsertragssteuer nur 25 Prozent Steuern bezahlt, während der Spitzensteuersatz für normal abhängig Beschäftigte bei 46 % liegt.
Das Resultat dieses Wahns ist die bekannte Tatsache, daß die Reichen immer reicher werden, die Armen immer ärmer und somit die ganze Gesellschaft zerfällt.
Rasant verschärft sich der Trend durch die von Politikern aller Parteien geschaffene „prekäre Jobs“ wie Leiharbeit.
Joachim Möller, Deutschlands Arbeitsmarktforscher Nummer eins, Chef des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) diagnostiziert das fortschreitende Auseinanderklaffen schon lange.
Die Reallöhne von Geringqualifizierten stagnieren auf dem Stand von 1985. Etwa fünf Millionen Menschen und ihre Familien hätten damit 'vom Wohlstandszuwachs null profitiert', sagt der Arbeitsmarktforscher. Zugleich hat sich seit der Wiedervereinigung die Arbeitswelt erheblich verändert. Der sozialversicherungspflichtige und unbefristete Vollzeitjob verliert an Sogkraft. Derzeit liegt der Anteil bei 60 Prozent. Vor 15 Jahren belief er sich noch auf zwei Drittel.
[…] Firmen setzen Leiharbeiter inzwischen jahrelang ein, um ihre Lohnkosten zu drücken. Oder sie gründen ein eigenes Zeitarbeitsunternehmen, um tarifliche Standards in ihrer Branche zu unterlaufen. Das lohnt sich, wie eine Auswertung der Bundesagentur für Arbeit zeigt: Stammkräfte ohne Berufsabschluss verdienen im Durchschnitt 2330 Euro brutto, vergleichbare Arbeitnehmer in der Zeitarbeit um die 1250 Euro.
Einen Boom gibt es auch bei den Solo-Selbständigen ohne Angestellte. 4,1 Millionen gibt es von ihnen in Deutschland. Viele sind 'Kümmerexistenzen', weil sie am Existenzminimum herumkrebsen. Hinzu kommen die fast 7,4 Millionen Mini-Jobber, die nicht mehr als 400 Euro kassieren.
[…] Fast sieben Millionen gelten inzwischen als Niedriglöhner, die ein Einkommen unterhalb des von der OECD festgelegten Schwellenwerts von 9,62 Euro pro Stunde nach Hause bringen. Fast zwei Millionen verdienen sogar weniger als sechs Euro die Stunde.
(SZ 16.08.2011)
[Der selbstständige Tammox mit Null Angestellten dankt für den Neologismus “Kümmerexistenz“]
Das Interessante ist nun, daß diese höchst unbefriedigende Entwicklung nicht etwa den LINKEn hilft, weil diese sich in unnachahmlicher Weise selbst ins Knie schießen.
Zuletzt disqualifizierten sich Ernst und Lötzsch mit einem Jubeltelegramm an Fidel Castro zur Führung einer linken Partei.
Stattdessen sind es zunehmend Konservative, oder besser gesagt Wertkonservative, die sich von der Marktwirtschaft des Typs „Turbokapitalismus“ abwenden.
Sie machen den herkömmlichen konservativen Gesinnungsgenossen des Sharholder-Value-Wahns in den Regierungen Feuer unterm Hintern.
Durch die unverständlichen Tagesdebatten um Euro-Bonds, Rettungsmechanismen, Schuldenbremsen dringen neue Töne. „Tax me“ – „Besteuert mich“ rufen in Frankreich, den USA oder Deutschland die Reichen, die am Steueraufkommen ihrer Länder immer weniger beteiligt sind.
(Tissy Bruns 20.08.2011)
Einer der reichsten Männer des Planeten, Warren Buffett, läßt über die Aktivisten-Website „moveon.org“ eine Petition verbreiten, in der er darum bettelt endlich höher besteuert zu werden.
Für seinen Milliardengewinn aus dem Jahr 2010 mußte er gerade mal 17% Steuern bezahlen.
Buffett schreibt, er habe im vergangenen Jahr 6,9 Millionen Dollar Steuern bezahlt. Das sei zwar auf den ersten Blick viel Geld, tatsächlich seien es aber lediglich 17,4 Prozent seines zu versteuernden Einkommens. Dagegen hätten die 20 Mitarbeiter in seinem Büro alle wesentlich höhere Steuersätze gehabt.
(HHAbla 16.08.2011)
Earlier this week, multi-billionaire investor Warren Buffett published a powerful op-ed in The New York Times with a simple message: Tax me!
