Mittwoch, 5. November 2008
Glückwunsch
Na, das war ja eine Nacht!
Ich befürchte, daß ich das ein oder andere mal in diesem Blog nicht voller Enthusiasmus und Bewunderung über Amerika geschrieben habe.
Was die Wähler 2004 verzapft haben, ist auch nach wie vor unverzeihlich.
Wie konnte man die GOP’se nur bestätigen, nachdem Bush schon vier Jahre gezeigt hatte, wie er regiert?
Wieso war da keine Einsicht?
Aber besser spät als nie.
Heute haben Bush und die seinen einen richtigen Schlag mit dem Vorschlaghammer auf den Kopf bekommen. Tout Amerika jubelt und man meint, daß es vor allem der Jubel darüber ist, daß die elenden letzten acht Jahre abgeschlossen sind.
Ein Rumgezittere an den maroden Wahlmaschinen wie 2000 in Florida und 2004 in Ohio wollte man sich diesmal erst gar nicht antun.
Die Demokraten jagten der Bush-Partei gleich mehrere Staaten ab: Ohio, Florida, Virginia, Iowa, Colorado, Nevada, New Mexico. Womöglich auch Indiana, North Carolina und Montana - dort ist noch nicht ganz ausgezählt; aber überall führt Obama knapp.
Um den Neocons und Hassstrategen wie Steve Schmidt und Karl Rove zu verdeutlichen, daß es hier nicht nur um eine Personalentscheidung ging, wurde ebenfalls in beiden Parlamentskammern die GOP geschrumpft.
Ich würde gerne einmal die Gesichter der alten Haudegen wie Rumsfeld, Cheney, Kagan, Wolfowitz, Perle, etc sehen.
Diejenigen, die noch vor sieben Jahren dachten nun für immer an der Macht zu sein und sich alles erlauben zu können. Von republikanischer Dominanz für Generationen wurde gefaselt.
So kann man sich irren.
Natürlich ist Amerika nicht über Nacht ein liberales Land geworden.
Man sieht das unter anderem daran, daß in den Staaten, in denen es Ballot Measures gab, also Abstimmungen zu bestimmten Themen, sich die konservative Linie weitgehend durchsetzte. Spezielle Eingaben, um die Homoehe zu verbieten (ban on gay marriage) wurden mit deutlichen Mehrheiten in Arizona, Arkansas, Kalifornien und Florida klar bestätigt.
(Prop. 8 in Kalifornien ist allerdings noch nicht ausgezählt)
Obamas außenpolitischen Ansichten, die man bisher kennt, sind ebenfalls nicht alle Begeisterung auslösend. Populistische antirussische Töne, sowie die (wahnsinnige) Idee Pakistan anzugreifen, hörte man auch von ihm.
Ich hoffe, daß Joe Biden davor ist.
Ich hoffe auch, daß Obama nicht beratungsresistent ist, wie ein gewisser Vorgänger.
Auf Amerika und die Politik des Weißen Hauses werde ich auch zukünftig ein waches Auge haben und sicherlich eine Menge kritisieren.
Für heute ziehe ich aber ausnahmsweise mal den Hut dafür, daß Palin zurück nach Alaska geschickt wurde, daß McCain ins Altersheim kommt, daß der Bradley-Effekt ad absurdum geführt wurde und daß etwas Neues gewagt wurde. Es kann nur besser werden.
Daher auch Schluß mit den Palin-Bildern auf meinem Blog!
Ich befürchte, daß ich das ein oder andere mal in diesem Blog nicht voller Enthusiasmus und Bewunderung über Amerika geschrieben habe.
Was die Wähler 2004 verzapft haben, ist auch nach wie vor unverzeihlich.
Wie konnte man die GOP’se nur bestätigen, nachdem Bush schon vier Jahre gezeigt hatte, wie er regiert?
Wieso war da keine Einsicht?
Aber besser spät als nie.
Heute haben Bush und die seinen einen richtigen Schlag mit dem Vorschlaghammer auf den Kopf bekommen. Tout Amerika jubelt und man meint, daß es vor allem der Jubel darüber ist, daß die elenden letzten acht Jahre abgeschlossen sind.
Ein Rumgezittere an den maroden Wahlmaschinen wie 2000 in Florida und 2004 in Ohio wollte man sich diesmal erst gar nicht antun.
Die Demokraten jagten der Bush-Partei gleich mehrere Staaten ab: Ohio, Florida, Virginia, Iowa, Colorado, Nevada, New Mexico. Womöglich auch Indiana, North Carolina und Montana - dort ist noch nicht ganz ausgezählt; aber überall führt Obama knapp.
