TAMMOX IST UMGEZOGEN / AUS TAMMOX WURDE "TAMMOX-II"

Um die beklagte Seitenaufbaugeschwindigkeit zu verbessern, bin ich auf einen zweiten Blog umgezogen. Und zwar hierhin. Ich bin dankbar für ein Feedback!

Mittwoch, 31. Oktober 2007

Schlimmer geht's immer

Viel war darüber in den letzten Jahren zu lesen, was alles in Deutschland edukativ und sozial schief läuft. Eine PISA-Keule nach der nächsten wurde uns auf den Kopf gedroschen, ohne daß es die geringsten Zeichen von Einsicht auf der Seite der Landes-Unionspolitiker gäbe.
Sie beharren weiter auf der Bildungskompetenzzerfledderung, dem dreigliedrigen Schulselektionssystem und Bildungshemmnissen wie Uni-Gebühren. Mittlerweile leidet die deutsche Wirtschaft zwar schon unter einem erheblichen Facharbeitermangel, so daß angeblich 250.000 Stellen nicht besetzt werden können.
Dies blockiert die Unternehmen und das Wirtschaftswachstum natürlich enorm, aber immerhin ist nun Abhilfe in Sicht:
Die EU-Bluecard wird inzwischen auch von konservativsten CDU’lern begrüßt. Lettische Ingenieure und indischen IT-Spezialisten nach Deutschland zu holen, können sie sich nun auch vorstellen. Was bleibt uns auch anderes übrig bei einem teutonischen Schul- und Ausbildungssystem, das die Abgänger verblöden lässt.
Mathematik und Technik sind für den gemeinen deutschen Berufsstarter generell ein Buch mit sieben Siegeln. Die Millionen Unterschichten-TV-Glotzer von ihrer Couch zu locken, versucht man gar nicht erst mehr. Immerhin hat man dieser prekären Spezies einige Jahre in einschlägigen Reality-Fernsehformaten den Spiegel vorgehalten.
Außer saufen, rauchen, jammern, prassen und poppen scheint in deren Birnen nicht viel los zu sein. Diese Zimmertemperatur-IQ’ler grölen und gebären auf so unfeine Art, daß sich Unionspolitiker wohl nur damit zu helfen wissen, deren Ableger auch wieder auf Hauptschulen auszusortieren.

Da ich keinerlei Hoffnung auf Besserung habe, frage ich mich nun, ob wir wenigstens schon in der Talsohle der Verdummungspolitik angekommen sind. Aber seit heute muß man das auch verneinen.
Die gebärfreudige Familienministerin hat doch tatsächlich einen Weg gefunden die Situation dauerhaft NOCH MEHR zu vermurxen, indem sie ihr Rückgrad beim Pförtner abgab und der ewig gestrigen CSU auf dem Weg zur Herdprämie folgte.
Wir wissen immerhin von weltweiten Untersuchungen, was die Erfolgsrezepte von bildungspolitisch besser funktionierenden Ländern sind:
Ganztagsbetreuung, Gemeinschaftsschulen, Kinderkrippen, um die Mütter nicht langfristig aus der Wirtschaft zu kegeln und ihr berufliches Fachwissen für die Wirtschaft zu erhalten.
Laut CDU und CSU soll ab 2013 das genau GEGENTEIL davon in Deutschland passieren:
Es wird eine Herdprämie gezahlt für die Familien, die jeden Tag schön stumpf zuhause vor Vera am Mittag sitzen bleiben, sich nicht beruflich betätigen, sich nicht weiterbilden und dafür sorgen, daß ihre Kinder sozial degenerieren.
Da die Herdprämie einheitlich ausgezahlt werden soll – es geht angeblich um rund 1000 Euro monatlich – wächst mit sinkendem Einkommen der Druck auf die Mütter tatsächlich auch zuhause zu bleiben.
Je prekärer die finanzielle Lage, desto mehr will also die CDU das Phlegma der Betreffenden Mütter zementieren.
Selbst von der LAIen hatte das zwar bisher als „bildungspolitisch eine Katastrophe“ bezeichnet, aber da es sich um einen CSU-Plan handelt, hat sie auch gleich das Motto „Was kümmert mich mein dummes Geschwätz von gestern?“ des CSU-Urvaters Strauß übernommen.
So heißt es nun plötzlich aus dem Familienministerium:

«Ab dem 1. August 2013 soll für diejenigen Eltern, die ihre Kinder von ein bis drei Jahren nicht in Einrichtungen betreuen lassen wollen oder können, eine monatliche Zahlung (z.B. Betreuungsgeld) eingeführt werden.»

Gute Nacht Deutschland.

Dienstag, 30. Oktober 2007

Sehr hässlich

In den USA leben eine Dreiviertel Million Obdachlose, die endgültig aus dem Wohlfahrtssystem gekippt sind.
Alle großen Städte haben sich damit abgefunden einige Myriaden Leute auf der Straße sitzen zu haben, die hungern und neuerdings auch mehr und mehr zum Spaß der Jungend gerne mal gefoltert, gequält oder zu Tode geprügelt werden.
Eine Untersuchung der Obdachlosenvereinigung "National Coalition of the Homeless" listet 122 Übergriffe auf, etwa viermal so viele wie im Jahr 2000. 20 Opfer kamen dabei ums Leben, der überwiegende Teil der Täter war jünger als 20 Jahre.
Wir reden hier von der mit Abstand reichsten Nation der Welt; die unbestreitbar größte Wirtschaftsmacht des Planeten. Man kann sehr schnell obdachlos werden – insbesondere die mindestens 40 Millionen Amerikaner, die überhaupt keinen Krankenversicherungsschutz haben, sind gefährdet.
Benötigen sie aus gesundheitlichen Gründen teure Therapien oder Medikamente, landen ganz schnell mal auf der Straße. Es fehlt offensichtlich immer noch der politische Wille dagegen vorzugehen. Ein Land, daß PRO WOCHE 11 Milliarden Dollar für zweckfreie Kriege raushauen kann, hat doch offenbar noch einige finanzielle Ressourcen.
Offenbar sind diese aber nicht ganz ausgewogen verteilt. Millionen sind aussichtslos pleite und dann wiederum gibt es immer wieder Menschen wie den 23-Jährigen Marc Zuckerberg.
Uni abgebrochen und statt dessen an seiner Web-Seite „Facebook“ gefummelt. Nach zwei Jahren bot ihm Yahoo EINE MILLIARDE Dollar, was Klein-Mark nun aber wirklich viel zu wenig war. Er sollte recht behalten. Just hat er einen Anteil von gerade mal 1,6 % für 260 Millionen Dollar an Google verkauft. Damit dürfte seine Firma insgesamt rund 15 Milliarden Dollar wert sein.

Die Fratze des Kapitalismus ist eben nicht so wirklich freundlich zu allen.

Montag, 29. Oktober 2007

Die Amis!

Das mit der Begrüßung der US-Soldaten im Irak mit Blumen und Jubelchören hat ja bekanntlich nicht so recht geklappt. Offenbar konfabulieren sich die US-Diplomaten die Realität gerne so hin, wie sie sie gern hätten und werden zuweilen ganz böse von der echten Wirklichkeit gepackt.
Aber ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert. Schlimmer geht es schließlich nimmer, nachdem der aller oberste amerikanische Diplomat - nämlich der Außenminister - vor dem aller obersten Gremium der internationalen Gemeinschaft – nämlich den UN-Sicherheitsrat – rumlog, daß sich dort noch heute die Balken verbogen halten.
Bevor GWB das Weiße Haus verlässt, scheinen die ein oder anderen Republikaner in Washington gerne mal wieder einen Krieg anfangen zu wollen.
Nach dem Motto „alle guten Dinge sind drei“. Afghanistan und Irak sind nun militärisch ins absolute Chaos gezogen und in schlimmerer Verfassung denn je; vielleicht klappt es ja beim dritten Versuch.
Zumindest aber möchte Bush den iranischen Präsidenten mal richtig demütigen und zur Umkehr zwingen. Dabei wiederholt sich die Geschichte in gewisser Weise also doch:
So wie die US-Unterstützung und Aufrüstung Saddam und die Taliban erst stark gemacht haben, so ist der kraftstrotzende Gang des Ahmadineschad auch unmittelbare Folge der US-Nahostpolitik. Die beiden Klammern in Ost und West, die den Iran eindämmten hat Bush ja nun einmal weggeräumt.
Sehr viele direkte Verbündete außer Syrien. hat Teheran immer noch nicht (wohl aber mehr und mehr die Sympathien der Massen).
Hier agiert die amerikanische Diplomatie nach bekannten Muster: Sie wählt den undiplomatischsten und schlechtesten Weg – wie auch Joschka Fischer just in seiner SZ-Außenansicht konstatierte.
Für ihn sei es vollkommen unverständlich, wieso sich die Amerikaner weigerten mit Syrien in direkte Gespräche zu treten – nachdem das immerhin im Falle von Libyen ganz undogmatisch geklappt habe.
Im Bemühen den äußeren Druck auf den Iran zu erhöhen, erreichen die Amis derzeit also genau das Gegenteil:
Die wattige Wabbel-Merkel kann sich zu keinem Wirtschaftsboykott durchringen, die Türken wurden vom US-Kongress zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt mit einer Armenien-Resolution vor den Kopf gestoßen und bisherige US-Verbündete werden in eine „Achse der Auflehnung“ (DIE ZEIT) gepresst.
Was könnte dem Iran mehr nützen, als ein Krieg zwischen der Türkei und dem Nordirak an seiner Westgrenze? Was kann die US-Regierung am wenigsten gebrauchen derzeit? Eine militärischen PKK-Konflikt.
Falls die Türkei die US-Nachschubwege in den Irak blockieren sollten, hat die US-Armee ein weiteres gigantisches Problem.
Von WO aus will eigentlich Bush noch den Iran angreifen?
Bei seinem Teheran-Besuch hat Putin es in einem Handstreich fertig gebracht den Amis einen Irankrieg gewaltig zu erschweren. Putin und Ahmadineschad diktierten den Anrainer des Kaspischen Meeres – Aserbajdschan, Kasachstan und Turkmenistan – eine gemeinsame Erklärung:
»Iran darf Atomenergie zu friedlichen Zwecken erzeugen. «
Und: »Keine Angriffshandlungen gegen ein Land am Kaspischen Meer vom Boden eines kaspischen Staates.«
Womit Washington beim Aufbau einer Anti-Iran-Koalition auch auf den US-Verbündeten Aserbajdschan nicht mehr zählen darf. Da die Zielsetzung Amerikas so vollkommen absurd ist, muß man ja eigentlich froh sein, daß ihre Diplomaten so extrem stümpern, daß es nahezu unmöglich wird sich durchzusetzen.
Zunächst einmal kommt aber das dicke Ende nun auf einige Diplomaten selbst zu – also nicht mehr immer nur auf die armen Jungs, die als Soldaten in den Irak geschickt werden. In der Bagdader Botschaft sind 250 Stellen unbesetzt. Keiner will – verständlicherweise – in solch auswegsloser und gefährlicher Position arbeiten. Condi verfährt nun allerdings auch mit ihren Leuten etwas gröber – sie werden eben nicht mehr gefragt.
Nun heißt es Zwangsverpflichtung.
Es gibt bessere Arbeitsstätten als das unruhige arabische Land. Das US-Außenministerium hat mitgeteilt, angesichts der wachsenden Zahl offener Stellen in seiner Botschaft in Bagdad werde es künftig Diplomaten zum Dienst im Irak verpflichten Diese Stellen müssten bis Mitte 2008 besetzt werden. Zwischen 200 und 300 Diplomaten seien bereits als mögliche Kandidaten im Blick und würden am Montag ein entsprechendes Schreiben erhalten, fügte der Personalchef hinzu. Wenn es binnen zehn Tagen keine Bewerbungen gebe, würden die Diplomaten von einem Ausschuss ernannt.

