Dienstag, 29. November 2011
Ohne göttlichen Beistand.
So ganz langsam kommt Ver.di mal in Wallung und fängt nach zig Jahren vorsichtig an die ausbeuterischen Methoden der Kirchen, insbesondere Caritas und Diakonie anzugreifen.
Man staunt. Die Gewerkschaften, die sogar noch schneller als die Kirche Mitglieder verlieren sind üblicherweise auf Kuschelkurs mit den Religiösen.
Auf höchster Ebene (Schneider-Sommer) ist zuletzt gar von einer "Liebeserklärung" die Rede.
Es war eine harmonische und freundschaftliche Begegnung zwischen den Spitzen der Evangelischen Kirche in Deutschland und dem Deutschen Gewerkschaftsbund: Nikolaus Schneider und Michael Sommer trafen sich in der Evangelischen Akademie Baden in Bad Herrenalb, um darüber zu reden, wie sie gemeinsam die Krise überstehen und den arbeitenden Menschen im Land Gutes tun können. […] So ist das Gespräch am Freitagnachmittag von Anfang an von einem freundschaftlichen Ton geprägt. Schneider und Sommer sind sich darin einig, dass Kirche und Gewerkschaften gemeinsam die heutigen Probleme der Menschen in der Arbeitswelt angehen sollten. Selbst dazu fällt dem Ratsvorsitzenden ein Arbeiterlied ein: "Wann wir schreiten Seit' an Seit'" könne für das Verhältnis von Kirche und Gewerkschaften durchaus gelten.
[…] Michael Sommer reagiert mit Lob und Dankbarkeit: "Sie haben in der Kirche angefangen, über Denkschriften diese Grundwerte mit einer kirchlichen Legitimation in die Köpfe wieder hereinzukriegen." Er sei ausgesprochen dankbar dafür, "dass die Kirche daran mitgewirkt hat, ein Klima zu etablieren, dass wir auch eine Thema wie Würde in der Arbeit ansprechen können. Das ist doch ein ganz zweckmäßiges Bündnis, das wir da miteinander schließen." Schneider nickt zustimmend.
(evangelisch.de 26.11.11)
Nicht ganz so selig vereint wie ihre Bosse, sind diejenigen, die bei den Kirchenbetrieben arbeiten müssen.
Die 1,3 Millionen Angestellten der kircheneigenen „Wohltätigkeitsorganisationen“ haben nämlich aufgrund von Sonderregelungen der „Tendenzbetriebe“ Kirche nur eingeschränkte Arbeitnehmerrechte.
Sie werden untertariflich bezahlt und dürfen nicht streiken.
Zum Entsetzen der lautstark protestierenden Kirchen machen auch die notorisch ecclesiophilen Grünen Front gegen die Ausbeutermethoden von Caritas und Diakonie.
Laut einem Ende November in Kiel gefassten Parteitagsbeschluss von Bündnis 90/Die Grünen soll der „Dritte Weg“ im kirchlichen Arbeitsrecht abgeschafft werden. Danach handeln in Kirche, Diakonie und Caritas nicht Arbeitgeberverbände und Gewerkschaften Arbeitszeiten und Löhne aus, sondern Arbeitsrechtliche Kommissionen, die paritätisch mit „Dienstgebern“ und „Dienstnehmern“ besetzt sind. Bei Streit wird ein Schlichter eingesetzt, dessen Spruch verbindlich ist. Arbeitskampfmaßnahmen sind ausgeschlossen. Diese Sonderregelung, die im Grundgesetz verankert ist, hat die EKD-Synode auf ihrer Tagung Anfang November in Magdeburg in einem Kirchengesetz festgeschrieben. Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di wirft den Kirchen vor, ihren Beschäftigten das Grundrecht auf Streik vorzuenthalten.
(idea 28.11.11)
Im Zweifelsfall aber entscheiden sich die Großgrünen gegen Arbeitnehmer und für die (kirchlichen) Arbeitgeber.
Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt (Bündnis 90/Die Grünen), amtiert gleichzeitig als Präses der EKD-Synode und zählt damit zu den führenden Repräsentanten der evangelischen Kirche. Im „Kirchenparlament“ hatte sie das Kirchengesetz zum Arbeitsrecht mitgetragen.
(idea 28.11.11)
In Hamburg werden die Ver.dianer in jüngster Zeit etwas ungemütlich für kirchliche Arbeitgeber.
Die Gewerkschaft spricht von Lohndumping und Schwarzarbeit bei der Diakonissenanstalt Alten Eichen im Zusammenhang mit Beschäftigten.