Buffett said openly what all of us have been thinking--Washington needs to "stop coddling the super-rich."
The op-ed is already making a huge splash, but we need to make sure Congress can't ignore it. So we're joining with Rebuild the Dream and aiming to get 200,000 people to go on record saying that they stand with Warren Buffett and want the richest Americans to pay their fair share.
(Moveon)
Die Star-Essayistin Tissy Bruns vom Tagesspiegel hat am Wochenende einen wunderbaren Artikel zum Thema veröffentlicht, aus dem ich hier schon einiges zitierte und den ich dringend zu lesen empfehle.
Die Politik wird eingeholt von ihrem Versagen nach 2008. Da war sie zwar gut genug, mit dem Geld der Steuerzahler die Banken zu retten. Aber zu feige, um den Stier bei den Hörnern zu packen. „Too big to fail“? Das sind die großen Banken immer noch. Sie haben aus dem Krisenmanagement von 2008 die antimarktwirtschaftliche Lehre gezogen, dass sie im Zweifel eine Vollkaskoversicherung bei den Staaten haben. Die Bürger lernten das Gegenteil.
(Tissy Bruns 20.08.2011)
Eins der Aushängeschilder des konservativen Deutschlands, F.A.Z.-Herausgeber Frank Schirrmacher leitartikelte gar:
„Ich beginne zu glauben, dass die Linke recht hat.“
Eine grandiose Abrechnung mit der derzeitigen Polit-Performance der „Bürgerlichen“ folgte.
Es geht darum, dass die Praxis dieser Politik wie in einem Echtzeitexperiment nicht nur belegt, dass die gegenwärtige „bürgerliche“ Politik falsch ist, sondern, viel erstaunlicher, dass die Annahmen ihrer größten Gegner richtig sind.
[….] „Die Stärke der Analyse der Linken“, so schreibt der erzkonservative Charles Moore im „Daily Telegraph“, „liegt darin, dass sie verstanden haben, wie die Mächtigen sich liberal-konservativer Sprache als Tarnumhang bedient haben, um sich ihre Vorteile zu sichern. ,Globalisierung‘ zum Beispiel sollte ursprünglich nichts anderes bedeuten als weltweiter freier Handel. Jetzt heißt es, dass Banken die Gewinne internationalen Erfolgs an sich reißen und die Verluste auf jeden Steuerzahler in jeder Nation verteilen. Die Banken kommen nur noch, nach Hause‘, wenn sie kein Geld mehr haben. Dann geben unsere Regierungen ihnen neues.“
[…] Es ist, als ob man in einem Raum lebt, der immer mehr schrumpft. Für Menschen, die nach 1940 geboren wurden, ist dies eine völlig neue Erfahrung. Wenn es noch länger so weiter geht, wird sie ziemlich schrecklich werden.“ Die CDU aber, belehnt mit einem autodidaktischen Ludwig-Erhard-Studium, sieht nicht, wer in diesen schrumpfenden Räumen sitzt: Lehrer und Hochschullehrer und Studenten, Polizisten, Ärzte, Krankenschwestern, gesellschaftliche Gruppen, die in ihrem Leben nicht auf Reichtum spekulierten, sondern in einer Gesellschaft leben wollen, wo eindeutige Standards für alle gelten, für Einzelne, für Unternehmen und für Staaten, Standards von Zuverlässigkeit, Loyalität, Kontrolle.
[…] Ein Bundespräsident aus dem bürgerlichen Lager, von dem man sich ständig fragt, warum er unbedingt Bundespräsident werden wollte, schweigt zur größten Krise Europas, als glaube er selbst schon nicht mehr an die Rede, die er dann halten muss. Eine Ära bürgerlicher Politik sah die Deklassierung geistiger Arbeit, die schleichende Zerstörung der deutschen Universität, die ökonomische Unterhöhlung der Lehrberufe. Frau Schavan ist inexistent. Dass Gesundheit in einer alternden Gesellschaft nicht mehr das letzte Gut sein kann, weil sie nicht mehr finanzierbar sein wird – eine der großen Wertedebatten der Zukunft, die jede einzelne Familie betreffen wird, zu der man eine sich christlich nennende Partei gerne hören würde, ja hören muss –: kein Wort, nichts, niemand.
(FAZ 15.08.2011)
Da zollt sogar die taz Respekt. „Aus Erfahrung klüger“ nennt Robert Misik seinen Schirrmacher-Kommentar.