Sonntag, 28. Oktober 2007

Jochen und Psychos um uns

Armer Irrer, null und nichtig, wertlos in der Warenwelt

geht umher und tickt nicht richtig, armer Irrer, schlechter Held
Jeder vierte EU-Bürger wird im Laufe seines Lebens
psychisch krank
Wegen ihm wird niemand weinen, keiner hat ihn je vermisst

mit der Welt und sich in Reinen, armer Irrer, der er ist

Stockholm, Okt 2006: Depressionen kosten in Europa jährlich 118 Mrd Euro

Ich sag mal so: Ich fühl mich komisch
und frag mich, kennst Du das von Dir?
Isses akut oder schon chronisch wie bei mir?
21 Millionen Europäer sind von Depressionen betroffen
So ein diffuser ziehen- und stechender Schmerz
treibt mich allmählich zur Verzweiflung
Manchmal tut alles weh und man fühlt sich wie gelähmt
Karolinska-Institut: 2/3 der Kosten durch Depressionen
wegen Arbeitsausfall
und alle Nerven liegen blank

Ich krieg' ne Krise, ich werd' krank

Armer Irrer streitet mit dem Wind 
versucht auf seine Art, das Nichts zu vernichten
Vor 32 Jahren richtete in Deutschland die Psychiatrie-Enquete
Trainingszentren ein
denkt sich, wie durchgeknallt die andern sind
"Auf deren Almosen kann ich verzichten"
Und er fühlt sich wie Zeus, wenn der Regen beginnt
die Straßen in Tiefschwarz zu tünchen
Fehlzeiten durch Schizophrenie, Depressionen und 
Angststörungen stiegen um 70 % in zehn Jahren
Und er trifft eine Fee vor dem Einkaufsquarree
und die sagt ihm, er könnt sich was wünschen
Die Ärzte meinen, es sei nichts Ernstes
350 000 Vollalkoholiker allein in Bayern.
Es gab ein Elixier zum Trost
Also, wenn das kein schlechter Scherz ist - na dann Prost!
European Brain Council: „Gesamtkosten für psychische
Erkrankungen in der EU betragen jährlich 300 Mrd Euro”
Ich halt mich selber schon für 'nen klinischen Fall
und glaub, mir ist nicht mehr zu helfen
Kein Wunder, wenn ich überall nur Elend seh'
Nur 13 Berufstrainingszentren in Deutschland zur
Wiedereingliederung nach psychischen Zusammenbrüchen
ich hab so'n Hals vor lauter Wut
kotz mich aus und weine Blut
Armer Irrer steht vorm Supermarkt
wie Don Quixote und schenkt sich selbst reinen Wein ein
Die Zahl der Alkoholkranken in Deutschland wird
auf 2,5 – 4 Millionen geschätzt
Unterm Strich war es ein guter Tag
Es gibt welche, da will er ein Stein sein
Und er geht durch die Stadt bis die Sonne versinkt
und der Mond geht auf hinter den Hügeln

Der wirtschaftliche Schaden in Deutschland durch Alkoholismus
beträgt 60 Milliarden Euro.
und er trinkt, weil er trinkt, und das Wetter, es spinnt
Es wird kälter und gießt wie aus Kübeln

Samstag, 27. Oktober 2007

Dagmar und Fatih

Die Hassliebe zwischen Berlin und Hamburg ist nun nicht gerade ein neues Thema und wie ich als geborener Hanseat das sehe, ist auch klar:

Die Berliner sind ärmliche Emporkömmlinge ohne Anstand und Benehmen, die vorlaut und schmuddelig sind. Basta.

Auch wenn es unwahrscheinlich ist, kann ich natürlich nicht komplett ausschließen, daß es ein bis drei Berliner geben mag, die mir da nicht zu 100 Prozent zustimmen – aber die kann ich ja Gott sei Dank zensieren, falls sie unqualifizierte Kommentare posten sollten.
Ein spezielles Merkmal, das ich selbst schon oft beobachtet habe, bestätigte just Fatih Akin in einem Zeitungsinterview. Bevor ich dazu etwas zitiere, möchte ich aber festhalten, daß ich Fatih Akin schon vorher immer ganz GROSSARTIG fand! Ein Hamburger Jung, auf den wir wirklich stolz sein können.

MOPO: Warum Hamburg und nicht Berlin?

Akin: .......In Berlin werde ich ständig angequatscht: "Hey, Alter, bist du nicht .....?" Das passiert mir hier fast nie. Die Hamburger Diskretion finde ich sehr angenehm.

IN DER TAT – in der Hamburger Innenstadt sieht man wegen der Fernsehstudios und des NDR’s sehr oft Promis. Insbesondere am Samstag laufen einem auf dem Markt, in der Apotheke oder im kleinen Spar von nebenan dauernd extrem bekannte Gesichter über den Weg: Karl Dall, Dagmar Berghof, Naddel, Ulrich Pleitgen, Cherno Jobertay, Dominque Horwitz etc habe ich schon oft gesehen, wie sie ganz normal an irgendeiner Kasse anstanden.
Dabei habe ich noch niemals erlebt, daß die von irgendeinem angequakt wurden oder überhaupt Beachtung fanden. Der Hamburger ist immer gleich höflich und gleich kühl. Niemand würde jemanden ansprechen – nur weil er denkt ihn aus dem Fernsehen zu kennen.
Das ist tatsächlich ein fundamentaler Mentalitätsunterschied zu Berlin. Dort kennt man einfach keine Hemmungen oder auch nur einen Funken Zurückhaltung. Die Hauptstädter meinen jeden sofort anplappern zu können.
Natürlich unter Verwendung der DUZ-Form.

Freitag, 26. Oktober 2007

Pudding an der Wand



Helmut Schmidt beklagte gestern in der Zeit, daß die heutigen Medien zwar quantitativ enorm zugenommen haben, dafür aber fast gar nicht mehr kontrovers und meinungsfreudig sind. Es herrscht absoluter Mainstream, Feigheit und Kleingeistigkeit. 1998 hatten zwar eine Menge Zeitungskolumnisten die Nase vom Pfälzer Provinzialismus und dem totalen Reformstau der Bundesregierung voll, aber die CDU konnte sich natürlich noch auf die konservativen Verlagshäuser wie Springer verlassen, die Kohl lobten oder via Kirch via Sat1 gefälligen Journalismus betrieben.
Regierungsmitglied war von 1990 – 1998 übrigens auch eine gewisse Frau Merkel – die schon damals tatenlos-tumb zusah, wie alles den Bach runterging.
Ab 2002/2003 klappte dann aber der Pluralismus vollkommen zusammen, als die beiden größten eher liberalen Blättern Stern und Spiegel unverhohlen reine CDU-Propaganda betrieben.
Deren jeweils auffälligste Autoren, Gabor Steingart und Hans-Ulrich Jörges, waren derart hasserfüllt, daß man nur staunend mit den Ohren schlackern konnte.
Jörges, Chef des Berliner STERN-Büros, stand laut Wikipedia an der Spitze der journalistischen Kritiker der Regierung Gerhard Schröders, bezeichnete ihn als "Kanzler von Neverland" und "Dead Gerd walking".
Auch nach dem Regierungswechsel bekam er stets Schaum vorm Mund, wenn es um Rot/Grün ging Im Mai 2006 geriet Jörges in die Kritik mit einem polemischen Kommentar zu Hartz IV unter der Überschrift („Der Kommunismus siegt - Arbeit wird verhöhnt, Nichtstun belohnt.“). Er sprach darin und in einer Sendung von Quasselstrippe Sabine Alkoholix in der gleichen Woche von "2.000 Euro Sozialleistungen", die Familien mit mehreren Kindern unter "günstigsten Umständen" bekommen könnten, konnte auf Anfrage der taz aber nicht konkret erläutern, wie er auf diese Zahl kam.
Steingart, ebenfalls Büroleiter in Berlin – nur für den Spiegel, verlor komplett seine Ausgewogenheit und huldigte dermaßen schleimtriefend der Merkel, daß dem Spiegel nur übrig blieb ihn nach Amerika zu versetzen.

Der wunderbare Journalist Gerhard Hofman hat dieses Phänomen nun in seinem neuen Buch „Die Verschwörung der Journaille zu Berlin“ bewundernswert analysiert.
Hier wird akribisch und in Tagebuchform nachvollzogen wie vom Mai 2005 beginnend die VERÖFFENTLICHTE MEINUNG systematisch Angela Merkel den Weg ebnete. Ob dieser nahezu 100% igen Medienunterstützung und Umfragewerten, die zunächst locker nach einer absoluten CDU-Mehrheit aussahen, ist es schon verblüffend, daß Merkel es noch fertig brachte so sehr zu stümpern, daß die CDU beinahe hinter die SPD zurück gefallen wäre.
2004 begann ich einen sehr guten Freund von mir, der ein strammer Rechter ist und schwor die CDU zu wählen, hartnäckig nach ökonomischen Konzeptionen der CDU auszufragen. Bis heute habe ich keine Antwort erhalten. Er schwärmt stets nur diffus von „Angie“, der er offenbar vor allem anrechnet nicht Gerhard zu sein.
Ein allgemeines Phänomen – weder Stern noch Spiegel haben jemals nachgefragt, was eigentlich nach CDU-Vorstellungen passieren sollte, wenn sie an Ruder kämen.
Kein Wunder – hatte doch Merkel als Parteichefin mit aller Gewalt jegliche programmatischen Diskussionen unterdrückt und alle Exponenten konkreter Vorschläge ins AUS gedrängt. Eine spezielle Erwartungshaltung – eine Kategorie neuer Art war nämlich geboren: Man erwartete einfach NICHTS und wenn Merkel über einen roten Teppich ging ohne hinzufallen oder ohne Tony Blair in den Schritt zu greifen, war es eben schon „viel besser als nichts“!
Auf ihren ersten Auftritt in Brüssel regierte die Presse mit einem kollektiven Kotau. „Lovely Merkel“, die geborene Außenpolitikerin war auf einmal in aller Munde. Dabei hatte sie in Brüssel nur allgemein 11 MRD Euro mehr zugesagt, was natürlich alle anderen erfreute. Im einzelnen waren ihre Vorschläge derart unausgegoren, daß nur drei Tage später ihre eigene EVP-Fraktion den Murx wieder kassierte – das wurde natürlich nicht weiter transportiert.
Volle zwei Jahre konnte sich die Kanzlerin der Herzen sich um jedes Problem mäandern: Zu keinem der großen Probleme, die hierzulande diskutiert werden, gibt es eine Meinung der Frau, die doch eigentlich die Richtlinienkompetenz in Deutschland haben sollte. Afghanistan? Iran? Herdprämie? Onlinedurchsuchungen? ALG-Zahlungen?

Umso erstaunlicher, daß nun in der zweiten Legislaturhälfte doch die homogene Pro-Merkelfront der Meinungsmachern leichte Risse bekommt. So schrieb gestern Stefan Kornelius ein harschen Kommentar unter dem Titel „Die Auster-Politikerin, in dem er aufzeigt, daß Merkel immer für nette Photos und symbolische Bilder taugt (Termin mit Gore, mit dem Dalai Lama,..), aber eben immer vage und weich bleibt. Merkels Klimaziele von Heiligendamm hat die EU gleich wieder kassiert und wird sie doch nicht einheitlich auf der Klimakonferenz in Bali vertreten – der Kanzlerin ist das offenbar vollkommen wurscht. Sarkozy gibt den Ton vor bezüglich der Iran-Sanktionen aber Deutschland als wichtigster Handelspartner der Mullahs schweigt. Amerika und Russland streiten wie die Kesselflicker um den Raketenschild in Europa – nicht die geringste Meinungsäußerung von Merkel dazu. Kosovo-Frage – noch nicht mal ein Schulterzucken aus dem Kanzleramt dazu. Chinesische und indische Unterstützung für die Junta in Burma? – ist Angie doch egal! Türkei will im Irak einmarschieren? Kümmert hier auch niemanden.
Es kommt nur noch Symbolisches, das nichts und alles sagt.

