TAMMOX IST UMGEZOGEN / AUS TAMMOX WURDE "TAMMOX-II"

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Mittwoch, 9. März 2011

Edelmoral

"KT, lass uns nicht im Stich, Bayern und Deutschland brauchen dich."
(CSU-Plakat beim politischen Aschermittwoch 2011)


Die nicht nur Christlichste, sondern auch Katholischste Partei Deutschlands ist mit Sicherheit die CSU. Hier ist man Papst-treu und gegen all diesen neumodischen Kram wie Tolerierung von Schwulen und Moslems. Dementsprechend gibt es auch keine türkisch-stämmigen oder offen homosexuelle christsoziale Abgeordnete.
Die CSU ist die Freundin der Obrigkeit. Während sozial daher geplappert wird, werden Linke gebasht. Während vom „kleinen Mann“ geredet wird, machen Christsoziale devote Klientelpolitik für Private Krankenkassen, Großbanken, Hoteliers und Bischöfe.

Die antimuslimischen Töne des neuen CSU-Bundesinnenministers Friedrich kommen dem Parteichef gerade recht und so legt er beim politischen Aschermittwoch in Passau los:

Seehofer greift den Ball auf - und kritisiert den türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan in scharfen Worten. Man lasse sich die deutsche Leitkultur "durch niemanden ausreden", poltert er von seinem Rednerpult aus. Sie sei Grundlage der Union und: "Wir verraten unsere Gründerväter nicht." Und man lasse sich auch von einem türkischen Ministerpräsidenten, der die Menschenrechte von Frauen in seinem Land missachte, nicht belehren, "wie man mit Minderheiten im Land" umgeht. Die Basis jubelt und klatscht.
(SZ 09.03.2011)

Türkenschelte und dramatisch anmutende Überhöhung der sogenannten „Christlichen Werte“ - das liebt das Parteivolk.

Beeindruckend wie immer die Heuchelei.

Da bramarbasiert ein Parteichef Horst Seehofer von unveränderlichen christlichen Werten, der außerhalb seiner Ehe mit der Kebse Anette Fröhlich eine Tochter namens Anna-Felicia zeugte.
Mit seinem Weibe Karin hat Seehofer außerdem noch drei Leibesfrüchte.

Darin war er offenbar durchaus vorbildhaft - auch sein ehemaliger CSU-Generalsekretär und jetziger Umweltstaatsminister Markus Söder hat nicht nur drei Kinder mit seinem Eheweib Karin, sondern schwängerte nebenher auch die Kebse Ulrike B., welche ihm die Tochter Gloria Sophie gebar.

Das kommt gut an.
Lügen und Unmoral sind unabdingbar, um es in der CSU nach ganz oben zu schaffen.

10:37 Uhr Und noch einem wird gedankt: Karl-Theodor zu Guttenberg. Als eine "Hetzjagd" bezeichnet [Manfred] Weber [niederbayerischer CSU-Bezirkschef] den Zustand, dem Guttenberg die letzten Wochen ausgesetzt war. Als Hetzjad, wie es sie "in der jüngeren Geschichte nicht gegeben hat". Applaus.
(SZ, 09.03.2011 über den politischen Aschermittwoch)

Der König der Herzen ist und bleibt aber der Aufschneider, Betrüger und zwanghafte Lügner Karl Theodor zu Guttenberg, der nach derzeitigem Stand 82% seiner Doktorarbeit plagiiert hat.
Die Frechheit, mit der er vorging wird dabei immer erstaunlicher:

„Das Guttenplag-Wiki meldet am Mittwoch, dass Guttenberg auch bei seinem Doktorvater abgeschrieben haben soll. Die Dissertation des ehemaligen Verteidigungsministers enthalte an 29 Stellen Fragmente aus Peter Häberles Standardwerk Europäische Verfassungslehre, ohne dass die Quelle ausreichend genannt sei, heißt es. 234 Zeilen habe Guttenberg kopiert und sich dabei einer "interessanten Plagiatsform" bedient: Die Übernahmen finden sich dem Bericht zufolge vor allem in den Fußnoten, mit deren Hilfe er Begriffe aus anderen Plagiaten im Fließtext erklärt, etwa "Subsidiaritätsprinzip", "US Supreme Court" und "nationale Identität".
Dadurch verweise die Arbeit auf viele wissenschaftliche Werke, die Häberle für wichtig erachte, schreiben die Wiki-Autoren. Guttenberg suggeriere seinem Doktorvater so ohne viel Aufwand, dass er die relevante Literatur kenne. Die Dokumentation und Einordnung von Quellen sei jedoch Kern wissenschaftlicher Textarbeit. "Das hier dokumentierte Vorgehen zeigt, dass an vielen Stellen der Arbeit nicht einmal der Versuch einer wissenschaftlichen Auseinandersetzung unternommen wurde."
Beim Versuch, seine Doktorarbeit wissenschaftlich fundiert erscheinen zu lassen, habe Guttenberg auch Fehler seines Doktorvaters mit kopiert: In einem Verweis irrt sich Häberle beim abgekürzten Vornamen eines Autors, der an anderen Stellen richtig zitiert wird. In Guttenbergs Doktorarbeit findet sich ausschließlich die falsche Initiale - auch im Literaturverzeichnis.“