Um den Neocons und Hassstrategen wie Steve Schmidt und Karl Rove zu verdeutlichen, daß es hier nicht nur um eine Personalentscheidung ging, wurde ebenfalls in beiden Parlamentskammern die GOP geschrumpft.
Ich würde gerne einmal die Gesichter der alten Haudegen wie Rumsfeld, Cheney, Kagan, Wolfowitz, Perle, etc sehen.
Diejenigen, die noch vor sieben Jahren dachten nun für immer an der Macht zu sein und sich alles erlauben zu können. Von republikanischer Dominanz für Generationen wurde gefaselt.
So kann man sich irren.
Natürlich ist Amerika nicht über Nacht ein liberales Land geworden.
Man sieht das unter anderem daran, daß in den Staaten, in denen es Ballot Measures gab, also Abstimmungen zu bestimmten Themen, sich die konservative Linie weitgehend durchsetzte. Spezielle Eingaben, um die Homoehe zu verbieten (ban on gay marriage) wurden mit deutlichen Mehrheiten in Arizona, Arkansas, Kalifornien und Florida klar bestätigt.
(Prop. 8 in Kalifornien ist allerdings noch nicht ausgezählt)
Obamas außenpolitischen Ansichten, die man bisher kennt, sind ebenfalls nicht alle Begeisterung auslösend. Populistische antirussische Töne, sowie die (wahnsinnige) Idee Pakistan anzugreifen, hörte man auch von ihm.
Ich hoffe, daß Joe Biden davor ist.
Ich hoffe auch, daß Obama nicht beratungsresistent ist, wie ein gewisser Vorgänger.
Auf Amerika und die Politik des Weißen Hauses werde ich auch zukünftig ein waches Auge haben und sicherlich eine Menge kritisieren.
Für heute ziehe ich aber ausnahmsweise mal den Hut dafür, daß Palin zurück nach Alaska geschickt wurde, daß McCain ins Altersheim kommt, daß der Bradley-Effekt ad absurdum geführt wurde und daß etwas Neues gewagt wurde. Es kann nur besser werden.
Daher auch Schluß mit den Palin-Bildern auf meinem Blog!
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8 Kommentare:
Joe Biden ist, was Pakistan angeht, sicherlich auf Obamas Pfad.
Solange es auf der Welt Niemanden interessiert wenn ein souveraenes Land wie Pakistan innerhalb eines Monats 9Mal angegriffen wird. ... warum nicht?? Neuzugang Syrien nicht vergessen)
Joe Biden zu Iran/Israel:
http://www.presstv.ir/Detail.aspx?id=68393§ionid=3510203
Und zum Thema noch ein paar Zukunftsansichten vom Jochen Hoff:
http://www.duckhome.de/tb/archives/3904-Praesident-Obama-und-was-bedeutet-das-fuer-den-Fisch.html
mit Denen ich im grossen Ganzen konform gehe.
Gruss J.
Hi,
dank des Wahlausganges hat heute die Sonne besonders freundlich herunter gelacht. Die 8 Jahre der Finsternis sind nun vorbei, es ist wie bei "Herr der Ringe" wo letztendlich Saroman und Sauron besiegt wurden und der Frieden in das Auenland eingezogen ist.
Sobald Obama und Biden Einfluß bekommen, wird sich bestimmt etwas verbessern. Aber den ganzen Blödsinn, den die Bush-Regierung angefangen hat, wieder rückgängig zu machen, ist nicht so einfach. Das Militär und die Geheimdienste wieder überschaubarer zu machen und für positive Zwecke einzusetzen, wäre eine Herausforderung. Außerdem, wer braucht soviel Kriegsmaterial?
Den Geheimdienst ueberschaubar machen?
Das will,kann und wird wohl kaum 'jemand moegen.. duerfen...
Und die Idee Militaer und Geheimdienste fuer positive Zwecke einzusetzen wuerde den 'Anwendern auch nicht mehr als ein bemitleidendes Laecheln abringen.
Das viele Kriegsmaterial beruht auf einer einfachen Logik, die man auch bei so manchem Nachbarn finden kann.
'Besser Zuviel von was man nicht? braucht als zu Wenig.'
Seit 11 Uhr gestern Abend steht Obama ruckzuck unter staendigem Beschuss, was er nicht/tun, sollte, muesste, wird, kann, duerfte... Er freut sich sicherlich schon unheimlich auf Januar.