„Alte Eichen“-Chef Pastor Torsten Schweda gründete innerhalb der Diakonissenastalt eine Zeitarbeitsfirma, nämlich die DAH Dienstleistungsgesellschaft. So kann der pfennigfuchsende Pastor Steuern und Löhne sparen. Er leiht sich selbst die Arbeiter aus und kann sie billiger dieselbe Arbeit wie vorher verrichten lassen.
Kein Spaß für die kirchlichen Beschäftigten.
Daher erstattete Ver.di Anzeige:
Eine neue Wohnung braucht Klaus Schulz (Name geändert) gar nicht erst zu suchen. Er bekäme keinen Mietvertrag. Einen Kredit für eine neue Couchgarnitur erhielte er auch nicht. Nicht etwa, weil Schulze kein Einkommen hätte, sondern weil sein Chef den Arbeitsvertrag immer nur um ein Jahr verlängert, kann Schulz keine Sicherheiten bieten. Sein Chef ist nicht irgendwer. Es handelt sich um Pastor Torsten Schweda, den Vorstandsvorsitzenden der Ev.-Luth. Diakonissenanstalt Alten Eichen. Schulze will seinen wahren Namen nicht veröffentlicht sehen. Er fürchtet um seinen Job bei der Alten Eichen Service GmbH im Bereich der Technik und Hausmeisterei, einer ausgegliederten Gesellschaft der Diakonissenanstalt. Er hat Angst davor, dass sein Vertrag nicht noch einmal verlängert wird. "In meinem Alter bekomme ich doch keine neue Arbeitsstelle mehr", sagt er. Er hat Angst vor einem christlichen Arbeitgeber. Einem Arbeitgeber, der Beschäftigungsmethoden verfolgt, die laut Ver.di gegen geltendes Recht verstoßen.
[…] Die Arbeitnehmervertreter prangern an, dass die Einrichtung mit angeblich dauerhafter Leiharbeit gegen das Kirchenarbeitsrecht verstößt. So hat die Diakonissenanstalt eine eigene Zeitarbeitsfirma, deren Beschäftigte laut Schweda "zu 95 Prozent" in den Einrichtungen von Alten Eichen beschäftigt sind.
[…] Viel stärker noch als der vermeintliche Verstoß gegen das Kirchenarbeitsrecht aber wiegt der Vorwurf des Sozialversicherungs- und Steuerbetrugs. Da Pfleger, die auf der 400-Euro-Basis beschäftigt werden, für dieselbe Tätigkeit zusätzlich Aufwandsentschädigungen erhalten, spricht Rekittke von "Schwarzarbeit". Der Gewerkschafter hat deshalb Strafanzeige gegen Verantwortliche der Diakonissenanstalt erstattet.
(Abla 24.11.11)
Von moralischem Bankrott der Kirche redet man inzwischen in Hamburg.
Die Strafverfolgungsbehörden in der Hansestadt sind alarmiert.
"Die Staatsanwaltschaft hat ein Ermittlungsverfahren gegen zwei Beschuldigte wegen des Verdachts der Hinterziehung von Sozialbeiträgen eingeleitet", sagte Oberstaatsanwalt Wilhelm Möllers. Bei den Beschuldigten handelt es sich um die beiden Vorstände Pastor Torsten Schweda und Ralf Giese.
(Abla, 26.11.2011)
Nun fragt man sich wieso ein derart Milliarden-schweres Unternehmen wie die Kirche, welche ihre Bischöfe fürstlich bezahlt und laufend vom Staat weitere Milliarden zugeschoben bekommt, so knauserig bei Putzfrauen und Krankenschwestern ist.
Das liegt unter anderem daran, daß die Organisation deren Präses Schneider zusammen mit dem DGB-Boss auf Spekulanten schimpft und Arbeiterlieder anstimmt, hinter den Kulissen selbst Finanzzocker ist.
In der Gier nach mehr Geld hat soeben die Evangelische Kirche im Rheinland 20 Millionen Euro aus dem Fenster geworfen.
Eine kircheneigene Firma wollte die vorab eingetriebenen Gebühren nutzen, um am Kapitalmarkt ordentlich Zinsen zu verdienen und lies sich in ihrer Raffgier auf dubiose Risikoanleihen ein.
Ein zweifelhaftes Anlagegeschäft der Firma bbz GmbH Beihilfe- und Bezüge-Zentrum in Bad Dürkheim kommt die Evangelische Kirche im Rheinland teuer zu stehen. Um das kircheneigene Unternehmen zu retten, mussten in den vergangenen Wochen 20 Millionen Euro eingesetzt werden. Die stammen aus der „Ausgleichsrücklage“ der Landeskirche, sprich einer Art Sparbuch für schlechte Zeiten.
