Montag, 28. November 2011
Musste ja so kommen.
Kurt Kister hat die Nase voll.
Der mächtige Chefredakteur von Deutschlands größter seriöser Tageszeitung rechnete letzte Woche mit Präsident Obama ab.
Kister ist ein intelligenter Mann und weiß natürlich, daß die acht komplett gehirnentleerten Witzfiguren, welche die GOP als Gegenkandidaten in Betracht zieht, auch für einen schwachen bis mittelmäßigen Präsidenten keine Gefahr darstellen sollten.
Aber inzwischen bewertet er Obama als derartig enttäuschend, daß seine Abwahl selbst bei dieser Konkurrenz möglich erscheint.
Der US-Präsident regiert schwach und ideenlos. In den letzten drei Jahren wurde keine seiner großen Reformen umgesetzt, das außenpolitische Engagement der USA dümpelt vor sich hin. Barack Obama handelt nach dem Motto: Mal sehen, was der nächste Tag so bringt. So können ihm selbst die Lachnummern der Republikaner gefährlich werden.
[...]
Er erweckte den Eindruck, er verkörpere jene Veränderung, von ihm selbst change genannt, nach der sich die Amerikaner alle vier (und manchmal nur alle acht) Jahre immer wieder aufs Neue so herzhaft sehnen. Speziell Europas Liebesaffäre mit Obama, eine einseitige Projektion großer Hoffnung, war anfänglich so leidenschaftlich, dass ihm sogar der Friedensnobelpreis zugesprochen wurde - ohne dass er dafür mehr geleistet hätte, als gewählt worden zu sein.
Am Ende des dritten Jahrs seiner Präsidentschaft ist Obama bestenfalls einer jener Durchschnittlichen, die immer wieder mal im Weißen Haus regieren. Betrachtet man einzelne wichtige Politikfelder, zählt er sogar zu den Unterdurchschnittlichen, was sich auch in den Umfragewerten spiegelt. Sie sind schlecht, so schlecht, dass er um seine Wiederwahl fürchten muss - selbst angesichts der Tatsache, dass die Republikaner bisher eher Lachnummern als einen veritablen Gegenkandidaten aufbieten können.
[…]
Noch nie in der jüngeren Geschichte haben die USA in und für Europa eine so wenig bedeutende Rolle gespielt wie jetzt. […]
Wie die Europa-Politik Obamas aussieht, ist schwer zu sagen; eine Deutschland-Politik hat er nicht.
(Ein Kommentar von Kurt Kister 23.11.2011)
Es spricht Enttäuschung aus dem sonst so super abgeklärten Kurt Kister.
In der Tat ist es ein Riesenjammer, wie ein noch im Januar 2009 vor Kraft strotzender mit gigantischen Vertrauensverschuss ausgestatteter US-Präsident, der in beiden Kammern des Parlaments große Mehrheiten hatte, alle Chancen phlegmatisch verstreichen ließ.
Wie konnte der Politcharismatiker aus dem Wahlkampf sich in so einen so indolenten Amtsinhaber verwandeln?
Ich verstehe die Verbitterung über die Nichtpolitik Obamas, aber Enttäuschung wäre dafür das falsche Wort, da ich ohnehin nichts erwartet hatte.
Enttäuschungen
Anders als die liberalen Mietjournalisten habe ich von Angie und Guido nichts Gutes erwartet und kann also auch nicht enttäuscht sein.
Das gilt auch für Obama, der NATÜRLICH sympathischer als sein Vorgänger ist - aber als Messias habe ich ihn nie gesehen. Er blieb im zweijährigen Wahlkampf stets vage und unkonkret, mochte sich nicht mit jemanden anlegen und vertrat außenpolitisch ohnehin auch absurde Positionen, wie zum Beispiel die Bereitschaft auch ein bißchen in Pakistan rumzubomben und den afghanischen Krieg dorthin auszuweiten.
(Tammox 12.03.10)
Schon zu Obamas 100-Tage-Bilanz, als er noch über gigantische Zustimmungsraten verfügte, konnte man wissen, daß der Neue nicht in Wallung kommt.
Leider ist es aber auch so, daß Obama ein paar grundlegende Dinge total falsch macht und sich auch gerne mal feige weg duckt, wenn es weh tun könnte.
Auch wenn die Beweggründe politisch-taktisch nachvollziehbar sein mögen - aber es ist beschämend auf der einen Seite mit moralischem Pathos zu verkünden „Amerika foltert nicht“, um kurz darauf Diejenigen, die perfide gefoltert haben großzügig mit einer Amnestie zu versehen.
Ja, das Weiße Haus läßt nun ans Licht kommen, wie schändlich und amoralisch Bush und Condi Rice Folter abgesegnet haben - aber belangen will man sie dennoch nicht.
Guantanamo zu schließen ist richtig und gut (auch alternativlos für jeden Politiker mit Rudimenten von Anstand) - aber es ist genauso unverzeihlich das Afghanische Folterlager Bagram bestehen zu lassen - 600 Männer sitzen dort weiterhin komplett rechtlos der Willkür ihrer amerikanischen Wärter ausgesetzt.
Mal abgesehen davon, daß diese ganze Afghanistan-Strategie ein ziemlicher Irrsinn ist - insbesondere, da es auch die derzeitige US-Administration offenbar für gerechtfertigt hält den Afghanistan-Krieg auch in Pakistan zu führen und sich so mit einer riesigen islamischen Atommacht anzulegen. 30.000 Soldaten MEHR nach Afghanistan und dann? Was soll das bringen?
