Samstag, 9. April 2011
Money makes the world go around.
Seehofer und Merkel werden beim Blick in die heutige Presse beide den gleichen Gedanken gehabt haben: “Zum Glück haben wir Karl-Theodor zu Googleberg schon vor einem Monat entsorgt.“
Was hatte sich Guttenberg noch vor ein paar Wochen aufgeblasen, er werde alles zur Aufklärung der Plagiatsvorwürfe tun und habe selber das allergrößte Interesse daran.
Nun, da der Bericht seiner Uni vorliegt, setzt er seine Anwälte an, um das für ihn peinliche Gutachten unter den Teppich zu kehren.
Daß der Lügenbaron erneut hinterlistig mauschelnd versucht die Öffentlichkeit für dumm zu verkaufen ist nur die vordergründige Top-Meldung.
Die Collage aus Plagiaten, die Karl-Theodor zu Guttenberg als Doktorarbeit verkauft hat, war schon unverfroren genug. Kaum weniger dreist ist, wie er in der Affäre mit der Öffentlichkeit umgeht. Anfangs hat er alle Vorwürfe als "abstrus" beiseite gewischt. Später hat er dann "handwerkliche Fehler" eingeräumt und sich entschuldigt. Zu dem Zeitpunkt war seine Abschreiberitis längst dokumentiert und nicht mehr zu leugnen. Jetzt versucht er offenbar zu verhindern, dass die Universität Bayreuth offiziell festhält, was ohnehin alle sagen, die sich mit Plagiaten auskennen: Guttenberg hat keinen Fehler gemacht, der aus Versehen passiert ist. Es war weit mehr als nur Schlampigkeit. Es war bewusste Täuschung.
[…] Guttenberg setzt sein Blendwerk fort. Guttenberg hat stets seinen besonders hohen moralischen Anspruch betont. Eingelöst hat er ihn nicht. Noch in seiner Rücktrittserklärung hat er behauptet, es sei sein "aufrichtiges Anliegen", zur Aufklärung des Falls beizutragen.
(Tanjev Schultz 09.04.11)
Das tiefergehende Problem für die Zickzack-Kanzlerin kristallisiert sich erst allmählich heraus:
Der adelige Ex-Verteidigungsminister hat in seinem Job geschlampt und die Bundeswehr mit seiner koalitionsvertragswidrigen Reform gegen die Wand gefahren.
Die jetzt schon völlig überlastete Armee, die scheinbar schon am Ende ihrer Kräfte ist, wenn sich 9.000 von insgesamt 228.043 aktiven Soldaten im Einsatz befinden, kann keinen Nachwuchs mehr rekrutieren.
Keiner will mehr zum Bund, obwohl das Anforderungsprofil schon deutlich gesenkt wurde. Jungs ohne Schulabschluß und mangelnder physischer Tauglichkeit werden inzwischen auch von de Maizière gecastet.
Wenig überraschend, daß die Bundeswehr auf Jugendliche ungefähr so attraktiv wie ein Fuchsbau auf Hühner wirkt: Miserables Image, lausige Bezahlung und zu allem Überfluss kommt man womöglich auch noch in einem Zink-Sarg aus Kunduz zurück.
Die Armee braucht aber Soldaten: 12.000 Freiwillige pro Jahr müssen angeworben werden. Keine leicht zu gewinnende Schlacht, im Moment sieht es nach einer Niederlage aus: Im ersten Monat hat die Bundeswehr gerade einmal knapp 400 Freiwillige für sich gewinnen können – mehr als doppelt so viele hätten es sein müssen.
(Panorama 30.03.2011)
Zum Gelde drängt, am Gelde hängt, doch alles.
Die miserablen Bedingungen als Soldat könnte man vielleicht verschmerzen, wenn ordentlich bezahlt würde, aber es muß ja gespart werden. Schließlich sind Rekruten keine „notleidenden Banker“ oder Atomlobbyisten.
Gerade 1200 Euro monatlich bekommt man maximal im freiwilligen Dienst. Für das Geld und einen Aufschlag soll man im Ernstfall sein Leben riskieren. Wenig überraschend, dass die Bundeswehr so keine Überflieger bekommt.
