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Mittwoch, 4. Januar 2023

Der Christ des Tages - Teil LIII

Bischof Heinz Josef Algermissen, seit 2001 Diözesanbischof von Fulda und damit Nachfolger des in der ultrarechten Szene legendären Erzbischofs Johannes Dyba (1983–2000) gilt in der Fundi-Szene als Rückschritt. Obwohl er durchaus konservativ ist, fehlt es ihm an Frauenverachtung, wie sie die Ratzinger-inspirierten FSSPX’ler verlangen. Voller Entsetzen wurde beobachtet, daß eine Frau als Seelsorgerin unter Algermissen arbeiten darf. Skandal! Im Rahmen des ‘Engagiertentreffens 2010’ des Kolpingwerkes Deutschland zog Ursula Hüllen – sogenannte Diözesanseelsorgerin für das Kolpingwerk im Bistum Münster -am Sonntag, dem 3. Oktober um 11.30 Uhr, inmitten der konzelebrierenden Priester in die Hohe Domkirche zu Fulda ein. Anschließend zelebriert der Bischof von Fulda, Mons. Heinz-Josef Algermissen, ein neugläubiges Pontifikalamt. Die selbsterklärte Seelsorgerin nahm dazu ganz selbstverständlich in der ersten Bank Platz – eingerahmt von zwei Priestern im Meßgewand. Den Gläubigen des Kirchenvolkes, die dieses Schauspiel beobachteten, stand das Grauen ins Gesicht geschrieben. (Brechmittelnet 22.10.10) Wenigstens ist mit Pfarrer Werner Gutheil der Diözesan-Seelsorger für Trauernde im Bistum Fulda ein Mann. Aber seit des plötzlichen Todes Dybas im Jahr 2000 stellt das Bistum Fulda nicht mehr den Militärbischof der Bundeswehr und schon geht alles den Bach runter. Zwar sind dessen Nachfolger, Prügelbischof Mixa (2000-2010) und Homo-Schreck Overbeck (seit 2011) auch erzreaktionäre Oberhirten, aber die Bundeswehrsoldaten geben sich in verstärktem Maße lieber gleich selbst die Kugel. Genau wie in der Armee des großen Bruders USA sterben auch deutschen Soldaten häufiger durch „friendly fire“ oder Suizide, als durch Gefechte. Von den seit 1992 in die Auslandseinsätze entsandten Bundeswehrangehörigen starben 99 – 36 Soldaten fielen durch Fremdeinwirkung, 63 kamen durch sonstige Umstände ums Leben. Insgesamt 19 Angehörige der Bundeswehr nahmen sich in Auslandseinsätzen das Leben. (Bundeswehr.de) Wie viele Soldaten sich nach ihrer Rückkehr von den Einsätzen in Folge posttraumatischen Stresses selbst umbringen, ist unbekannt. Nach wie vor spart die Bundeswehrführung ebenso wie die US-Army bei der medizinischen und psychologischen Betreuung ihrer Soldaten. Dabei sollen bis zu 40% von ihnen an Post Traumatic Stress Disorder / PTSD (einer Posttraumatischen Belastungsstörung) leiden. Gegenwärtig begehen TÄGLICH mindestens 18 US-Soldaten nach ihrer Rückkehr aus dem Irak und Afghanistan Selbstmord. Aber auch die Zahlen der Selbstmorde während des aktiven Dienstes im Ausland sind grotesk; 432 waren es allein nach offiziellen Angaben im Jahr 2010. Rep. Vicky Hartzler, R-Mo., a member of the subcommittee, offered the sobering numbers for 2010 – 37 Marines committed suicide, 39 sailors, 56 members of the Air Force and 300 in the Army. (HuffPo) Die Zahlen sind hoch, aber alles andere als verwunderlich. Was würde man anderes erwarten, wenn man Hunderttausende blutjunge, schlecht ausgebildete, vorwiegend aus der Unterschicht stammende Amerikaner aus ihren Familien reißt und sie in sinnlose Kriege steckt? Dort hocken sie dann isoliert und waffenstarrend in einer Umgebung, in der sie gehasst werden, in der sie niemand will, in der sie nicht sein wollen und in der es nur Gewalt gibt. Kombiniert mit einer streng hierarchischen Atmosphäre, in der sich keiner erlauben darf Schwäche zu zeigen, in der nur Härte, Ausdauer und Durchsetzungsvermögen gefragt sind, wundert mich kein einziger Selbstmord. Nur der Spezialist zum Thema, der Diözesantrauerfachmann Pfarrer Gutheil, kann das nicht begreifen. Dieser Tage ging diese Pressemeldung durch die Zeitungen. Diese Selbstmordrate, oder besser Suizid genannt, ist erschreckend. Sind doch die Soldaten mit dem Tod konfrontiert, ob es der von anderen oder der eigene ist. In diesem Kontext dann aber die Möglichkeit der Selbsttötung zu wählen, stellt viele Fragen: wie kann es kommen, dass die Menschen sich so etwas antun, wo sie doch „geschult sind“ und der Tod oder die Tötung anderer eine der Möglichkeiten in dieser Tätigkeit als Soldaten besteht? Die Belastungen müssen so groß sein, dass sie keinen anderen Ausweg mehr sehen. Warum wählen sie diesen Weg? Was fehlt in diesem System, dass sie diesen Schritt gehen müssen? (Gutheil, 13.09.2011) Der Hanauer Pfarrer versteht es nicht und tritt lieber noch mal nach; denn Selbstmord findet er egoistisch: Aber denken sie auch an die Hinterbliebenen, die die zurückbleiben? Auch wenn zu sagen ist: sie können es in dem Moment nicht, so wäre es ein Warnzeichen, ein Anker, der sie vielleicht doch am Leben halten würde, halten könnte. Es geht nicht um Vorwürfe, wenn ein Mensch durch Selbsttötung aus dem Leben tritt, sondern es geht darum jene, die mit dem Gedanken spielen, dem eigenen Druck ein Ende zu setzen, einmal diese Überlegung mitzugeben: Denk auch mal an die anderen. (Gutheil, 13.09.2011) Man fühlt sich an die Zeiten erinnert, als die Kirchen Selbstmördern ein christliches Begräbnis verweigerten und die Menschen, die in so fürchterliche seelische Not gerieten, daß sie sich nur noch das Leben nehmen konnten, a posteriori noch mal im Stich ließen, indem sie ihre Überreste lieber außerhalb der Stadtmauern anonym verscharren ließen. Aber warum sich eigentlich groß aufregen? Es ist ja auch nicht weiter schlimm, wenn demokratische Staaten ihre Armeeangehörigen in den Suizid treiben. Gott ist das sowieso Wurscht: „Eines mag aber jeden trösten, dass es dem Schöpfer egal ist, warum jemand vor ihn tritt!" (Gutheil, 13.09.2011) Pfarrer Gutheil ist der Christ des Tages Nr 53.