(Tammox 03.05.2009)
In der letzten GOPer-Debatte am 22.11.11 gab es sogar unter den acht geistigen Zwergen einige, die einsahen, daß Pakistan irgendwie nicht unwichtig ist.
Dass der texanische Gouverneur Rick Perry eine Einstellung sämtlicher US-Hilfszahlungen an Pakistan fordert, nannte die Kongressabgeordnete Michelle Bachmann "hochgradig naiv". Die USA müsse Pakistan eng an sich binden, um das Terrornetzwerk al-Qaida daran zu hindern, an Nuklearwaffen zu kommen, sagte sie.
(SZ 23.11.11)
Obama hat die Situation im Irak, die Stimmung im Iran, die Lage in Afghanistan geerbt.
Daß inzwischen der Hass auf Amerika auch in Pakistan angeschwollen ist, geht auf seine Kappe. In Pakistan wurde letzte Woche im ganzen Land für ein Ende der Allianz mit den Vereinigten Staaten demonstriert.
Kommandoaktionen und Drohnenangriffe, völkerrechtswidrig durchgeführt auf dem Staatsgebiet einer muslimischen Atommacht mit 175 Millionen Einwohnern sind keine schlaue Außenpolitik Frau Clinton!
Und nun das - ein „unprovozierter NATO-Angriff“ auf pakistanisches Territorium, bei dem in der Nacht zu Samstag 25 pakistanische Soldaten getötet und 12 verletzt wurden.
Washington telegraphierte ein dürres „Sorry“ und sah die Sache damit als erledigt an. Ist Rick Perry („oops!“) etwa schon im Amt, ohne daß ich es mitbekommen habe?
Ein Armeesprecher im nordwestpakistanischen Peschawar wies die Entschuldigung von US-Außenministerin Hillary Clinton deutlich zurück: Die Entschuldigung der US-Amerikaner sei "ein Witz", sagte er SPIEGEL ONLINE. "Sie töten unsere Soldaten, sagen sorry, und alles soll gut sein? Was soll das?"
Auch Generalmajor Athar Abbas, Chefsprecher der Armee, sagte dem pakistanischen Fernsehsender Express 24/7: "Diese Entschuldigung reicht nicht aus." Der Angriff auf pakistanische Truppen sei "willkürlich, brutal und unverantwortlich".
(Spon 28.11.11)
Auch China, ebenfalls Nachbar Afghanistans und ein nicht gerade unwichtiger Mitspieler in Asien und der Welt, haben die Amerikaner zutiefst verärgert.
China zeigte sich zutiefst schockiert über den folgenschweren Angriff. Man lasse Pakistan sein aufrichtiges Beileid übermitteln, teilte das chinesische Außenministerium mit. Zugleich rief die Regierung in Peking dazu auf, die Unabhängigkeit, Souveränität und territoriale Integrität Pakistans zu respektieren. Der Vorfall solle genau untersucht werden.
Pakistan hatte am Sonntag angekündigt, dass der Tod der Männer Konsequenzen haben werde. Die Regierung in Islamabad sprach von einer "groben Verletzung" der Souveränität des Landes. Es schloss Grenzübergänge, die für die Versorgung der internationalen Truppen in Afghanistan wichtig sind. Zudem forderte Islamabad Washington zur Räumung des Luftwaffenstützpunktes Shamsi in der Provinz Belutschistan binnen 15 Tagen auf.
(SZ 28.11.11)
Es ist ja ganz nett, daß ab und zu ein paar Vorzeige-GI’s mit westlichen Kamera-Teams losziehen und zeigen wie höflich sie neuerdings zu den Afghanen sind.
Nun wolle man „die Herzen der Bevölkerung gewinnen“.
Nach zehn Jahren Krieg.
Henry Kissinger had also advised a ‘winning of the heart and minds’ approach in the Vietnam war, which was ignored by President Johnson, causing the US thousands of casualties and the ignominy of defeat.
[…]Indeed, the drones, which were operational during General Musharraf’s government, soon became the CIA’s ‘weapons of choice’ during the current democratic government, notwithstanding the unanimous parliamentary resolution passed against them. Admittedly, a number of key Taliban/al Qaeda leaders were eliminated by the drones, but hundreds of innocent men, women and children were also killed, further fanning anti-US sentiments in Pakistan.
Al Qaeda received major setbacks but the Taliban resistance never flagged, rather it solidified.
(Shahab Usto, daily times Pakistan, 10.11.11)
Es ist schockierend zu sehen, welche geradezu Bushesken Tölpeleien Obamas Administration begeht.
Da wird ein gigantisches Bohei veranstaltet ob der vagen Aussicht, die Islamische Republik Iran KÖNNTE womöglich irgendwann EINE Atombombe bekommen - und währenddessen tut Amerika alles, um sich eine viel größere Islamische Macht, die mit Sicherheit Dutzende einsatzfähige Atomwaffen besitzt, zum Feind zu machen.
Pakistan sieht sich hingegen wie ein Bär am Nasenring durch die Manege gezogen, seit die USA in einer Nacht- und Nebel-Aktion Osama Bin Laden auf pakistanischem Boden liqudiert haben und Woche für Woche fliegende Exekutionskommandos (Drohnen) in das Grenzgebiet zu Afghanistan schicken. Aufmerksam wird in Islamabad registriert, dass im US-Präsidentenwahlkampf die republikanischen Kandidaten Pakistan rhetorisch regelrecht zum Abschuss freigeben.