O-Ton Reinhold Robbe, ehem. Wehrbeauftragter: „Die Bundeswehr muss sich ganz neu aufstellen, sie muss die jungen Leute heute ködern, wenn man so will, mit attraktiven Angeboten. Und das spielt sich einmal über das Geld ab, das spielt sich aber natürlich auch über die Rahmenbedingungen ab.“
[…] Mehr Geld für die Soldaten ist nicht eingeplant, teilt uns das Verteidigungsministerium mit, man müsse sparen. Für teure Werbung hingegen scheint genug Geld da zu sein.
(aus dem Panorama-Skript)
Eine überwiegend männliche Truppe, mit rechtslastigem Weltbild und bizarren Sex-Ritualen ist auch ein anderer Verein, der mit massivem Mitgliederschwund kämpft:
Die Christliche Kirche.
Anders als das deutsche Verteidigungsministerium, hat eine US-Gemeinde die Zeichen der Zeit erkannt und bietet Bares:
Pastor Randy Moore von der Lindenwald-Baptistengemeinde in Hamilton (Ohio) verlost unter den Besuchern seiner Messe insgesamt 1000 Dollar, um die (nicht so sehr) Gläubigen wieder in Scharen in den Gottesdienst zu locken.
Lindenwald Baptist Church in Hamilton draws names to award $500 each to a member of the congregation and a guest. Pastor Randy Moore says the southwest Ohio church had hoped for 1,000 worshippers last year, when it made the offer for the first time. It packed in 1,140 — more than double the usual Sunday attendance of around 500. Moore says a crew had to direct traffic in the parking lot. Easter falls on April 24 this year. The pastor says given the economy, the church will continue the cash giveaway to provide a financial as well as a spiritual blessing on the holiday.
(AP 3/22/2011)
Eine schöne Idee.
Aber 500 Dollar sind ziemlich mickrig. Man bedenke, daß nur die Hälfte der Deutschen gelegentlich bis regelmäßig Lotto spielen und dabei kommt immerhin ab und an mal ein siebenstelliger Betrag als Gewinnsumme raus.
Da die beiden großen Christlichen Kirchen in Deutschland über ein Vermögen von rund 700 Milliarden Euro verfügen (Frerk), könnten sie also gut und gerne auch mal acht- oder neunstellig Gottesdienstanwesenheits-Prämie verlosen.
Dann wird es bestimmt wieder voll auf den Kirchenbänken.
Was hatte sich Guttenberg noch vor ein paar Wochen aufgeblasen, er werde alles zur Aufklärung der Plagiatsvorwürfe tun und habe selber das allergrößte Interesse daran.
Nun, da der Bericht seiner Uni vorliegt, setzt er seine Anwälte an, um das für ihn peinliche Gutachten unter den Teppich zu kehren.
Daß der Lügenbaron erneut hinterlistig mauschelnd versucht die Öffentlichkeit für dumm zu verkaufen ist nur die vordergründige Top-Meldung.
Die Collage aus Plagiaten, die Karl-Theodor zu Guttenberg als Doktorarbeit verkauft hat, war schon unverfroren genug. Kaum weniger dreist ist, wie er in der Affäre mit der Öffentlichkeit umgeht. Anfangs hat er alle Vorwürfe als "abstrus" beiseite gewischt. Später hat er dann "handwerkliche Fehler" eingeräumt und sich entschuldigt. Zu dem Zeitpunkt war seine Abschreiberitis längst dokumentiert und nicht mehr zu leugnen. Jetzt versucht er offenbar zu verhindern, dass die Universität Bayreuth offiziell festhält, was ohnehin alle sagen, die sich mit Plagiaten auskennen: Guttenberg hat keinen Fehler gemacht, der aus Versehen passiert ist. Es war weit mehr als nur Schlampigkeit. Es war bewusste Täuschung.
