TAMMOX IST UMGEZOGEN / AUS TAMMOX WURDE "TAMMOX-II"

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Donnerstag, 22. Dezember 2011

Sie sind noch da.

Ein klein bißchen Luft nach unten war ja noch.
Und diesen Freiraum ausnutzend rutschte meine Lieblingspartei von den einige Wochen hartnäckig verteidigten drei Prozent neuerdings auf zwei Prozent ab (Forsa).

Mit FDP-Politikern ist es ein wenig so wie mit den weltberühmten „halslosen Ungeheuern“ aus einem der besten Filme aller Zeiten; „die Katze auf dem heißen Blechdach“.
Richard Brooks verfilmte das Stück von Tennessee Williams 1958 mit Liz Taylor und Paul Newman. (Obwohl 50er-Jahre-typisch das eigentliche Thema des Bühnenstücks als „zu heikel“ angesehen wurde und komplett gestrichen wurde.)
Man erinnert amüsiert die Szene, in der Maggi (L. Taylor) entnervt die Kinder ihrer unerträglichen Schwägerin Mae als „halslose Ungeheuer“ beschimpft.

Wenn man den Film aber erneut einmal ansieht, fällt einem wieder auf wie absolut grauenhaft die Bälger tatsächlich sind; „halslose Ungeheuer“ ist noch viel zu schmeichelhaft.
Tatsächlich löst diese Horrorbrut massive Aggressionen aus.
Instinktiv möchte man ihnen die Hälse umdrehen - wenn sie denn welche hätten.

Und so ähnlich ist es mit der FDP auch.
Wenn man sie eine kurze Zeit vergisst und Rösler/Westerwelle/Niebel abseits der Öffentlichkeit gemütlich mauschelnd vor sich hin dilettieren, gerät auch der Ärger über sie aus dem Focus.

Daraus ergibt sich auch der einzige Rat, den Wohlmeinende der FDP noch geben können:
Haltet die Klappe, verkriecht euch im tiefsten Loch, stellt euch tot.
Dann besteht wenigstens die theoretische Chance, daß der ein oder andere Stammwähler mit Amnesie aus alter Gewohnheit doch noch mal in der Wahlkabine die FDP ankreuzt.
Das muß man Guido Westerwelle lassen - in vorbildlicher Weise hat er die Arbeit eingestellt und spielt irgendwo in den Katakomben des Auswärtigen Amtes Toter Mann.
Und wer wäre nicht dankbar für jeden Tag, an dem man Steuersenkungsguido NICHT sehen muss?

Es ist hingegen äußerst kontraproduktiv, wenn sich liberale Pfeifen in der Öffentlichkeit zeigen.
Dadurch merkt dann auch der stupideste Urnenpöbel wieder, daß die FDP prinzipiell unwählbar ist.

Als einer der inkompetentesten FDP-Landesverbände haben die Saar-Gelben es geschafft innerhalb von zwei Jahren zweimal die komplette Führungsebene zu vergraulen.
Fraktionschef Christian Schmitt lief vor zehn Tagen schreiend vor Entsetzen davon.
Dabei warf er nicht nur seinen Job als Fraktionschef hin, sondern trat auch aus Fraktion und Partei aus.

Diese Schmach reicht der Saarbrücker FDP aber noch nicht; sie melden sich schon wieder und versuchen nun angestrengt mit einer Kette von Peinlichkeiten die Jamaika-Koalition platzen zu lassen.
Die FTD stellt erstaunt fest: „Saar-FDP unterbietet Röslers Chaostruppe“ und wir erinnern uns; die Bundes-FDP liegt derzeit bei zwei Prozent.

In der Kunst der Selbstzerfleischung gilt die Bundespartei bislang als absolute Spitze. Doch die Freidemokraten im Saarland treiben es noch toller - mit einem Rücktritt, einer Autoaffäre und internen Schlammschlachten.
[…] Über die Saar-Liberalen schütteln viele nur noch den Kopf. Vergangene Woche trat - am selben Tag wie FDP-Bundesgeschäftsführer Christian Lindner - Saar-Fraktionschef Christian Schmitt überraschend zurück und fand flugs "Asyl" als Fraktionsloser beim Koalitionspartner CDU - ein "wohl einmaliger Vorgang in der deutschen Politik", gibt auch der FDP-Landesvorsitzende Oliver Luksic zu. Die verbliebenen vier Fraktionsmitglieder reagierten prompt und wollten am Montag den Betriebswirt Christoph Kühn an ihre Spitze wählen. Aber daraus wurde nichts. Urplötzlich gelangte eine mutmaßliche "Dienstwagenaffäre" Kühns an die Öffentlichkeit. Von einer "komischen Koinzidenz" sprach Luksic. Es wurde ruchbar, dass Autofan Kühn einen von seiner Fraktion mit satten Rabatten geleasten Geländewagen fährt, gleichzeitig aber eine Fahrtkostenpauschale kassierte.
[…] die Saar-FDP scheint nicht nur für Außenstehende eine Schlangengrube zu sein. Motto: "Jeder gegen jeden".
(Jörg Fischer 21.12.11)