Der Vorfall vom Wochenende ist innenpolitisch hoch dosiertes Gift für jene Kräfte im pulverfassartigen Atom-Staat Pakistan, die die Partnerschaft zu Amerika trotz widrigster Umstände erhalten wollen. Islamistische Hardliner werden den Tod ihrer Landsleute im Kampf gegen Amerika instrumentalisieren.
(Bonner generalanzeiger 28.11.11)
Das Tischtuch zwischen Islamabad und Washington ist zerschnitten.
Heftige Proteste nach tödlichem Nato-Angriff auf afghanische Grenzregion.
[…] Experten warnten, die Beziehungen beider Länder trieben 'auf einen absoluten Tiefpunkt zu'.
Die US-Regierung wie auch die Nato versprachen eine eingehende Untersuchung des Vorfalls. Bisherige Ermittlungen ergaben, dass afghanische und amerikanische Truppen am frühen Samstagmorgen nahe der Grenze von Pakistan aus unter Beschuss geraten waren. Die zerklüftete Bergregion dient Taliban-Kämpfern seit Jahren als Rückzugsgebiet. Die Nato-Soldaten forderten Luftunterstützung an, wenig später beschossen US-Hubschrauber zwei pakistanische Posten und töteten mindestens 25 der über 40 dort stationierten Soldaten. […]
In Pakistan löste der Vorfall leidenschaftliche Proteste aus. Nach einer Krisensitzung des Kabinetts hieß es in Islamabad, man sei 'zutiefst erbost'. Der mächtige Armeechef General Ashfaq Parvez Kayani befahl, 'alle nötigen Schritte für eine wirkungsvolle Antwort auf diesen unverantwortlichen Akt zu unternehmen'. Außenministerin Hina Rabbani Khar sprach von 'einem tiefen Gefühl des Zorns' und kritisierte, Washington und die Nato hätten Pakistans Souveränität verletzt.
(Christian Wernicke und Daniel Brössler SZ 28.11.11)
Wenn es schon dem großen Phlegmaten Obama gelingt die pakistanische Atommacht bis aufs Blut zu reizen, ist durchaus vorstellbar, daß ein Präsident Perry, Cain oder Romney, oder eine Präsidentin Bachman binnen kurzer Zeit einen Atomkrieg vom Zaun bricht, wenn er/sie sich ab Januar 2013 im Oval Office aufbläst.
Die Probleme, die dann auf die USA zukommen, würden selbst das Desaster, welches Obama von seinem Vorgänger GWB geerbt hat, wie eine Petitesse aussehen lassen!
Der mächtige Chefredakteur von Deutschlands größter seriöser Tageszeitung rechnete letzte Woche mit Präsident Obama ab.
Kister ist ein intelligenter Mann und weiß natürlich, daß die acht komplett gehirnentleerten Witzfiguren, welche die GOP als Gegenkandidaten in Betracht zieht, auch für einen schwachen bis mittelmäßigen Präsidenten keine Gefahr darstellen sollten.
Aber inzwischen bewertet er Obama als derartig enttäuschend, daß seine Abwahl selbst bei dieser Konkurrenz möglich erscheint.
Der US-Präsident regiert schwach und ideenlos. In den letzten drei Jahren wurde keine seiner großen Reformen umgesetzt, das außenpolitische Engagement der USA dümpelt vor sich hin. Barack Obama handelt nach dem Motto: Mal sehen, was der nächste Tag so bringt. So können ihm selbst die Lachnummern der Republikaner gefährlich werden.
[...]
Er erweckte den Eindruck, er verkörpere jene Veränderung, von ihm selbst change genannt, nach der sich die Amerikaner alle vier (und manchmal nur alle acht) Jahre immer wieder aufs Neue so herzhaft sehnen. Speziell Europas Liebesaffäre mit Obama, eine einseitige Projektion großer Hoffnung, war anfänglich so leidenschaftlich, dass ihm sogar der Friedensnobelpreis zugesprochen wurde - ohne dass er dafür mehr geleistet hätte, als gewählt worden zu sein.
Am Ende des dritten Jahrs seiner Präsidentschaft ist Obama bestenfalls einer jener Durchschnittlichen, die immer wieder mal im Weißen Haus regieren. Betrachtet man einzelne wichtige Politikfelder, zählt er sogar zu den Unterdurchschnittlichen, was sich auch in den Umfragewerten spiegelt. Sie sind schlecht, so schlecht, dass er um seine Wiederwahl fürchten muss - selbst angesichts der Tatsache, dass die Republikaner bisher eher Lachnummern als einen veritablen Gegenkandidaten aufbieten können.
[…]
Noch nie in der jüngeren Geschichte haben die USA in und für Europa eine so wenig bedeutende Rolle gespielt wie jetzt. […]
Wie die Europa-Politik Obamas aussieht, ist schwer zu sagen; eine Deutschland-Politik hat er nicht.
(Ein Kommentar von Kurt Kister 23.11.2011)
Es spricht Enttäuschung aus dem sonst so super abgeklärten Kurt Kister.
In der Tat ist es ein Riesenjammer, wie ein noch im Januar 2009 vor Kraft strotzender mit gigantischen Vertrauensverschuss ausgestatteter US-Präsident, der in beiden Kammern des Parlaments große Mehrheiten hatte, alle Chancen phlegmatisch verstreichen ließ.
