TAMMOX IST UMGEZOGEN / AUS TAMMOX WURDE "TAMMOX-II"

Um die beklagte Seitenaufbaugeschwindigkeit zu verbessern, bin ich auf einen zweiten Blog umgezogen. Und zwar hierhin. Ich bin dankbar für ein Feedback!

Mittwoch, 16. November 2011

Tu Quoque Teil II

Letzte Woche trudelte eine Meldung aus der Türkei in der deutschen Presselandschaft ein.
Es handelte sich um eine Geschichte aus der osttürkischen Provinz Mardin im Jahr 2002.
Schön ist das nicht, was dort passierte, aber selbst in Islamischen Ländern gibt es offenbar Gewalt in sexualisierter Form.
Die 13-jährige Nailan wurde kontinuierlich missbraucht und das in einer systematischen Art und Weise.

Mehr als zwei Dutzend scheinbar ehrenwerte Bürger, darunter Beamte, Lehrer, Soldaten und der Chef der örtlichen Landwirtschaftskammer, verschaffen sich über zwei Zuhälterinnen Kontakt zu dem Mädchen Nailan und vergewaltigen die 13-jährige regelmäßig.
(TS 03.11.2011)

Nailan konnte schließlich fliehen und die Täter landeten vor Gericht.
Hier beginnt aber erst der eigentliche Teil des Skandals und der handelt von großer richterlicher Milde und Verständnis - für die Täter!

Vor wenigen Tagen entschied das höchste Berufungsgericht des EU-Bewerberlandes Türkei, dass die Vergewaltiger nur Mindeststrafen erhalten dürften – weil das Mädchen den Geschlechtsverkehr selbst gewollt habe. […] „Bisher war noch keiner im Gefängnis“, sagte Nailans Anwältin Reyhan Baydemir am Donnerstag unserer Zeitung. „Möglicherweise bleiben alle auf Dauer frei.“ Denn das Verfahren steht vor der Verjährung. […] Gerichtsgutachter erklärten, Nailan hätte zu den Vergewaltigern auch Nein sagen können, habe aber mit dem Sex Geld verdienen wollen. „Das sind die Fantasien dieser Männer“, schimpfte die Frauenrechtlerin Hülya Gülbahar im Gespräch mit unserer Zeitung: „Die denken, ein 13-jähriges Mädchen wolle unbedingt mit 60-jährigen Männern Gruppensex treiben.“
(TS 03.11.2011)

Interessant ist, daß TS-Autor Thomas Seibert in diesem Zusammenhang gleich mit dem imaginär erhobenen Zeigefinger vom „EU-Bewerberland Türkei“ spricht und damit insinuiert da wäre jemand noch nicht reif für die EU.

Raphael Hildebrandt und Gerhard Maier erging es allerdings in Deutschland auch nicht besser als Nailan.
Sie wurden über Jahre von einem Pfaffen vergewaltigt, ohne daß überhaupt irgendeine staatliche Stelle aktiv wurde.

Die Taten sind verjährt. Der Vergewaltiger wurde gar nicht zur Rechenschaft gezogen.

An Gerhard Maier […] verging sich der damalige [Oberharmersbacher] Pfarrer [Franz B.] bis zu dreimal die Woche. Insgesamt rund 900 mal. Raphael Hildebrandt wurde acht Jahre lang, mehr als 400 mal missbraucht.
(SWR.de)

Es geht nun noch um lumpige 5000 Euro, die die RKK möglicherweise freiwillig bereit sein könnte zu zahlen - in einem Fall also 5,50 Euro pro Vergewaltigung und im anderen Fall ganze 12,50 pro Vergewaltigung.

Geschehen ist das aber bisher nicht und die Bundesregierung richtete lieber einen unverbindlichen Runden Tisch ein, zu dem die Tätervertreter eingeladen wurden - aber nicht die Opferorganisationen.

Es ist in Deutschland verboten Kinder zu vergewaltigen, genau wie in der Türkei.

Aber was nützt ein Verbot, das niemand durchsetzt?

