Ich weiß gar nicht, was ich mir noch wünschen soll.
Wenn  sich die wirtschaftliche Lage in Amerika deutlich verbessert, was  einige Journalisten behaupten und was die Republikaner fürchten wie der  Teufel das Weihwasser, könnten Obamas Beliebtheitswerte wieder  ansteigen. 
Ein  kräftiger Aufschwung in den USA wäre also gut - am besten in  Kombination mit einer Rezession in Europa (was Merkel mit dem Abwürgen  der Konjunktur schon noch hinbekommen wird…), so daß sich das Weiße Haus  als überlegener Ökonom inszenieren kann.
Der  Nachteil wäre allerdings, daß ich mir dann auch wieder ewig anhören  muß, daß damit bewiesen wäre, wie hoffnungslos das kommunistische  Wirtschaftsmodell in Europa (Kündigungsschutz, Krankenversicherung für  alle, Mitbestimmung, Umweltrichtlinien, Regulierung der Finanzmärkte…)  dem angelsächsischem Kapitalismus unterlegen wäre.
Angesichts  der bedrohlichen Weltlage möchte ich natürlich unbedingt, daß Obama  wiedergewählt wird, weil ich diese GOP-Halbaffen einfach für zu  gefährlich halte.
Man  kann sich schließlich auch nicht darauf verlassen, daß alle anderen  Regierungen stets vernünftig handeln und die irrational irrlichternden  Amis besänftigen.
Vielleicht will Cameron ja mal wieder ein bißchen mit Argentinien Krieg spielen.
Und in der brenzligen Region wimmelt es mit Achmadinedschad, Netanjahu und Assad von Irren. 
Wenn man sich dazu noch einen Rick Santorum oder Newt Gingrich am Koffer mit den Atom-Codes vorstellt, wird es unbefriedigend.
Und wieso stecken wir in so einer Situation? 
Aufgrund der Doofheit der Menschen und der Religion; die auch noch eine Interdependenz bilden.
Nein,  es sollte lieber Obama im Oval Office absitzen, der mich zwar ähnlich  befriedigt, wie Mücken im Schlafzimmer, aber dafür vermutlich nicht ganz  so schnell auf den Auslöse-Knopf für einen neuen Krieg drückt.
Welches ist also der schlagbarste Gegner für den amtierenden Präsidenten? 
Wenn man den Umfragen glauben darf, Santorum. 
Dann Gingrich und Romney dürfte die härteste Nuss für die Demokraten sein.
Der  Mormonen-Moron hat den Vorteil, daß er einigermaßen überzeugend stets  das behaupten kann, was gerade bei seinen Zuhörern angesagt ist.
Beispiel:
Gestern hat das oberste Kalifornische Gericht das Verbot der  gleichgeschlechtlichen Ehe aufgehoben. Ein Geschenk für die  wahlkämpfenden GOPer, die wieder ein Thema mehr haben, mit dem sie sich  als konservative Wertebewahrer inszenieren können.
Mitt Romney zürnt öffentlich und vertritt damit die diametral entgegengesetztem Linie seiner  Amtszeit als Gouverneur.
Romney Slams Proposition 8 Verdict, ‘Politics And Prejudices’ Of Judge.
  In 1994, Mitt Romney called for “full equality”  for LGBT Americans, but this afternoon his presidential condemned the  Ninth Circuit Court of Appeal’s ruling against Proposition 8. “Today,  unelected judges cast aside the will of the people of California who  voted to protect traditional marriage. This decision does not end this  fight, and I expect it to go to the Supreme Court,” Romney said. “I  believe marriage is between a man and a woman and, as president, I will  protect traditional marriage and appoint judges who interpret the  Constitution as it is written and not according to their own politics and prejudices.”  