Wie konnte der Politcharismatiker aus dem Wahlkampf sich in so einen so indolenten Amtsinhaber verwandeln?
Ich verstehe die Verbitterung über die Nichtpolitik Obamas, aber Enttäuschung wäre dafür das falsche Wort, da ich ohnehin nichts erwartet hatte.
Enttäuschungen
Anders als die liberalen Mietjournalisten habe ich von Angie und Guido nichts Gutes erwartet und kann also auch nicht enttäuscht sein.
Das gilt auch für Obama, der NATÜRLICH sympathischer als sein Vorgänger ist - aber als Messias habe ich ihn nie gesehen. Er blieb im zweijährigen Wahlkampf stets vage und unkonkret, mochte sich nicht mit jemanden anlegen und vertrat außenpolitisch ohnehin auch absurde Positionen, wie zum Beispiel die Bereitschaft auch ein bißchen in Pakistan rumzubomben und den afghanischen Krieg dorthin auszuweiten.
(Tammox 12.03.10)
Schon zu Obamas 100-Tage-Bilanz, als er noch über gigantische Zustimmungsraten verfügte, konnte man wissen, daß der Neue nicht in Wallung kommt.
Leider ist es aber auch so, daß Obama ein paar grundlegende Dinge total falsch macht und sich auch gerne mal feige weg duckt, wenn es weh tun könnte.
Auch wenn die Beweggründe politisch-taktisch nachvollziehbar sein mögen - aber es ist beschämend auf der einen Seite mit moralischem Pathos zu verkünden „Amerika foltert nicht“, um kurz darauf Diejenigen, die perfide gefoltert haben großzügig mit einer Amnestie zu versehen.
Ja, das Weiße Haus läßt nun ans Licht kommen, wie schändlich und amoralisch Bush und Condi Rice Folter abgesegnet haben - aber belangen will man sie dennoch nicht.
Guantanamo zu schließen ist richtig und gut (auch alternativlos für jeden Politiker mit Rudimenten von Anstand) - aber es ist genauso unverzeihlich das Afghanische Folterlager Bagram bestehen zu lassen - 600 Männer sitzen dort weiterhin komplett rechtlos der Willkür ihrer amerikanischen Wärter ausgesetzt.
Mal abgesehen davon, daß diese ganze Afghanistan-Strategie ein ziemlicher Irrsinn ist - insbesondere, da es auch die derzeitige US-Administration offenbar für gerechtfertigt hält den Afghanistan-Krieg auch in Pakistan zu führen und sich so mit einer riesigen islamischen Atommacht anzulegen. 30.000 Soldaten MEHR nach Afghanistan und dann? Was soll das bringen?
(Tammox 03.05.2009)
In der letzten GOPer-Debatte am 22.11.11 gab es sogar unter den acht geistigen Zwergen einige, die einsahen, daß Pakistan irgendwie nicht unwichtig ist.
Dass der texanische Gouverneur Rick Perry eine Einstellung sämtlicher US-Hilfszahlungen an Pakistan fordert, nannte die Kongressabgeordnete Michelle Bachmann "hochgradig naiv". Die USA müsse Pakistan eng an sich binden, um das Terrornetzwerk al-Qaida daran zu hindern, an Nuklearwaffen zu kommen, sagte sie.
(SZ 23.11.11)
Obama hat die Situation im Irak, die Stimmung im Iran, die Lage in Afghanistan geerbt.
Daß inzwischen der Hass auf Amerika auch in Pakistan angeschwollen ist, geht auf seine Kappe. In Pakistan wurde letzte Woche im ganzen Land für ein Ende der Allianz mit den Vereinigten Staaten demonstriert.
Kommandoaktionen und Drohnenangriffe, völkerrechtswidrig durchgeführt auf dem Staatsgebiet einer muslimischen Atommacht mit 175 Millionen Einwohnern sind keine schlaue Außenpolitik Frau Clinton!
Und nun das - ein „unprovozierter NATO-Angriff“ auf pakistanisches Territorium, bei dem in der Nacht zu Samstag 25 pakistanische Soldaten getötet und 12 verletzt wurden.
Washington telegraphierte ein dürres „Sorry“ und sah die Sache damit als erledigt an. Ist Rick Perry („oops!“) etwa schon im Amt, ohne daß ich es mitbekommen habe?
Ein Armeesprecher im nordwestpakistanischen Peschawar wies die Entschuldigung von US-Außenministerin Hillary Clinton deutlich zurück: Die Entschuldigung der US-Amerikaner sei "ein Witz", sagte er SPIEGEL ONLINE. "Sie töten unsere Soldaten, sagen sorry, und alles soll gut sein? Was soll das?"
Auch Generalmajor Athar Abbas, Chefsprecher der Armee, sagte dem pakistanischen Fernsehsender Express 24/7: "Diese Entschuldigung reicht nicht aus." Der Angriff auf pakistanische Truppen sei "willkürlich, brutal und unverantwortlich".
(Spon 28.11.11)
Auch China, ebenfalls Nachbar Afghanistans und ein nicht gerade unwichtiger Mitspieler in Asien und der Welt, haben die Amerikaner zutiefst verärgert.