(SZ 09.03.2011)

Es verblüfft allerdings, daß Ex-Dr. Googleberg nach derzeitigem Wissensstand (nichts Genaues weiß man nicht) ausschließlich mit seiner Stefanie Kinder produzierte.

Dabei müßte der Gegelte noch nicht einmal wie seine primitiven bürgerlichen Kollegen Seehofer und Söder Ehebruch begehen.
Er könnte das Heilige Sakrament der Ehe unverletzt lassen - immerhin ist schon sein eigener Vater offensichtlich nicht Baron Enoch von und zu Guttenberg, sondern der Heilige Geist.

Der kleine KT wurde nämlich extrem katholisch erzogen. Täglich betete Baron Enoch mit ihm, las ihm aus der Kinderbibel vor.
Gottesdienste waren nicht wegzudenken - immerhin besitzt man eine eigene Schlosskirche. Und vorm Schlafengehen sagten die lieben Kinderchen Philipp und Karl ihr Abendgebet auf.

Die Mutter Christiane von und zu Eltz spielte keine große Rolle, denn sie setzte sich 1977 endgültig vom Guttenberg-Schloß ab.
Ein Jahr später wurde die Ehe vom Vatikan annulliert.

Kirchenrechtlich hat es das Heilige Sakrament der Ehe also gar nicht gegeben; sie wurde nicht vollzogen.
Guttgläubig wie ich bin, nahm ich daher an, daß Mama Christiane immer noch Jungfrau wäre und wie einst diese Maria in Nazareth (oder war es erst in Bethlehem? Wie lange dauert eigentlich eine unbefleckte Empfängnis?) zu ihrer Schwangerschaft gekommen wäre.

Zu meiner Enttäuschung habe ich inzwischen aber eine profanere Erklärung gelesen.

Seine Eltern haben jung geheiratet. Ihre Ehe wird nach sechs Jahren geschieden und, wie Eckart Lohse und Markus Wehner in ihrer Guttenberg-Biografie schreiben, ein Jahr später zudem annulliert. Als nicht vollzogen kann diese Ehe angesichts vorhandener Kinder nicht durchgehen. Die Eltern reklamieren eine Zwangslage. Ihre Ehe sei arrangiert, weil man sie dem todkranken Oberhaupt der Familie Guttenberg nicht abschlagen konnte. So können Vater und Mutter das Sakrament der unauflöslichen katholischen Ehe nicht nur ein, sondern zwei Mal empfangen.
Es war ein Machtkampf mit dem Vatikan, als Heinrich der Achte im 16. Jahrhundert die Annullierung seiner ersten Ehe wollte, eine Zäsur im Kampf zwischen kirchlicher und geistlicher Macht. 1978 ist der Vorgang nur noch ein läppischer Anachronismus, dessen Verlogenheit auf die Beteiligten allerdings wirken muss. Ein Vater, der kraft seines Einflusses und Namens auf dem Papier eine Ehe annullieren lässt, müsste einem Sohn vielleicht verzeihen, der es beim Erwerb des bürgerlichen Doktortitels nicht ganz genau nimmt.

(Tissy Bruhns 06.03.2011)

Ja, der Vatikan würde zwar nicht die Ehen von Söder und Seehofer annullieren, aber bei einem 850 Jahre alten Adelsgeschlecht mit einem 600 Millionen-Euro-Vermögen macht eben auch der Papst Moral zur Nebensache.