(wz-newsline.de 29.11.11)
Da werden die kirchlichen Krankenpfleger und Putzfrauen mal wieder ihren Gürtel enger schnallen müssen, um für die Finanzdesaster ihrer Chefs die Zeche zu zahlen.
Man staunt. Die Gewerkschaften, die sogar noch schneller als die Kirche Mitglieder verlieren sind üblicherweise auf Kuschelkurs mit den Religiösen.
Auf höchster Ebene (Schneider-Sommer) ist zuletzt gar von einer "Liebeserklärung" die Rede.
Es war eine harmonische und freundschaftliche Begegnung zwischen den Spitzen der Evangelischen Kirche in Deutschland und dem Deutschen Gewerkschaftsbund: Nikolaus Schneider und Michael Sommer trafen sich in der Evangelischen Akademie Baden in Bad Herrenalb, um darüber zu reden, wie sie gemeinsam die Krise überstehen und den arbeitenden Menschen im Land Gutes tun können. […] So ist das Gespräch am Freitagnachmittag von Anfang an von einem freundschaftlichen Ton geprägt. Schneider und Sommer sind sich darin einig, dass Kirche und Gewerkschaften gemeinsam die heutigen Probleme der Menschen in der Arbeitswelt angehen sollten. Selbst dazu fällt dem Ratsvorsitzenden ein Arbeiterlied ein: "Wann wir schreiten Seit' an Seit'" könne für das Verhältnis von Kirche und Gewerkschaften durchaus gelten.
[…] Michael Sommer reagiert mit Lob und Dankbarkeit: "Sie haben in der Kirche angefangen, über Denkschriften diese Grundwerte mit einer kirchlichen Legitimation in die Köpfe wieder hereinzukriegen." Er sei ausgesprochen dankbar dafür, "dass die Kirche daran mitgewirkt hat, ein Klima zu etablieren, dass wir auch eine Thema wie Würde in der Arbeit ansprechen können. Das ist doch ein ganz zweckmäßiges Bündnis, das wir da miteinander schließen." Schneider nickt zustimmend.
(evangelisch.de 26.11.11)
Nicht ganz so selig vereint wie ihre Bosse, sind diejenigen, die bei den Kirchenbetrieben arbeiten müssen.
Die 1,3 Millionen Angestellten der kircheneigenen „Wohltätigkeitsorganisationen“ haben nämlich aufgrund von Sonderregelungen der „Tendenzbetriebe“ Kirche nur eingeschränkte Arbeitnehmerrechte.
Sie werden untertariflich bezahlt und dürfen nicht streiken.
Zum Entsetzen der lautstark protestierenden Kirchen machen auch die notorisch ecclesiophilen Grünen Front gegen die Ausbeutermethoden von Caritas und Diakonie.
Laut einem Ende November in Kiel gefassten Parteitagsbeschluss von Bündnis 90/Die Grünen soll der „Dritte Weg“ im kirchlichen Arbeitsrecht abgeschafft werden. Danach handeln in Kirche, Diakonie und Caritas nicht Arbeitgeberverbände und Gewerkschaften Arbeitszeiten und Löhne aus, sondern Arbeitsrechtliche Kommissionen, die paritätisch mit „Dienstgebern“ und „Dienstnehmern“ besetzt sind. Bei Streit wird ein Schlichter eingesetzt, dessen Spruch verbindlich ist. Arbeitskampfmaßnahmen sind ausgeschlossen. Diese Sonderregelung, die im Grundgesetz verankert ist, hat die EKD-Synode auf ihrer Tagung Anfang November in Magdeburg in einem Kirchengesetz festgeschrieben. Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di wirft den Kirchen vor, ihren Beschäftigten das Grundrecht auf Streik vorzuenthalten.
(idea 28.11.11)
Im Zweifelsfall aber entscheiden sich die Großgrünen gegen Arbeitnehmer und für die (kirchlichen) Arbeitgeber.
Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt (Bündnis 90/Die Grünen), amtiert gleichzeitig als Präses der EKD-Synode und zählt damit zu den führenden Repräsentanten der evangelischen Kirche. Im „Kirchenparlament“ hatte sie das Kirchengesetz zum Arbeitsrecht mitgetragen.
(idea 28.11.11)
In Hamburg werden die Ver.dianer in jüngster Zeit etwas ungemütlich für kirchliche Arbeitgeber.
Die Gewerkschaft spricht von Lohndumping und Schwarzarbeit bei der Diakonissenanstalt Alten Eichen im Zusammenhang mit Beschäftigten.
„Alte Eichen“-Chef Pastor Torsten Schweda gründete innerhalb der Diakonissenastalt eine Zeitarbeitsfirma, nämlich die DAH Dienstleistungsgesellschaft. So kann der pfennigfuchsende Pastor Steuern und Löhne sparen. Er leiht sich selbst die Arbeiter aus und kann sie billiger dieselbe Arbeit wie vorher verrichten lassen.