China zeigte sich zutiefst schockiert über den folgenschweren Angriff. Man lasse Pakistan sein aufrichtiges Beileid übermitteln, teilte das chinesische Außenministerium mit. Zugleich rief die Regierung in Peking dazu auf, die Unabhängigkeit, Souveränität und territoriale Integrität Pakistans zu respektieren. Der Vorfall solle genau untersucht werden.
Pakistan hatte am Sonntag angekündigt, dass der Tod der Männer Konsequenzen haben werde. Die Regierung in Islamabad sprach von einer "groben Verletzung" der Souveränität des Landes. Es schloss Grenzübergänge, die für die Versorgung der internationalen Truppen in Afghanistan wichtig sind. Zudem forderte Islamabad Washington zur Räumung des Luftwaffenstützpunktes Shamsi in der Provinz Belutschistan binnen 15 Tagen auf.
(SZ 28.11.11)
Es ist ja ganz nett, daß ab und zu ein paar Vorzeige-GI’s mit westlichen Kamera-Teams losziehen und zeigen wie höflich sie neuerdings zu den Afghanen sind.
Nun wolle man „die Herzen der Bevölkerung gewinnen“.
Nach zehn Jahren Krieg.
Henry Kissinger had also advised a ‘winning of the heart and minds’ approach in the Vietnam war, which was ignored by President Johnson, causing the US thousands of casualties and the ignominy of defeat.
[…]Indeed, the drones, which were operational during General Musharraf’s government, soon became the CIA’s ‘weapons of choice’ during the current democratic government, notwithstanding the unanimous parliamentary resolution passed against them. Admittedly, a number of key Taliban/al Qaeda leaders were eliminated by the drones, but hundreds of innocent men, women and children were also killed, further fanning anti-US sentiments in Pakistan.
Al Qaeda received major setbacks but the Taliban resistance never flagged, rather it solidified.
(Shahab Usto, daily times Pakistan, 10.11.11)
Es ist schockierend zu sehen, welche geradezu Bushesken Tölpeleien Obamas Administration begeht.
Da wird ein gigantisches Bohei veranstaltet ob der vagen Aussicht, die Islamische Republik Iran KÖNNTE womöglich irgendwann EINE Atombombe bekommen - und währenddessen tut Amerika alles, um sich eine viel größere Islamische Macht, die mit Sicherheit Dutzende einsatzfähige Atomwaffen besitzt, zum Feind zu machen.
Pakistan sieht sich hingegen wie ein Bär am Nasenring durch die Manege gezogen, seit die USA in einer Nacht- und Nebel-Aktion Osama Bin Laden auf pakistanischem Boden liqudiert haben und Woche für Woche fliegende Exekutionskommandos (Drohnen) in das Grenzgebiet zu Afghanistan schicken. Aufmerksam wird in Islamabad registriert, dass im US-Präsidentenwahlkampf die republikanischen Kandidaten Pakistan rhetorisch regelrecht zum Abschuss freigeben.
Der Vorfall vom Wochenende ist innenpolitisch hoch dosiertes Gift für jene Kräfte im pulverfassartigen Atom-Staat Pakistan, die die Partnerschaft zu Amerika trotz widrigster Umstände erhalten wollen. Islamistische Hardliner werden den Tod ihrer Landsleute im Kampf gegen Amerika instrumentalisieren.
(Bonner generalanzeiger 28.11.11)
Das Tischtuch zwischen Islamabad und Washington ist zerschnitten.
Heftige Proteste nach tödlichem Nato-Angriff auf afghanische Grenzregion.
[…] Experten warnten, die Beziehungen beider Länder trieben 'auf einen absoluten Tiefpunkt zu'.
Die US-Regierung wie auch die Nato versprachen eine eingehende Untersuchung des Vorfalls. Bisherige Ermittlungen ergaben, dass afghanische und amerikanische Truppen am frühen Samstagmorgen nahe der Grenze von Pakistan aus unter Beschuss geraten waren. Die zerklüftete Bergregion dient Taliban-Kämpfern seit Jahren als Rückzugsgebiet. Die Nato-Soldaten forderten Luftunterstützung an, wenig später beschossen US-Hubschrauber zwei pakistanische Posten und töteten mindestens 25 der über 40 dort stationierten Soldaten. […]
In Pakistan löste der Vorfall leidenschaftliche Proteste aus. Nach einer Krisensitzung des Kabinetts hieß es in Islamabad, man sei 'zutiefst erbost'. Der mächtige Armeechef General Ashfaq Parvez Kayani befahl, 'alle nötigen Schritte für eine wirkungsvolle Antwort auf diesen unverantwortlichen Akt zu unternehmen'. Außenministerin Hina Rabbani Khar sprach von 'einem tiefen Gefühl des Zorns' und kritisierte, Washington und die Nato hätten Pakistans Souveränität verletzt.
(Christian Wernicke und Daniel Brössler SZ 28.11.11)
Wenn es schon dem großen Phlegmaten Obama gelingt die pakistanische Atommacht bis aufs Blut zu reizen, ist durchaus vorstellbar, daß ein Präsident Perry, Cain oder Romney, oder eine Präsidentin Bachman binnen kurzer Zeit einen Atomkrieg vom Zaun bricht, wenn er/sie sich ab Januar 2013 im Oval Office aufbläst.
Die Probleme, die dann auf die USA zukommen, würden selbst das Desaster, welches Obama von seinem Vorgänger GWB geerbt hat, wie eine Petitesse aussehen lassen!