9 Kommentare:

alexander wolf hat gesagt…

Bester Tammox,

Du kennst doch sicher die Ausführungen zur Piusbruderschaft, zu der es eine Parlamentsanfrage gegeben hat. Darin wird ausführlich beschrieben, wie sich diese Bande einen katholischen Gottesstaat vorstellt. Die darin gewählten Politiker (wählen darf da blöde Volk sie noch) sind nicht ihren Wählern gegenüber Rechenschaft schuldig, sndern nur Gott. Letztendlich bestimmt aber die RKK was wie geschieht in solch einem Staat.
Guttenberg paßt genau in dieses Politikermuster: arrogant, katholisch, verlogen und nichtstuend - denn im Hintrgrund würden ja die Kuttenträger des Opus Dei werkeln.
Daß Guttenberg so beliebt ist paßt auh in dieses Schema - die Leute wollen eben nicht selber denken und wenn dann ein Politiker sich als ebenso ein NichtSelbstdenker entpuppt, dann mögen sie ihn umso mehr - zumal er ihn eben doch ein wenig Gel und den besseren Schneider voraus hat.
Wir sollten besonders wachsam sein, denn die katholische Kirche und die mit ihr versippten Parteien und Organisationen werden uns bald wieder so einen Halunken unterjubeln - vielleicht sogar denselben!
Guttenerg ist der postmodern Politiker, ungebildet oder genauer: oberflächlich gebildet und gibt das auch noch als Errnschaft aus, scharf auf oberflächliche Medien und nur dann existent, wenn er in diesen Medien auftaucht. Darum wird auch auf Deibel komm raus bereits an seinem Comeback gewurstelt - falls er längerfristig vom Markt ist, wird er auch vergessen werden.
Solche Männer ohne Eigenschaften und Persönlichkeit kann die katholische Kirche sehr gut brauchen als Pappkameraden, die selber nicht einmal genau wissen, was da in den Hinterstuben der Generalvikariate und Bischofspaläste ausgebrütet wird: die katholische Rückeroberung Europas und damit der Sturz in die Vormoderne!

jakebaby hat gesagt…

Wenn die Tuerkei schon die Menschenrechte ihrer Frauen missachtet, muss man sie ja auch nicht nach Deutschland lassen.

Burka .. und So!
http://dontyoubelievethehype.com/wp-content/uploads/2011/03/sezgi-melek-tuzel.jpg

http://dontyoubelievethehype.com/2011/03/keine-einreiseerlaubnis-fuer-tuerkisches-top-model/

http://www.welt.de/vermischtes/prominente/article12735888/Deutschland-verweigert-tuerkischem-Topmodel-Visum.html

Gruss
Jake

Homer Simpson hat gesagt…

KT ist für die CSU unentbehrlich. Sie versucht ja schon seit Zig-Jahren einen Mann hervorzubringen, der auf Bundesebene größere Zustimmung findet. Der bajuwarische Landurnenpöbel wählt eben meist den Typ Schweinebauer mit Freibiergesicht. So einer taugt dann für das Ausland nicht.

Und ich erwarte auch nicht, dass die religiöse Erzchristenheit aus Süddeutschland, sich an einer kleinen Lüge stört. Die Bibel ist voll davon. Und auch daran, stört man sich offenbar nicht. Zudem rennt man den Kinderschändern Sonntags die Kirchen ein und fragt enthaltsame Priester noch um Rat in Ehefragen.

Kritische Reflektion ist also keine Tugend im Lande Guttenberg. Jeder mit solchen Fähigkeiten wurde schon vor Jahrhunderten durch den Scheiterhaufen an der Fortpflanzung seiner höheren Intelligenz gehindert. Der minderwertige und tiefgläubige Dumme, konnte sich in seinem Lebensraum darum ungestört vermehren. Mich wundert es daher nicht, dass KT seine Doktorarbeit nur mit "Gutti cum laude" bestehen konnte und sich nur wenige Bayern daran stören.

Wenn Gott in sieben Tagen die Welt erschaffen kann, kann der Bayer in der selben Zeit jeden Betrug, jede Lüge und Unverfrorenheit vergeben und vergessen. Sowas wird da unten Tradition genannt und christliche Nächstenliebe. Viele wünschen sich so einen Schreihals wie Franz Josef zurück. Der hat wenigstens nochmal das Maul aufgerissen. Der hat den Intellekt auch nach drei Maß Bier nicht überfordert. "Un an eecht'n dokter, hätt' mer eh' net verschtand'n".

jakebaby hat gesagt…

"KT ist für die CSU unentbehrlich."
Isser aber gerade nicht, da er gerade nicht mehr Ist.

Tammo Oxhoft hat gesagt…

@ alexander wolf - stimme vollständig zu.

@ Jake - unser neuer lieber CSU-Innenminister Friedrich hat wohl gleich mal Duftmarken gesetzt! Ich bin eigentlich auch dafür, daß man nur mit gutem Deutsch hier leben darf.
Dann müßten schon mal 50% der Bayern ausgewiesen werden!

