TAMMOX IST UMGEZOGEN / AUS TAMMOX WURDE "TAMMOX-II"

Um die beklagte Seitenaufbaugeschwindigkeit zu verbessern, bin ich auf einen zweiten Blog umgezogen. Und zwar hierhin. Ich bin dankbar für ein Feedback!

Mittwoch, 19. November 2008

Wofür es sich zu kämpfen lohnt.

Spanien hatte einst die Philippinen kolonialisiert und christianisiert.
Allerdings erdreisteten sich die Unterjochten vor rund 100 Jahren unabhängig werden zu wollen und riefen 1898 die Republik aus.
Das brachte die USA auf den Plan - so ging es ja nun nicht, daß Nicht-weiße plötzlich machen was sie wollen - die Amerikaner erklärten den Krieg.
Von 1899 bis 1902 killten sie dann etwa eine Million Filipinos (20 % der Gesamtbevölkerung) und das Land wurde zur amerikanischen Kolonie.
So dehnte sich das christlich-imperiale Amerika tief in den Pazifik aus.
The land oft he free.
Noch heute haben die USA Hoheitsrechte über 23 Militärstützpunkte auf den Philippinen.
Mit Farbigen kann man es ja machen.

Beim Eintritt der USA in den Zweiten Weltkrieg - was sich tatsächlich als ein Segen für Europa heraus stellte - gab es also große amerikanische Flottenstützpunkte auf Hawaii und den Philippinen.
Dort lebten reiche Amerikaner ein HERRLICH koloniales Leben.
In der Navy war alles klar geregelt:
Schwarze durften dienen, servieren, putzen und Kohlen schaufeln. Nicht aber mit den Weißen zusammen arbeiten. Schwarze Offiziere waren verboten, Schwarze und Gelbe saßen hinten im Bus.
Nach dem Beginn des Kriegs im Pazifik (Pearl Harbor, 7. Dezember 1941) war in den USA klar, wie man mit diesen „Gelben“ umzugehen hatte - sie wurden weggesperrt.
Alle. Auch die Amerikaner.
Rasse allein war das Kriterium, um Menschen zu enteignen, zu entwürdigen und entrechten.
Etwa 120.000 Japan-stämmige Menschen - davon 62 % amerikanische Staatsbürger wurden in War Relocation Centers zusammen gepfercht.
Eine Kriegs-Umsiedelungs-Behörde sorgte dafür, daß niemand diesen Lagern entkam.
Die Christen in Gods Own Country fanden das nicht im Geringsten verwerflich und so dauerte es bis 1992 (!!!!), daß eine Entschuldigung ausgesprochen wurde.
Der große Superpräsident Ronald Reagan, die Ikone der Freiheit („Tear down this wall, Mr Gorbatschow“) mochte so einen Satz nicht über die Lippen bringen.

Dies alles sind Verbrechen, die von Christen begangen wurden und gegen die offizielle kirchliche Stellen auch keinerlei Einwände hatten.

Anders sieht es da bei dem Kampf gegen die „gay-marriage“ in Kalifornien aus.
Um das zu verbieten (proposition 8) setzten sich Christenfanatiker wie Tony Perkins massiv ein.
Allein die mormonische Kirche spendete 36 Millionen Dollar für den Kampf gegen Rechtsgleichheit für Homosexuelle.
Die Schwuchteln aber auch!
Der christliche Prediger James Hartline fand nämlich heraus, daß die Tunten für die Waldbrände in Kalifornien verantwortlich sind und den nuklearen Holocaust auslösen können!

Each time homosexual activists attempt to force their agenda on California, there have been raging, massive, incinerating fires sweeping across the California landscape.
Today, people are running for their lives as 800 California homes have burned down and the firestorm is spreading like a nuclear holocaust. Yet, the radical homosexual anarchists rampage upon the streets of this state demanding the destruction of marriage and family, and the establishment of their socialistic dark vision for society. You see, the problem is this: God has plans for California in the near days ahead. Thus, these attempts to force an ungodly tyranny on this state are being met blow with blow by God. God is saying, "California shall be a refuge for America when the catastrophes come. California belongs to Me, not the advocates of sexual anarchy." The more that homosexual activists press their battle in California, the more there will be great calamaties in this state. Go ahead, challenge the Lord Thy God in this season. For I have heard the voice of the Lord say, "This state belongs to God! It is not the land of degradation and immorality anymore. I shall have My way, for this land, I created. And this land is Mine!" thus saith the Lord.

Also - DAS ist doch mal ein überzeugendes Argument dafür, daß sich die Christen wirklich massiv politisch engagieren!