Erstaunlich sind solche Sätze wie "dass die Reichen immer reicher werden" natürlich vor allem, weil sie diesmal nicht von Jean Ziegler oder Sahra Wagenknecht, sondern von einflussreichen konservativen Autoren kommen. Und weil sie klipp und klar, ja demonstrativ sagen: Wir müssen einsehen, die anderen haben recht. Er und immer mehr im bürgerlichen Lager, so Schirrmacher, müssten zugeben, dass man sich längst frage, "ob man richtig gelegen hat, ein ganzes Leben lang". Solche Texte kommen einem Seitenwechsel sehr nahe.
(taz 20.08.2011)
Noch sind Rösler, Merkel und Seehofer weit davon entfernt auf die „neue Linke“ zu hören.
Aber vielleicht bringt sie die früher mal linkeren Parteien SPD und Grüne wieder an die Macht und flößt ihnen etwas Mut ein.
In Deutschland und einigen anderen europäischen Ländern könnte das funktionieren.
Für Amerika sehe ich schwarz - und zwar dunkelschwarz.
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4 Kommentare:
"Zuletzt disqualifizierten sich Ernst und Lötzsch mit einem Jubeltelegramm an Fidel Castro zur Führung einer linken Partei."
Nie wieder werde ich diesen Vollidioten für Ihre schlechte PR das Wort reden! Die legen es doch drauf an.
"Sicher ist nur, daß Merkels Aussagen von heute, morgen schon nicht mehr gelten."
Wenn man das Geld hätte, müsste man eigentlich Wetten auf die Einführung von Euro-Bonds abschließen, so energisch wie die abgelehnt werden kann das nicht mehr lange dauern ;)
„Ich beginne zu glauben, dass die Linke recht hat.“
Und die Terrier kläffen zurück (oh,oh ein Tiervergleich, ich glaub , ich bin ein Nazi)
Ich hoffe, du hast Kamillentee im Haus.
Schöne Grüße
QuakediQuak
@QQ - ich dachte schon an Dich.
Es ist ja eigentlich nicht so eine schlimme Sache mit Castro.
(Obwohl…naja, jemanden, der die Opposition ausschaltet und die Leute am Ausreisen hindert, sollte nicht gratuliert werden, auch wenn die Kubaner angeblich das glücklichste Volk der Welt sind.)
Aber gibt es einen UNGÜNSTIGEREN Zeitpunkt als ausgerechnet jetzt solche Dinger rauszuhauen? Kurz vor zwei Wahlen und nachdem die Presse sowieso alles auf die Goldwaage legt nachdem die Mauer- und Kommunismus-Sprüche schon in der Welt sind. Totale Unfähigkeit ist das.
Danke für den Link.
Daß Schirrmacher Widerspruch bekommt, ist ja nun nicht sooo überraschend.
Wolffsohn ist allerdings manchmal derartig stramm rechts, daß er vermutlich ohnehin kaum ernst genommen wird.
LG
T
Es ist einfach eine Qual, so eine Scheiße wie das mit Castro und das ausgerechnet jetzt. Das tut weh. Soviel Wahlkamfgiveaways kann man garnicht essen um sich da wieder zu beruhigen.
P. S. es werden schon Wetten auf die Einführung von Eurobonds gehandelt. Derivate auf die Staatsanleichen von Italien kann man dezeit als genau das bezeichnen.
Armer Oberclown.
Das ist echt hart. Ich habe heute noch mal einige Artikel zu dem Thema gelesen und scheinbar sind ja auch viele viele LINKIE-Landespolitiker verzweifelt und paralysiert von ihrer Bundesspitze. Die würden die am liebsten lynchen. Aber natürlich können sie sich nicht auch noch eine extreme Führungsdiskussion kurz vor den Wahlen leisten und halten daher mit zusammengebissenen Zähnen und Fäusten in der Tasche die Klappe.
Wird interessant zu sehen, wie das auf dem nächsten Bundesparteitag läuft. Bei CDU und FDP kannte man es ja in der letzten Zeit, daß die ordentlich an der Parteispitze rummeckern und dann auf dem Parteitag haben sie alle die Hosen voll und jubeln doch wieder Westerwelle, resp. Merkel zu.
Bleibt zu hoffen, daß es für Lötzsch und Ernst ungemütlicher wird. Wenn „die Partei“ nicht die Kraft hat solche Schwachmaten auszuwechseln, hat sie es auch nicht besser verdient.
LGT
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