[…] Guttenberg setzt sein Blendwerk fort. Guttenberg hat stets seinen besonders hohen moralischen Anspruch betont. Eingelöst hat er ihn nicht. Noch in seiner Rücktrittserklärung hat er behauptet, es sei sein "aufrichtiges Anliegen", zur Aufklärung des Falls beizutragen.
(Tanjev Schultz 09.04.11)
Das tiefergehende Problem für die Zickzack-Kanzlerin kristallisiert sich erst allmählich heraus:
Der adelige Ex-Verteidigungsminister hat in seinem Job geschlampt und die Bundeswehr mit seiner koalitionsvertragswidrigen Reform gegen die Wand gefahren.
Die jetzt schon völlig überlastete Armee, die scheinbar schon am Ende ihrer Kräfte ist, wenn sich 9.000 von insgesamt 228.043 aktiven Soldaten im Einsatz befinden, kann keinen Nachwuchs mehr rekrutieren.
Keiner will mehr zum Bund, obwohl das Anforderungsprofil schon deutlich gesenkt wurde. Jungs ohne Schulabschluß und mangelnder physischer Tauglichkeit werden inzwischen auch von de Maizière gecastet.
Wenig überraschend, daß die Bundeswehr auf Jugendliche ungefähr so attraktiv wie ein Fuchsbau auf Hühner wirkt: Miserables Image, lausige Bezahlung und zu allem Überfluss kommt man womöglich auch noch in einem Zink-Sarg aus Kunduz zurück.
Die Armee braucht aber Soldaten: 12.000 Freiwillige pro Jahr müssen angeworben werden. Keine leicht zu gewinnende Schlacht, im Moment sieht es nach einer Niederlage aus: Im ersten Monat hat die Bundeswehr gerade einmal knapp 400 Freiwillige für sich gewinnen können – mehr als doppelt so viele hätten es sein müssen.
(Panorama 30.03.2011)
Zum Gelde drängt, am Gelde hängt, doch alles.
Die miserablen Bedingungen als Soldat könnte man vielleicht verschmerzen, wenn ordentlich bezahlt würde, aber es muß ja gespart werden. Schließlich sind Rekruten keine „notleidenden Banker“ oder Atomlobbyisten.
Gerade 1200 Euro monatlich bekommt man maximal im freiwilligen Dienst. Für das Geld und einen Aufschlag soll man im Ernstfall sein Leben riskieren. Wenig überraschend, dass die Bundeswehr so keine Überflieger bekommt.
O-Ton Reinhold Robbe, ehem. Wehrbeauftragter: „Die Bundeswehr muss sich ganz neu aufstellen, sie muss die jungen Leute heute ködern, wenn man so will, mit attraktiven Angeboten. Und das spielt sich einmal über das Geld ab, das spielt sich aber natürlich auch über die Rahmenbedingungen ab.“
[…] Mehr Geld für die Soldaten ist nicht eingeplant, teilt uns das Verteidigungsministerium mit, man müsse sparen. Für teure Werbung hingegen scheint genug Geld da zu sein.
(aus dem Panorama-Skript)
Eine überwiegend männliche Truppe, mit rechtslastigem Weltbild und bizarren Sex-Ritualen ist auch ein anderer Verein, der mit massivem Mitgliederschwund kämpft:
Die Christliche Kirche.
Anders als das deutsche Verteidigungsministerium, hat eine US-Gemeinde die Zeichen der Zeit erkannt und bietet Bares:
Pastor Randy Moore von der Lindenwald-Baptistengemeinde in Hamilton (Ohio) verlost unter den Besuchern seiner Messe insgesamt 1000 Dollar, um die (nicht so sehr) Gläubigen wieder in Scharen in den Gottesdienst zu locken.
Lindenwald Baptist Church in Hamilton draws names to award $500 each to a member of the congregation and a guest. Pastor Randy Moore says the southwest Ohio church had hoped for 1,000 worshippers last year, when it made the offer for the first time. It packed in 1,140 — more than double the usual Sunday attendance of around 500. Moore says a crew had to direct traffic in the parking lot. Easter falls on April 24 this year. The pastor says given the economy, the church will continue the cash giveaway to provide a financial as well as a spiritual blessing on the holiday.