Auch die ausländische Presse kippt – so titelte die Newsweek unter der Überschrift „Lost Leader“ mit einem Bild der vollkommen erlahmten Merkel.

Richtig verblüffend wird es, wenn man in dem Artikel genauer nachguckt, woher die Newsweek ihre Informationen bekommt.
In vier flankierenden Analysen wird auf fünf Seiten ausgebreitet, dass Meinungsforscher einen Linksruck in der deutschen Wählerschaft ausmachen und Merkel sich irgendwie von diesem Zeitgeist einfangen lasse. Jedenfalls wirke sie reformmüde und verfolge unbeteiligt, wie die SPD das Agendawerk 2010 schleife. Die Analysen stammen unter anderem von Hugo Müller-Vogg, dem ultrakonservativen BILD-Kolumnist und Ex-FAZ-Herausgebers und Josef Joffe, dem konservativen Part der „ZEIT“-Führung und Jörg Lau. Die BILD berichtete ausführlich über den Newsweek-Tietel und inzwischen hat sich auch die Ultrakonservative WELT dem Thema angenommen - an diesem Beitrag arbeitete auch die Chefkorrespondentin der Welt mit, Mariam Lau, Ehefrau des in Newsweek zitierten Zeit-Kommentators. Einen Tag vorher war Mariam Lau selbst mit einem Gastkommentar im Wall Street Journal vertreten. Ihre Kronzeugen für den "German Reform Blues" sind Regierungssprecher Ulrich Wilhelm und der als "ausgesprochen konservativ" vorgestellte CDU-Vertreter Volker Kauder.

Na Angie – wenn das mal nicht einreißt! Wenn das so weiter geht, musst Du womöglich noch irgendwann politisch Stellung beziehen!

Donnerstag, 25. Oktober 2007

Phantomschmerz

Für alle, die jetzt schon deprimiert danieder liegen, weil Günter Beckstein im Vergleich zu seinem Vorgänger so furchtbar unkomisch ist, gibt es jetzt Trost:

Ein Ede-Satz-Generator

ist online gegangen, mit dem man sich nach Belieben Aussagen zusammen stellen kann und diese dann von Stammel-Ede persönlich aufsagen lassen kann.

Matthias Riechling, der nun seine beste Rolle los ist, brachte es zum Abschluß so schön auf den Punkt:

Stoiber hat immer 100 verschiedene Gedanken im Kopf und spricht diese ungünstigerweise auch alle gleichzeitig aus.

Wenn er im Ausland auftritt und Reden hält, könne man als Deutscher nur hoffen, daß niemand drauf kommt, daß er gar nicht besoffen ist!

Mittwoch, 24. Oktober 2007

Rekord.

OK – das ist jetzt etwas populistisch, aber da gerade so gerne alle auf den Oberlokführer Schell (der ist übrigens CDU-Mitglied, war 1993/94 als Nachrücker sogar in den Bundestag gelangt. Und in seiner Lokführer-Truppe sieht er keinesfalls einen Teil der Arbeiterbewegung) einschlagen und sich die Pest über die nicht fahrenden Bahnen ärgern, muß ich hier mal kurz erwähnen, was z.B. Margret Suckale, DB-Personalvorstand, selbst verdient. Immerhin ist das ja noch ein staatseigenes Unternehmen, so daß wir Steuerzahler da nicht ganz unbeteiligt sind.
Laut Geschäftsbericht haben sich die Vorstandbezüge in den Jahren 1999 bis 2005 von 3,679 Millionen Euro auf 14,693 Millionen Euro erhöht. Das ist eine Steigerung um 300%.
Allein im letzten Jahr genehmigten sich die sieben Herren und die eine bewusste Dame noch mal eine Gehaltserhöhung um 77%! Diese gewaltigen Gehaltssteigerungen – im Schnitt jährlich um gut 50 % gibt es übrigens erst seit Mehdorns Amtsantritt – in den sechs Jahren zuvor blieben die Gehälter konstant.
Mal ein paar Zahlen:
Mehdorn, der passionierte Ruderer und Luftwaffen-Hauptmann der Reserve bekommt als Vorstandschef knapp 3,2 Mio Euro pro Jahr, also knapp 270.000 Euro im Monat.
Finanzvorstand Diethelm Sack bekommt 2,25 Mio € = lumpige 187.500 € im Monat.
Margret Suckale: ~1,7 Mio Euro = 143.000 Euro im Monat und der
Neuling Otto Wiesheu muß mit mageren1,65 Mio = 138.000 monatlich zurecht kommen.
Immerhin „verdient“ er die Kohle im wahrsten Sinne des Wortes – hatte er doch als Unterhändler der CSU bei den Koalitionsverhandlungen 2005 noch persönlich dafür gesorgt, daß die Bahn vom Staat noch gut versorgt wird. Das HH Abla dazu:
Mit Wiesheu stärkt die Union ihren Einfluß bei der Bahn. Sie hatte bereits vor der Bundestagswahl angedeutet, bei einem Sieg Veränderungen in Vorstand und Aufsichtsrat vorzunehmen. Allerdings wird der geplante Wechsel von Wiesheu auf Antrag der FDP den Bundestag beschäftigen. Der FDP-Vorsitzende Guido Westerwelle sprach gestern in Berlin von einem "handfesten politischen Skandal". Es sei "ein Tiefpunkt der politischen Kultur", wenn "ein Lobbyist" zunächst über seine Partei an Koalitionsverhandlungen teilnehme und dann in das Unternehmen wechsle, dem gerade noch Verträge und Pfründe zugeschanzt worden seien. "Das stinkt zum Himmel", sagte Westerwelle.

Tststs Guuiido – wenn Dich DAS schon stört, was sagst Du dann zu Otto Wiesheus Qualifikation als VERKEHRSMINISTER?

Der damalige CSU-Generalsekretär Otto Wiesheu
säuft sich zu bis Oberkante Unterkiefer, steigt ins Auto, fährt am 29.10.1983 eine Frau TOT und verletzt eine weitere Person lebensgefährlich, begeht Fahrerflucht und wird dann nicht nur NICHT eingesperrt, sondern wird von Stoiber zum Verkehrsminister ernannt. VERKEHRSMINISTER - ausgerechnet! Ein kleiner Klaps mit DM 20.000 Geldstrafe reicht wohl für einen CSU-Granden. Statt dessen gab es reichlich Ehrungen; u.a. mit dem Bundesverdienstkreuz und dem Bayerischen Verdienstorden ausgezeichnet.
Nur mit dem Gehalt war es in Bayern wohl ein bisschen schlapp. Als bayerischer Minister hat er ja nur den Hungerlohn von 13.000 Euro im Monat gehabt. Naja, das Problem wäre dann wohl erledigt – jetzt ist sein Monatsgehalt auf knapp 140.000 Euro im Monat empor geschnellt.
OK – die Gehälter sind eben international geworden und müssen der enormen Verantwortung der Vorstände dieser Milliardenunternehmen angepasst werden.
Es fragt sich nur wie man dann begründet, daß Merkel mit gut 5 % des Gehalts vom Bahnvorstandschef auskommen muß.
Der Bundeskanzler erhält ein Grundgehalt von etwa 180.000 € pro Jahr. Dies entspricht dem Fünfdrittelfachen des Grundgehalts der Besoldungsgruppe B 11 (§ 11 des Bundesministergesetzes).

Ein Minister der Bundesregierung hat gar nur ein Grundgehalt von eineindrittel des Grundgehalts B 11 (liegt bei 10.815 Euro). Es beträgt monatlich 12 820 Euro, plus einem Weihnachtsgeld in Höhe von 11 064 Euro. Ist der Minister auch Abgeordneter des Bundestags, kommt eine monatliche Aufwandsentschädigung von 3505 Euro hinzu.
Mehdorns Chef, der Verkehrsminister Tiefensee verdient also 4,7 % des Monatsgehalts seines Angestellten.

Dienstag, 23. Oktober 2007

Wir Klimasiffbirnen im Netz

Gartner sitzt in Connecticut, ist internationaler Marktforscher mit 4000 Mitarbeitern, rund einer Milliarde Dollar Umsatz und kann Verblüffendes zum Thema Technologie herausfinden. Laut einer Studie vom 31.August - Implementing PC power management policies can reduce CO2 emissions by 50%. – (ID Number: G00150423) ist das ganze Internet ein einziger Klimakiller!
Das Datennetz saugt den Strom schneller weg als Godzilla, wenn er auf einen Atomkraftwerk hockt. Die NYTimes hat das gleich in anschauliche Beispiele umgerechnet:
Eine einzige Such-Anfrage bei Google verbrauche so viel Strom wie eine 11-Watt-Energiesparlampe pro Stunde. Selbst ein virtuelles Leben ist nicht unbedingt umweltfreundlich: Eine Figur in "Second Life" frisst durchschnittlich 1752 Kilowattstunden pro Jahr - das ist mehr als mancher echte Mensch im Jahr verbraucht, zum Beispiel in Indien.
Die Zahlen mögen ein bisschen vage zu verifizieren sein, aber auch hierzulande kommt man zu ähnlichen Ergebnissen, wie zum Beispiel die Süddeutsche heute wiedergibt:
Basierend auf Daten des Prognos-Instituts und des Umweltbundesamtes haben Klimaforscher errechnet, dass der Stromverbrauch des Internets einen CO2-Ausstoß von 4 Millionen Tonnen pro Jahr verursacht, allein in Deutschland.
Erschreckend – da sitzt man fröstelnd zuhause, weil man umweltbewußterweise die Heizung nicht andreht und schon gar nicht die Atmosphäre mit Kerosinaustößen terrorisieren will und dennoch jagt man nichtsahnend die Kohlendioxidmoleküle mit jedem Klick am PC schneller in die Luft als eine australische Schafsherde pupsen kann.
Der strengste Anti-Aviat googelt ein bisschen und SCHWUPPS hat man dennoch gleichgezogen: Da in Deutschland knapp 80 Prozent des Strombedarfs durch herkömmliche Energie gedeckt werden, sei das Internet für 2 bis 3 Prozent des gesamten Kohlendioxid-Ausstoßes verantwortlich - und damit so schädlich wie der Flugverkehr.
Neben den kleinen heißlaufenden Kisten zuhause auf dem Schreibtisch, sind insbesondere die Rechenzentren ineffizient – zu viele kleine Rumpelbuden betreiben das Internet, statt auf große kompakte stromsparende Einheiten zu setzen. Die Suchmaschinen sind dabei die allerschlimmste Pest, wie die PC-Welt herausfand:
Google gilt als einer der größten Umweltsünder. Das Unternehmen betreibt weltweit zigtausende Server - die genaue Zahl wird geheim gehalten - alle auf Basis einfacher normaler PC-Systeme, jeder mit eigenem Prozessor und Festplatten, übereinander gestapelt in riesigen Schränken. Google soll bereits in seinem neuen Firmencampus in The Dalles, Oregon, an einer neuen Serverfarm von gewaltigem Ausmaß arbeiten, berichtet das Web-Magazin Wired. The Dalles sei nur gewählt worden, weil ein riesiger Staudamm billige Energie und Kühlwasser im Überfluß liefere. Früher wurde hier Aluminium erzeugt.