@ Homer - DAS hat ja den Hype um Guttenberg ausgemacht. Die Bayern dachten endlich mal einen Bundeskanzlerkandidaten zu bekommen, der auch gewinnen kann. Stoiber und Strauß waren ja in Bayern ultrabeliebt und holten da über 60%. Daß Restdeutschland da einen Strich durch die Rechnung gemacht hat - 1980 und 2002 - verzeihen die Bayern nicht.

Aber Jake hat natürlich Recht. Guttenberg IST jetzt weg. Mit seinem albernen „Smoke on the Water“-Zapfenstreich.
(Klingt wie ein Titel eines billigen Homo-Pornos aus den 70ern!)

Ich glaube nicht, daß Guttenberg zurück kommt. Zu viele innerparteiliche Gegner wollen das nicht und die decken sich gerade mit Munition ein, die sie im Giftschrank lagern, falls der Baron doch noch mal seinen Kopf aus dem Dreck hervorstreckt!

LGT

jakebaby hat gesagt…

"Mit seinem albernen „Smoke on the Water“-Zapfenstreich.
(Klingt wie ein Titel eines billigen Homo-Pornos aus den 70ern!)"

He he, das war eines unserer 'Purple Lieblingsstuecke in den guten alten 70gern. Dazu ging einiges up in Smoke im Schlauchboot aufm See.

"Smoke on the Water, .. a Freiherr in the Sky" ....

Gruss
Jake

QuakediQuak hat gesagt…

Wer immer sich dazu in der Lage sieht, erkläre mir bitte, was Homer Simpsons Kommentar noch zum Attribut "rassistisch" fehlt. Ich weiss, das ist ein harter Vorwurf und deshalb habe ich mir extra Zeit zum Nachdenken gelassen, bevor ich dies schrieb.

Verzweifelt

QuakediQuak

jakebaby hat gesagt…

@ QQ

Ein Attribut waere, den Bavaren zur menschlichen Rasse zu zaehlen.
:-)

Und der Homer konfusioniert noch immer an seinem Gutti-Syndrom. Das legt sich, sobald er das Gel aus dem Kopf kriegt.

Gruss
Jake

Tammo Oxhoft hat gesagt…

@QQ, hast schon Recht, das war ein bißchen deftig. Aber ich denke mal, daß Homer solche Pauschalisierungen als satirische Überhöhung gemeint hat.

Ich haue ja auch immer wieder mal mit Pauschalurteilen über „die Wähler“, „die Amis“, die Katholiken“ etc um mich.
„Die Bayern“ finde ich natürlich auch scheiße.
Das sind aber Aussagen, die man nicht ernsthaft meinen kann, weil Pauschalisierungen nie richtig sind.
Bei 12,5 Mio Bewohnern Bayerns ist es natürlich nicht möglich alle über einen Kamm zu scheren.
Natürlich gibt es auch ganz tolle Bayern und tolle Amis. (Übrigens habe ich einen sehr guten Freund in Mittelfranken und zudem auch noch Verwandte in Oberbayern)

Ich glaube, daß Bayern oft gehässige Reaktionen auf sich ziehen, weil sie in der Bundespolitik durch die besondere Situation der CSU immer überrepräsentiert sind.
Nach jeder Landtagswahl sitzt ein bayerischer CSU-General mit der „Berliner Runde“ und kann da exklusiv seine Bewertung über Vorgänge in Ost-Sachsen, Bremerhaven oder das Saarland abgeben, während andere Landesparteichefs gar nicht erst gefragt werden.
Das betrifft natürlich auch die Bundesminister.
Im derzeitigen Kabinett sitzen vier Bayern, während viele Bundesländer gar keinen Vertreter in der Regierung haben.
Vielleicht rechtfertigt das ja, daß insbesondere wir Nordlichter immer leicht genervt darauf reagieren, wenn Bayern sich so penetrant in der Öffentlichkeit präsentieren.

Übrigens erinnere ich mich sehr sehr ungern daran, daß ich ein einziges mal mit eigenem Auto in Bayern war. Das „HH“-Kennzeichen hat einige male dazu geführt, daß ich mir Sprüche über „Saupreißen“ anhören mußte.
Ich behaupte mal (beweisen kann ich es natürlich nicht), daß umgekehrt in Hamburg Autos mit einem „M“-Kennzeichen nicht den Stinkefinger gezeigt bekommen.
Hamburg ist ohnehin voll mit Nummernschildern aus anderen Orten - da bekäme man ja Handkrämpfe, wenn man da jedes Mal den Mittelfinger zeigte.
;)

LGT