Sonntag, 10. April 2011
Der Christ des Tages - Teil XLII
Heute ist der Tag des alten Huts. Heute kommen zwei Blog-bekannte Personen in diesem Posting vor.
Zum Einen Evelin Finger, die unrühmlich-unkritische Betreuerin der seit einem Jahr bestehenden ZEIT-Rubrik „Glauben & Zweifeln“.
In der Print-Ausgabe vom 31.03.2011 interviewt sie den zweiten Blog-bekannten Menschen, nämlich den designierten Bischof Heinrich Bedford-Strohm.
Kirchenfreundin Finger, 1971 in Halle (DDR) geboren, beweist wieder einmal ihre klare Unterqualifizierung für den Job eines Redakteurs bei der renommierten ZEIT.
Man kennt natürlich ihre einseitig kirchophilen Ansichten und ihre lausigen journalistischen Qualitäten, aber es erstaunt schon, wie sie in einem ganzseitigen Interview, in dem der Interviewte eine Unwahrheit nach der Nächsten raushaut, nicht ein einziges Mal interveniert.
Obwohl die Überschrift den Eindruck erwecken soll, daß hier zwei Gesprächspartner involviert wären, ......
Macht Glauben glücklich? Ein Gespräch mit Heinrich Bedford-Strohm, der jetzt in Bayern für das Amt des evangelischen Landesbischofs kandidiert.
...handelt es sich eben nicht um einen Dialog, sondern einen Bischof, der seine Allgemeinplätzchen und historischen Unwahrheiten von sich gibt, während sich Frau Finger auf die unwürdige Rolle einer devoten Stichwortgeberin zurück zieht.
Und das ist schon die freundliche Interpretation dieses Totalausfalls.
Möglicherweise konnte Finger gar nicht nachfragen und die offensichtlichen Lügen aufzeigen, weil sie es einfach nicht besser weiß.
Weswegen eine so leichtgläubige, unkritische Person von Giovanni die Lorenzo zur Chefin des Ressorts „Glauben & ZWEIFELN“ ernannt wurde, bleibt rätselhaft.
Die Möglichkeit irgendetwas anzuzweifeln, das ihr der Pfaff auftischt, kommt Finger gar nicht in den Sinn.
Zum Christen des Tages - Teil XLII, ernenne ich aber den Pfarrer, Theologen und Bald-Bischof Bedford-Strohm, den ich vor vier Tagen offensichtlich zu freundlich behandelt habe.
Ein paar Beispiele:
Finger: Wann hat Theologie zuletzt eine entscheidende Zukunftsfrage formuliert?
Bedford-Strohm: Als es um unser Verhältnis zur Schöpfung ging. Lange Zeit dachten wir, der Mensch habe das Recht, sich der Natur zu bemächtigen. Theologie hat mithilfe der Ökologiebewegung herausgearbeitet, dass das, was in der Bibel Herrschaft über die Erde heißt, nichts anderes bedeutet als Pflege der Natur. Das Wort Herrscher ist im Alten Testament nie losgelöst von der Aufgabe des Königs, für die Schwachen zu sorgen und sie zu schützen.
Tammox: In der Bibel lesen wir gleich am Anfang etwas sehr eindeutiges über die Natur.
2 Furcht und Schrecken vor euch soll sich auf alle Tiere der Erde legen, auf alle Vögel des Himmels, auf alles, was sich auf der Erde regt, und auf alle Fische des Meeres; euch sind sie übergeben. 3 Alles Lebendige, das sich regt, soll euch zur Nahrung dienen. Alles übergebe ich euch wie die grünen Pflanzen.
(Gen. 9)
Offensichtlich haben Theologen das 2000 Jahre genau so gesehen, wie es da steht.
Natur kann und soll ausgebeutet werden. Als der Umweltschutz in die politische Diskussion eingeführt wurde, haben insbesondere die C-Parteien hart dagegen gekämpft.
MSS: Die Religionen haben ihren Gottes-Konstrukten bestimmte Eigenschaften zugeschrieben, die einfach nicht in Einklang zu bringen sind mit dem, was wir über die Welt wissen. Die christliche Vorstellung eines allgütigen, allmächtigen, allwissenden Gottes passt beispielsweise nicht zu dem, was wir in der Natur sehen. Denken Sie nur an all die Tiere, die im Verlauf der Evolution gefressen wurden, die kläglich verhungerten, verdursteten, erstickten, ertranken, verbrannten, innerlich verfaulten! Das Leid der Lebewesen schreit seit Jahrmillionen zum Himmel, ohne dass wir jemals irgendwelche göttliche Maßnahmen zur Linderung dieses Elends haben feststellen können.
Finger: Haben so destruktive Aspekte des Christentums wie etwa die sprichwörtliche Strafpredigt letztlich auch zur Kirchenkrise geführt?
Bedford-Strohm: Viele Menschen, die sich der Kirche entfremdet haben, kennen sicher die Erfahrung, dass christlicher Glauben ihnen Lebensquellen verschlossen hat. Sie haben Bilder von Kirche im Kopf, die abschreckend sind. Aber viele entdecken die Kirche auch neu. Vergangenes Jahr hat die Zahl der evangelischen Kircheneintritte in Bayern um 57 Prozent zugenommen.