Alleine dadurch ist er als auch andere richtig Komische mir ueberdurchnittlich unsympatisch.
Soviel Geld gibts auf diesem Planeten nicht um mir auch nur annaehernd den Job schmackhaft zu machen.
Ab Januar geht fuer Obama der alles umfassende Spiessrutenlauf los.
Have Fun?
Jake,
Ja, danke für die Links.
Ich kann dem noch hinzufügen, daß ich noch das sich gruselnde Gesicht von Peter Scholl-Latour vor mir sehe, als er zu Obamas Pakistan-Ansichten orakelte: „Dann Gnade uns Gott!“
Das sind 5 mal so viele Leute wie in Afghanistan und es gibt Atomwaffen.
(Pakistan 170 Mio Einwohner, Afghanistan knapp 30)
Dort an der Grenze mal ein bißchen zu zündeln und alle paar Stunden ein paar Drohnen rüberzuschicken, um ein Dorffest wegzuballern, ist nicht so wirklich sinnig. Macht auch nicht wirklich beliebt.
Dann kommt in Amerika wieder die ungläubige Frage auf „Wieso mögen die uns bloß nicht?“ (Antwort Bush: Weil sie die Freiheit nicht mögen!)
Gehen wir mal davon aus, daß Obama mehr Gehirnzellen hat als Buch (also mehr als drei), dann müßte er eigentlich auch einsehen, daß noch mehr andere Länder zu bombardieren nicht wirklich friedensfördernd ist……
@ warlord'snightmare;
Zustimmung - ich bin auch noch euphorisiert. Allerdings sitzt die USA nun wirklich in jedem Land der Welt in der Scheiße. Das Ansehen ist fast überall unter Null, zuhause türmen sich die Probleme an jeder Straßenecke und zudem sind sie auch noch vollkommen pleite, so daß gar kein finanzieller Spielraum für Obama da ist.
Die Ausgangsposition Obamas ist als genau das Gegenteil von dem Erbe, das Bush 2001 von Clinton übernahm: Ökonomie in Bestform, hohes Ansehen der USA und dazu noch ein dicker fetter Haushaltsüberschuss.
Man muß schon sagen, daß es echt eine Leistung von Bush ist das aber auch ALLES komplett zu ruinieren!
Der arme Obama.
Da stimme ich Jakebaby schon zu - ich will mir gar nicht vorstellen, was die ganzen Geheimdienste, die ihn nun auch täglich briefen für Trümmer anschleppen, um die sich Obama kümmern muß.
Die Sicht der WELT auf Amerika jeden Tag zu hören, muß eine echte Folter sein - das kann man vermutlich nur mit einem Gemüt wie Bush hertragen - der versteht das ohnehin alles nicht. Da können die Chefs von CIA und Co vermutlich noch erfolgreicher mit Präsidentenhund Barney diskutieren.
http://www.whitehouse.gov/barney/
LG
T
"Die Sicht der WELT auf Amerika" wurde gerade Eben ein gewechseltes Plus fuer Amerika und vor allem Obama. So positiv und voller positiver Erwartungen war 'Es die letzten 8Jahre nicht mehr.
Darauf koennte man doch glatt aufbauen aber nicht SOOO: http://www.radio-utopie.de/2008/11/06/Obamas-Wunsch-nach-deutschen-Truppen-im-Irak-vorerst-abgelehnt#extended
http://www.netzeitung.de/politik/deutschland/1210137.html
SWEEEET
Haha,
ist mir schon klar, dass der Geheimdienst geheim bleiben sollte, aber so geheim, dass der Präsident nicht mehr weiss, was die eigentlich tun, auch wieder nicht. Mir fällt dazu der Roman "Unser Mann in Havanna" von Graham Green ein. So etwas wäre noch nicht das Schlimmste, aber wirklich arg wird/ist es, wenn die Geheimdienste tun und lassen was sie wollen. Sozusagen nur noch nach der Devise handeln "der Zweck heiligt die Mittel". Irgendwie verfließt das ganze mit der organisierten Kriminalität. Die Wirklichkeit ist wahrscheinlich wieder einmal viel schlimmer, als das, was ich mir vorstellen möchte.
Wenn die Politik in den USA nur noch darin besteht, Beschäftigung für das Militär zu suchen, dann komme ich damit nicht zurecht.
Ich glaube kaum, dass viele Leute für die hohen Militärausgaben weltweit sind. Durch die ständige Gehirnwäsche, Konditionierung, Überbeanspruchung, Leistungsdruck und Manipulation haben die Leute vergessen, was richtig ist/wäre.