Werde der derzeitige auf fossilen Brennstoffen und Atomenergie beruhende Strom-Mix beibehalten, sei das Internet im Jahr 2010 für 18,5 Millionen Tonnen CO2 und mehr als 27 Tonnen hochradioaktiven Atommüll verantwortlich, befürchtet Greenpeace.
Das Wuppertal Institut, eine Klimaforschungseinrichtung des Landes Nordrhein-Westfalen, geht in einem Szenario für das Jahr 2010 davon aus, dass das Internet in Deutschland mehr als 30 Milliarden Kilowattstunden Strom verbrauchen wird. Davon entfällt der größte Teil auf PCs, der Rest verteilt sich auf Server, Provider und Datenleitungen für Onlinehandel und Mailverkehr.
Das Öko-Institut in Freiburg zückte ebenfalls die Rechschieber und gelangte zu der gruseligen Zahl, daß 20 1000MW-Kraftwerke laufen müssen, um den weltweiten Strombedarf des Internets zu befriedigen.
Und die Datenmenge wächst exponentiell: Verdoppelt sich alle zwei Jahre – so produziert heute allein YouTube einen Datenverkehr, der so groß ist, wie der gesamte Internetdatenverkehr im Jahr 2005!

Es wird Zeit sch nach den Öko-Alternativen umzusehen – Email-Accounts, die auch Servern laufen, die ohne Atomstrom auskommen, bietet Greenpeace an.
Werde der derzeitige auf fossilen Brennstoffen und Atomenergie beruhende Strom-Mix beibehalten, sei das Internet im Jahr 2010 für 18,5 Millionen Tonnen CO2 und mehr als 27 Tonnen hochradioaktiven Atommüll verantwortlich, befürchtet Greenpeace.
Let’s go green.
Dann mal los- besorgt Euch alle eine Öko-Mailadresse!

Und noch was – mein Blog ist vorbildlich, da hier weiß auf schwarz geschrieben wird! Mark Ontkush, der Betreiber des Öko-Blogs EcoIron, hat ausgerechnet, daß man 3000 Megawattstunden Strom dadurch sparen könnte, weil die Monitore für das lichtintensiveres weiß mehr Energie verbrauchen!
Hab’ ich’s mir doch gedacht:
Schwarzsehen ist GUT!

Montag, 22. Oktober 2007

Alte und Kranke sind lästig und doof.

Das scheint zumindest die Devise der CDU-Regierung in Hamburg zu sein.
Aus den Augen aus dem Sinn war das Motto des Handelns – gegen den erklärten Willen der Bevölkerung wurden die Hamburger Krankenhäuser an den Asklepioskonzern verscherbelt – alte Kumpel des Finanzsenators.
Damit die neuen Besitzer auch so richtig abkassieren können, hat die Stadt auch noch freundlicherweise die Altlasten, wie Pensionszahlungen behalten. Nur haben die Ex-Angestellten der Hamburger Krankenhäuser ein Rückkehrrecht zur Stadt, falls die Arbeitsbedingungen unter den neuen Herren – denen es logischerweise nur um Gewinne, statt um das Patientenwohl geht – unerträglich werden sollten.
Asklepios-Boss Bernard Große Broermann ist auf diese Art und Weise nun schon 1973 Beschäftigte losgeworden.
Mediziner und Pflegekräfte, die die Stadt nun weiterhin bezahlen MUSS, obwohl sie gar keine medizinischen Einrichtungen mehr hat. In den Asklepios-Schuppen fehlen am Sommer 2008 allein 371 Vollzeit-Pfleger. Wer schon mal Patient oder Besucher bei Asklepios war, weiß aber, daß die schon vorher Mangelware waren.
Dabei warnt jetzt schon die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DGK), daß die Versorgung der Patienten in Krankenhäusern wegen des Zwangs zum Sparen akut gefährdet sei. Schon jetzt bekämen die jährlich 17 Millionen Kranken wegen Personalmangels nicht mehr so viel Zuwendung wie früher, künftig könnte wegen der Geldnot auch die medizinische Ausstattung leiden, hieß es seitens der DGK.
Die Gesellschaft verwies auf das so genannte Krankenhausbarometer, demzufolge die Stationen inzwischen so knapp besetzt seien, dass nicht mehr bei jedem Klingeln der Patienten binnen einer Minute Hilfe komme.

Was man bei den Alten und Pflegebedürftigen rauspresst, verbaut Bürgermeister von Beust dafür anderen Orts um so großzügiger.
Insbesondere wenn es dabei um seine persönlichen Denkmäler geht. So gab die CDU-Hamburg großzügig das OK für eine Petitesse, um den Weg zu Oles toller neuen Elbphilharmonie optisch aufzuhübschen. Nach einem Konzept der Architekten Herzog/de Meuron kann es gar nicht teuer genug sein:
Für 16 Millionen Euro werden der U-Bahnhof Baumwall und die Elbphilharmonie - eine Strecke von 430 Metern – verbunden. Zu diesen 16 Millionen Euro kommen noch 3,25 Millionen Euro für eine 60-mal zwölf Meter große Pontonanlage an der südlichen Kaikante, die von Schiffen der Hadag im Linienverkehr bedient werden soll.
Sogar das Ole-treue Hamburger Abendblatt schreibt dazu: Der Inhaber einer Hamburger Tiefbaufirma hält die Millionenkosten für den Fußweg für unrealistisch: "Selbst wenn man den teuersten Granit verlegt und die Kosten für Straßenlaternen und Bäume dazunimmt, rechnet man für eine Strecke von 400 Metern höchstens eine halbe Million Euro."
Die Gesamtgestaltung des vier Hektar großen Areals Jungfernstieg – also der mit Abstand prominentesten Ansicht Hamburgs – war dagegen ein Kraftakt, für den über Dekaden gespart werden musste. Erst großzügiges Millionenspenden von bekannten Hamburger Mäzenen, wie z.B. Werner Otto machten es möglich die 11 Millionen Euro aufzubringen.

Aber für gut 400 m Fußweg spielen an die 20 Millionen offenbar keine Rolle – immer raus damit Ole – ist ja nur das Geld der Steuerzahler, das Du da um Dich wirfst und bestimmt werden keine bettlägerigen Alten den schönen Luxuswalk abnutzen. Die warten unterdessen auf die nicht vorhandenen Pfleger, während sie Dekubitus generieren.

Sonntag, 21. Oktober 2007

Die Milch ist schon wieder teurer!!

Das Elend ist groß – hört man den krokodiltränenreichen Stimmen der Sozialpolitiker zu, ist der durchschnittliche Hartz’ler unmittelbar davon bedroht an Auszehrung und Unterernährung zu verrecken.
So ein Mist aber auch, daß wir unser gammeliges BSE-Fleisch schon großzügig an Nordkorea gespendet haben! Nachdem der Hartz-Satz ursprünglich so unantastbar war, daß eher eine Regierung darüber stürzte, wollen nun die Großkoalitionäre – angefeuert von Karl Marx’ heutiger Reinkarnation Rüttgers – schleunigst dafür sorgen, daß eine Hartz-Haushalt doch etwas aufge-eurot wird, damit sie sich wenigstens noch das Allernötigste wie Brot und Milch leisten können.
Es wird ja alles immer teurer und der „Teuro“ ist ja auch nur von raffgierigen Wirtschaftsmagnaten erfunden worden, um uns abzuzocken.
Dabei hat den Euro jemand ganz anderes „erfunden“ – nämlich Helmut Schmidt, der just im Zeit-Magazin bei einer Zigarette mit di Lorenzo grummelte
Überall lesen Sie zum Beispiel Überschriften, wie viel Prozent arme Kinder in Deutschland leben. Manches, was man heute als Armut beklagt, wäre in meiner Kindheit beinahe kleinbürgerlicher Wohlstand gewesen.
Und womit sagt er das? MIT RECHT!!
In der wirklichen Realität ist nämlich genau das Gegenteil richtig! Noch niemals waren die Lebensmittel in Deutschland so billig wie heute und (außer den Spaniern) gibt kein Volk in Europa weniger für Lebensmittel aus!
Wir sind Knauser – und Sparweltmeister!
Am Kaufkraftvergleich über die Jahrzehnte fällt auf, dass vor allem Lebensmittel, Kleidung und Elektroartikel günstiger geworden sind. Die Folge: Heute geben die Deutschen nach Angaben des Statistischen Bundesamts nur 11,7 Prozent ihres Haushaltsbudgets für Nahrung aus, während es 1950 noch 43 Prozent und 1965 immerhin rund ein Drittel waren.
Das Abendblatt hat dazu mal eine sehr hübsche Tabelle veröffentlicht, die den Preis der verschiedenen Lebensmittel in Deutschland in der Arbeitszeit des Durchschnittslohns angibt.
Nur fünf kleine Beispiele daraus – wie lange musste man jeweils arbeiten für:

1) 1 Kg Schweinekotelett: 1955 =140 Minuten, 1975 = 64 Minuten, 2005 = 32 Minuten
2.) 1 Liter Vollmilch: 1955 = 11 Minuten, 1975 = 7 Minuten, 2005 = 3 Minuten
3.) 10 Eier: 1955 = 64 Minuten, 1975 = 14 Minuten, 2005 = 6 Minuten
4.) 1 Liter Normalbenzin: 1955 = 18 Minuten, 1975 = 2005 = 5 Minuten
5.) 250 g Butter: 1955 = 47 Minuten 1975 = 13 Minuten, 2005 = 4 Minuten
Wie man sieht sind Lebensmittel nicht nur stetig EXTREM viel billiger geworden, sondern sie sind auch noch alle ständig in früher nie gekannter Auswahl erhältlich.

Was also pressiert den gemeinen Hartzler und seine verschiedenen Zäpfchen (Rüttgers, Lafontaine, Stoiber, Althaus,..) denn so sehr?
Offenbar haben sie ja alle nicht das Gefühl im Reichtum zu schwimmen. Obwohl sie das bezüglich der Nahrungsmittelgrundversorgung doch könnten! Lebensmittel sind auch keine singuläre Erscheinung, nein auch Unterhaltungstechnik, Dienstleistungen, Reisen (Für einen Flug nach NY musste man 1955 1154 Stunden arbeiten, 1975 = 191 Stunden und jetzt sind es gerade noch 29 Stunden!) sind geradezu spottbillig geworden.
ZU BILLIG.
Viel zu billig.

Des Rätsels Lösung ist natürlich, daß sich die Menschen exorbitant viel Krimskrams leisten, der 1955 oder auch noch 1985 gar nicht VORSTELLBAR war!

So braucht heute jedes Kind ab dem Alter von drei Wochen einen i-Pod, ein Handy und ein Notebook.
Allein 75 Millionen Euro haben Jugendliche 2006 für Crazy-Frog-Klingeltöne rausgeprasst, die sie sich andauernd runterladen müssen.
Simsen muß natürlich auch ständig, pausenlos und ununterbrochen sein:
Wie der Branchenverband Bitkom (Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien) mit Verweis auf die ermittelten Daten der Bundesnetzagentur mitgeteilt hat, ist die Anzahl der in Deutschland verschickten SMS abermals rasant gestiegen. Im Jahr 2006 wurden danach 22,4 Milliarden SMS-Kurznachrichten verschickt. Dies bedeutet auf den einzelnen Nutzer in Deutschland gerechnet eine Anzahl von ca. 350 SMS pro Jahr, also nahezu jeden Tag eine Nachricht.
Marktforscher rechneten aus, daß die Gesamt-Zahl der im vergangenen Jahr verschickten SMS sich auf rund 936 Milliarden belief. Die Mobilfunkanbieter konnten auf diesem Weg fast 40 Milliarden US-Dollar umsetzen, bis 2010 erwarten sie einen Anstieg der Erlöse auf über 72 Milliarden US-Dollar.
Mal ganz abgesehen davon, daß die Handys auch eine Kleinigkeit kosten; es zeigt sich sogar, dass die Deutschen fast 70 Euro zu zahlen haben, während die Kosten in Italien bei 60 Euro und in Großbritannien sogar nur bei 52 Euro liegen.
Insgesamt gibt es in Deutschland derzeit etwa 71 Millionen Mobilfunk-Geräte; vor fünf Jahren waren es erst 48 Millionen.

Und da reicht es also angeblich aber nicht mehr dazu, um den armen Kindern in Deutschland noch ein Glas Milch zu kaufen???