(AP 3/22/2011)
Eine schöne Idee.
Aber 500 Dollar sind ziemlich mickrig. Man bedenke, daß nur die Hälfte der Deutschen gelegentlich bis regelmäßig Lotto spielen und dabei kommt immerhin ab und an mal ein siebenstelliger Betrag als Gewinnsumme raus.
Da die beiden großen Christlichen Kirchen in Deutschland über ein Vermögen von rund 700 Milliarden Euro verfügen (Frerk), könnten sie also gut und gerne auch mal acht- oder neunstellig Gottesdienstanwesenheits-Prämie verlosen.
Dann wird es bestimmt wieder voll auf den Kirchenbänken.
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10 Kommentare:
Zum Doktor: Es würde mich nicht wundern, wenn der Lügenbaron unter den einflussreichen Freunden der Familie Guttenberg, willfährige Gehilfen findet, welche die Veröffentlichung des Gutachtens der Uni verhindern werden.
Entscheidend ist ja nicht was wahr - sondern was öffentlich wird.
Zur Kirche: Wenn die hierzulande tatsächlich einmal Geld verlosen, werde ich zum treuen Kirchengänger!
Zur Bundeswehr: Ich war vier Jahre dort. Man könnte mir nicht genug bezahlen, um da je wieder hinzugehen. Du bist der letzte Arsch und musst im schlimmsten Fall dein Leben riskieren, um Werte zu verteidigen, die man dir nicht zugesteht. Also Freiheit, Demokratie und Menschenrechte. Und als Soldat, bist du 24 Stunden im Dienst.
Um mehr Rekruten zur Bundeswehr zu bekommen, bliebe ja noch der amerikanische Weg übrig.
Sozialausgaben zusammenstreichen, Studium nur noch gegen viel Geld und die Armen aus der Krankenkasse werfen.
Dann würde es für die Arbeitslosen wieder attraktiv Soldat zu werden. Da ist man wenigstens krankenversichert und kann irgendeine Ausbildung machen.
Daß man ab und an eine Kugel in den Kopf kriegt, stört immer weniger, je größer der Hunger ist!
Wie eine Armee funktioniert, die sich weitgehend aus Deppen rekrutiert, sehen wir ja in Abu Ghraib.
LGT
So weit muss man nicht gehen etwas zusammen zu streichen, oder jemanden aus der Versicherung zu werfen. Die jetzigen Gesetze sind da weitgehend ausreichend. Wenn irgendein gericht feststellen würde, dass Soldat sein zumutbar ist, könnte die Arge das tolle Angebot machen Soldat werden, oder Mittel werden um bis zu 100% gekürzt. Die Frage ist nur wann sich ein Mitarbeiter der Arge findet, der auf diese Idee kommt. Ausschließen will ich es nicht.
@TAMMOX: Der amerikanische Weg ist ja verbreitet. Leider ist das der kurzfristig gesehen erfolgreichere Weg. Und er sieht auch billiger aus. Tatsächlich ist es genau anders herum.
Es wird Zeit, dass man erkennt was das Kapital einer Gesellschaft ist. Das sind die Menschen, die in ihr leben. Und die muss man gut behandeln. Das ist zwar nicht immer wirtschaftlich und manchmal auch unbequem, dafür aber langfristig richtig - weil nachhaltig.
Aber solange die gierigen Dummen das Sagen haben, wird man auch weiter den amerikanischen Weg gehen. Die Menschen haben ja keine Wahl. Nur darum funktioniert dieser Weg noch. Aber ich meine, nicht mehr lange. Dann brauchen wir keine Armeen mehr, sondern was zu beißen.
Zwar alte Kamellen, aber mal davon ausgegangen, dass BRD von Anfang an in negative Richtungen tendierte, war fuer mich die uebelste Entwicklung die Anfang '90re'tablierte Kriegsbeteiligung.
Von dem Zorn, der Hilflosigkeit und der tiefsten Abscheu, vor allem davor wie locker diese Scheisse durchging, ist bis Heute nichts verflogen.