Flipflopping  wird zwar nicht gern gesehen und ich wüßte auch nicht, daß je ein GOPer  ganz in deutscher Tradition seinen Wählern zugerufen hätte “Was kümmert  mich mein dummes Geschwätz von gestern?“
Aber  zum Glück für die Flippflopper sind die rechten amerikanischen Wähler  extrem auf den Kopf gefallen und können sich nichts merken. 
Hartnäckig  glauben sie, daß ihr größter Held Reagan die Steuern gesenkt und die  Demokraten sie erhöht hätten - obwohl genau das Gegenteil der Fall ist. 
Aber  ein GOPer läßt sich nicht von Fakten verwirren, wie eine erschreckende  Reuters-Studie über die Ansichten der Zuschauer des erfolgreichsten  „Nachrichtensenders“ Fox-news (Fixed noise) ergab.
99% of Fox News viewers who were Medicare recipients said they opposed “socialized medicine.”
94% Believe Reagan lowered the National Debt.
88% Believe that Bill Clinton failed as a President, because of his affair with Monica Lewinsky.
75% Believe that people on welfare are lazy.
24% Believe Santa Claus is real.
36% Believe the “Bill of Rights” is legislation introduced by the Republican Party to stop “Barack Obama’s socialist agenda.”
99% Believe that communism, socialism, fascism and tyranny are all the same.
70% Believe Barack Obama was born in Kenya
38% Believe Barack Obama was born in Indonesia
92% Believe that Bill Clinton left Barack Obama with a surplus, which he spent.
96% Believe the economy was doing great when Barack Obama took office.
84% Believe the Tea Party is a grassroots movement without any corporate sponsorship.
94% Believe the Constitution mentions Jesus Christ as America’s savior.
74% Believe that unemployment is higher now than it was during the Great Depression.
92% Couldn’t find Iraq on a map.
9% Believe that homosexuals are trying to take over America with glitter.
93% Couldn’t name the 7 continents.
99%  Believe that the Government doesn’t create jobs, but 95% of those  surveyed credit Governor Rick Perry (R-TX) with creating 1 million jobs  as Governor of Texas.
100%  of Fox News viewers said they wouldn’t care if the entire country fell  apart as long as Barack Obama isn’t elected to a second term.
Nur  mit einem derart systematisch durch FOX und andere ultrarechte Medien  desintelligentisierten Wählerreservoir ist möglich was gestern in  Missouri, Minnesota und Colorado passierte.
Der  hanebüchen verlogene Schwätzer Rick Santorum, der eben noch mal  versicherte den Klimawandel gäbe es nicht und sich ansonsten darauf  beschränkt Schwule zu beschimpfen gewann alle drei GOPer-Vorwahlen!
Rick Santorum: I've Never Believed In The 'Hoax Of Global Warming'
Ein  herber Rückschlag für den haushohen Favoriten Romney, der so eine  Klatsche aufgrund seiner gewaltig überlegenen Wahlkampfmaschine kaum  noch für möglich hielt.
Romney blieb weit abgeschlagen, landete in Minnesota mit 17 Prozent sogar nur auf Platz drei, hinter Ron Paul. 
Der  ewig-grinsende Maximal-Heuchler Santorum dürfte sich nur in zweiter  Linie über die wenigen gewonnenen Delegiertenstimmen freuen. Wichtiger  ist das Signal an die Milliardenschweren Spender, die seine  ausgetrocknete Wahlkampfkasse wieder füllen könnten.
Symbolisch  aber ist diese Nacht allemal, mit ihrem unerwarteten Triple für  Santorum: Sie zeigt, dass die "Konservativen weiter ein fundamentales  Problem mit Romney haben", wie Ari Fleischer, der Ex-Sprecher von  Präsident George W. Bush, lakonisch analysiert.
Der  gerne offen frömmelnde Katholik Santorum dagegen, der das Rampenlicht  nach seinem Iowa-Sieg an den lauteren Romney-Rivalen Newt Gingrich  abtreten musste, sieht seine Kandidatur nun im Aufwind. Plötzlich kann  er sich wieder als die bessere, konservativere Alternative gegen den  moderaten Romney empfehlen, der bei der Basis unbeliebt bleibt.