Samstag, 20. Oktober 2007

Heucheln wie eine Große!

Das ALG länger auszuzahlen, wenn der Arbeitslose schon älter ist, findet die riesige Mehrheit der Deutschen erforderlich. Umfragen ermitteln Zustimmung zwischen 80 % und 85 %.
Genauso eindeutig ist die Meinung der Experten und Ökonomen – nur eben genau umgekehrt. In der Verkürzung der Auszahlung sehen sie den Kern des Erfolgs der Hartz-Reformen. Die Arbeitslosenzahlen gehen ja offenbar zurück, weil es den Menschen zurecht davor graut auf Hartz-IV zurück zu fallen.

Moralisch ist das ein wie ich finde kaum zu lösendes Dilemma:
Ich verstehe den Kleinverdiener, der 30 Jahre in die Arbeitslosenversicherung eingezahlt hat und nun fürchtet sein Häuschen zu verlieren, für das er seit Dekaden gespart hat genauso gut wie die Überlegung der Politiker, die sagen, daß man nicht rechtfertigen kann, daß „die kleine Krankenschwester“ von ihrem geringen Lohn den Arbeitslosen mitbezahlen soll, der auf Lebensversicherungen und Immobilien sitzt, die er aber nicht gedenkt „zu verbrauchen“. Eine politische No Win – Situation.
Jemand in politischer Verantwortung kann schlecht sagen „Ach ich weiß ja auch nicht...“, sondern muß irgendeine Entscheidung treffen:
1.) Standhaft die ökonomische Vernunft vertreten und dafür in Umfragen abstürzen. Oder
2.) Populistisch dem Volke nach dem Munde reden – wider besseren Wissens.
Birgt aber die Gefahr, daß das Verhalten als unehrlich angesehen wird.
Wie schlüpft die CDU-Chefin eigentlich aus dem Dilemma? Sie steht in Umfragen bombig da, steht aber einer angeblich wirtschaftsfreundlichen Partei vor und wie man hört soll sie ja angeblich sogar auch noch irgendeinen Job in der Regierung haben.
Genaueres weiß ich dazu auch nicht – scheint aber ein eher unwichtiges Amt zu sein, da es sie offensichtlich nicht dazu nötigt sich politisch zu diesen Fragen zu äußern.
Wie schafft sie das also?
Dazu hat Niko Fried heute in der SZ die passende Antwort:
„Groteste Schönrederei, daß einem schwindelig werden kann!“
„Die Debatte ist von so viel Heuchelei geprägt, dass es mehr als einer Sonntagsrede bedarf, um den Glaubwürdigkeitsverlust wieder wett zu machen!“

Mann erinnere sich: 2006 hat der Bundesparteitag der größten Regierungspartei – der CDU nämlich - für die Verlängerung des ALG für Ältere gestimmt – mit Unterstützung Merkels. In einer beispiellosen neuen Ausprägung des Gummirücken-Verhaltens schlüpfte sie schleimig in die Ärsche der linken Volksseele.
Da der Uckermärkische Hosenanzug keine vollkommen unwichtige Rolle im politischen Betrieb darstellt und es zudem auch noch üppige Mehrheiten in beiden Parlamentskammern gibt, hätte sie die Umsetzung des Parteitagsbeschlusses im Koalitionsausschuss fordern können. Die CDU-Fraktion hätte dies pausenlos in Anträgen unterstützen können und die ganze Bande der CDU-Ministerpräsidenten hätte gleichlautende Forderungen in den Bundesrat einbringen sollen.
Gute Theorie – mit einer grundfalschen Prämisse – nämlich, daß die CDU eine ehrliche Partei wäre. So geschah das Gegenteil: Alle CDU-Exponenten kehrten das Thema schnell unter den Teppich.
Man höre und staune – Pofalla und Koch schoben sogar der SPD den schwarzen Peter zu. Wenn es nicht um etwas einigermaßen Relevantes ginge, wie die ökonomische Weichenstellung des Staates Deutschlands, würde ich ja zu gerne erleben, wie sich das glibbschige und amöbenartige Merkeltier, daß sich weniger festlegen lässt als ein man einen Pudding an die Wand nageln kann, wenn jetzt die SPD die CDU-Parteitagsbeschlüsse in den Bundestag und den Koalitionsausschuss einbringen würde.
Immerhin hat Beck ja eh schon die eigenen Minister blamiert. Dann müsste sich Merkel auf Strauß beziehen und dm Volke erklären: Was interessiert mich mein dummes Geschwätz von gestern?“ Aber das weiß und schätzt der Urnenpöbel doch eigentlich sowieso schon - denn wie sonst könnte die CDU mit dieser NICHT-Politik in allen Umfragen einen zweistelligen Abstand vor der SPD haben?
Das Volk ist schizophren: Es fordert von den Politikern Ehrlichkeit und beklagt sich über Lügen der Großkopferten.
Wird aber gewählt, belohnen sie die lügenden Parteien und strafen ehrliche Aussagen ab - davon weiß man spätestens seit 1990 als Lafontaine dem mikrogehirnigen Volke im schwarzrotgoldenen Jubelrausch und in posterektiler Fußball-WM-Verzückung erklärte, daß "Die Einheit" möglicherweise doch nicht "aus der Portokasse" zu bezahlen ist, wie es Finanzwitzbold Weigel von sich gab.
DAS wollte natürlich keiner hören und die SPD stürzte ab.

Bizarr auch wie sich die Presse dieses sozialen Megathemas annimmt. Gestern gab es dazu nämlich ein Politbarometer dazu.
Das Springer’sche Abendblatt meldet dazu verächtlich: Diskussion um ALG I nützt Beck in Umfragen nichts Die Diskussion über das Arbeitslosengeld hat der Popularität von SPD-Chef Kurt Beck nicht auf die Sprünge geholfen.
Die Süddeutsche meldet mit der AP, daß die SPD von der Diskussion profitiere und hält fest, daß sie in der politischen Stimmung um 2 % auf 34 % zugelegt habe, während die CDU 3 % verloren habe: Auf der Liste der zehn wichtigsten Politiker machte Müntefering zwei Plätze gut und liegt mit einer Bewertung von 0,9 ganz knapp vor seinem Rivalen Beck. Beide legten binnen zwei Wochen um 0,2 Punkte zu. Vor den beiden Sozialdemokraten erreichten die beiden SPD-Minister Frank-Walter Steinmeier (1,7) und Peer Steinbrück (1,4) die Plätze zwei und drei.


Ergänzung (22.10.07):
Ein paar passende Zitate:

CDU-Parteitag Nov 2006: Rüttgers-Antrag auf mehr ALG-I für langjährige Beitragszahler wird angenommen; Pofall dazu: „Der Antrag aus NRW wird in der Koalition von uns auf die Tagesordnung gesetzt“.
Pofalla empört, im Sep 2007 nachdem Beck dieselbe Überlegung öffentlich macht: „Die SPD fällt damit der Schröderschen Agendapolitik in den Rücken!“

Rüttgers als Oppositionschef im NRW-Landtag 2002: „Sie fragen immer die Opposition: Was würden sie denn machen? Sie können das in dn 20 Punkten der Empfehlung der 5 Weisen nachlesen: (...)Sechstens: Arbeitslosengeld auf 12 Monate befristen, um Anreize zur Arbeitsaufnahme zu erhöhen!“

2003 beschließt die rot-grüne Bundesregierung genau dies.

Rüttgers als NRW-Ministerpräsident im Okt 2006: „Hartz IV hat einen Kardinalfehler: Es hat ganze Arbeitsbiographien dadurch entwertet, dass die Leistungen nicht mehr daran geknüpft sind, wie lange jemand in die Arbeitslosenversicherung eingezahlt hat. Deshalb muß die Hartz-Gesetzgebung geändert werden – nach dem Prinzip: Wer mehr einzahlt, muß auch mehr bekommen.

Rüttgers Okt 2007: „Wer hier nicht handelt, hat ein Glaubwürdigkeitsproblem und verspielt das Vertrauen der Menschen!"

Freitag, 19. Oktober 2007

Verona gegen Albert.

Am Mittwoch, den 17. Oktober 2007 führte die Hamburger Körber-Stiftung ein hochinteressantes Streitgespräch durch.
Das Thema: Ist Amerika eine Belastung für die Sicherheit Europas?
Die beiden Podiumsdiskutanten waren Egon Bahr und Eckart von Klaeden – was natürlich ungefähr so ist, als ließe man Verona Feldbusch mit Albert Einstein über Grundlagenphysik sprechen. Gegen ein solch hochintelligentes Superhirn mit 60 Jahren analytischer Erfahrung wie Bahr, sieht das kleine CDU-Pummelchen von Klaeden natürlich recht albern aus.
Obwohl er zwar vom „Desaster im Irak“ sprach und auch erwähnte, daß Guantanamo und Abu Ghraib nicht das Idealvorbild für einen demokratischen Frieden sind, musste der Unions-Schwabbel natürlich seiner devoten Amerikophilie frönen.
Man erinnert sich gleich wieder plastisch daran, wie Angela Merkel und Friedberg Pflüger unmittelbar vorm Irakkrieg schleimspurziehend nach Washington robbten, um dort analen Einlaß zu finden. Im Januar 2003 war es dasselbe außenpolitisch irrlichternde Polit-Duo, das bei der Münchner Wehrkundetagung mit Tränen in den Augen Rumsfeld mit den Worten umschmeichelten, daß im Falle eines CDU-Wahlsieges natürlich Deutschland an der Seite Amerikas gen Irak stünde.
Noch heute bin ich stolz auf Joschka Fischer, der damals 24 Stunden pro Tag dafür arbeitete, daß das verhindert würde, der auf eben dieser Wehrkundetagung dem amerikanischen Verteidigungsminister ein „Excuse me, I am not convinced“ entgegen schleuderte, der brillant informiert im UN-Sicherheitsrat den ungeheuerlichen Lügentiraden des amerikanischen Außenministers entgegentrat. Merkel und Schäuble behaupteten dagegen ebenfalls sicher zu wissen, daß Saddam Massenvernichtungswaffen besäße und daher nur ein Abgeben dieser Waffen durch Saddam einen Krieg verhindern könne. Eckart von Klaeden fand es stattdessen damals wichtiger sein politisches Wirken damit zu füllen im Bundestag dn Außenminister wegen irgendwelcher Demonstrationen, an denen er vor über 30 Jahren teilgenommen hatte, zu molestieren.
600.000 zivile Tote im Irak später wäre es ja wohl an der Zeit, daß Merkel, Klaeden, Schäuble und Pflüger endlich mal den Gang nach Canossa antreten und sich für Ihre Lügen und Fehleinschätzungen entschuldigen, die eine ganze Region ins Chaos gestürzt haben. Statt dessen haben sie Bush zugesprochen und nehmen bis heute nichts von ihren wüsten Beschuldigungen zurück.
Während der Körber-Debatte wird eine Befragung des Auditoriums durchgeführt: Ist also Amerika eine Belastung für die Sicherheit Europas?
Egon Bahr meinte »ja«, der außenpolitische Sprecher der CDU/CSU Eckart von Klaeden vertrat den gegenteiligen Standpunkt. Im Publikum standen zu Beginn der Debatte 152 Personen auf der Seite Bahrs, 74 verneinten die Frage. Bedrohlich sei die gegenwärtige amerikanische Administration, betonte Bahr, »und zwar zunehmend«. Die einstündige Debatte kann man sich als Podcast oder Audiocast anhören – was ich hiermit ausdrücklich empfehle.
Depp-Ecki fand natürlich, daß eher alle anderen – Iran, Russland oder Nordkorea an allem Schuld seien. Die Debatte führte abschließend nicht dazu, die Vorbehalte gegen die USA zu mindern. Im Gegenteil: In der Abschlussabstimmung sahen 161 Teilnehmer die USA als Belastung für die Sicherheit Europas, nur 68 teilten diese Meinung nicht.