Tammox: WTF??
Während die Debatte um sexuellen Missbrauch in kirchlichen Einrichtungen die Öffentlichkeit beherrscht, steigt die Zahl der Kirchenaustritte in einigen Regionen Deutschlands offenbar leicht an. Ein eindeutiger Trend lässt sich allerdings anhand der aktuellen Zahlen nicht belegen. Das ergab am Freitag eine Umfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd) bei Standesämtern und Amtsgerichten in der Bundesrepublik. Während in bayerischen Städten höhere Austrittszahlen registriert wurden, zeichnete sich in anderen Regionen kein nennenswerter Anstieg ab.
(Evangelisch. de 12.03.2010)
Die evangelischen Kirchenaustritte in Bayern:
2006: 13 861
2007: 14 880
2008: 19 846
2009: 17 816
(Bayerisches Landesamt für Statistik)
Während die zwei großen Kirchen in Deutschland in ähnlichem Ausmaß von Austritten betroffen sind, geht der demografische Trend stärker zulasten der evangelischen Kirche. Nach Ansicht von Präses Nikolaus Schneider ist dieser für die Krise der Institution Kirche neben den Austritten größtenteils verantwortlich. „Wir begraben mehr als wir taufen“, erklärte der Vorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Schneider äußerte sich bei einer Vorlesung des ehemaligen Ministerpräsidenten Jürgen Rüttgers (CDU) in der Bonner Universität.
(Salzburger Nachtrichten 06.04.2011)
Bedford-Strohm: Anders als die Philosophie und die Politik erreicht Kirche nicht nur den Kopf, sondern auch die Seele. Jede kirchliche Rede zielt über die Ratio hinaus auf das Herz.
MSS: Vor allem außerhalb Europas richten die Religionen noch immer ungeheuren Schaden an. Denken Sie etwa an den islamischen Fundamentalismus oder an die Hexenverfolgungen, die in den letzten Jahren in Afrika stattgefunden haben. Angestachelt von evangelikalen christlichen Predigern sind in Nigeria in den letzten Jahren viele Tausend Kinder einem neuen Hexenwahn zum Opfer gefallen. Damit sich derartige Formen des Wahns nicht noch weiter ausbreiten, ist Religionskritik unerlässlich. Fakt ist jedenfalls: Wer Wissenschaft, Kunst und Philosophie besitzt, der braucht keine Religion.
Bedford-Strohm: Leben Sie im Hier und Jetzt! Da denkt man gleich an die Vögel in der Bergpredigt, die weder säen noch ernten, aber ihr himmlischer Vater ernährt sie doch. Wenn also die Botschaft des Evangeliums in einer Form vermittelt wird, die den modernen Menschen berührt, dann wird Kirche zur Orientierung für das persönliche Leben heute.
Tammox: Hier verschlägt es mir fast die Sprache ob der Dummerhaftigkeit des Religions-Professors. Glaubt der zukünftige Herr Bischof, daß nur der Mensch fleißig sät und erntet, während andere Tiere locker schmarotzend faul rumliegen und vom lieben Gott ernährt werden?
Offenbar versteht er nicht die simpelsten Zusammenhänge in der Natur.
Zufällig habe ich einen bewohnten Meisenkasten vorm Wohnzimmerfenster.
Der Herr Bischof sollte sich mal einen Tag lang ansehen, was die beiden Altvögel leisten. Die fliegen minütlich hin und her, rackern sich ohne Pause ab.
Bedford-Strohm: Wir müssen lernen, genügsam zu sein. Es gibt in der Bibel immer wieder Geschichten, die die Verabsolutierung des Menschen als Gestalter kritisieren. Die berühmteste handelt vom Turmbau zu Babel und wie die Menschen sich selber schaden, wenn sie ihre eigenen Grenzen nicht anerkennen.
Tammox:
Genügsamkeit ist aber das Gegenteil von der Hauptlehre aus der Bibel:
7 Seid fruchtbar und vermehrt euch; bevölkert die Erde und vermehrt euch auf ihr!
(Gen. 9)
Bedford-Strohm: Aber wer sonntags in den Gottesdienst geht, dort das Bußgebet spricht und es wirklich in seine Seele aufnimmt, der absolviert eine Schule der Demut. Christentum ist nicht zuletzt deswegen ein Zukunftsmodell, weil dort Demut wachsen kann.
Finger: Wenn Gebet aber aus dem Glauben kommt, müsste man erst einmal glauben lernen. Geht das?
Bedford-Strohm: Der Glaube ist ein Werk des Heiligen Geistes, aber der lässt sich auch gerne helfen.
Tammox: Das Christentum steht zunächst einmal für Größenwahn und hat durch den Irranspruch der allein seligmachenden Lehre mehr Leid als alle anderen Ideologien in der Geschichte der Menschheit verursacht.
Auf kein Konto gehen dermaßen viele Tote, wie auf das des Christentums.