Zum einen hat man sowieso keinen Einfluß und zum anderen darf man sich nicht zu stark verausgaben, da man ja "anschaffen" gehen muss, damit die "großartigen" Politiker das sauer verdiente Geld in Form von Waffenkäufen verschwenden können.
Meine Mindesterwartungen an Obama sind, dass er in etwa die Qualität von Clinton hat. Vielleicht ist er besser oder auch schlechter, wer weiß? Lassen wir uns überraschen.
Lachen würde ich, wenn er die ganzen Lobbyisten rausschmeißt und seine eigene ganz unkonventionelle Politik machen würde.
Theoretisch hätte er die Macht dazu...
Im Falle, dass ein Präsident jedoch dem Wahnsinn anheim fällt, sollte man ihn ersetzen dürfen...
Deine angenehm/positiven Traueme in Ehren gehalten.
Aber du glaubst doch nicht tatsaechlich, das der Praesident Amerikas auch nur annaehernd zu wissen muss/hat was denn so genau um ihn herum so in der Welt geschehen tut/wird.
You think thats Air you breathing??
:-)
Jake, bezüglich deutscher Soldaten im Irak bin ich ziemlich beruhigt.
Zwar wollte Merkel 2003 und 2004 unbedingt Amerika unterstützen, aber wenn wir eins gelernt haben, dann ist es, daß sie sich seit ihren komplett gescheiterten Festlegungen eben nicht mehr festlegt.
Dreimal ist das nämlich richtig in die Hose gegangen: Kopfprämie bei der Gesundheit, Leipziger Beschlüsse/Kirchhof und eben die bedingungslose Arschkriecherei bei Bush.
Das tut sie ganz bestimmt nicht mehr. Das erleben wir auch seit 2005: Als Kanzlerin hält sie sich grundsätzlich von Politik fern, schwafelt nur äußerst vages Zeug und mischt sich nicht in Streits ein. Für sie zählen nur ihre eigenen Popularitätswerte und ihre Wiederwahl. Glücklicherweise ist das deutsche Volk ja auch so dumm und segnet sie regelmäßig mit exorbitanten Beliebtheitswerten - nicht TROTZ ihrer Tatenlosigkeit, sondern WEGEN ihrer Tatenlosigkeit. 2009 sind Bundestagswahlen und Kriegseinsätze von deutschen Soldaten sind extrem unpopulär. Insofern wird Merkel dazu niemals „ja“ sagen, wenn Amerika die Bundeswehr im Irak wünscht.
warlord'snightmare, ich denke schon, daß die Amerikaner dafür wären sich etwas mehr aus Kriegen rauszuhalten. ABER sie sind auch unglaublich stolz auf ihre militärische Stärke und bewundern ihre Waffen jeder Größe.
Ein Präsident, der da richtig zusammenstreicht, wird auch nicht populär damit.
WAS die Geheimdienste Amerikas so genau alles wissen und was sie davon Obama erzählen, ist sicher hochspekulativ.
Wir können aber davon ausgehen, daß Obama ein sehr viel größeres Interesse an den Dingen hat als sein Vorgänger und vermutlich auch mehr Informationen einholen wird. Außenpolitische Experten GIBT es ja schließlich. Nur hatten diese in den letzten acht Jahren gar keinen Zutritt zum Weißen Haus, wenn es nicht eingefleischte Neocons waren, die genau das erzählten, was Bush ideologisch gefiel.
Ich persönlich glaube aber ohnehin nicht, daß die vielen Geheimdienste wirklich solche Masterminds sind.
Beispiel Irak:
Was in Deutschland tagtäglich in jeder zweiten Talkshow prophezeit wurde - nämlich die bürgerkriegsähnlichen Zustände zwischen Schiiten, Sunniten und Kurden, die einer US-Invasion folgen würden, haben die ja offenbar nicht kommen sehen.
Im Nahen Osten haben die offenbar gar nichts korrekt eingeschätzt.
Mal abgesehen davon, daß es keine Massenvernichtungswaffen gab.
IN den USA hat auch niemand irgendwas von den 9/11-Vorbereitungen mitbekommen.
Früher war das auch nicht besser - ich erinnere mich noch an den Gorbatschow-Putsch - als plötzlich Panzer durch Moskau rollten und der Präsident abgesetzt war. Die westlichen Geheimdienste waren komplett überrascht - dabei war doch zu der Zeit die Sowjetunion noch ihr Hauptaugenmerk.
LG
T
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