6 Kommentare:

warlord'snightmare hat gesagt…

Hallo Tammox,
sprühen den die Funken, wenn die warmen Brüder loslegen und besteht dadurch Waldbrandgefahr?
Wie man eine Verbindung zur nuklearen Bedrohung herstellen kann, ist mir schleierhaft.
Aber wahrscheinlich wollen speziell die kalifornischen Homos mit ihrer gottlosen Ehe die dortige Bevölkerung tyrannisieren?
Es ist schon traurig, dass alle Länder und Völker immer wieder so große Verbrechen begehen.
An der Qualität der meisten Menschen muss man wirklich zweifeln. Aber solange es Arschsoldaten gibt, die sich für derartige "Missionen" einsetzen lassen, geht das immer so weiter.
Wenn man schon mal den Beruf eines Soldaten ergriffen hat, dann heißt das noch lange nicht, dass ich mich für jeden Mist missbrauchen lasse. Die Soldaten sollen einfach sagen: "wir sind für die Landesverteidiung zuständig und für sonst nix".
Im Ernstfall sollte dann sowieso die gesamte Bevölkerung gegen den Invasor antreten, wenn es denn wirklich wieder einen geben sollte.
Schon gar nicht sollte sich ein Land von einem anderen Land kampflos übernehmen lassen...
Schöne Grüße
WN

Tammo Oxhoft hat gesagt…

Danke WN,..
Also wie Prediger herausgefunden haben, daß GOTT ausgerechnet Kalifornien als SEIN LAND ansieht, habe ich leider auch nicht verstanden.

Die Walbrandgefahr durch Homoehen könnte man vielleicht unter der Kategorie „Wunder“ einordnen - alles, das man wissenschaftlich nicht begründen kann, ist doch ein christliches Mirakel.

Im Ernstfall sollte dann sowieso die gesamte Bevölkerung gegen den Invasor antreten, wenn es denn wirklich wieder einen geben sollte.

DAS sehe ich nicht so - jedenfalls nicht generell.
Vielleicht passiven Widerstand à la Johan Galtung; OK… aber ich habe in der Diskussion „lieber tot als rot“ vor 25 Jahren auch schon immer gesagt - daß ich für „lieber rot als tot“ bin, falls die sowjetischen Invasoren Westeuropa mit ihren Panzern überrollen sollten.

Das mit dem „wehren“ klappt ja nun mal oft nicht so recht.
Zum Beispiel bin ich wirklich mit jeder Faser meines Seins gegen die US-Invasion im Irak gewesen. Aber der Widerstand dagegen in so einem Fall ist doch irgendwie unverhältnismäßig.
500.000 tote Iraker - mindestens und die USA sitzt immer noch im Irak.
In Vietnam hat es gar 5 Millionen tote Zivilisten gegeben bis die Amis endlich abgehauen sind.

Ist das nicht ein bißchen viel?

warlord'snightmare hat gesagt…

Hallo Tammox,

auf alle Fälle ist auch Deine Auffassung richtig. Die Entscheidung, ob sich nun ein Volk wehren sollte, ist nicht so einfach zu klären.
Einerseits hätte das eigene Militär ja die Aufgabe das Land bzw. die Regierung bzw. die Machthaber oder auch die Bevölkerung oder was auch immer das eigene Land betreffend zu schützen, sonst könnte man diese Ausgaben einsparen oder stark reduzieren.
Wenn das Militär dieser Aufgabe nicht nachkommt, so wie die Deutschen in Österreich einmarschiert sind, dann ist das auch ziemlich falsch. Natürlich, Österreich hätte wahrscheinlich kaum Chancen gehabt und die österreichische Regierung war damals schon so eingeschüchtert, Putsch gewesen, Dollfuss ermordet, und weitere Aktionen um den österreichischen Widerstand bereits politisch und moralisch zu brechen.
Aber besser wäre es doch gewesen, die Österreicher hätten sich gewehrt und etwas weniger bereitwillig später für Hitler gekämpft... Wobei hier bekanntlich extremer Zwang herrschte...
Immer fällt mir bei unserem Militär diese Episode aus der Geschichte ein.
Ist schon klar, gegen einen übermächtigen Gegner mit Waffen anzukämpfen bringt nicht viel, aber sich einfach anzuschließen ist auch wieder nicht richtig. Zumindest müsste man in diesem Fall die ganzen Waffen verstecken? Zerstören?
Oder unter die eigenen Leute bringen, aber diese Waffen zusammen mit dem notwendigen Personal dem Feind zur Verfügung stellen ist ein Witz.

