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Montag, 14. November 2011

Überflüssige Studien - Teil IV und V

Heute wundere ich mich manchmal über meine frühere Naivität.
Unglaublich was man so als Jugendlicher gedacht hat.
Unlängst fand ich in einem alten Schulheft eine Aufzeichnung von mir, in der ich behauptete Philanthrop zu sein! Wie peinlich.
Zudem hatte ich das komplett verdrängt und erinnere mich jetzt eigentlich nur schon immer Misanthrop gewesen zu sein.

Das ist wirklich zum nachschämen, wie spät manchmal erst der Groschen fiel.

Als ich anfing zu studieren, saßen im Nachbargebäude die Studenten der evangelischen Theologie, die bei einem Typ von der Piet Cong Kirchengeschichte hörten.
Damals beging ich in einem Gespräch mit so einer angehenden Pfarrerin die unglaubliche Peinlichkeit zu fragen, wieso sie immer von „unserer Kirche“ sprach, wenn es um irgendwelche frühmittelalterlichen Dinge ging; der Protestantismus sei doch erst 500 Jahre alt.
Wie doof von mir.
Dabei war vor 500 Jahren nur das bekannte durch Luther bewirkte Schisma - „aber die 1500 Jahre zuvor gehören uns auch“ lachte mich die Theologenfrau aus.

Auch die evangelische Kirche ist natürlich 2000 Jahre alt und hatte zu 75% ihrer Geschichte einen (oder mehrere) Papst (Päpste).

Pure katholische Geschichte beginnt also streng genommen erst 1517.
Alle Vorkommnisse aus der Zeit zuvor, muß sich die RKK mit den anderen Christen teilen.
Der Kölner Dom ist also - auch wenn Kardinal Meisner jetzt einen Herzinfarkt bekommt - ebenfalls ein protestantisches Erbe (Baubeginn 15. August 1248).

Die verschiedenen kirchlichen Sekten, wie der Protestantismus und der Katholizismus zum Beispiel, hassen sich wie die Pest, so daß im Dreißigjährigen Krieg von 1618 bis 1648 zwei Drittel Europas ausgerottet wurden.
So mordlüstern und fanatisch droschen Katholiban und Lutheraner auf einander ein, daß anschließend ein ganzer Kontinent praktisch entvölkert war.

Aber diese extreme Form des Hasses gibt es eben nur unter Brüdern.
Man schlachtet sich nur ab, wenn man sich ähnlich ist.

Die beiden Konfessionen sind nämlich im Grunde nur in Nuancen unterschiedlich, fußen auf denselben 1500 Jahren Geschichte und richten sich nach demselben Buch.
Die Tradition ist bei beiden Vereinen gleichermaßen abstrus.

Gottvater, der angeblich „gut“ ist, zürnt über sein eigenes Werk, nämlich die Menschen, die er nach seinem Ebenbild geformt hat, die aber irgendwie misslungen sind und nicht das tun, was er will.
Zur Strafe läßt er einen unschuldigen Juden, der auch noch sein eigener Sohn ist, von den Römern hinrichten und schiebt das den Juden in die Schuhe, obwohl die sowieso schon die Stiefkinder der Schöpfung waren und ständig nur vertrieben und verfolgt wurden.
Immer auf die Kleinen.

Eine hochabsurde Konstruktion!

Um das zu glauben, bedarf es einer besonderen Doofheit und vernagelten Vorurteilsbehaftung.

Zum Glück verfügen aber gerade Christen über überdurchschnittlich viel Vorurteile und Dummheit.

Dies ist ein Banal-Zusammenhang, der ähnlich spektakulär ist, wie die Erkenntnisse: “Je kränker desto weniger gesund“. Oder „Je größer, desto weniger klein.“

Dennoch gab es schon wieder so eine überflüssige Studie, die eben diesen Zusammenhang - Je religiöser desto anfälliger für Vorurteile - belegte.

Homophobie und Sexismus: Mit der Religion kommen die Vorurteile, sagt eine Studie. Schuld daran sei unter anderem der traditionelle Absolutheitsanspruch des Christentums. Stark religiöse Menschen sind nach wissenschaftlichen Erhebungen besonders anfällig für abwertende Haltungen gegenüber Minderheiten. […] Stark Religiöse sind auffällig anfällig für abwertende Haltungen gegenüber Minderheiten „Dies zeigt sich besonders in den Bereichen Sexismus, Homophobie und Rassismus“, sagte die Bielefelder Psychologieprofessorin Beate Küpper. Besonders oft neigten Protestanten in den östlichen Bundesländern zu rassistischen Äußerungen.
[… ] In den Studien zeigte sich, dass über ein Fünftel der deutschen Protestanten, die sich selbst als sehr religiös einstuften, der Aussage „Weiße sind zu Recht führend in der Welt“ zustimmten. Bei den Menschen, die sich als glaubensfern beschrieben, teilten nur zwölf Prozent diese Auffassung. Die These „Es leben zu viele Ausländer in Deutschland“ fanden ebenfalls über 60 Prozent der „sehr religiösen“ Protestanten richtig. Der Satz „Ausländer sollten nach Hause geschickt werden, wenn die Arbeitsplätze knapp sind“ fand bei fast der Hälfte dieser Gruppe Anklang.
(Welt 13.11.2011)

Prof Küppers Studie ist schon die zweite dieser Tage, die mit solch bahnbrechenden Erkenntnissen an die Öffentlichkeit geht.
Der 200-Seitige Antisemitismusbericht des Bundesinnenministeriums kommt ebenfalls zu dem Ergebnis, daß der Antisemitismus immer noch in den Christlichen Kirchen beheimatet ist und nicht bekämpft wird.

