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Dienstag, 10. Januar 2012

Der Christ des Tages Teil LVI

Gemeinhin gilt Pio nono, der Antisemit auf dem Stuhle Petri, als der am längsten amtierende Papst.
Der adelige Pius IX. (*1792 † 1878) war seit 1846 Papst und brachte es auf das Rekordpontifikat von 31 Jahren und 8 Monaten.
Platz Zwei der Megapontifikate belegt bekanntlich Karol Woytila mit 26 Jahren und 5 Monaten.
In Wahrheit ist der selige Pole aber schon von seinem Nachfolger übertroffen worden, denn der am 25. November 1981 zum Präfekten der Glaubenskongregation ernannte Kardinal war de facto der Herrscher der Kurie, während JP-II als so eine Art Vatikanischer Christian Wulff auf Reisen ging.
Bei allen innerkirchlichen Angelegenheiten zog aber der Bayer mit der schwulen Aura die Fäden. Als Dekan des Kardinalskollegiums war der spätere Benedikt XVI auch offiziell der Boss der Kurie; sozusagen die Angela hinter dem maladen Reispräsidenten.
Insbesondere sind Bischofsernennungen und Kardinalserhebungen seit 30 Jahren kaum denkbar, ohne daß sie über Ratzingers Schreibtisch gehen und von ihm abgesegnet wurden.
Was er als Präfekt dem Polen auf dem formalen Chefsessel nicht zeigte, sah dieser auch nicht.

Seine eigene Rapidwahl beim Konklave vom 19.April 2005 war daher alles andere als überraschend - verdankten doch nahezu alle Wahlberechtigten ihm ihre Jobs.

Die Freuden, die uns die Müllers, Meisners, Mixas, Overbecks, Woelkis sowie ihre verstockten konservativen Bischofskollegen weltweit bereiten, verdanken wir alle Ratzinger.

Zu einer ultrakonservativen Festung baute er in über drei Dekaden sein Lieblingsland Spanien aus.
Das iberische Episkopat gilt als das Fundamentalistischste überhaupt.
Als vorbildlich gilt dort bis heute die faschistische Franco-Diktatur, als Kleriker Hand in Hand mit den spanischen Nazis Myriaden Regimegegner töteten und El Caudillo ("der Führer") rund eine Million Spanier politisch verfolgen ließ.
Die katholische Kirche fand es super und nachdem Ratzinger Papst wurde sprach er im Oktober 2007 in der größten Massenseligsprechung der Geschichte gleich 498 Franquisten selig.

Dieser stramm rechte Katholensumpf brachte auch den in diesem Blog gut bekannten Bernardo Álvarez Afonso, den Bischof von Teneriffa hervor.
Er findet, daß im Falle einer pädophilen Vergewaltigung begangen von einem Priester, das Opfer die Schuld hat:

In einem Interview hatte der Kirchenfürst Homosexualität und Päderastie gleichgestellt und behauptet, dass Minderjährige nicht immer schuldlos an sexuellem Missbrauch seien:

"ES GIBT13-JÄHRIGE KNABEN, DIE DAS SOGAR WÜNSCHEN
WENN DU NICHT AUFPASST, PROVOZIEREN SIE DICH."

Nachdem die spanischen Bischöfe inzwischen erfolgreich die sozialistische Regierung Zapatero vertrieben haben, spüren sie noch mehr Oberwasser und verlangen vom frisch gekürten stramm konservativen Premier Rajoy die liberalisierten Homo-Rechte und Abtreibungsregelungen schleunigst zurück zu nehmen.

Der Christ des Tages Nr. 56 schiebt sich dabei mit selbst für katholische Verhältnisse abartigen Thesen hervor.

Christ des Tages Nummer LVI ist Francisco Javier Martínez Fernández, der Erzbischof von Granada.

Der 64-Jährige Asture wurde schon mit 24 Jahren zum Priester geweiht und studierte anschließend an der „Pontifical University of Comillas”, in Sankt Georgen, Frankfurt a. M., der “French Biblical School of Jerusalem” und schließlich an der Semitic Philology at the Catholic University of America in Washington, DC.
Weitere Stationen:
1985 Weihbischof in Madrid, 1996 Bischof von Córdoba und seit 2003 Erzbischof von Granada.