War ein Widerstand der Iraker gegen die USA sinnvoll? Am besten wäre es für den Irak und die dortige Bevölkerung gewesen, gar nicht zu kämpfen und sofort aufzugeben. Aber wie wir wissen, liegt die Entscheidung, nicht bei denen, die den Kopf hinhalten müssen. Eigentlich ist es nur um Saddam Hussein gegangen, wenn er absolut "einsichtig" gewesen wäre, dann hätte die USA den Krieg nicht anfangen können...
Wobei das kann man sowieso nicht als Krieg bezeichnen, das ist nämlich nichts anderes als Meuchelmord, wenn man die Bevölkerung mit "zielgenauen" Raketen nach dem Gieskannenprinzip tötet. Das ist natürlich Einschüchterung pur.

Etwas anderes, es war doch tatsächlich gestern im Bayern-2 Radio ein Studiogast, welcher ganz simpel davon gesprochen hat, dass es viel zu viel Atomwaffen gibt und da etwas geschehen sollte.
Ich bilde mir jetzt einfach mal ein, dass ich durch meine frechen Blogbeiträge zu einem Stimmungswandel beitragen haben könnte. Yeah. Ich buche das als Erfolg.
Schöne Grüße
WN

Tammo Oxhoft hat gesagt…

Ja, WN, das sind schon diffizile Fragen.

Natürlich hätte Österreich 1938 nichts gegen die deutsche Wehrmacht ausrichten können. Tatsache ist ja aber wohl auch, daß sie es gar nicht WOLLTEN!

Insofern ist es natürlich fraglich was besser gewesen wäre.

Hätten die Österreicher 1938 Widerstand geleistet und es wären 1 % oder 5 % oder 10 % der Bevölkerung drauf gegangen, hätte es ihnen natürlich auch nicht geholfen.
Polen hat ja sogar 20 % seiner Gesamtbevölkerung verloren beim Kampf gegen Hitler.

Zumindest nicht, wenn Hitler trotz verbitterten Widerstandes Österreich hätte annektieren WOLLEN.

ANDERERSEITS:
Österreich muß jetzt, 70 Jahre später immer noch mit dem Makel leben, sich für die Nazis begeistert zu haben.

Mannomann - wie gut würde Ö sonst nach dem krieg dagestanden haben!!!
Vielleicht wäre es jetzt ein sehr viel größeres und mächtigeres Land.

Stattdessen:

Österreichs Männer haben in Wehrmacht und der SS mitgekämpft, damit den WK-II klar verlängert und womöglich dadurch das Ermorden von Millionen Unschuldigen erst möglich gemacht.
Und außerdem sind natürlich auch jede Menge Österreicher am Ende des Krieges sowieso tot gewesen.
Also DIE Version der Geschichte (die Reale also) ist auch nicht der Hit.


Mit dem Irak ist es natürlich etwas anders, weil selbst in dem Fall, daß kein Iraker der USA Widerstand geleistet HÄTTE, nicht dadurch unmittelbar ein noch schlimmerer Diktator gestärkt worden wäre (Wie Hitler durch den Anschluss Österreichs).

Und ich denke, daß die Person Saddam letztendlich irrelevant war.
Er hätte gar nichts machen können.
Nach allem was man heute weiß, hätte Bush sowieso und unter allen Umständen den Irak
angegriffen.
Sie hatten doch ihrer abstruse „Domino-Theorie“, nach der dann ein Land des Nahen Ostens nach dem Nächsten amerikanophil und demokratisch geworden wäre - wie einst Deutschland und Japan.

Außerdem wolle Bush das Öl und er wollte seinen Papi in den Schatten stellen, der eben 1991 nicht alles besetzt hatte und abgezogen war.

Da hätte sich Saddam auf den Kopf stellen können - Bush hätte den Irak eh platt gemacht.

Nicht zu vergessen: Das Ultimatum damals war ja:
GIB DIE MASSENVERNICHTUNGSWAFFEN RAUS; ODER WIR ÜBERZIEHEN DEN IRAK MIT KRIEG!

Das wurde auch ständig von deutschen CDU-Politikern, wie Merkel und Schäuble aufgesagt.

Saddam sagte dann: Ich habe aber gar keine Massenvernichtungswaffen

Und dann sagten Bush/Merkel/Schäuble:
Wir glauben aber du hast doch welche - gib sie raus, sonst machen wir dich platt.

Nun wissen wir, daß Saddam die Wahrheit gesagt hat - gelogen haben Merkel, Schäuble, Bush und Co - die sind aber alle noch in ihren Ämtern, wohingegen Saddam gehenkt wurde.