Donnerstag, 18. Oktober 2007

EU-Ökoverordnung 2008

Das deutsche Bio-Siegel ist ab 2009 Geschichte. Dann kommen Europa-weite Standards.

2.431 Unternehmen haben bis Ende September 2007 die Kennzeichnung von insgesamt 41.708 Produkten bei der Informationsstelle Bio-Siegel angezeigt. Seit der Einführung des staatlichen Öko-Kennzeichens am 05. Sep-tember 2001 werden im Schnitt täglich 19 Produkte für die Nutzung des Bio-Siegels angezeigt und es kommen circa zwei Unternehmen pro Tag als Zeichennutzer neu hinzu.

Mit der neuen Öko-Verordnung, die hierzulande als Durchbruch betrachtet wird, gilt dann beispielsweise, daß ein Ferkel ganze 0,6 qm Stallfläche braucht. Einer ausgewachsenen Milchkuh stehen dann gar ganzen 6 Quadratmeter freie Fläche zu.
Für die Legehennen treten dann auch paradiesische Zustände ein:
Nun dürfen sich nur sechs von Ihnen einen Quadratmeter teilen und sogar die Zentimeter, die ein Huhn auf einer Sitzstange braucht, sind festgelegt:
Nämlich 18 cm.
Das ist aber noch GOLD gegen das Leben von Mastgeflügel – die müssen sich mit 16 „Mann“ auf einem Quadratmeter zusammenquetschen!
(Hatte ich schon erwähnt, daß ich seit 20 Jahren Vegetarier bin????)

Biosiegel bedeutet dann auch, daß gentechnisch veränderte Produkte gekennzeichnet werden müssen – da hat sich die CDU also nicht durchgesetzt.
Immerhin. Aber in der Praxis bedeutet dies, daß der direkte Einsatz von Gentechnik verboten bleibt, aber mit einem Grenzwert von 0.9 %.
Soviel Gentech darf dann doch da drin stecken, wenn drauf steht „Gentechnik-FREI“.
Die Durchführungsbestimmungen sind ohnehin noch nicht geklärt – da kann die Landwirtschaftsindustrie weiter aufweichen.
Schick auf die Regelungen bei Importprodukten aus Nicht-EU-Ländern. Sie sollen sich formal an die EU-Ökoregeln halten, aber Kontrollen während des Herstellungsprozesses sind abgeschafft!
In einem Punkt gab es auch mal ein positives Ergebnis von Lobbyarbeit – die deutschen speziellen Siegel von Erzeugerverbänden wie „Demeter“ oder „Bioland“, die wesentlich strengre Kriterien vorgeben, dürfen weiter verwendet werden – zunächst sollte dies von der EU verboten werden.

Mittwoch, 17. Oktober 2007

Bosenicks Erkenntnisse

Der gute Mann ist der Chef des Hamburger Marktforschers SirValUse. Ein kongenialer Name – ist er doch ein Hybrid aus mehreren neudeutschen Worten, die schon jeweils allein dem Durchschnittsteutonen rätselhaft sind – aber in Kombination kann man sich wirklich sicher sein, daß niemand mehr den Sinn versteht:
SirValUse ist eine unabhängige Unternehmensberatung, die seit der Gründung im Mai 2000 elektronische Interfaces in den Dimensionen Usability (Benutzerfreundlichkeit), Utility (Nützlichkeit), Design und emotionale Beziehung zur Marke analysiert und optimiert.

Hier liegt nämlich der Hase im Pfeffer: So gern der deutsche Durchschnittskonsument auch die allerneuesten Geräte wie Laptops, DVD-Recorder oder MP3-Player haben will, so sicher ist auch, daß er die Funktionsweise nur sehr mühsam und langwierig begreift.
Technik ist ja eine schicke Sache – aber wenn nun noch der Mensch ins Spiel kommt, wird es sehr heikel – oder um es in SirValUse-Worten zu sagen:
Der wesentliche Faktor für den Erfolg eines Produktes, das durch Interaktion gesteuert, bedient oder genutzt wird, ist die Schnittstelle Mensch-Maschine. Der Aufbau des so genannten User Interface bestimmt im Wesentlichen, ob sich ein Nutzer wohl fühlt im Umgang mit der Maschine und sich intuitiv bei der Bedienung zurechtfindet.

Das perfekte Betätigungsfeld war natürlich die letzte Funkausstellung in Berlin; dort stellten die Jungs mal vor, wie sie testen: In einem als Wohnzimmer gestalteten, technisch-professionell ausgestattetem Labor entstanden auf der IFA-Ausstellungsfläche Situationen, die jeder schon einmal selbst zu Hause erlebt hat: Beispielsweise das Auspacken und die Inbetriebnahme eines DVD-Player oder –Recorders, Mobiltelefons und PDAs, einer Spielkonsole, Hifi-Anlage, eines Fernsehers etc. Um herauszufinden, wie leicht ein Gerät bzw. Produkt zu handhaben ist, werden bei einem Usability-Test Testpersonen beobachtet, die beispielsweise DVD-Spieler und Fernseher auspacken und anschließen.
Die Ergebnisse sind – für mich kaum überraschend -katastrophal!
Selbst die technikbegeisterten IFA-Besucher scheiterten meistens auf ganzer Linie.
„Die Erkenntnisgewinne sind teilweise erschreckend“, sagt Tim Bosenick.
Sein Fazit: „Viele Kunden sind überfordert.“ Sie haben schon Mühe, die Geräte überhaupt zum Laufen zu bringen. Technische Feinheiten und gegebenenfalls nützliche Features bleiben vielen für immer verborgen..
8 von zehn Menschen können keinen DVD-Player anschließen, Navigationsgeräte werden zunehmend wirrer und ein neues Handy, das SirValUse auf der IFA testen ließ, konnte von keiner einzigen Testperson überhaupt angeschaltet werden – ein Aktivierungsknopf war unauffindbar.
Laut Bosenick steckt dahinter ein tiefverwurzelter Irrglaube der Hersteller, die fest davon ausgehen, daß sich ihr Produkt umso besser verkauft, je mehr Funktionen es hat.ä
Eine Funktions-REDUKTION ist tabu – niemand traut sich an diese Innovation.
Es handele sich dabei um die immer noch tief im Deutschen verwobene Ingenieursmentalität – nur die technischen Feinheiten des Produkts zählen – auf den Konsumenten wird nur mit Verachtung gedacht.
Angeblich sind in dieser Beziehung die angelsächsischen Länder viel weiter, die schon während der Entwicklung eines Produktes den späteren Käufer einbeziehen.
Da bin ich ja mal gespannt!
-Wird es tatsächlich irgendwann einmal in Deutschland ein Handy geben ohne bizarres Menü voller Schleichwege und grotesker Neologismen à la Crazy-Frog-Ringtone?
-Ein Auto ohne Bordcomputer, der verlangt, daß man den Luftdruck in Bangkok eingeben muß, um die Umweltmesssysteme zu eichen?
-Sollte es tatsächlich jemals einen Laptop geben, den man aus dem Laden nach hause schleppt, ihn aus der Verpackung nimmt, aufklappt und dann sofort etwas schreiben und mailen kann - ohne erst mal Telephonbuch-dicke Bedienungsanleitungen zu lesen, noch ca ein Dutzend male in zunehmender Verzweiflung zurück zum Händler gerast zu sein?
Insbesondere an einem gut designten Handy ohne Schnickschnack-Funktionen wär eich interessiert.

Die derzeit schlimmsten Bedienungsfeinde sind laut einer SZ-Analyse:
Das Mobiltelefon Samsung SGH X830 bietet eine nahezu unüberschaubare Vielfalt an Funktionen. Wer alle kennenlernen will, muss wochenlang die Bedienungsanleitung studieren. Schwierig ist das Umschalten zwischen Telefon und MP3-Player.

Das Navigationsgerät Tomtom Go 920t hat zwar nur zwei Tasten (für "ein/aus" und "Freigabe"), die Menüführung ist dafür umso komplizierter. Noch schwieriger wird es, wenn man das Gerät per Fernsteuerung bedienen will.

Spaß hat ebenfalls wer in München eine Fahrkarte kaufen will:
Gerät: Fahrkartenautomat Münchner Verkehrs- und Tarifverbund

Anzahl der Tasten: 50

Bester Satz auf dem Automat: "Bahnsteigkarte zum Aufenthalt innerhalb der Sperrenbereiche von S-Bahn oder U-Bahn ohne gültige Fahrkarte. Ab Entwertung eine Stunde gültig."

Benutzerfreundlichkeit: Wer sich erfolgreich durch die Tarifübersicht gekämpft hat, steht am MVV-Automat vor einem neuen Problem. Ist der Benutzer klein oder kurzsichtig, kann er die Schrift auf dem Display kaum lesen. Schön, wenn dann in der Anleitung steht: Bitte den Bildschirmanweisungen folgen.

Dienstag, 16. Oktober 2007

Frühreif

Normalerweise finde ich, daß Menschen unter 30 wirklich noch Babys sind, mit denen man gar nicht zu reden braucht. Die haben alle noch so gar keine Erfahrung, mangelhaftes Wissen und normalerweise einen echt schrecklichen Geschmack.
Ausnahmen bestätigen auch hier die Regel.
Insbesondere finde ich es außerordentlich seltsam was für junge Bürschchen heutzutage absolut beeindruckende CDs veröffentlichen!
Es gibt nun schon eine ganze Parade von Teenagern, die tiefgründige, melodiöse und teilweise großartige Songs veröffentlichen.
In einem Alter, in dem andere noch Bravo lesen, sich das Zimmer mit Tokio Hotel-Bildern zukleistern oder feuchte Höschen ob der neusten Casting-Band kriegen, denen Dieter Bohlen an der Hammond-Orgel eine Wegwerfmelodie verpasst hat.

Zunächst ist da mal Patrick Wolf zu nennen.
Der gute Mann ist inzwischen schon uralte 23 und hat dieses Jahr sein drittes Studioalbum – THE MAGIC POSITION – veröffentlicht. Es begann im zarten Alter von 18 mit der „Patrick Wolf-EP“ von 2002. Inzwischen ist er schon richtig reif, exzentrisch und denkt an den Abschied von der Bühne.

Jamie T. ist 20
, hat sich bereits von allen Genres erfolgreich abgekoppelt und singt auf seiner CD „Panic prevention“ von schnodderig bis zu melodiös. Völlig krude - aber sehr lustig sind "So Lonley was the Ballad" und "Sheila" - kann man sich auf der Homepage anhören.

Paolo Nutini hat mit 18 sein Album „THESE STREETS“ rausgebracht. Selbstgeschriebene Songs, die tatsächlich Potential erkennen lassen. Nutini muß zwar eigentlich nicht singen können, weil er ob seiner Adonis-Optik die ganze Feuchte-Höschen-Fraktion auch mit Playback in die Konzerthallen locken könnte, aber die Stimme ist schon so richtig verraucht und gut.

Diesen August erschien die CD „HOLLY“ der ebenfalls 18-Jährigen Justin Nozuka. Ich kann es eigentlich gar nicht gar nicht glauben, daß das noch ein Teeni ist. Wundernette Liedchen trällert er gar eifrig an der Gitarre, wie z.B. Down In A Cold Dirty Well (weiß nicht, wie man das verlinkt.. einfach klicken und dann im "MUSIc PLAYER" das Lied suchen) oder Golden Train.
Vielleicht hat sein ethnischer Mix ja geholfen. Papa ist Japaner, Mutter Amerikanerin – geboren in NY. Lebt jetzt in Canada. Genetisch gesehen kommt ja doch immer mehr raus, wenn es ein bisschen zusammen gewürfelt ist. Da ist noch einiges zu erwarten – hoffentlich haut der nicht wie Patrick Wolf mit 23 in den Sack!