Wenn ich schon zuvor, mit einem NBP(Natural Born Pessimism) ausgestattet und nach einem knappen Jahrzehnt Kohl ehh nichts 'Gutes mehr kommen sah, war und ist das deutsche Verbrechen der Kriegsbeteiligung nach '45 fuer mich absolut Weichenstellend.
Danach war Alles moeglich.
Mit Alles meine ich natuerlich ausschliesslich Negatives.
Was hab ich mich damals gegen diesen hoechst kriminellen Akt aufgerieben, chancenlos schlug mir eine Welle von Unverstaendnis entgegen. Fast unmenschlich meine aggressive Abneigung fuer die rein humanitaere Aufopferung zum Bruennchenbauen und sonstiger Fuersorge fuer Kriegsgeplagte.
So Einfach war Das!
20 Jahre spaeter sind meine realvisionaeren Alptaueme von damals locker Ausgemaxt.
Und auch Das ist ganz Einfach!
..
..
Und 20 Jahre spaeter darf ich mich in bestaendig aufgefrischter Erinnerung uebergeben. Deschwue!!
Erstmal ein totaler ArschlochSpruch: "«Deutschland täte gut daran, hier mitzumachen»"
http://www.news.de/politik/855155681/nato-toetet-versehentlich-rebellen/1/
Und dann die absolut identischen Sprueche von vor 20 Jahren: "Opposition und Koalitionspolitiker wollen einem humanitären Einsatz der Bundeswehr in Libyen zustimmen."
"Die Bundesregierung kann auf eine breite Zustimmung für ihre Pläne zu einer humanitären Hilfsaktion in Libyen hoffen."
"Die Bundesregierung bereitet sich darauf vor, einen humanitären Einsatz der Vereinten Nationen in Libyen auch mit deutschen Soldaten zu unterstützen."
"«Polizeiliche Aufbauhilfe ist ein wesentliches Argument gegenüber unseren Bündnispartnern, wie wir unsere Pflichten erfüllen können», sagte er unserem Nachrichtenportal. In Bosnien, im Kosovo oder in Afghanistan habe die Bundespolizei bereits gute Arbeit geleistet, weshalb eine spätere Ausweitung der Auslandseinsätze auch auf Libyen unter bestimmten Bedingungen nicht undenkbar wäre. «Ich würde diese Sparte durchaus forcieren», sagte Schuster."
"Aktuell sagte der außenpolitische Sprecher der Unions-Bundestagsfraktion, Philipp Mißfelder (CDU), dass er Deutschland in einer moralischen Verpflichtung sehe."
"Sein FDP-Kollege Rainer Stinner sagte: «Wir sind offen für die Beteiligung der Bundeswehr an der militärischen Absicherung eines humanitären Einsatzes.»"
"Durch einen humanitären Einsatz könne Deutschland auch Zweifel an seiner Solidarität im Bündnis zerstreuen."
"«Wir sind bereit, unsere Verantwortung bei der humanitären Bewältigung der Folgen des Krieges wahrzunehmen.»" .....
.... bla bla etc. ....bla bla
http://www.news.de/politik/855155850/breite-zustimmung-fuer-regierung/1/
Wie gesagt, ist dies fuer mich der uebelste Bruch in der BRD-Geschichte.
Und in dessen verbrecherischen Schatten liefen und laufen auch saemtlich weitere, negative Entwicklungen mit.
Es mag mit "kriegsaehnlich" und anderen Notwendigkeiten verbluemt und dadurch verwaschen semilegalisiert aus der Schussrichtung genommen'versucht.
Offiziell ist es immer noch nicht moeglich die Befuerwortung, Unterstuetzung und Teinahme an diversen Angriffs/Kriegen als solche zu bezeichnen, ohne dass 20 Jahre Koepfe rollen. ...Fakt!
Und so laueft das auch mit allem Anderen, wenn Grund/Menschen/Voelkerrechte und sonstig Feines von Verfassungsfeinden uebergangen wird.
Es ist Deutschland hier!!
