Nach der Wiedervereinigung sah es dann prozentual schon deutlich anders aus:
Die neuesten Zahlen gibt es nun zum Ende des Jahres 2007 - die 25-Millionen-Marke ist bei den Protestanten geknackt!!
Ende 2007 gab es nur noch 24,84 Millionen Mitglieder der Evangelischen Kirche, das sind 268.000 weniger als im Vorjahr.
2007 gab es in Deutschland 25,46 Millionen Katholiken. Im Vergleich zum Vorjahr sind also 224.000 Menschen aus der Katholischen Kirche ausgetreten. Seit der deutschen Vereinigung sind 10 % der Katholiken ausgetreten - in Bistümern mit extremistischen Chefs sogar noch mehr: Die seit 1989 von Kardinal Joachim Meisner, dem umstrittensten aller deutschen Bischöfe, geleitete Kölner Erzdiözese verlor 12,3 Prozent Mitglieder. München-Freising meldete ein Minus von 13,7 Prozent.
Die Gottesdienstbeteiligung ging von 21,9 Prozent im Jahr 1990 auf 13,7 Prozent 2007 zurück. Die Diözese Essen hat hier als erste die 10 %-Marke unterschritten - nur noch 9,7 % der Katholiken besuchen Gottesdienste.
Vom erhofften Ratzinger-Effekt - "Wir sind Papst" - kann also keine Rede sein.
Insgesamt gehörten damit Ende 2007 nur noch 61,2 % der Deutschen einer Christlichen Kirche an.
1970 waren es noch 94%!
Glückwunsch Deutschland - in 37 Jahren sank also der Anteil der Christlichen Bevölkerung um 33 Prozentpunkte.
Regional sind die Unterschiede allerdings groß:
Spitzenreiter ist Sachsen-Anhalt mit nur noch 18,7 % Kirchenmitglieder. Dagegen hat das Saarland mit 84,6% Christen noch viel aufzuholen.
2 Kommentare:
Tja, trotzdem wird fälschlicherweise immer wieder von den Medien die "Wiederkehr des Glaubens" propagiert. Angesichts der Zahlen und dem schon seit Jahren anhaltenden Mitgliederdefizit der beiden Großkirchen mit eine der großen journalistischen Lügen. Interessant wäre zu erfahren, wer diesen Quatsch losgetreten bzw. verbrochen hat.
Ich habe mal eine TV-Diskussion mit Michael Schmidt-Salomon gesehen. Da wurde ihm auch die Frage nach der "Wiederkehr des Glaubens" gestellt. Bezug genommen wurde dabei auf eine Bertelsmann-Studie, die das zum Ergebnis hatte.
MSS erklärte, daß er sich auch über das Ergebnis gewundert hätte und sich daher die Fragen der entsprechenden Studie besorgt hätte.
Er hat dann SEINE Antworten eingegeben und was heraus kam, war, daß er in die tiefgläubigste Kategorie gehörte.
(!!)
Verblüfft auf den ersten Blick - der Grund ist aber ganz einfach, daß da nach Interessen philosophischer und gesellschaftlicher Art allgemein gefragt wird. Quasi, ob man über das Leben nachdenkt. Wenn man das tut - für MSS als Philosoph traf das wohl auch zu - bekommt man PENG! den Stempel „metaphysisch“ aufgedrückt.
Dementsprechend wäre ich sicher auch irre gläubig, da ich mich ja in der Tat dauernd mit Religion und Kirche beschäftige.
Deschner hat mal gesagt, daß es ihn wundere, daß seine Bücher in Buchhandlungen immer in der „THEOLOGIE“-Ecke stünden.
Ich denke, daß ist sowas ähnliches - wenn Du im Buchladen in der Ecke guckst, bist Du automatisch religiös. Obwohl möglicherweise genau das Gegenteil der Fall ist.
Ich kenne das auch von mir zuhause, daß mich Leute fragen, ob ich religiös wäre, weil hier auch regalweise kirchhistorische Literatur steht. Natürlich auch Bibeln, etc.
Meine Antwort ist dann immer „Nein, deswegen KANN ich eben nicht religiös sein, weil ich eben tatsächlich so ausführlich mit der Kirche beschäftigt habe“
Die Antwortmöglichkeit gibt es aber vermutlich nicht im Bertelsmann-Fragebogen.
Gruß
T
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