Nicht stromlinienförmige Körper, fehlende Flossen und überhaupt schwächliche Anatomie.
Das ist schlecht.
Für uns.
Gut allerdings für den Planeten, wenn man bedenkt, daß 70 % der Oberfläche wasserbedeckt ist und wir schon von unserer 30%-Basis aus in kürzester Zeit Flora, Fauna und Klima nachhaltig ruiniert haben.
Auf den Lebensraum Ozean auszuweichen, ist aber keine ideale Option - vor allem, weil wir dort so schnell verdursten.
Setzt man einen seiner nackten Affen im Meer aus, stirbt er höchstwahrscheinlich an Dehydrierung, weil er mit Salzwasser nichts anfangen kann.
Die göttliche Beigabe von Salz in die Ozeane ist also quasi ein natürliches Menschozid, das die Menschen davon abhält auch die Meere überzubevölkern.
Meersalz ist also das DDT der Erde.
Gut für die Fische.
Wie machen das eigentlich andere Säuger, die es ins Meer verschlagen hat?
Zunächst fallen einem Wale und Delphine ein.
Diese trinken eigentlich kaum, können genügend Flüssigkeit über ihre Nahrung aufnehmen. Allerdings haben sie auch stark abgeflachte und lange Hochleistungsnieren.
Sie sind in mehrere tausend Einzelläppchen (Reniculi) aufgeteilt, um effektiv arbeiten zu können. Die Salzkonzentration im Blut der Wale ist niedriger als die im Meerwasser; die Nieren dienen daher auch zur Salzabscheidung. Das ermöglicht den Walen, Meerwasser zu trinken.
Nicht so leistungsfähig sind meine Lieblingstiere - Dugongs und Manatis.
Genauer gesagt bilden die Seekühe eine der kleinsten Ordnungen (Sirenia) innerhalb der Klasse der Säugetiere (Mammalia). Es existieren nur gerade vier Arten: In der Familie der Rundschwanz-Seekühe (Trichechidae) sind dies der Fluss-Manati (Trichechus inunguis), der Afrikanische Manati (Trichechus senegalensis) und der Nagel-Manati (Trichechus manatus), in der Familie der Gabelschwanz-Seekühe (Dugonidae) ist es als einziger Vertreter der Dugong (Dugong dugon).
Nur Dugongs leben im Salzwasser. Allerdings nur in der Nähe von Flußmündungen, so daß sie zum Trinken immer an Süßwasser kommen.
Da geht es ihnen erstaunlicherweise ähnlich wie einigen Reptilien.
Die rund 50 Seeschlangenarten können ebenfalls kein Meerwasser trinken.
Das berichtet Harvey Lillywhite von der University of Florida (Journal of Physiological and Biochemical Zoology, online).
Seeschlangen, die er in einem Salzwasseraquarium hielt, waren nach kurzer Zeit vollkommen vertrocknet und nahmen erst wieder zu, als er sie in Süßwasser warf.
Offensichtlich müssen sie auch in Flußmündungen schwimmen, um zu trinken - oder aber bei starkem Regen an der Meeresoberfläche Süßwasser aufnehmen.
Also DAS finde ich irgendwie suboptimal - was für eine unpraktische Einrichtung im Meer zu leben und nicht trinken zu können.
Ich nehme mal an, daß sich da Dank Darwin in den nächsten paar Millionen Jahren noch was entwickelt und sie auch den Nierentrick entdecken.
Möglicherweise haben wir hier auch den Grund dafür, daß es die pazifischen Seeschlangen nie durch den Panama-Kanal in den Atlantik schafften.
Die Passage ist ihnen zu trocken!
1 Kommentar:
Manatee hatten wir gerade letzte Woche wieder zum Brunch. :-)
Nicht neidisch werden Tammox, ich leb nun mal im Manatee-Staat und gerade zu dieser Jahreszeit ziehen die Manatees in die quellengespeisten Gewaesser Floridas, die allesamt durchgehend eine angenehm warme Temperatur garantieren. Und da bin ich unterwegs.
Auch eines meiner Lieblingstiere, alleine wegen seiner Liebenswuerdigkeit. Geht doch auch.
Gruss
J.
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