Gruss
Jake
@ Oberclown: „Wenn irgendein Gericht feststellen würde, dass Soldat sein zumutbar ist, könnte die Arge das tolle Angebot machen Soldat werden, oder Mittel werden um bis zu 100% gekürzt.“
Oha, hoffentlich haben wir da jetzt nicht die Pferde scheu gemacht.
Allerdings wäre es eine interessante Sache zu erleben, wie sich wohl das Wahlverhalten ändern würde, wen plötzlich Hartz’ler GEGEN IHREN WILLEN nach Afghanistan zum Rumballern geschickt würden. Da hätte die LINKE als einzige Anti-Kriegspartei sicher ordentlich Zulauf.
@Homer: „Es wird Zeit, dass man erkennt was das Kapital einer Gesellschaft ist. Das sind die Menschen, die in ihr leben. Und die muss man gut behandeln.“
Also DIE Erkenntnis ist schon seit Karl Marx und den frühen Tagen der SPD im 19. Jahrhundert da.
Aber das mit dem „gut behandeln“ folgt noch nicht aus der Erkenntnis. Im Gegenteil.
Das Hartz’IVler-bashing („ das sind alles faule Säcke, die sollen alle zum arbeiten gezwungen werden….“) kommt ja bei einer großen Mehrheit sehr gut an! Deswegen hat Guido ja auch so auf die Transfer-Empfänger eingedroschen. Damit wollte er sich beliebt machen.
Er hat es nur übertrieben und wirkte unehrlich.
Aber ein Sarrazin kommt mit solchen Tiraden gegen die Ärmsten und Schwächsten viel besser an - das gefällt dem Pack!
LGT
Hi Jake!
Das Problem ist ja wohl, daß es sowieso schon immer viel zu spät ist, wenn der UN-Sicherheitsrat zu Dringlichkeitssitzungen zusammen kommt und dann irgendwelche Zwergnationen rumgrübeln, wie jetzt wohl ein „nein“ oder ein „ja“ zuhause ankommt.
Dann gibt es immer nur noch die Wahl zwischen einer ganz beschissenen und einer vielleicht noch beschisseneren Lösung.
Grundsätzlich denke ich so wie Du über die deutsche Beteiligung an solchen Einsätzen. Wegen der besonderen Historie.
Und über die Irak - und Afghanistan-Einsätze müssen wir auch nicht rumdiskutieren. Das war ja wohl von Anfang an klar, daß das alles nur noch schlimmer macht und die Welt ins Chaos stürzt. Deswegen haben sich ja auch alle Experten und die Majorität des UN-Sicherheitsrates dagegen gestemmt. Nütze nur nichts, weil ein paar irre kriegslüsterne Fundi-Christen (Bush, Blair, Aznar,…) unbedingt ballern wollten.
Tatsächlich hält sich aber Deutschland natürlich sowieso nicht raus. Nein, in Wirklichkeit gießt Berlin als größter Europäischer Waffenexporteur ordentlich Öl ins Feuer.
Es ist ja wohl auch keine Überraschung, daß sich all die arabischen und afrikanischen Könige, Emire, Diktatoren und Revolutionsführer nicht nur nach dem Knigge richten.
Natürlich unterdrücken die ihre Leute und setzen NATÜRLICH auch all die Waffen gegen das Volk ein, die ihnen die biederen Mittelständler in Baden-Württemberg geliefert haben.
Wenn es aber soweit gekommen ist, daß Guido und Angie grinsend einen Gaddafi geherzt und geküsst haben, seinen Geheimdienst und seine Polizei aufgerüstet haben und der dann anfängt seine Leute zu massakrieren UND WENN DANN NOCH eben diese drangsalierten Menschen geradezu bei der UN darum betteln Luftangriffe zu fliegen, ist es natürlich schon problematisch, wenn Berlin einfach abhaut.
Einfach nichts zu machen, wie das ja in den Ländern geschieht, die strategisch bedeutungslos liegen und zudem kein Öl haben, kann ja wohl auch nicht richtig sein.
Daß die Welt einfach achselzuckend zusah, wie in Ruanda 900.000 Menschen mit Macheten abgeschlachtet wurden, ist nun auch nicht gerade moralisch anständig.