Montag, 15. Oktober 2007

Hamburger sind doof.

Der Volksentscheid gestern ist spektakulär in die Binden gegangen – wie wohl allgemein in Deutschland üblich, ist es dem bequemen und verfetteten Urnenpöbel eindeutig zu umständlich sich mal für drei Minuten hinzusetzen und einen Wahlzettel auszufüllen. Man musste diesmal noch nicht mal seinen welken Körper vorm Unterschichtenfernseher wegschleppen, sondern hätte bequem Briefwahl machen können – die Wahlunterlagen bekam jeder frei Haus. In dem rund 3,8 Millionen Euro teuren Volksentscheid ging es darum, Volksentscheide in Hamburg für das Parlament verbindlicher zu machen. Hintergrund waren die beiden von der CDU-Mehrheit einkassierten Volksentscheide zum LBK-Verkauf und zum Wahlrecht.
Ole hat schon ein spezielles Demokratieverständnis – was die Mehrheit der Wähler will, ist ihm scheißegal.
Ich bin zwar auch der letzte Mensch, der glaubt, daß die Mehrheitsentscheidungen gleichzeitig weise Entscheidungen sind, aber daß die Hamburger – nachdem sie schon mit ¾ - Mehrheit den LBK-Verkauf abgelehnt hatten (zurecht wie man nach dem Rückkehrer-Debakel weiß) trotzdem Ole absolute Mehrheiten verschaffen ist schon bizarr-schizophren.
Ist doch schwarzer Filz und das Blaue vom Himmel lügen geradezu das Markenzeichen der CDU-Regierung in Hamburg. Es gab zwei große Wahlkampfthemen 2001, als erstmals nach 44 Jahren die CDU gewann: Kriminalität und Schule.
Ole und seine FDP-Epigonen versprachen Tausend neue Lehrerstellen zu schaffen. Ergebnis bisher: Es sind Hunderte Lehrerstellen ABGESCHAFFT worden und HH glänzt mit miserabelster Schulpolitik: Höchste Schulabbrecherquote Deutschlands.
Auch zur Kriminalität gibt es gerade heute in der Mopo Interessantes zu lesen:
Die Zahl der Einbrüche in Hamburg ist dramatisch gestiegen. In den ersten sieben Monaten dieses Jahres hat die Polizei eine Zunahme um fast 24 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gezählt. Laut "Focus" sei zudem die Aufklärungsquote von 9,4 auf 8,1 Prozent gesunken. Von Januar bis Juli 2006 wurde in der Hansestadt durchschnittlich 2760 Mal im Monat eingebrochen. Im selben Zeitraum dieses Jahres waren es mit 3417 . Einbrüchen 657 Fälle mehr.

Also habe ich mir mal in den offiziellen Polizeibereichten die Anzahl der Stellen angesehen. Wollte ich zumindest, aber der Bericht 2006 ist noch nicht online abrufbar – wir haben ja erst Ende 2007.
2005 gab es 1.588 Kripo-Beamte und 6368 Schupos.
2003 waren es noch 1621 Kripo-Beamte und 6306 Schupos.
Macht nach Adam Ries’ 29 Stellen weniger.
Ich kann nur sagen: Hamburger – Ihr lasst Euch verarschen!
Matthias Onken, der heute schreibt, kann ich nur unterstreichen:

Hamburg muss ein Gottvertrauen in die Politik haben.
Die da oben werden's schon richten. Und wenn nicht - auch egal. Diesen Eindruck vermittelt der Ausgang des Volksentscheids für mehr Basisdemokratie. Denn der ist offenbar gescheitert. Das wird die CDU als Gegner ausgedehnter Bürgerbeteiligung gut, die Initiatoren der Abstimmung werden das schlecht finden. Ein Rohrkrepierer ist der Volksentscheid allerdings nicht deshalb, weil eine aktive Mehrheit die angeregte Verfassungsänderung abgelehnt hat, sondern weil sich nicht genügend Wähler aufraffen konnten, ihre Meinung - sofern sie überhaupt eine hatten - per Stimmzettel kundzutun. Dieses Desinteresse der Bürger ist erschreckend.

Sonntag, 14. Oktober 2007

Was Soziologen tun.

Die Soziologie wurde in ihrer Entstehungsphase vielfach als Wissenschaft von den Institutionen bezeichnet. Heute gibt es, nach einer Phase der Institutionalismuskritik, wieder eine institutionentheoretische Renaissance. Verschiedene institutionentheoretische Ansätze konkurrieren im soziologischen Feld miteinander, darunter auch der Neo-Institutionalismus, der seinen Ursprung in der Organisationsforschung hat.
Das klingt doch....
Aha. Organisationsforschung also. Und das ist.....?
Der Forschungsschwerpunkt „Organisationsforschung“ zielt auf das Verstehen, Erklären und Gestalten von Organisation(en) als spezifischen sozialen Systemen, die in komplexe, dynamische und vernetzte Kontexte eingebettet sind. Besonderes Merkmal des Schwerpunkts ist die integrierte Thematisierung von Organisationen und Prozessen des Organisierens. So umfassend und tief greifend der Einfluss von Organisationen in heutigen Gesellschaften ist, so zahlreich sind die Problemstellungen, die eine gehaltvolle, wissenschaftliche Behandlung von Organisationen mit sich bringt.

Einer der großen Zampanos des Fachs ist Prof. Dr. Stefan Kühl; seit 15.04.2007 an der Universität Bielefeld tätig. Was da so erforscht und erkannt wird, hat er Laien-verständlich kürzlich in einem Aufsatz für die ZEIT dargelegt.
Dabei geht es um die Funktionsweise von CSU, Weltbank und VW – wieso sind sie so erfolgreich?
Man wundert sich zunächst über die Kernthese – Lob der Heuchelei – aber es leuchtet tatsächlich ein!
Erfolgreiche Organisationen, wie die CSU behaupten stets mit aller Macht besonderen Werten verpflichtet zu sein! Zum Beispiel als Gralshüter der christlichen Werte im deutschen Parteienspektrum.
Entsprechend reklamiert die Weltbank eine besondere Verantwortung für sich und auch VW trägt die besonders gute Qualität seiner Autos wie eine Monstranz vor sich. Diese außerordentlichen Werte erwartet auch die Klientel – man kann sich kaum vorstellen, daß die CSU in Bayern besonderen Erfolg mit dem Slogan

„Wie sind im Privatleben mindestens genauso verlottert, wie alle anderen“

hätte. Prof. Kühn drückt die Erwartungshaltung an erfolgreiche Organisationen, wie die CSU so aus:

Parteien, öffentliche Verwaltungen, überstaatliche Organisationen und Unternehmen haben gefälligst so zu handeln, wie sie reden. Visionen, Leitbilder, Werthaltungen und Programme müssten, so die dominierende Vorstellung, möglichst eng mit den konkreten Entscheidungen in den Organisationen gekoppelt sein. Dieser Konsens liegt dem Mantra jeder Parteikritik – »die machen ja am Ende doch nicht, was sie versprechen« – zugrunde.

Es gibt nur ein kleines Problem am Rande und das ist die enorme Lücke zwischen Anspruch und Realität.
Schon FJS prahlte vor seinen Spezis und Amigos genauso ausführlich mit seinem Verbrauch von Prostituierten, wie er öffentlich das Gegenteil verkündete. Sein persönlicher Adlatus Stoiber, der sich ebenfalls als Inkarnation der Moral sieht, hatte seinerzeit die Aufgabe Strauß jeweils zwei Nutten zuzuführen, damit er sich „sandwichen“ lassen konnte.

Heute ist das ja nicht anders – während sich CSU’ler über die angebliche Lottermoral von Roten und Grünen empören, vögeln Seehofer und Söder selbst ganz selbstverständlich fremd (beide haben jüngst uneheliche Bälger gezeugt). Auch das Publikum ist ja schizophren – laut schreit es nach „Ehrlichkeit“, würde aber natürlich im Falle eines Falles die Partei furchtbar abstrafen, die ehrlicherweise sagte:
„OK, die christliche Moral fordern wir eben nur bei anderen – wir selber bestechen, huren, schmieren und saufen was das Zeug hält“
Es gibt aber eine Lösung, um aus diesem Dilemma der Diskrepanz zwischen und Worten und Taten heil rauszukommen.
Es ist so einfach:
Heuchelei und Scheinheiligkeit!
Wer das perfekt beherrscht, hat Erfolg. Diesen Mechanismus konnte der schwedische Organisationsforscherpapst Nils Brunsson herausarbeiten. Der seit 1986 als Professor an der Stockholm School of Economics lehrende Nils Brunsson (Jahrgang 1946) gilt schon jetzt als einer der "Klassiker der Organisationsforschung". Inzwischen hat er nicht weniger als 18 Bücher und eine große Zahl von Aufsätzen publiziert.
Besonderes Augenmerk richtet er im Zusammenhang mit Organisationen auf die Theorie der Entscheidung.
Bei aller Klage übersieht man - laut Brunsson - einen zentralen Punkt:
Den Nutzen, den Heuchelei für Organisationen hat. Scheinheiligkeit ist für Organisationen nicht ein Problem, sondern vielmehr eine Lösung.
Regierungs- wie Oppositionsparteien, multinationale Entwicklungshilfeorganisationen genauso wie globalisierungskritische Nichtregierungsorganisationen, die Betriebsleiter großer Automobilkonzerne genauso wie der Betriebsrat dieser Firmen – sie alle sind, so die These Brunssons, darauf angewiesen, möglichst professionell zu heucheln.
Heucheln und Lügen ist schlichtweg die einzige Möglichkeit politisch so erfolgreich zu sein, wie es die „bayerische Staatspartei“ ist, da sie so viele Widersprüchlichkeiten umschließen muß.
Die CSU muss einerseits ihre klassische Klientel in der Provinz erreichen, andererseits aber auch für Städter interessant bleiben. Sie muss wenigstens den Eindruck erwecken, dass sie dem C in ihrem Namen gerecht wird, ohne gleichzeitig von ihren Mitgliedern eine jesuitenartige Lebensführung verlangen zu können.
Würde die CSU ehrlich sein, müsste sie sich für eine Seite entscheiden, also z.B. für die Beruhigung der Hardcore-Christen in der niederbayerischen Provinz.
Die wären begeistert – aber gleichzeitig würde damit auch unweigerlich die andere Seite verschreckt werden – byebye Wahlergebnis 50% + XX.

Noch einmal Prof. Kühn:
Bereits die US-amerikanischen Soziologen Marshall Meyer und Lynne Zucker haben nachgewiesen, dass Organisationen überlebensfähiger sind, wenn sie mit widersprüchlichsten Anforderungen konfrontiert und deswegen nicht effektiv auf ein Ziel ausgerichtet sind, als wenn sie dem Modell effizienzorientierter, nur auf ein Ziel und eine Zielgruppe orientierter Unternehmen folgen. Wer Beispiele dafür sucht, schaue auf die CSU, die Weltbank oder Volkswagen, die alle drei keine Vorbilder für eine stromlinienförmige Organisation sind, aber die widersprüchlichsten Anforderungen mehr oder minder geschickt integriert bekommen. Je heterogener die Wählerschaft der CSU in den letzten zwei Jahrzehnten geworden ist, desto stärker ist sie darauf angewiesen, ein attraktives, aber nicht allzu konkretes Außenbild abzugeben. Zugespitzt ausgedrückt: Organisationen müssen professionell heucheln, damit sie ihre eigentlichen Produkte herstellen können. Oder in der Sprache von Nils Brunsson: Unternehmen, Parteien, Universitäten und Kirchen müssen »Talk« produzieren, um überhaupt zu »Action« in der Lage zu sein.