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7 Kommentare:
Ich war die letzten Jahre Bush bis denn Obama an diesem Thema bis es dann nahezu 'nervig wurde.
Staendige Angriffe, von welchen es die wenigsten in den Mainstream schafften.
Tschuldigung von den Amis und lahm genuschelte Empoerung der Paki-Regierung von wegen Souveraen ..blabla. ... im vielfachen Dutzend.
Der EinTon dann in America immer: 'Wenn die nix tun solln sie uns aus dem Weg gehen.' Sagte uebrigens auch Gingrich letzte Woche.
Am Tag seiner Uebernahme hat Obama dann auch gleich ein paar PakiGrenzdoerfer bombardieren lassen.
Die ganze Ami-Politik ist ein riesiges Arschloch.
Als haette man mit seiner eigenen, zefallenden Scheisse nicht genug, hat man zB. letzte Woche auch den Russen wieder mal mit dem alten Scheiss des Raketenabwehrschirms provoziert,(da hat dann auch Freund Medvedev den Amis erklaert, dass es einen schweren AufruestungsKonter gegen den Raketenschirm geben wird) als auch die Chinesen mit einer neuen Truppenstaerke von 2500 Mann plus Flieger und sonstigem Geraet im Norden Australiens aufgebracht.
Das nennt sich dann Amerikanische Aussenpolitik und die ist genauso schaebig wie die Innere.
http://news.yahoo.com/medvedev-russia-may-target-missile-defense-sites-123047622.html
"..., but the Obama administration insists they are meant to fend off a potential threat from Iran."
"Medvedev added that prospective Russian strategic nuclear missiles will be fitted with systems that would allow them to penetrate prospective missile defenses." ... blabla ... etc.
http://news.yahoo.com/obama-australia-expected-boost-military-ties-063250410.html
"With my visit to the region, I am making it clear that the United States is stepping up its commitment to the entire Asia-Pacific region, ...."
"It is appropriate for us to make sure...that the security architecture for the region is updated for the 21st century and this initiative ""is going to allow us to do that""," Obama said."
"We welcome a rising, peaceful China."
Und die Chinesen sind natuerlich total begeistert.
usw. etc. .....
Die Amis legen sich im Laufschritt mit der gesamten Welt an und ziehen Europa und Andere in ihren gefaehrlichen Sumpf.
Wo und wer ihr auch immer seid, bitte bitte holt mich ab ... ihr Aliens!!
Gruss
Jake
Und Jake, bitte sag den grünen Männchen, daß sie einen Umweg über Hamburg machen sollen - ich will auch mit.
http://www.spiegelfechter.com/wordpress/7447/medienadvent-in-der-gutti-stube
Langsam nervt es mich aber echt, daß ich JEDEN Tag zu dem Schluß kommen muß, daß es nun aber wirklich nicht mehr absurder und schlimmer werden kann.
Nur um dann schon am nächsten Morgen eines besseren belehrt zu werden.
Guck Dir nur die letzte Woche an.
Die Amis zerbomben kurz vor der Afghanistankonferenz in Bonn Pakistan, so daß die absagen und der Westen jetzt auf dem „PetersbergII-Gipfel“ mit sich selbst verhandeln kann.
Westerwelle und Cameron reden nicht mehr mit Teheran und ziehen die Botschafter ab.
Angie sperrt sich gegen jede wirtschaftliche Vernunft.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,800800,00.html
Guttenberg dreht endgültig durch
http://www.spiegelfechter.com/wordpress/7447/medienadvent-in-der-gutti-stube
Der deutsche Verfassungsschutz bezahlt hunderte V-Leute, um die NPD finanziell zu unterstützen.
Und vom Amiwahlkampf will ich gar nicht reden.
Inzwischen ist auch mein Pass abgelaufen und ich habe gar keine Papiere mehr.
etc etc.
Das kann doch alles nicht wahr sein….
Beam me up!
LGT
Erstmal noch nen Guten zum Gel: http://www.hintergrund.de/201111241809/feuilleton/zeitfragen/manchmal-kommen-sie-wieder-wie-guttenberg-sich-selbst-als-doofen-zombie-enttarnte.html
Westerwelle, Cameron, Obama und der Rest des Westens haben, seit Schah, Nie mit dem Iraner 'geredet!!
Da kann sich das Mahmoud noch Dutzende Male mehr fuer direkte Gespraeche anbiedern.
Da koennt ja, ausser Kriegstrommeln, was Positives bei rauskommen.
Selbst der SF ist auf DummkriegsKurs: http://www.spiegelfechter.com/wordpress/7433/it%e2%80%99s-the-people-stupid
Zum Merkel:
Schon etwas 'Aelter zu Germany: http://news.yahoo.com/insight-even-germany-not-immune-euro-zone-crisis-152646159.html
Dann kommen 'Hoffnungen, dass dieses beschissene Germany auch nicht unverwundbar ist:
http://news.yahoo.com/analysis-europe-draw-hope-rare-german-weakness-142356189.html
"That, at least, is the hope of some of its European partners."
".. the more rigid positions that German Chancellor Angela Merkel..!!
und: http://news.yahoo.com/germany-heading-isolation-over-ecb-euro-rescue-role-202811685.html
usw. ...
Wer nach dem total verschissenen/politischen Lebenslauf/Record dieser fuerchterlichen Schlampe bis zu diesem heutigen Tag ES-bezueglich noch auch nur irgendwas Positives haengen laesst, ist total DummVerseucht!!