Und Im Kongo sieht es jetzt noch viel schlimmer aus - da sind schon 5 Millionen Zivilisten massakriert worden. In Somalia entwickelt es sich ähnlich. Sudan ist auch nicht so doll. Und auch in Nordkorea haben wir achselzuckend weggesehen, als vor ein paar Jahren bei Hungersnöten über zwei Millionen Menschen krepiert sind.
Das halte ich alles für moralisch sehr problematisch.
Mit all der man-power und den 1000 Milliarden Dollar Kosten, die im Irak buchstäblich in den Sand gesetzt wurden, hätte man ja auch im Kongo etwas Sinnvolles aufbauen können.
Die Welt ist schlecht und Deutschland hilft auch nicht dabei sie zu verbessern.
LGT
"UND WENN DANN NOCH eben diese drangsalierten Menschen geradezu bei der UN darum betteln Luftangriffe zu fliegen,...."
Kein viertelwegs normaler Mensch wuerde danach betteln von uns bombardiert zu werden.
Diejenigen, die so dringlichst darauf pochten, haben alles Andere denn Demokratie, Frieden oder Freiheit im Sinn.
Bei jeglichster Scheisse die auf diesem Planeten herrscht, hat der Westen schon lange seine schmutzigen Finger im Spiel.
Wenn dann eine/mehrere seiner Implantate zu schraeg laueft, werden immer erst die Voelker mit Boykotten, Sanktionen, Resolutionen ausgemergelt und danach zusammengebombt. Kein Plan B.
Schon schlimm genug, dass man keinen Scheiss auf diejenigen gibt, bei denen es nichts zu holen gibt, ... und bei denen, die fuer das was wir wollen kooperieren die uebelsten Zustaende, oft von uns hergestellt, geduldet werden.
Solange das Geschaeft laueft ... Gut ... ansonsten kann man sie ja immer noch Bomben.
"Das halte ich alles für moralisch sehr problematisch."
Diesbezueglich (als auch andererseits) halte ich das Sandmaennchen fuer wesentlich realistischer, denn auch nur ein Nanogramm an RestMoral.
Hier ein paar Hinterguende/Links (siehe auch Kommentarbereich) http://jakester-express.blogspot.com/2011/03/who-is-who-der-groessenwahn-des-super.html?zx=4e47531c892dff36
Du Kannst dich noch an meinen Jemenbeitrag mit den fuerchterlichen Bildern/Video erinnern.
Amerika empoerte sich damals entschieden ueber Verdachtsmomente ueber eine Beteiligung an diesen Massakern.
Ueber die letzten Wiki-Leaks kamen auch ein paar Zitate vom JemenBoss, in denen er unter Anderem unter Abstimmung mit den Amis, die von den Amerikanern ausgefuehrten Bombardierungen auf seine Kappe nahm um die Amis rauszuhalten. ... nur ein weiteres Beispiel.
Dies wurde von den Amerikaner (wie auch sonst gerne mal) weder Abgestritten noch zugegeben.
"Die Welt ist schlecht ...."
Ja sicherlich!! ...
Deswegen krieg ich kartoffelgrosse Forunkel, wenn ich zB. von allen moeglichen Arschloechern/oder auch nicht, andauernd diesen extra verschissenen Spruch 'aus der Geschichte lernen zu muessen' reingedrueckt kriege.
Da gibt es ueberhaupt und gar nuescht mehr zum lernen.
http://www.youtube.com/watch?v=r_xldlHXKrg&playnext=1&list=PL58F3DDA3815BA95A
Gruss
Jake
Noch mal zum rekrutieren. Du weist ja was ich davon halte.
http://jakester-express.blogspot.com/2010/05/reichs-kriegspropaganda-statt.html
http://jakester-express.blogspot.com/2011/02/familienfreundlichkeit_14.html
Wie schon erwaehnt. Bei dieser Art Indoktrinierung von Kindern/Jugendlichen muss es auf die Fresse geben.
Nicht nur, aber vor Allem, wenn die Notwendigkeit der Absicht klar auf der Hand liegt.