Diskussion über NPD-Verbot hält an.
Teile der Regierung planen für das kommende Frühjahr offenbar ein neues NPD-Verbotsverfahren. Auch SPD-Fraktionschef Steinmeier sprach sich für ein Verbot der Partei aus. Innenminister Friedrich (CSU) wandte dagegen ein, der Terror der Zwickauer Zelle hätten durch ein NPD-Verbot wohl kaum verhindert werden können. Er schlug deshalb ein gesetzliches Verbot von Morden vor.
(Titanic-Newsticker)

Obwohl man so was nicht tun soll, geschieht es doch.

Die Verfassung muß mit Leben erfüllt werden und dafür haben wir den Verfassungsschutz.

Der Verfassungsschutz verfügt über integere Menschen, wie den „Kleinen Adolf“, der sich am 6. April 2006 in einem Internetcafé in Kassel in Ruhe beim Porno-Gucken einen runterholte, während die Typen bei denen er eingeschleust war den 21-jährigen Türken Halit Yosgat ermordeten.

[SPD-Bundestagsgeschäftsführer Thomas] Oppermann ließ am Dienstag ebenfalls verlauten, es handele sich bei dem V-Mann um einen Mann mit “offenkundig starker rechter Gesinnung”. Auch seien weitere Neonazis als V-Leute angeworben worden, etwa der Chef des rechtsextremen “Thüringer Heimatschutzes”, Tino Brandt. Oppermann äußerte sich dazu entsetzt: “Für mich ist unbegreiflich, dass V-Leute in solchen Führungspositionen auch noch als Scharfmacher in der neonazistischen Szene vom Staat bezahlt werden.” Eine weitere Frage die sich stellt: Hätte der V-Mann die Tötung des Türken nicht womöglich verhindern können?
(Deutsch-Türkische Nachrichten 16.11.11)

So ein Land sollte man auch nicht in die EU lassen.

Ach, ..das hatte ich glatt vergessen: Deutschland IST ja schon EU-Mitglied.

2 Kommentare:

jakebaby hat gesagt…

"Er schlug deshalb ein gesetzliches Verbot von Morden vor."

Wo wir schon mal bei Satire sind:
"Dass Islamisten gefährlich sind und Linksextremisten Autos anzünden, war uns bekannt”, erklärte Innenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) heute bei einer Pressekonferenz. “Aber dass ausgerechnet Nazis imstande sind, Gewalttaten bis hin zum Mord zu verüben, damit konnte nun wirklich niemand rechnen.”

Friedrich, der noch Ende Juli, nach den verheerenden Anschlägen des Rechtsextremisten Anders Behring Breivik in Norwegen, erklärt hatte, es gebe keine Hinweise auf rechtsterroristische Aktivitäten in Deutschland, erklärte das Versagen der Behörden außerdem damit, dass aus der deutschen Geschichte keine weiteren Beispiele von rechter Gewalt bekannt seien."

"Auch Familienministerin Kristina Schröder (CDU) ist immer noch perplex: “Ich habe den Nazis so sehr vertraut, dass ich den Etat, der vornehmlich zur Bekämpfung von Rechtsextremismus dient, erst kürzlich um zwei Millionen gekürzt habe. Wer konnte ahnen, dass unter Nazis Ausländerfeindlichkeit verbreitet ist? Ich jedenfalls habe noch nie von diesem Phänomen gehört, aber das scheint so etwas ähnliches zu sein wie die Deutschenfeindlichkeit, vor der ich seit Jahren warne, – nur gegen Ausländer.”"

"Um weitere Morde und Gewalt mit rechtsextremistischem Hintergrund in Zukunft auszuschließen, kündigte das Innenministerium heute an, den Kampf gegen Linksradikale und Islamisten zu intensivieren, damit sich der Staat, sobald er diese Probleme endgültig gelöst hat, endlich den Nazis widmen kann."
http://www.der-postillon.com/2011/11/zwickauer-zelle-schurt-zweifel-sonst.html

Gruss
Jake

Tammo Oxhoft hat gesagt…

Haha.
Gut, daß Du mich erinnerst hast. Ich sollte öfter den Postillon lesen.

Da weiß man wenigstens, daß es satire ist.
Bei all der Realsatire, die Schwarzgelb aufführt, komme ich mir ja immer irgendwie wie in einer absurden Comedy-show vor!

LGT