Kein Spaß für die kirchlichen Beschäftigten.
Daher erstattete Ver.di Anzeige:
Eine neue Wohnung braucht Klaus Schulz (Name geändert) gar nicht erst zu suchen. Er bekäme keinen Mietvertrag. Einen Kredit für eine neue Couchgarnitur erhielte er auch nicht. Nicht etwa, weil Schulze kein Einkommen hätte, sondern weil sein Chef den Arbeitsvertrag immer nur um ein Jahr verlängert, kann Schulz keine Sicherheiten bieten. Sein Chef ist nicht irgendwer. Es handelt sich um Pastor Torsten Schweda, den Vorstandsvorsitzenden der Ev.-Luth. Diakonissenanstalt Alten Eichen. Schulze will seinen wahren Namen nicht veröffentlicht sehen. Er fürchtet um seinen Job bei der Alten Eichen Service GmbH im Bereich der Technik und Hausmeisterei, einer ausgegliederten Gesellschaft der Diakonissenanstalt. Er hat Angst davor, dass sein Vertrag nicht noch einmal verlängert wird. "In meinem Alter bekomme ich doch keine neue Arbeitsstelle mehr", sagt er. Er hat Angst vor einem christlichen Arbeitgeber. Einem Arbeitgeber, der Beschäftigungsmethoden verfolgt, die laut Ver.di gegen geltendes Recht verstoßen.
[…] Die Arbeitnehmervertreter prangern an, dass die Einrichtung mit angeblich dauerhafter Leiharbeit gegen das Kirchenarbeitsrecht verstößt. So hat die Diakonissenanstalt eine eigene Zeitarbeitsfirma, deren Beschäftigte laut Schweda "zu 95 Prozent" in den Einrichtungen von Alten Eichen beschäftigt sind.
[…] Viel stärker noch als der vermeintliche Verstoß gegen das Kirchenarbeitsrecht aber wiegt der Vorwurf des Sozialversicherungs- und Steuerbetrugs. Da Pfleger, die auf der 400-Euro-Basis beschäftigt werden, für dieselbe Tätigkeit zusätzlich Aufwandsentschädigungen erhalten, spricht Rekittke von "Schwarzarbeit". Der Gewerkschafter hat deshalb Strafanzeige gegen Verantwortliche der Diakonissenanstalt erstattet.
(Abla 24.11.11)
Von moralischem Bankrott der Kirche redet man inzwischen in Hamburg.
Die Strafverfolgungsbehörden in der Hansestadt sind alarmiert.
"Die Staatsanwaltschaft hat ein Ermittlungsverfahren gegen zwei Beschuldigte wegen des Verdachts der Hinterziehung von Sozialbeiträgen eingeleitet", sagte Oberstaatsanwalt Wilhelm Möllers. Bei den Beschuldigten handelt es sich um die beiden Vorstände Pastor Torsten Schweda und Ralf Giese.
(Abla, 26.11.2011)
Nun fragt man sich wieso ein derart Milliarden-schweres Unternehmen wie die Kirche, welche ihre Bischöfe fürstlich bezahlt und laufend vom Staat weitere Milliarden zugeschoben bekommt, so knauserig bei Putzfrauen und Krankenschwestern ist.
Das liegt unter anderem daran, daß die Organisation deren Präses Schneider zusammen mit dem DGB-Boss auf Spekulanten schimpft und Arbeiterlieder anstimmt, hinter den Kulissen selbst Finanzzocker ist.
In der Gier nach mehr Geld hat soeben die Evangelische Kirche im Rheinland 20 Millionen Euro aus dem Fenster geworfen.
Eine kircheneigene Firma wollte die vorab eingetriebenen Gebühren nutzen, um am Kapitalmarkt ordentlich Zinsen zu verdienen und lies sich in ihrer Raffgier auf dubiose Risikoanleihen ein.
Ein zweifelhaftes Anlagegeschäft der Firma bbz GmbH Beihilfe- und Bezüge-Zentrum in Bad Dürkheim kommt die Evangelische Kirche im Rheinland teuer zu stehen. Um das kircheneigene Unternehmen zu retten, mussten in den vergangenen Wochen 20 Millionen Euro eingesetzt werden. Die stammen aus der „Ausgleichsrücklage“ der Landeskirche, sprich einer Art Sparbuch für schlechte Zeiten.
(wz-newsline.de 29.11.11)
Da werden die kirchlichen Krankenpfleger und Putzfrauen mal wieder ihren Gürtel enger schnallen müssen, um für die Finanzdesaster ihrer Chefs die Zeche zu zahlen.
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