Im Panorama-Beitrag schwallt der Rekruter von 'ganz normalem Arbeitsplatz' und laesst natuerlich jeglichst Negativ unerwaehnt.
Letztendlich darauf angesprochen, kommt dieses Fickgesicht dann mit "Also laut Definition sind wir ja nicht in einem Kriegseinsatz..." ....
Ausser im Sport, war ich nie irgendwo Mitglied. Ausser natuerlich gezwungenermassen bei der Bundeswehr, wo ich mir dann letztendlich auch noch die rein materialistische 2Jahre'Z-Sau reinzog. Shame on Me.
Wuerde ich jetzt in Deutschland leben, wuerde ich der Kriegsbedingten Rekrutierung von Kindern verbal und physisch keinen Raum zum Atmen lassen.
Ich wuerde eine Eltern/Organisation zum Schutz unserer Kinder vor kriminellen Kriegstreibern gruenden. Meine 'Geschuetze waeren Geschichte, Grundgesetz/Verfassung und Hintergruende von Kriegen/'Auslandseinsaetzen.
Ich wuerde auch klar machen, dass, mit der Ausnahme von Toetung jedes Mittel zur Anwendung komme um unsere Kinder vor diesen abscheulichen Verbrechern zu schuetzen. Welch sueffisante Auswahl an aufmerksamkeitserregender PR. ;-)
In Amerika zB. wuerde das keinen Sinn machen. Da puschen nur allzuoft die bekloppten Eltern ihre Kinder ins Militaer.
Da dieses Thema sicher aktuell bleibt, werd ich demnaechst diesbezueglich ein paar ekelhafte Nachbarschaftsstorys bringen.
Und wie man sich die Nachbarn unter anderem mit 'You do not Love your Fuckin' Children' vermiesst.
Gruss
Jake
@Jake:
„Kein viertelwegs normaler Mensch wuerde danach betteln von uns bombardiert zu werden.
Diejenigen, die so dringlichst darauf pochten, haben alles Andere denn Demokratie, Frieden oder Freiheit im Sinn.“
Demokratie ist auch kein Wert an sich.
Ich weiß nicht, was die Libyer alles im Kopf hatten, aber diese Plakate mit „No-FLY-ZONE now“, die die alle in die Kamera gehalten haben, habe ich öfter gesehen und das bedeutete doch schließlich Bombardierung.
„Bei jeglichster Scheisse die auf diesem Planeten herrscht, hat der Westen schon lange seine schmutzigen Finger im Spiel.“
Das kannst Du wohl laut sagen und insbesondere im Nahen Osten hatte der Westen auch noch nie einen positiven Einfluß. Es ist ja geradezu GROTESK, wie insbesondere die USA nach dem WK-II stets überall mit Gewalt und viel Dollars die Potentaten und Diktatoren gegen demokratische Bewegungen unterstützt und bewaffnet haben.
Bizarrerweise scheint mir das bei einem Großteil der Amis noch gar nicht angekommen zu sein, obwohl es ja im Irak UND in Afghanistan so war, daß die Amis gegen die Waffen kämpften, die sie vorher Saddam und den Mudschahidin geliefert hatten.
Einfach unfassbar dumm und blöd die US-Außenpolitik. Und GB und FRA sind ja auch keinen Deut besser. Ich sage nur Algerien, Falklands,…
Deinen Youtube-Link kann ich in Dt. leider nicht öffnen; da kriege ich nur ein:
„Dieses Video enthält Content von UMG. Es ist in deinem Land nicht verfügbar.
Das tut uns leid.“
Und bezüglich Panorama:
Die Rekrutierungsbemühungen sehe ich genauso wie Du. ABER das Gute ist, daß die offenbar nicht so viel Erfolg haben. Selbst in Deutschland finden sich scheinbar nur wenige, die doof genug sind darauf reinzufallen.
Da können sich irgendwelche eisgrauen verhermten Werbeweiber noch so tolle Videos zusammendrehen - Afghanistan ist extrem unsexy und man muß schon reichlich enthirnt sein, um da gerne mitmachen zu wollen.
LGT
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