TAMMOX IST UMGEZOGEN / AUS TAMMOX WURDE "TAMMOX-II"

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Donnerstag, 20. November 2008

Verzerrte Wahrnehmung.

Schon lustig, wie man auf Seiten der Kanzlerinnenpartei die Wahrheit dreht, dehnt und drückt.
Im Strategiepapier „Geteilt. Vereint. Gemeinsam" lobt sich die CDU selbst als "Garant und Motor der Wiedervereinigung seit Konrad Adenauer".
Die vaterlandslosen Sozen hingegen erlägen "politischen Fehleinschätzungen" durch ihren Dialogkurs, der mit der Regierung Brandt/Scheel eingeläutet wurde.

So zimmert man sich ein Selbstverständnis.

Vergessen werden dabei allerdings ein paar Kleinigkeiten:
Es war CDU-Übervater Helmut Kohl, der den SED-Chef Erich Honecker am 07. September 1987 mit allen Ehren und ausgerolltem Teppich zum ersten offiziellen Staatsbesuch in der Bundeshauptstadt empfing.

Es war CSU-Ikone Franz Josef Strauß, der der maroden DDR-Wirtschaft 1983 mit Milliarden-Hilfen unter die Arme griff und so die DDR vor dem Zusammenbruch bewahrte.

Die DDR-Blockflöten schlossen sich 1990 Westparteien an.
So vereinigten sich LDPD (Liberal-Demokratische Partei Deutschlands) und NDPD (Nationaldemokratische Partei Deutschlands) mit der FDP und die DBD (Demokratische Bauernpartei Deutschlands) und Ost-CDU mit der West-CDU.
Westerwelle und Merkels Parteien haben die Parteien, die sich über Dekaden treu der SED ergeben hatten, zu Mauer und Schießbefehl jubelten und dem Sozialismus frönten, einfach wegfusioniert.
Besonders praktisch war dabei, daß auch die Immobilien, die Hunderttausend Parteimitglieder und die Parteivermögen an die nun gesamtdeutsche CDU und FDP fielen.
FDP, CDU und Linke haben also eine Geschichte engster Verbundenheit zum Stasi-Regime.

Nichts vorwerfen kann man lediglich SPD und Grünen, die 1990 komplett bei Null anfingen und keinerlei Parteimitglieder aus dem DDR-Regime übernahmen.

Da hatten sich Ost-SPD und Bündnis 90 ordentlich abzustrampeln, als sie komplett ohne Infrastruktur und komplett ohne Personal den eben noch staatssozialistischen Blocks von Kohl und Genscher bei Wahlen zu stellen hatten.
In der SED/PDS/Linken blieb die Vergangenheit stets ein Thema, der publizistische Westwind blies in aller Schärfe.
CDU-Blockflötenpolitiker ließen sich nicht verdrehen und so schrieb beispielsweise der heutige Ministerpräsident von Thüringen, Kardinal Meisners Schüler Dieter Althaus am Tag des Mauerfalls:
"Als Tradition der freireligiösen Vereinigungen (seit 1859) sollte die JW wieder den Inhalt einer marxistisch-leninistischen Weltanschauung haben"
So steht es in einem Brief an den Bezirksausschuss für Jugendweihe (JW) vom 09. November 1989.

Dieser marxistisch-leninistischen Weltanschauung ist Althaus auch heute, im Jahr 2008 in gewisser Weise noch treu; just wurde er mit einem typischen DDR-Blockparteienergebnis „gewählt“:
In Heiligenstadt wurde CDU-Vorsitzender Dieter Althaus mit 100 Prozent im Amt bestätigt. Er wurde per Akklamation auch zum Spitzenkandidaten seiner Partei für die Landtagswahl am 30. August 2009 bestimmt. Als CDU-Landesvorsitzender wurde ebenfalls Althaus wiedergewählt - mit dem Traumergebnis von 100 Prozent. 122 von 122 Delegiertenstimmen.

Die SPD bietet da ein ganz anderes Bild - die Genossen debattieren und argumentieren wie die Rohrspatzen, wählen nicht das was sie sollen.
Dies erfahren insbesondere die Landesverbände Hessen und Hamburg (Annen-Desaster) deutlicher als ihnen lieb ist.
Schon lästig die Demokratie!
Immer diese Parteimitglieder, die ganz von allein denken und einfach nicht geregelt abstimmen wollen!

Schön, daß die CDU dies Problem nicht hat.

Und der CDU-Wahlkampf-Hit für 2009 steht auch schon fest:

Eine Rote-Socken-Kampagne, weil sich angeblich die SPD nicht genügend von der Linken distanziert!

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Interessant auch die Chose mit der Gedächtnismünze zur Zwangsvereinigung der SPD mit der KPD zur SED. Da wurde dann auch so getan, als ob es die ganzen verknasteten und vertriebenen SPDler nie gegeben hätte.

Mit den ehemaligen NSDAPlern hat die CDU hingegen nie ein Problem gehabt. (Und einen besonders überzeugten Juristen dieses Regimes hat sie sogar noch postum zum "Widerstandskämpfer" umrubeln wollen.)

Der Nordstern.

Po8 hat gesagt…

Anzumerken vielleicht noch, dass die Jugendweihe keine DDR Erfindung ist, sondern wesentlich älter. Anfangs wurde diese sogar vom Regime bekämpft, später adaptiert.

Tammo Oxhoft hat gesagt…

Nordstern, allerdings. Volle Zustimmung. Ich nenne nur das Stichwort GLOBKE.


Po8:
Naja, was man nicht unterkriegt, wird dann immer gerne irgendwann einverleibt.
Osterfeuer und Tannenbäume ins Haus holen, war auch mal heidnisch und so gar nicht christlich.
Hat die Kirche aber nicht geschafft den Leuten auszutreiben und so wurde das eben christifiziert.