Nach der neuesten Forsa sind Das immer noch 35%, .... und SPD/Gruene machen zusammen mal 40 ... und, nicht um des Verstehens Willen, kann/darf/muss man auch Dies irgendwie verstehen blabla ... muessen! ... brftltzt...
.........
Pingelichkeiten: bei deinem Spiegel-Link zB.(einer der Wenigen, Der funktioniert:), geht mir das Schlusswort total auf den Sack: "Noch ist nicht klar, ob Merkel als Retterin oder als Totengräberin des Euro in die Geschichte eingehen wird."
Was ein totalverbloedet'unnuetzer Spruch .... vor Allem wenn danach "So oder so wird sie uns ruinieren." kommt!
.... Dummerle bin Ich!! ... wenn zum Beispiel allzu viele Arschloecher zB. den Austieg aus dem Austieg des Ausstiegs als gar Heldenhaft propagieren.!! .. Und da redet auch kaum Einer mehr Von, da das Merkel ja gerade den Euro upfucked/RETTET und auch ansonsten nur und ausschliesslich totale Scheisse baut!!!
Gerade hab ich mich mit einem Kumpel in Deutschland unterhalten, und das wunderliche Thema drehte sich ua., wie und wann denn jetzt ausgerechnet/ploetzlich Germany zum Fuehrer Europas mutierte und anscheinend Notgedrungen zum Haesslichen Deutschen wird/wurde. What the fuckin' Fuck????
.....
Amerika schon immer und gerade Eben, ... Weird .. as a Kompliment?
Und auch ansonsten ist planetarisch 'Alles in Butter' ...
Meine Greencard laueft Anfang Maerz aus.
Dann koennen wir ja tauschen.
Ich zieh in deine Bude in Hamburg und du kriegst mein Haus mit Pool am See 5 Minuten vom Golf ... and the Bitch ...
Waer Hamburg nicht im MerkelDeutschland, waere ich durchaus geneigt.
Und schon hab ich wieder nen Wunsch an die Aliens. .............
Gruss
Jake
Schöne Idee, das mit dem Tausch Jake.
Allerdings müßte ich dazu ja auch meinen Amipass verlängern.
Du hast natürlich das Glück Deutscher zu sein, wenn Du Dich in meiner Hamburger Wohnung einnistest - denn zu viele Ausländer sind hier auch nicht willkommen.
,„Kleingärtner wollen Obergrenze für Ausländer.
In Norderstedt hat der Kleingartenverein Harksheide-Kringelkrugweg bei einer Abstimmung mit großer Mehrheit entschieden, die Zahl der Mitglieder mit Migrationshintergrund zu begrenzen. Künftig sollen nur noch 12,5 Prozent der Parzellen an Ausländer oder Migranten vergeben werden. Derzeit sind es 18 Prozent. Sogar die Herkunft der geduldeten Migranten wurde geregelt: 25 Prozent sollten Türken und Araber sein, 25 Prozent Osteuropäer, 50 Prozent "sonstiger Herkunft".
Norderstedts Oberbürgermeister Hans-Joachim Grote (CDU) reagierte entsetzt und droht jetzt mit Kündigung des Pachtvertrags für das städtische Gelände. Die SPD nennt den Schreber-Beschluss einen "klaren Verstoß gegen das Grundgesetz".
Der Kleingartenverein rechtfertigte sich, die Migranten hätten sich nicht in die Gemeinschaft eingefügt und bisweilen auch zu laut gefeiert: "Wir wollten sie integrieren, aber wir wurden immer wieder enttäuscht." ….“,
http://www.abendblatt.de/region/article2113012/Kleingaertner-wollen-Obergrenze-fuer-Auslaender.html
Also falls ich mir mal einen Schrebergarten in Hamburg zulegen will, kann ich ja froh sein zu der großen 50%-Gruppe der „Sonstigen“ zu gehören.
Platzmäßig wäre der Tausch für Dich natürlich etwas unvorteilhaft - ich habe gar keinen Garten, von Pool gar nicht zu reden - aber immerhin einen 1,5 qm-Balkon; da könntest Du ein Fußbad aufstellen.
DU könntest natürlich einen Schrebergarten anmieten und im Sommer entspannen - aber Deine Frau und Dein Kind müssen so lange in der Wohnung sitzen bleiben - zu wenig arisch.
Ju, was Merkel betrifft - dazu habe ich gerade noch mal extra gebloggt und die Amis…
Dazu gibt es einen hübschen Kommentar von meinem alten Freund Marc Pitzke, der scheinbar etwas angepisst ist:
http://www.spiegel.de/international/world/0,1518,800850,00.html
....Teil 2 folgt
Überhaupt ist das ein interessantes Phänomen zwischen Deutschland und Amerika.
Ich habe ja nun in der Familie einige, die schon in beiden Ländern gelebt haben.
Mein Vater ist - wie die meisten Amis - zufällig da geboren. Und später, mit Anfang 30, hat es ihn nach Europa verschlagen. Der regt sich kaum auf über die Palins und Co, weil er aus seiner Jugend noch genau weiß, wie ungebildet der Durchschnittstsami ist. Und dann gibt es eben diese Rednecks, wie meine Ca-Cousins, die ohnehin nie einen Fuß aus Amerika raus setzen würde (=Unpatriotisch). Die merken gar nicht, was da für eine Scheiße läuft.