Also der Krieg war nun echt unvermeidlich.

warlord'snightmare hat gesagt…

Hallo Tammox,

hast schon recht, aber schuld sind immer nur jene, welche Dreck am Stecken haben:
die Anführer & Redelsführer, die Unterstützer, die Profiteure, Spitzel, die Mitläufer, jene die Druck nach unten weitergeben.
Am wenigsten Schuld trifft jene Menschen, die die Lüge durch die starke Propaganda nicht rechtzeitig erkennen konnten, jene welche ausschließlich schlechtes taten, weil sie dazu gezwungen wurden.
Die Soldaten der Wehrmacht sind somit pauschaliert und verallgemeinert gesagt, je nach Dienstgrad mehr oder weniger schuldig.
Lebensraum im Osten zu schaffen, Österreich einzuverleiben und einverleiben zu lassen, Frankreich anzugreifen, sollte doch wohl für einen "Feldmarschall" oder obersten Militärdienstgrad ein Grund sein sich quer zu legen...oder sich in den Boden zu schämen...

Von Schäuble hab ich noch nie etwas Vernünftiges gehört, vielleicht ist er verbittert und reagiert deshalb so panisch und möchte alle bespitzelt wissen.

Es ist auch gar keine Frage, ob Österreich nun gleich nazisch oder etwas weniger nazisch war als Deutschland. Unter gleichen Bedingungen reagieren eben alle Menschen pauschal gesagt gleich.
Wenn von oben her eine starke Manipulation durchgeführt wird, dann machen eben viele Leute mit. Jene, welche das System durchschauten, konnten dann auch nichts mehr machen...

Sind nicht oft die Politiker die Vorbilder für schlechtes Verhalten, also sozusagen "negative" Vorbilder?
Werden nicht die Hartz4-Empfänger wie Aussätzige behandelt und in den Selbstmord getrieben?

In Wikipedia wird die Situation vor dem Einmarsch Hitlers in Österreich beschrieben:
http://de.wikipedia.org/wiki/Österreich

Rechtsradikalismus kann sich nur durch Manipulation durchsetzen, wenn die Leute alles darüber wissen, hat er keine Chance, oder?

Hitler und seine Gesellen waren Wahnsinnige und Kriminelle und natürlich tragen auch jene Politiker Schuld, welche sich an der Spitze verdrängen und die Demokratie zerstören haben lassen.

Schöne Grüße
WN

Tammo Oxhoft hat gesagt…

Lieber WN!


Der Rechtsradikalismus in der Ausprägung mit Rassenhass und Antisemitismus ist schon eine reichlich komplizierte Sache.
Ich zitiere ja immer so gerne den Knopp-Satz:
„Viele wußten genug, um genau zu wissen, daß sie nicht mehr wissen wollten“.
Darüber wie viel zu wissen man eigentlich hätte erwarten können, läßt sich trefflich streiten.

Aber im Jahr 2008 ist es nicht mehr so, daß man grundsätzlich nicht an Informationen heran käme. Jeder Ostdeutsche Jugendliche hat Internetzugang und kann in Bibliotheken gehen. Offenbar benutzen sie aber diese Möglichkeiten nicht, um sich Informationen zu besorgen, sondern eher, um sich noch mehr zu verdummen.
Die Menschen gehen ja in die Kioske und kaufen sich Zeitungen - aber 15 Millionen lesen dann täglich den absolut allerletzten demagogischen Dreck wie BILD-Zeitung. In Österreich ist das mit der Kronenzeitung wohl auch nicht viel anders.
Wieso tun Menschen das?? Sie könnten ja auch eine etwas bessere Zeitung kaufen - die liegen ja schließlich auch im Kiosk aus.

So kommt es, daß in dünn besiedelten Gegenden wie Sachen, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern nahezu jeder zweite Jugendliche BRAUN angehaucht ist - obwohl es dort die geringste Ausländerquote überhaupt gibt.
Teilweise unter einem Prozent und dennoch plappern die Nazi-Jugendlichen, die Ausländer würden ihnen die Jobs wegnehmen. Das sind Argumentationen, die offensichtlich nicht stimmen KÖNNEN - aber dennoch populär sind.

Beim Antisemitismus ist es noch krasser - Menschen können echte und gefährliche Antisemiten sein, ohne jemals einen Juden gesehen zu haben.
Judenhass in völliger Abwesenheit von Juden.

Das kann man nicht vollkommen mit der mangelnden Information erklären.
Ich glaube da wirklich eher an einen regelrecht üblen Kern im Menschen, der sich immer wieder in Form von Xenophobie, Nachbarschaftsstreit, Missgunst, Neid, Schadenfreude, etc bemerkbar macht, wenn man nicht aktiv dagegen an geht.

LG
T