Im Antisemitismusbericht der Bundesregierung wird den Kirchen vorgeworfen, nicht konsequent genug gegen Judenhass in den eigenen Reihen vorzugehen.
[…] Im Fazit der Studie, die am Donnerstag in Berlin bekannt wurde, wird die Frage gestellt, ob in der Kirche 'die kritische Auseinandersetzung mit der Tradition des christlichen Antijudaismus' weit genug gehe. 'Erreicht, so ist etwa zu fragen, der christlich-jüdische Dialog wirklich die Basis der Kirchenmitglieder?', heißt es in dem Bericht. Die Frage, 'ob und in welchem Ausmaß innerhalb der Kirchen möglicherweise ein gewisser latenter Antisemitismus auszumachen ist', sei legitim und bedürfe einer Antwort.
(KNA 11.11.2011)

Welch Überraschung!

Besondere Aufmerksamkeit richtet der Bericht auf die traditionalistische Piusbruderschaft. Die Debatte um die Aufhebung der Exkommunikation ihrer Bischöfe durch Papst Benedikt XVI. habe „Defizite in der Auseinandersetzung mit judenfeindlichen Strömungen deutlich gemacht.“
Der Umgang mit der Piusbruderschaft habe dem christlich-jüdischen Dialog sehr geschadet, räumt [Bischof] Jaschke weiter ein. „Nicht weil die Piusbrüder als solche so wichtig wären, aber der Eindruck, dass man in Rom unkritisch mit den Piusbrüdern umgeht und gar nicht wahrnimmt, was ein Mann wie Williamson an unsäglichem Unsinn gesagt hat. Dieser Eindruck ist ganz, ganz schlimm. Aber das steht nicht für die katholische Kirche. Aber noch einmal: Wenn man sich so unsägliche Pannen in unserer Kirche und um den Papst herum leistet, dann ist das ganz bitter.“
(Domradio 11.11.11 )

Durch die offensichtlich judenfeindliche Agenda des Deutschen Papstes, der die Holocausleugnerfreunde von der FSSPX zurück in die RKK holte und die Juden ganz allgemein schwer beleidigte, indem er die Heiligsprechung von Pius XII betreibt und die Karfreitagsfürbitte an die Juden wieder einführte, gerät manchmal in den Hintergrund, wie antisemitisch die Protestanten sind.

Margot Käßmann, Katrin Göring-Eckhart und Co sind aber schon allein dadurch überführt, daß sie sich so bedingungslos hinter einen der schlimmsten Antisemiten der Geschichte, nämlich Martin Luther, stellen. Mit 110 Millionen Euro unterstützt der deutsche Steuerzahler den zensierten Luther der Kirchen.

In all dem Trubel der Lutherdekade wird sein eleminatorischer Judenhass systematisch verschleiert.
Das wird zwar immer wieder eindeutig belegt, aber wie das so ist mit Fakten: Darauf reagieren Christen allergisch.

Und schon sind sich Protestanten und Katholiken wieder einig.
Auch Kardinal Meisner läßt auf seiner privaten Webseite „Domradio“ die Wahrheit bestreiten.

Die katholische Kirche verteidigt sich gegen den Antisemitismus-Vorwurf der Bundesregierung. Zwar habe der Umgang mit der Piusbruderschaft einen „schlimmen Eindruck“ hinterlassen, räumt Hamburgs Weihbischof Jaschke im domradio.de-Interview ein. Doch stünde dieser nicht stellvertretend für den christlich-jüdischen Dialog.
(Michael Borgers 11.11.11)

2 Kommentare:

jakebaby hat gesagt…

"Zwar habe der Umgang mit der Piusbruderschaft einen „schlimmen Eindruck“ hinterlassen, räumt Hamburgs Weihbischof Jaschke im domradio.de-Interview ein. Doch stünde dieser nicht stellvertretend für den christlich-jüdischen Dialog."

GENAU, dazu nochmal kurz auffrischend der Dialog zum "christlich-jüdischen Dialog"

http://www.religioustolerance.org/jud_pers1.htm

http://www.religioustolerance.org/jud_pers3.htm

http://www.religioustolerance.org/jud_pers2.htm

and counting ....

Gruss
Jake

Tammo Oxhoft hat gesagt…

Ja, so steht es ja schließlich nicht nur in irgendwelchen alttestamentarischen Schriften, sondern auch im NEUEN TESTAMENT als Lehre Jesu:


"15 Diese haben sogar Jesus, den Herrn, und die Propheten getötet; auch uns haben sie verfolgt. Sie missfallen Gott und sind Feinde aller Menschen; 16 sie hindern uns daran, den Heiden das Evangelium zu verkünden und ihnen so das Heil zu bringen. Dadurch machen sie unablässig das Maß ihrer Sünden voll. Aber der ganze Zorn ist schon über sie gekommen."
(1 Thess, 2)

LGT