Einen neuen Chef zu wählen gelang bisher nicht - obwohl die gesamte Landtagsfraktion nur noch aus vier Personen besteht.
Aber selbst die hassen sich alle gegenseitig wie die Pest und trauen sich keinen Fingerbreit über den Weg.

Infantiles Gehabe nennt das die SZ:
Mal wieder ist es in diesen Tagen die saarländische FDP, die ihre Regierungspartner regelrecht schockiert. 'Ich habe einen richtig dicken Hals', sagt ein Kabinettsmitglied über die liberalen Turbulenzen. Andere sprechen von 'infantilem Gehabe'. Von Anfang an waren die Saar-Liberalen der Unsicherheitsfaktor des Polit-Experiments: Erst kam heraus, dass ein Unternehmer und FDP-Kreisvorsitzender 2009 vor der Wahl großzügig an die Grünen gespendet hatte, was der Regierung den Vorwurf der Käuflichkeit einbrachte. Dann musste der FDP-Fraktionschef wie auch der Landesvorsitzende 2010 wegen heftigen internen Zanks zurücktreten.
(Marc Widmann 22. Dezember 2011)

Zwei Fragen stellen sich bezüglich der Saar-Grünen, die mitten schwarzgelben Sumpf steckend Mehrheit und Pöstchen für die korrupte Chaotentruppe sichern.

1.) Wieso sind sie in die Jamaika-Koalition eingetreten, statt Rot-Rot-Grün zu machen?

Darauf gibt es eine einfache Antwort:
Grünen-Fraktionschef Hubert Ulrich wurde von der FDP mit 35.000 Euro bestochen.

2.) Wieso reicht es den Grünen nicht langsam mal damit die peinlichste Landesregierung der Republik zu sein? Sollten sie nicht den grünen Kollegen aus Hamburg folgen, die immerhin nach zwei Jahren an der Seite der debakulierenden semikriminellen CDU die Reißleine zogen?

Antwort:
Die Grünen haben eine pathologische Linken-Phobie und sind bereit jeden Preis (Glaubwürdigkeit, Wohl des Landes, Ansehen der Partei,..) zu bezahlen, um die Linken von der Macht fernzuhalten.

Noch spricht manches dafür, dass das Jamaika-Bündnis dennoch hält. 'Natürlich kratzt dieses ganze Chaos am Image der Koalition', sagt Grünen-Fraktionschef Hubert Ulrich, 'aber ansonsten ist unsere Regierungsfähigkeit nicht beeinträchtigt.' Nach wie vor hat die Koalition eine knappe Mehrheit im Landtag. Vor allem aber kämen bei Neuwahlen laut Umfragen die SPD von Heiko Maas und die Linke von Oskar Lafontaine an die Macht. Genau das wollten die derzeit Regierenden mit ihrem Jamaika-Bündnis verhindern, es ist nicht zuletzt eine Anti-Lafontaine-Koalition.
(Marc Widmann 22. Dezember 2011)

Allerdings ist die FDP in so einem grottigen Zustand, daß sogar die CDU lieber mit den Sozis regieren würde.

Ex-Umweltminister Mörsdorf (CDU) hat sich als erster saarländischer Politiker öffentlich für eine große Koalition ausgesprochen. Mit der FDP sei keine vernünftige Regierungsarbeit möglich. Die Liberalen befänden sich in einem Zustand der Selbstauflösung. SPD und CDU sollten sich darüber unterhalten, ob nicht eine andere Regierung für das Saarland möglich wäre. Wenn beide das wollten, sei eine breite Mehrheit im Landtag denkbar.
(Saarländischer Rundfunk 22.12.11)

Nur die Grünen stehen eisern an der Seite der vier Restliberalen.

Das Bestechungsgeld hat sich wirklich gelohnt!

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