In der Macho-Gesellschaft Spaniens kommen jedes Jahr rund 70 Frauen durch violencia de género (geschlechtsspezifischen Gewalt) ums Leben; sie werden zu Tode geprügelt oder vergewaltigt.
Die Zapatero-Regierung versuchte erstmals dagegen an zu wirken, indem sie spezielle Schutzgesetze erließ. Ein Horror für den Erzbischof.

Dieses traditionell-reaktionäre Weltbild manifestierte sich in den großen Demonstrationen gegen die Homoehe ebenso wie in den Kampagnen gegen das Recht auf Abtreibung. Dass es nur ein kleiner Schritt sein kann von den Kampagnen gegen Abtreibungen hin zur direkten körperlichen oder sexualisierten Gewalt, zeigte beispielhaft der Erzbischof von Granada, Javier Martínez, im Dezember vergangenen Jahres. Eine Frau, die abtreibe, gebe Männern »die totale Freiheit, ohne Einschränkungen, ihren Körper zu missbrauchen«, hatte er während der Sonntagsmesse erklärt. Die zuständige Bischofsvertretung sah keinen Grund, sich für die Äußerungen zu entschuldigen. Ganz im Gegenteil: Wenn eine Frau fähig sei, ihr eigenes Kind zu töten, dann habe der Mann »die totale Freiheit, ohne Einschränkungen, den Körper der Frau zu missbrauchen«, lautete die offizielle Mitteilung. Tajahuerce fordert, auch solche Aussagen bereits als einen Aspekt von Gewalt gegen Frauen zu begreifen: »Natürlich sind die Morde das gravierendste Problem«, aber die machistischen Strukturen in der Gesellschaft und die geschlechtsspezifische Diskriminierung gehörten auch dazu.
(Thorsten Mense 11.11.10)

Die Auffassung, man hätte jedes Recht eine Frau, die einen Schwangerschaftsabbruch hinter sich hat, anschließend zu vergewaltigen, vertritt der nette Bischof seit Jahren immer wieder.
Dem Vatikan scheint es Recht zu sein.

Die Argumentation ist immer gleich. Zum Beispiel in einer Martínez-Messe vom 23.12.2009:

Weiter vergleicht der südspanische Bischof in seiner Homilie vom letzten Sonntag diese Reform mit der Hitler-Diktatur.
Und führt weiter, dass die Verbrechen die Hitler in den Konzentrationslagern begingen ließ nicht so widerwärtig waren wie die Ausführung der Gesetzreform. Martinez gab auch zu verstehen, dass wenn die Frau abtreibt und damit ein schutzloses Kind tötet, hat der Man damit das absolute Recht den Körper seiner Frau zu missbrauchen.
Martinez hält die Abtreibung für einen “stillen Völkermord” und glaubt, dass die Verabschiedung des Gesetzes zum Schwangerschaftsabbruch einen evolutionären Rückschritt der Menschheit bedeutet.
Martinez wiederholt, dass “das Töten eines schutzlosen Kindes durch die eigene Mutter wie ein Freibrief für den Mann zum Missbrauch derselben und Ihres Körpers darstellt , schon weil sie ja am Ende die Tragödie zu schlucken hat”.
Das Informationsbüro der südspanischen Bischöfe erklärt danach, dass der Satz von Martinez den Missbrauch der Frau an dem Kind und ihrem eigenen Körper deutlich machen wolle, dass die Frau sich selbst und das Kind also wie ein Objekt behandelt und also in der Folge sich selbst das Recht aberkennt sich gegen den Missbrauch eines Mannes zu weigern, der ihren Körper wie ein Objekt behandle, im selben Modus wie sie das ja mit sich und dem ungeborenen Kind tut, wenn sie eine Schwangerschaft abbricht.
Die Bischöfe wiederholen, dass ”wenn die Mutter dazu in der Lage ist, sich das Recht nimmt, ihr eigenes Kind zu töten habe der Mann genau dasselbe Recht über ihren Körper frei zu verfügen und mit ihm zu tun was er wolle”.
(desfachatez 05.01.2010)

Der Christ des Tages 56 ist von seiner Analogie so begeistert, daß er sie in seiner aktuellsten Weihnachtspredigt auch nicht aussparte.

