Horst Köhler ist sehr beliebt.
Horst Köhler soll wieder gewählt werden.
Horst Köhler ist harmlos.
Horst Köhler ist ein miserabler Redner - zum Glück für die CDU, die von ihm keine beindruckenden Reden fürchten muß.
Besonders still ist er seit der Bankenkrise, die die Welt und Deutschland in die Rezession gedrückt hat.
Hunderte Milliarden Euro werden in atemberaubender Geschwindigkeit von der Bundesregierung locker gemacht.
Die großen Banken und nun auch Autobauer werden unterstützt.
Nicht unterstützt werden das Bildungssystem, die Pflegebedürftigen in Altenheimen, die Billig- und Multijobber oder der Kampf gegen den Klimawandel.
Die Kassen sind ja leer…
Köhler sagt dazu nichts.
Früher sagte er mehr - er polterte sofort los, daß „hoffentlich bald Angela Merkel Kanzlerin sein wird“ (ZDF am 13. März 2004).
Eine Woche zuvor erklärte er, daß die Agenda 2010 „bei Weitem nicht ausreichend“ sei! Die neoliberale Reform-Merkel vom Leipziger Parteitag mit ihrem Steuermann Paul Kirchhof müßte noch erheblich weiter gehen und bei den Sozialleistungen streichen.
Da kannte sich der Köhler aus.
Kann es sein, daß er einfach von Banken und Finanzen nichts versteht, so daß sein beredtes Schweigen im Jahr 2008 schlicht mit Nichtwissen zu erklären wäre?
Was hat er denn früher eigentlich gemacht, bevor er plötzlich 2004 Präsident wurde?
1990 bis 1993:
Staatssekretär im Bundesfinanzministerium. Er verhandelte den Vertrag von Maastricht und sorgte dafür, daß Papa Bush für seinen Krieg gegen den Irak 1991 von den deutschen Steuerzahlern 12 bis 18 Milliarden DM erhielt. Ein paar Hunderttausend Iraker wurden gekillt, Deutschland zahlte bereitwillig. Köhler war die finanzielle rechte Hand seiner Politikone Helmut Kohl.
Köhler gestaltete außerdem die Währungsunion, die das totale ökonomische Desaster der Ex-DDR zementierte. Sicher ist, dass die Akteure damals der DDR-Wirtschaft den Rest gaben und die Bundesrepublik auf ungewisse Zeit hinaus mit gigantischen Schulden belasteten. Es geht um 200 Milliarden Euro. Für Köhlers Bankenfreunde waren das jahrelange Festspiele.
Der Tagesspiegel zitiert den Bundesrechnungshof:
Daß Köhler bei Bankern sehr beliebt war, verwundert nicht und so stieg er weiter auf.
1993 bis 1998:
Präsident den Deutschen Sparkassen- und Giroverband.
1998 bis 2000:
Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE)
2000 bis 2004
Geschäftsführenden Direktor des Internationalen Währungsfonds (IWF)
2004 bis 2009
Bundespräsident.
Einer, der zur Finanzkrise und dem Zusammenbruch von Dutzenden von Banken leider gar nichts zu sagen weiß.
Dieser Mann soll nun unbedingt wieder gewählt werden.
Blöd nur, daß es in der Demokratie mitunter Gegenkandidaten gibt. Sogar kleinere Parteien maßen sich mitunter an eigene Persönlichkeiten zu präsentieren.
Jens Reich, Uta Ranke-Heinemann, Carl-Friedrich von Weizsäcker, Hildegard Hamm-Brücher, Marion Gräfin Dönhoff… alles Kandidaten, alle ohne Chance.
Wieso eigentlich nicht?
Viele der Personen waren doch sehr beliebt, Prof Schwan im Jahr 2004 sogar wesentlich beliebter als Köhler.
Nun, das liegt daran, daß Bundespräsidenten nicht direkt gewählt, sondern ausgeküngelt werden.
Die CDU/CSU-Fraktion zerstritt sich 2003/2004 über die Kandidatur von Wolfgang Schäuble.
Schließlich mauschelten drei Parteiführer auf Socken in Guiiido Westerwelles Wohnung unter den großformatigen Homo-Bildern von PDS-Chef Biskys Sohn Norbert solange, bis sie sich auf Köhler einigten.
Merkel hat ja ein Händchen für Personal:
Parlamentsbelüger und Verfassungs-Antagonist Schäuble wurde bei ihr Verfassungsminister.
Der Wirtschaftslaie Glos Wirtschaftsminister.
HRE-Pleitier Tietmeyer (Köhlers Staatssekretärs-Vorgänger) erkor sie zum Berater der Bundesregierung in Finanzfragen aus.
Etc.
Man hielt sich aber an die intimen Beschlüsse aus Westerwelles Butze, denn die Bundesversammlung wählt den Präsidenten.
Vertreten sind dort alle Bundestagsabgeordneten, sowie eine gleiche Anzahl Parlamentarier aus den Landtagen, welche sich allerdings in Einzelfällen durch Gaga-Persönlichkeiten wie den ultrarechten Filbinger oder die Ultrakatholikin Fürstin Gloria vertreten lassen können.
Im bekannten Polit-Fachmagazin GONG (Heft 47, vom 14.11.2008) wird eine Debatte der bizarren Art dokumentiert.
Darf die ARD noch Tatorte ausstrahlen, in denen der böse, böse Peter Sodann mitspielt?
Immerhin ist er als Kandidat der LINKEn im Rennen um das höchste Staatsamt und hat mit den 91 (von 1224) Stimmen ja ENORME Chancen zu gewinnen.
Und nun ENDLICH zum Politdepp der Woche:
Das denkt jedenfalls das Politgenie Sven Volmering, Landesvorsitzender der Jungen Union NRW und Vorsitzender des JU-Bezirksverbandes Münsterland, der bangend um die Wahl Köhlers massiv für ein Sodann-Verbot eintritt:
„Bis zur Wahl wäre jede Episode mit ihm ein 90-minütiger Wahlwerbespot für die Linken. Das kann nicht im Interesse einer öffentlich-rechtlichen Institution sein“
Entweder Volmering ist komplett verblödet und weiß nicht wie ein Bundespräsident gewählt wird, oder er hält seine Politkollegen von der CDU für komplett verblödet, daß er annimmt die Abgeordneten würden nach einer Tatort-Episode auf Sodann umschwenken.
(Danke Nordstern)
1 Kommentar:
Einfach nur diesen Clip hier anschauen: http://www.youtube.com/watch?v=A4BvrRii_9A&feature=related
;)
Der Nordstern.
Kommentar veröffentlichen