Gefördert durch: Bundesministeriumfür Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) und der Bundeszentrale für politischeBildung.
Sonntag, 5. Februar 2012
Mein Martyrium.
Über 19 Milliarden Euro nehmen die deutschen Kirchen jedes Jahr ein. 
Davon kommen insgesamt weniger als zehn Prozent für soziale Zwecke an.
Was sich „kirchlich“ nennt, wird oft zu 100% durch Steuergelder finanziert. 
Der  Unterschied zu rein staatlichen Altenheimen, Kindergärten und Schulen,  besteht darin, daß die Mitarbeiter drangsaliert und untertariflich  bezahlt werden.
  Daß ihnen viele Arbeitnehmerrechte vorenthalten werden. Ein kirchlich  geführtes Krankenhaus kann eine Radiologin rauswerfen, wenn sie sich  scheiden läßt. Kirchen als Arbeitgeber dürfen diskriminieren und  Atheisten, Juden und Schwule ausschließen.
Die Kirche, deren Bischöfe vom Staat mit bis zu 13.500 monatlich bedacht werden, ist ein Ausbeuterbetrieb.
Besonders  abstoßend ist die Rolle der kirchlichen Pseudogewerkschaften, die als  reine Arbeitgeber-Lobby dazu beitragen insbesondere Leiharbeiter in  prekäre Beschäftigungsverhältnisse zu drücken.
  Mehrere christliche Gewerkschaften sind inzwischen höchstrichterlich  gestoppt worden. Sie sind nicht „tariffähig“. Eine Klatsche, die mit  Brief und Siegel zeigt, was von dem „sozialen Engagement“ der Kirchen zu  halten ist: Nämlich gar nichts.
In  mehr als 100 Kliniken und Einrichtungen der Gesundheitsbranche müssen  neue Tarife abgeschlossen werden - die bisherigen Haustarife sind nach  einem Urteil des Hamburger Arbeitsgerichts ungültig. Die Tarifverträge  waren mit der Arbeitnehmervereinigung "Medsonet. Die  Gesundheitsgewerkschaft" geschlossen worden - diese ist jedoch nicht  tariffähig, wie jetzt die Richter urteilten.    Von den rund 2,2  Millionen Beschäftigen in der Gesundheitsbranche seien nur rund 7.000  bei Medsonet organisiert - zu wenig, um Tarifabschlüsse abzuschließen,  so das Urteil. Die Gewerkschaft Ver.di hatte immer wieder die  arbeitgeberfreundliche Haltung der 2008 gegründeten Gewerkschaft, die  Mitglied des Christlichen Gewerkschaftsbundes ist, kritisiert. Panorama  hat seit 2007 immer wieder über die Problematik der Christlichen  Gewerkschaften berichtet. Im Dezember 2010 hatte das  Bundesarbeitsgericht bereits die Tarifgemeinschaft Christlicher  Gewerkschaften für Zeitarbeit und PersonalService-Agenturen (CGZP) für  nicht tariffähig erklärt. Hunderte mittelständische Zeitarbeitsfirmen  müssen nun für über fünf Jahre rückwirkend höhere Sozialbeiträge für  Renten-, Kranken-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung nachzahlen. Die  Tarifverträge der CGZP seien von Beginn an unwirksam gewesen.
Obwohl  seit mindestens fünf Jahren auch in den großen Medien immer wieder über  die abstoßend asozialen Umtriebe der Christengewerkschaften berichtet  wurde, behaupten die Zeitarbeitsfirmen, die mit den Kirchen als  Erfüllungsgehilfen Niedriglöhner um Milliarden Euro Lohn und  Rentenbeiträge geprellt haben, das habe man ja nicht wissen können. 
In  einem internen Papier fordert die Arbeitsgruppe Wirtschaft und  Technologie der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Zeitarbeitsunternehmen vor  "unbilligen Härten" zu schützen. Diese Unternehmen könnten Bankrott  gehen - das solle verhindert werden.
 Ich  bin zwar kein typischer Klassenkämpfer, aber jeder Mensch mit einem  Funken Anstand müßte sich jetzt an die Seite der geprellten Mitarbeiter  stellen und ob dieses Stücks aus den Karl Marx’schen Horrorphantasien  auf die Straße gehen und gegen die unfassbaren und menschenfeindlichen  Raffgier-Methoden der Kirchen protestieren.
Als  Mitglied der Arbeiterpartei SPD muß ich stattdessen mal wieder durch  ein Martyrium gehen und fassungslos mit ansehen, wie Frank-Walter  Steinmeier, der Oppositionsführer im Bundestag und Kanzlerkandidat von  2009 stolz auf seiner Facebook-Seite verkündet er werde einen Vortrag bei einer gemeinsamen Tagung der Evangelischen und der Katholischen Akademie am 2. Februar in Berlin halten.