Der Erzbischof von Granada, Javier Martinez, hat in seiner Weihnachtspredigt gesagt, dass Frauen vergewaltigt werden dürften, wenn sie abgetrieben haben. Der Autor Manuel António Pina ist in der Tageszeitung Jornal de Notícias außer sich: "Die spanische Kirche lässt sich in puncto Intoleranz von niemandem reinreden. … Nachdem der kirchennahe [Premier] Mariano Rajoy seine Absicht verkündet hatte, 'die Verderbnis des weltlichen Abtreibungsgesetzes' auszurotten, die während der Regierung von Zapatero genehmigt wurde, bekam ich eine Weihnachtspredigt des Erzbischofs von Granada in die Hände, in der er sagte, dass 'eine Frau, die abtreibt, einem Mann ohne Einschränkungen die absolute Lizenz zum Missbrauch ihres Körpers gibt, denn sie hat Schuld auf sich geladen, als ob sie ein Recht dazu habe'
(Jornal de Notícias - Portugal | Mittwoch, 4. Januar 2012)

Der Kirchenfürst ist ein Moralexperte ganz Ratzingers Geschmack.

3 Kommentare:

Trip hat gesagt…

Das ist widerlich - aber mich überrascht bei diesen Pfaffen eigentlich nichts mehr. Und da sie keinen Gegenwind erhalten, nehmen sie sich immer noch mehr raus.

jakebaby hat gesagt…

HHmmmhhh, ja, .. wunderbar! ...

Das faellt dann unter meine zunehmende LangzeitErkenntnis 'Was so Alles geht'!!

Meine ehrliche Meinung zu dieser Art 'Spiel ohne Grenzen' zu verauessern, waere wohl wiedermal eher ruede und koennte moeglicherweise als Gewaltverherrlichung interpretierten.

Dennoch behaupte ich, dass Jemand, der wiederholt und dringlichst den Missbrauch und die Vergewaltigung abtreibender Frauen nahezu einfordert, absolut zufrieden sein darf, wenn ich ihn 'nur in allermenschlichster Zurueckhaltung und Fuersorge die Strasse rauf&runter pruegle.

Gluecklicherweise erfreue ich mich semibiblischem Alter, womit der Vorwurf ein altes Arschloch gezuechtigt zu haben gelindert sei.

Gesamtbezueglich rechtfertige ich mich auch ueber den mitlauefig gegebenen Tatbestand der Foerderung/Ermunterung zur 'Fahrlaessigen Toetung', Welcher, auf dem 'Recht' der Befuerwortung von Missbrauch/Vergewaltigung abtreibender Frauen (ungeahndet) basiert!!!
Unbestreitbare Beweisfuehrung:
"..., dass 'eine Frau, die abtreibt, einem Mann ohne Einschränkungen die absolute Lizenz zum Missbrauch ihres Körpers gibt, ..."

UUUhhhh, da kann ich wirklich nur noch weiterhin an meinen unerfuellbaren Tagtrauemen masturbieren!!

Grusel
Jake

Tammo Oxhoft hat gesagt…

Also ich gebe es jetzt auch endgültig auf mir noch einmal den Gedanken zu erlauben, daß die Katholiban nun wirklich nicht mehr abartiger werden können.
Sie schaffen es ja doch immer noch einen drauf zu setzen.

Und wieso es möglich ist, daß auch nur eine einzige Frau in dem Verein noch freiwillig Mitglied ist, wird auch für immer und ewig ein Rätsel bleiben.

Haben die da in Spanien keine Alice Schwarzers, die mal nach Grenada fahren könnten, um dem Erzbischof den Sack abzureißen?

Man versteht es alles nicht……


LGT