Tja, hier ist die CSU eben absolut professionell, während sich die SPD mit renitenten Anhängern rumschlagen muß, die erwarten, daß ihre Spitzensozis das tun, was sie sagen.
Noch schlimmer ist es bei den Grünen – da erdreisten sich sogar Parteitagsdelegierte zu verlangen, daß nur umgesetzt und getan wird, was moralisch richtig ist, daß nicht gelogen wird und daß man sich an den eigenen Versprechen ausrichtet.

Das KANN ja nicht werden – daher haben sie eben auch einstellige Wahlergebnisse, während die CSU bequem – weil absolut professionell im heucheln – auf einer 2/3-Mehrheit im bayerischen Landtag sitzt.

Samstag, 13. Oktober 2007

Maria Stöbeners Behördenärger

Das Schreiben des Bezirksamts Altona klingt dringlich und drohend:
Entweder sind bis zum 31.12.2007 für mindestens fünf Jahre €153 per anno zu bezahlen, oder es wird abgeräumt!
Wähle sie letzteres, könne sie auch selbst abräumen – vorrausgesetzt sie stelle vorher einen schriftlichen Antrag.

Es ist allerdings anzunehmen, daß Maria Stöbener weder die eine noch die andere Möglichkeit wählen wird – denn es geht hier um die Nutzungsrechte für ihre Grabstelle, die sie bereits seit 25 Jahren selbst bewohnt – so lange ist sie nämlich schon tot.
Den behördlichen Brief an Tante Maria erhielt übrigens ihr Neffe, der heute ihr ehemaliges Haus bewohnt.
Anfragen beim Bezirksamt blieben unbeantwortet.

Nun ja – offenbar kann es sich ja hinziehen, bis die reagieren. Da kann durchaus auch ein Vierteljahrhundert nach dem eigenen Ableben ins Land gehen, bis dann doch noch die Behördenkeule niedersaust.

Ich würde gerne wissen in wie vielen Fällen es den Ämtern gelingt Gebühren auf diese Weise einzutreiben...

Freitag, 12. Oktober 2007

Deutschstämmige fromme Argentinier....

Während hierzulande Priester wie Herr K. im Beritt von Bischof Müller „nur“ Kinder befummeln, belästigen und besteigen, hat man in anderen Teilen der Welt noch größere Sorgen mit den katholischen Priestern.
Offenbar gibt es auch eine Grenze der Heuchelei im katholischen Klerus – diese muß sich irgendwo durch den Atlantik ziehen.
Pfarradministrator Peter K., zuletzt als Kinderschänder in den Seelsorgeeinheiten Riekofen und Schönach tätig, wurde ebenso von Bischof Müller bedauert und geschützt, wie auch die Bischöfe Jan Sokol und Viliam Judak vor Verständnis und Lobhuldeleien über ihren ehemaligen Mitbruder ( und Massenmörder) Jozef Tiso überquollen.
Da ist doch die argentinische Bischofskonferenz einen deutlichen Schritt weiter, indem sie das Urteil „Lebenslange Haft“ für Priester Christian Federico von Wernich wie folgt kommentierte:
Die Kirche des Landes sei „betroffen vom Schmerz, den die Beteiligung eines Priesters an schwersten Verbrechen auslöst“.
War ja auch kein Pappenstiel.
Der heute 69 Jahre alte Wernich wurde der Beteiligung an der Ermordung von sieben Regimegegnern, an 31 Folterungen sowie an 42 Entführungen während der Diktatur (1976-83) für schuldig befunden.
Anders als in den anderen südamerikanischen Diktaturen, hatte sich die katholische Kirche in Argentinien ohne wenn und aber und zu 100 % auf die Seite der Diktatur gestellt und beteiligte sich ausdrücklich und lobend an der Folterung und Ermordung von Regimegegnern.
Nahm sich dennoch ein Priester der Armen und der Opfer an, wie im Falle des Bischofs Enrique Angelelli, wurde dieser kurzerhand von der Junta ermordet – so geschehen 1976.
Kein Problem für die Amtskirche in Argentinien – "linke" Bischöfe konnten die eh nicht brauchen und so sparte man scih auch Pesnionszahlungen - bis heute ist ihnen nicht eingefallen auch nur mal anzusprechen die Umstände des Mordes an ihrem Mitbruder aufzuklären.
Nun ja, es wurde ja in den acht Jahren auch fleißig gemordet: In der Kampagne der Militärregierung gegen ihre politischen Gegner wurden nach Angaben der Argentinischen Kommission für Menschenrechte nachweisbar etwa 2.300 Menschen ermordet und 10.000 verhaftet. Zwischen 20.000 und 30.000 Menschen, Desaparecidos genannt, verschwanden in dieser Zeit spurlos.
Die Madres de Plaza de Mayo (Mütter von Diktaturopfern, der „Mütter vom Mayo-Platz“ ) verlangen seit 1977 erfolglos die Aufklärung dieser Verbrechen.
Friedensnobelpreisträger Adolfo Pérez Esquivel sagte im Wernich-Prozeß aus, daß er Papst Johannes Paul II seinerzeit wegen 83 verschleppter Kinder um Hilfe gebeten hätte. Bekanntlich waren die Drähte der Katholischen Bischöfe zur Regieung besonders gut.
JPII interessierte das allerdings auch nicht – er müsse auch an die Kinder in Osteuropa denken.
Offenbar ist das die katholische Regelung:
Sind Kinder erst einmal auf der Welt, kann man sie gerne ins KZ bringen, missbrauchen, vergewaltigen, verschleppen, etc - dafür hat der Klerus stets Verständnis.
Sie regen sich nur fürchterlich auf, solange die Kinder noch im Uterus sind – seien es auch nur zwei oder vier einzelne Zellen.

Da ist es tatsächlich ein historisches Urteil, das jetzt in Gerichtssaal von La Plata gegen Wernich gesprochen wurde.
„Die Kirche, die uns so viel Schaden zugefügt hat, erfährt endlich Gerechtigkeit“ – so Taty Almeida von den „Müttern vom Mayo-Platz“

Donnerstag, 11. Oktober 2007

„Alta sedent civilis vulnera dextrae.“

- Tief sind die Wunden, die der Bürgerkrieg schlägt. – Lucan

Das ist eine Erkenntnis, die den Angehörigen, der bisher 3820 gekillten US-Soldaten und den knapp 37.000 ausgeflogenen Verwundeten wohl auch langsam dämmert.
Der ethisch-moralische Plan der Bush-Administration, um das mal zu ändern, sieht vor, daß doch die Iraker ihre eigene Armee haben sollten – nachdem diese erst umständlich zerstört und aufgelöst wurde.
Dann können ja die Iraker sterben und das stört einen Weiß-Hauser herzlich wenig. Guter Plan – nur ist Bush leider bei allen Aufgaben, die über das Addieren von 1+1 hinausgehen etwas überfordert.
Wer hätte zum Beispiel auch annehmen können, daß eine irakische ARMEE auch so was wie leichte Waffen braucht – insbesondere wenn man mehr oder weniger Polizeiaufgaben zu erledigen hat.
Vielleicht könnte man ja zunächst mal die irakischen Polizisten mit Waffen ausstatten. Auch keine schlechte Idee! Ende 2007 – die USA ist geht in ihr fünftes Irak-Jahr – sind tatsächlich auch schon 5% (FÜNF PROZENT!!) der irakischen Polizisten bewaffnet.
In den Jahren 2004 und 2005 sind zwar schon mal 190.000 AK-47-Sturmgewehre aus den USA geliefert worden, doch diese sind leider inzwischen verloren gegangen. Müssen wohl aus unerklärlichen Umständen alle den Blackwater-Männern im Wüstensand aus den Taschengefallen sein.
Kann ja mal passieren.
Präsident Dschalal Talabani hätte es ja auch gerne, daß seine Leute etwas besser ausgerüstet wären, denn so der Hit ist es ja doch nicht für ihn, wenn die Amis für immer dort bleiben.
Nach der AK-47-Pleite wartet er nun allerdings schon wieder zwei Jahre und so wandte er sich bereits jammernd an die Washington Post.
Aber wer hätte DAS gedacht: Waffen und schusssichere Westen kann man derzeit nicht aus den USA bekommen – Lieferschwierigkeiten!
Da war wohl auch jemand überrascht, daß so was gebraucht werden könnte.
Um der Misere zu entgehen, hat der irakische Präsident nun für 100 Millionen Dollar Gewehre in CHINA bestellt.
Die Chinesen kriegen ja bekanntlich alles hin

– im Gegensatz zu gewissen anderen Leuten auf der anderen Seite des Pazifiks........

Mittwoch, 10. Oktober 2007

Was hat die Herman eigentlich?

Der Irak unter Saddam war ein säkulares Land.
Es gab völlige Religionsfreiheit, der Außenminister z.B. war Christ und die 500.000 Christen samt ihres Bischofs in Bagdad waren sicher und geschützt. Frauen studierten und mussten keine Schleier tragen. Blöderweise wurde aber der Irak irgendwann von Amerika als „böse“ angesehen, während der engste und vertrauteste Freund Amerikas natürlich Saudi Arabien war und ist!
Als 1991 George HERBERT Bush seine Truppen in Saudi Arabien stationierte, um den bösen und unfreien Irak anzugreifen, hatte das wahabitisch-radikale Gesetz den saudischen Frauen bereits ultimativ das Autofahren verboten!
Ähnlich war es bei den anderen damaligen Verbündeten der USA – den Taliban. Ich bin zwar kein Koran-Experte, bezweifele aber doch, daß sich unter den genau den Tagesablauf regelnden Suren schon spezielle Frauen-am-Steuer-Regeln befinden.
In Riad gibt es so einige allerliebste Regelungen; so berichtet zum Beispiel diese Woche die saudi-arabische Zeitung "Okas“:
Mit jeweils 7.000 Peitschenhieben sind zwei Homosexuelle in Saudi-Arabien bestraft worden, weil sie Sex miteinander hatten. Die Wärter des Gefängnisses der Stadt el Baha im Süden des Königreichs hätten in der Nacht gestern mit der Auspeitschung begonnen. Die Hiebe würden den beiden Männern nicht auf einmal verabreicht, sondern über mehrere Tage verteilt.

Aber das sind ja Bush’s Freunde und in einigen Aspekten sind wir den saudischen Zuständen auch erstaunlich nahe:
So ermittelt das amerikanische Wirtschaftsmagazin „Fortune“ jedes Jahr die wichtigsten Frauen in der internationalen Wirtschaft.
Als drittgrößte Volkswirtschaft der Welt gebietet Deutschland bekanntlich auch über eine Menge auch international als „groß“ einzustufenden Konzernen. Frauenmäßig seiht es bei und aber aus wie bei den Saudis – nachdem bisher nie auch nur eine einzige Deutsche auf der Liste der TOP 50 stand, ist aber in der just erschienenen Liste des Jahres 2007 doch verblüffenderweise erstmals eine Deutsche – nämlich Ingrid Matthäus-Maier als Chefin der KfW auf Platz Nr. 31.
Nr 1 außerhalb Amerikas ist Mrs Carroll – Chefin des britischen Bergbaukonzerns „Anglo American“.
Nr 2 ist Anne Lauvergeon (Boss der frz. Nuklearfirma Areva), Nr 3 Marjorie Scardino (Chefin des britischen Megaverlages „Pearson“).
Die amerikanische Liste wird gesondert geführt – dort ist die unumstrittene Nr 1 Indra Nooyi (51) - seit dem 1. Oktober 2006 ist die brillante Strategin Vorstandschefin von Pepsico.

Unter allen Vorstandsmitgliedern der 30 deutschen DAX-Unternehmen ist gerade eine einzige Frau: Bettina von Österreich – stellvertretendes Vorstandsmitglied des Münchner Immobilienfinanzierers „Hypo Real Estate“.
Gratulation Deutschland:
Nach Pisa, Wirtschaftswachstum, Akademikern, etc mal wieder ein grandioser LETZTER Platz in internationalen Rankings!

Zufrieden Eva Braun?