Eine Veranstaltung, die natürlich auch mal wieder mit Geldern der mehrheitlich konfessionsfreien Steuerzahler gepampert wird:
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Steinmeier  geht demonstrativ zu arbeitsnehmerfeindlichen Ausbeuter-Kirchen und  tritt dort massiv für den 700 Milliarden schweren Kirchenkonzern ein,  der sich einen Dreck um Arbeitsrecht und Antidiskriminierungsregeln  kümmert.
Durch  ihre soziale Arbeit habe die Kirche ein breites Netzwerk aus Kontakten,  kenne die Bedürfnisse der Menschen und sei glaubwürdig. Steinmeier:  „Was sie sagt, kann niemand so leicht überhören.“   
  Zudem könne die Kirche Brücken bilden zwischen Ausgegrenzten und den  Besserverdienenden sowie Gutgebildeten und trage so zum  Interessenausgleich bei. Die Kirche könne Menschen ermuntern, die der  Politik schon längst den Rücken zugekehrt haben, die Gestaltung ihres  Umfelds in die Hand zu nehmen. Nach Steinmeiers Worten kann man die  Kirche nicht als einen Akteur wie jeden anderen – etwa  Arbeiterwohlfahrt, Bürgerinitiativen oder Vereine – abhandeln. Was sie  einzigartig mache, sei die christliche Botschaft als „eine Kraft der  Veränderung“. 
Daß jedes Jahr Hunderttausende fluchtartig die Kirchen verlassen, ficht Hardcore-Religiot Steinmeier nicht an.
Steinmeier:  „Die Idee der ‚vitalen Minderheitenkirche’, der Kräftigung durch  Mitgliederschwund, wenn nur erst einmal die ganzen Unbeteiligten weg  sind – diese Idee halte ich ungefähr für genau so verfehlt, wie in der  politischen Welt die der ‚Stärkung in der Opposition’.“ Der reformierte  Christ verwies auf das Wort des Propheten Jeremia: „Suchet der Stadt  Bestes … denn wenn es ihr wohl geht, so geht es auch euch wohl“ (Jeremia  29,7). „Nicht raushalten, sondern mitmachen“ sei daher die Aufgabe der  Kirche. Sie müsse zu den Menschen gehen, anstatt darauf zu warten, dass  diese zu ihr kommen.
Da es mir die Sprache verschlagen hat, klaue ich mir Kommentare vomBlasphemie-Blog:
SPD?  Ist das nicht die FDP von Morgen? Wir werden diese dummen Sprüche nicht  vergessen, wenn sie angekrochen kommen und plötzlich kirchenkritische  Schiene fahren wollen, nur weil über die Hälfte aller Wähler  Deutschlands Atheisten sind.
 „Nicht  raushalten, sondern mitmachen“ sei daher die Aufgabe der Kirche. Sie  müsse zu den Menschen gehen, anstatt darauf zu warten, dass diese zu ihr  kommen."
 Dies in Form von Verboten (PID, Abtreibung, Sterbehilfe, Denkverbote).
 Fazit: SPD, nein Danke!
Als Atheist wird man gezwungenermaßen auch A-SPDler werden müssen.
Kaum  zu glauben, dass die Partei die sich noch vor hundert Jahren, entgegen  Gott und Kaiser, für Rechte und bessere Verhältnisse für  Arbeiter/Arbeitnehmer einsetzte, so tief gesunken ist, dass sie mit  Klerikern paktieren.
Dumme dumme SPD, wenn sie sich an eine untergehende Religion orientiert, wird sie ebenso unbedeutend sein.
………….und ich dachte, der Frank-Walter hätte ‘nur’ eine Niere gespendet.
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2 Kommentare:
'Deine Partei machts dir wahrlich nicht leicht.
Gerade der Sigmar, jetzt der Frank ... etc.
Maertyrer? .. bist du mit deinen Grundeinstellungen zu sozialdemokratischer Politik&Religion nicht eher ein Feind 'deiner Partei?
Gruss
Jake
JAKE!
Du sollst mich bedauern und nicht verunsichern!
Das Problem mit der Religion ist, daß sie zur Religiotie führt.
Was die Kirchen praktisch tun, wollen richtige Sozis auch nicht.
Aber Siggi, Andrea und Frank-Walter sind eben leider bei dem Thema geistig total abgeschaltet und fangen an Unsinn zu reden.
Das muß man ihnen eben austreiben und immerhin bin ich nicht der einzige Sozi, der blutenden Ausfluss bekommt, wenn er sowas hört.
Was Siggi letzte Woche zu Angie zu vermelden hatte (Keinen Wahlkampf gegen Merkel!), verbuche ich unter "normaler politischer Wahnsinn".
Im Bemühen parteitaktisch sinnig zu agieren, hat er eben einen zweitweiligen Denkausfall erlitten. Das kommt nun mal vor...
Da kann man nichts machen.
Und ich denke immer noch, daß die Denkausfälle bei den anderen Parteien noch häufiger sind.
LGT
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