Schlimm ist die Situation aber für die politisch Interessierten und wie ich jüngst feststelle; ganz besonders für die aus Europa nach Amerika ausgewanderten. Denn die sind oft glühende Amerika-Fans und ganz bewußt dahin gezogen, weil sie dort Freiheit und Glück erwarteten. So wie meine Mutter. Die ist in der Nazizeit in Deutschland geboren und wollte immer raus aus Deutschland. Sie sagte immer, der Tag an dem sie das Immigration-Visum für die USA bekam, war der schönste Tag ihres Lebens.
Für diese Leute ist es der totale Alptraum zu sehen, wie ihr einst heiß geliebtes Amerika den Bach runtergeht.
In die Kategorie gehört auch Marc Pitzke, oder eben die (etwas jüngere) Jana Simon, die ich neulcih schon zitierte.
http://www.zeit.de/2011/44/USA-Los-Angeles
Bei denen ist Amerika-Begeisterung in grenzenlose Enttäuschung umgeschlagen. Und das ist bitter.
Vermutlich ist es bei mir umkehrt ähnlich. Da ich ohne deutschen Pass in Hamburg lebe, habe ich bewußter die guten und liberaleren Seiten Europas gesehen.
Vielleicht kotzt es mich deswegen noch mehr an, daß dieses „gute“ Europa nun all die Le Pens, Berlusconis, Wilders, Sarrazins, Westerwelles, etc, pp hervorbringt.
Außerdem scheiße ich mir gerade wegen der politischen Situation auf dem Alienplaneten in die Hose. Wer weiß was da abgeht!
Nicht, daß man die lange Reise antritt und dann in einem faschistischen Polizeistaat landet….
LGT
Erstmal zum Kringelkrugweg.
Da kamen mir schon die Schmerztraenen beim Namen, rein im Zusammenhang mit aehnlich steinzeitlichen Erfahrungen, mit Klein/Kleintierzucht-Gaerten Campingplaetzen und aehnlich ruralem KleinnationalDeutsch.
(ein negatives Erinnerungsfeld, das du da gerade aktiviert hast:)
Dazu natuerlich auch PI, ... die lassen solche 'Gelegenheiten Nie und Nimmer kommentarlos verstreichen: http://www.pi-news.net/2011/12/norderstedt-kleingartner-losen-emporung-aus/
Ich wollte schon bei deinem Beitrag zu Jana Simon was zu sagen.
Auch ich war zeitgleich das erste mal in den Staaten.
'93 hab ich dann den Kontinent in 5 Wochen 2 mal kreuz und quer durchfahren(8236 Milen-Trip), wobei ich zum Grossteil Landschaftlich unterwegs war, da ich Staedte hasse wie die Pest.
Da ich genetisch bedingt ueber keinerlei Orientierungssinn verfuege, brachten mich davon ca. 2000Miles Wrong Way in die unmoeglichsten Gegenden/Situationen, die ich mir heutzutage freiwillig nicht auch nur im Traum mehr geben wuerde.
Wohl meiner nahezu kindlich, euphorisierten Naivitaet, meiner, zu riechenden Naehe zur unterschichtlichen Strasse und vergleichsweise dem sprichwoertlichen Glueck eines Betrunkenen zufolge, verliefen all meine Irrfahrten, wenn auch neu konfusionierend absolut positiv.
Die Weite und vermeintliche Freiheit hattens mir angetan.
Zur Halbzeit des Trips landete ich kurz in LA.
Da reicht ein Tag um den Fehler nicht nochmal zu machen, geschweige denn dort hinzuziehen.
Vor allem durch die ganzen voehergehenden Erfahrungen Simons, kann ich zwar ihre Beschreibungen nachvollziehen aber man kann sichs ja auch kaum bitterer geben.
Auf dieser Basis sind ihre Ausfuehrungen teilweise zu Lokal um sie zu verallgemeinern und ansonsten wahres und bekanntes DurchschnittsKlischee.
Gruss
Jake
Hi Jake - ich denke immer dieses deutsche Kleinbürgertum mit Vereinsregularien über den Kringelkrugkleintier-Kram sind das schlimmste, das es auf der Welt gibt.
Im deutschen TV gibt es immer mal wieder Dokus über diese Hobbypedanten in Schrebergärten, die kontrollieren, daß in keinem Garten ein Grashalm drei Millimeter zu lang wächst.
Dann sitzt man immer davor und kotzt sich aus „Typisch deutsch“
Da sind andere Nationen lockerer - Italiener z.B.
Aber ich muß auch Abbitte tun - ich lebe ja nun mal in Deutschland und weiß nicht wie es anderswo ist.
Aber wenn man sich mal anhört was Leute in Amerika mitmachen, die sich ein Haus kaufen wollen und das ganze Nachbarschaftsregelwerk studieren… OHA!
Viele meiner älteren Verwandten leben auch in diesen gated comunities und da scheint es offensichtlich gar kein Privatleben zu geben. Jeder latscht in die Häuser des anderen und - so schön das auch in Punkto Hilfsbereitschaft ist, wenn z.B. einer krank ist - aber wehe einer tanzt aus der Reihe, kommt nicht in die Kirche, ..
Und in Holland habe ich auch mal solche „deutschen Verhältnisse“ erlebt.
Dann vielleicht doch lieber die Aliens???
Oder irgendwohin wo es ohnehin ganz leer ist. Sibirien oder Grönland.
LGT
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