[….]  Der an Überraschungen bisher kaum arme US-Vorwahlkampf hat somit eine  neue, irrwitzige Kapriole geschlagen. Santorum hatte zuvor prophezeit,  diese Nacht werde "die Richtung des Rennens ändern" - zu Recht, wie sich  nun herausgestellt hat. Auf jeden Fall haben die drei Abstimmungen die  Zweifel an Romney erneuert.
"Der  Konservatismus lebt", jubelt dann Santorum vor seinen Anhängern - und  holt zum Doppelschlag aus, gegen den Parteirivalen und den  US-Präsidenten: "Mitt Romney hat dieselben Positionen wie Barack Obama."  Am Mittwoch will Santorum gleich nach Texas weiterreisen - nicht für  Wahlauftritte, sondern um Spender zu werben. Sein Top-Finanzier, der  Multimillionär Foster Friess, steht bei seiner Siegesrede direkt hinter  ihm auf dem Podium.
Bleibt  zu hoffen, daß sich die verbliebenen vier Irren bei den Republikanern  weiter gegenseitig fertig machen und ordentlich Federn lassen.
 
5 Kommentare:
70% Believe Barack Obama was born in Kenya
38% Believe Barack Obama was born in Indonesia
Man hätte eventuell dazuschreiben können, dass die News von http://www.freewoodpost.com nur "almost reliable" sind.
@RolandW;
die 108% sind mir auch gleich aufgefallen.
Ich nehme aber an, daß Fox-Gucker so doof sind, daß sie eben alles glauben und sicherlich nicht alle wissen, daß das eine das andere ausschließt.
Liegt Kenia nicht in Indonesien, oder umgekehrt?
;)
LGT
"Liegt Kenia nicht in Indonesien, oder umgekehrt?"
Dazu wieder eine gelegene Episode aus Idiocrazy:
Der derzeitige Verteidigungsminister der USA fragt den gerade ernannten Vizepraesident, ob er ihnen denn nicht auch bei anderen Problemem wie zB. dem kaputten/leckenden Kernkraftwerk in Florida helfen koenne. ... 'Das ist in Georgia wirft der Bildungsminister ein.' ... 'Georgia is in Florida Dumbass' erwidert der Verteidigungsminister. ....
(and can we put some Toiletwater on it?)
Auch 2505 gibts ncch einen News-Chanel ... FOX
Gruss
Jake
"Liegt Kenia nicht in Indonesien, oder umgekehrt?"
Dazu wieder eine gelegene Episode aus Idiocrazy:
Der derzeitige Verteidigungsminister der USA fragt den gerade ernannten Vizepraesident, ob er ihnen denn nicht auch bei anderen Problemem wie zB. dem kaputten/leckenden Kernkraftwerk in Florida helfen koenne. ... 'Das ist in Georgia wirft der Bildungsminister ein.' ... 'Georgia is in Florida Dumbass' erwidert der Verteidigungsminister. ....
(and can we put some Toiletwater on it?)
Auch 2505 gibts ncch einen News-Chanel ... FOX
Gruss
Jake
@ Jake, dem idiocrazy-Zustand nähern wir uns schneller als gedacht!
Was eben noch witzige Satire war, ist schon morgen Realität.
Tapfer kämpft ja mein Idol Michael Schmidt-Salomon mit seinem neuen Buch "Keine Macht den Doofen" gegen diese Entwicklung.
Ob es was nützt?
Jedenfalls empfehle ich JEDEM zumindest den Blog dazu zu lesen.
Ist auch sehr angenehm mal was von jemanden zu lesen, der offensichtlich NICHT doof ist, sondern durchblickt:
http://www.keine-macht-den-doofen.de/t/blog
LGT
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