Ursächlich ist dafür die Christliche Großmannssucht, die Anmaßung besser und wichtiger als alles andere zu sein und sich daraus das Recht abzuleiten andere Völker zu missionieren und/oder zu massakrieren und/oder zu versklaven.
Finger: Hat Kirche das Thema Werte eigentlich gepachtet? Und wäre es nicht im Sinne von Christen, dass es im säkularen Staat einen selbstbewussten Wertediskurs jenseits der Religion gibt?
Bedford-Strohm: Die Kirche ist keine Bundesagentur für Werte. Denn das Wesen des Christentums besteht darin, das Bestehende infrage zu stellen, anstatt einen ewig gültigen Wertekanon zu formulieren.
Tammox: Insbesondere die protestantische Kirche verkündet seit 500 Jahren ein extremes Obrigkeitsdenken.
Daher standen die Evangelischen Bischöfe auch besonders fest an der Seite Adolf Hitlers.
Sie interpretierten Jesus als Handlungsmaßstab, denn Gottes Sohn hatte selbst gesagt man müsse den Herrscher akzeptieren und eben nicht kritisieren:
Erstattet dem Kaiser, was dem Kaiser gehört, und Gott, was Gott gehört."
(Mk 12, 13-17)
Mit dem Auftauchen Jesu und dem Neuen Testament, war die Richtschnur gefunden.
Gott will, daß Sklaven und Diener und Leibeigene und andere Rechtlose willig und ohne aufzumucken ihren Besitzern dienen - und wer sich Gott widersetzt, kommt in die Hölle.
Simple as that.
5 Ihr Sklaven, gehorcht euren irdischen Herren mit Furcht und Zittern und mit aufrichtigem Herzen, als wäre es Christus. 6 Arbeitet nicht nur, um euch bei den Menschen einzuschmeicheln und ihnen zu gefallen, sondern erfüllt als Sklaven Christi von Herzen den Willen Gottes! 7 Dient freudig, als dientet ihr dem Herrn und nicht den Menschen. 8 Denn ihr wisst, dass jeder, der etwas Gutes tut, es vom Herrn zurückerhalten wird, ob er ein Sklave ist oder ein freier Mann. 9 Ihr Herren, handelt in gleicher Weise gegen eure Sklaven! Droht ihnen nicht! Denn ihr wisst, dass ihr im Himmel einen gemeinsamen Herrn habt. Bei ihm gibt es kein Ansehen der Person.
(Brief an die Epheser, Kapitel 6)
Anders als Bedford-Strohm suggerieren will, wird die Erhaltung der Natur nicht mit dem Christentum, sondern nur mit Intelligenz möglich sein:
MSS: Schon lange liegen Konzepte vor, die zeigen, wie wir vernünftiger mit unseren Ressourcen umgehen könnten. Es gibt auch Entwürfe für eine neue Ökonomie, die allen Menschen nützen würde – nicht bloß einigen wenigen Wohlhabenden, die mit ihrem exorbitant gestiegenen Reichtum in der Regel ohnehin nichts mehr anzufangen wissen. Doch werden diese Vorschläge aufgegriffen? Werden sie breit in den Medien und in der Politik diskutiert? Nein, das Gegenteil ist der Fall: Kaum ist eine Krise notdürftig überstanden, machen wir weiter, als sei nichts geschehen. Dass die anwachsenden Müllberge die Umwelt verpesten, dass die Rohstoffe zuneige gehen, dass weltweit Tag für Tag 30.000 Kinder unter fünf Jahren sterben müssen, scheint kaum jemanden zu interessieren. Früher dachte ich, hinter dieser kolossalen menschlichen Verbohrtheit stünden mächtige Interessensgruppen, Lobbyisten, die sich in ominösen Hinterzimmern treffen und für den geheiligten Profit notfalls über Leichen gehen. Doch das ist, wenn überhaupt, nur ein Nebenaspekt eines sehr viel größeren Problems: So anregend und subjektiv entlastend es sein mag, anzunehmen, dass die Geschicke der Menschheit von einem Grüppchen finsterer Verschwörer gelenkt wird, in Wahrheit steckt hinter der ganzen Misere eine einzigartige, gigantische, weltumspannende RIESENBLÖDHEIT!
Tammox: Das Problem des Glaubens ist der Zusammenhang mit dem IQ.
Je dümmer, desto gläubiger lautet der simple Zusammenhang, den unter anderem Professor Richard Lynn belegte.
In der Zeitschrift Intelligence schreibt Lynn, dass es einen starken Zusammenhang zwischen dem IQ und dem Glauben an einen Gott gibt. Man könne sogar vom durchschnittlichen IQ den Anteil der Atheisten in 137 Ländern ablesen.
[…] Während er beispielsweise in anderen Publikationen den Anstieg der Intelligenz wie beim Flynn-Effekt auf eine bessere Ernährung zurückführt, behaupten er und seine Mitautoren nun, dass die in den meisten westlichen Ländern seit Beginn des 20. Jahrhunderts zurückgehende Religiosität mit der steigenden Intelligenz und Ausbildung der Menschen erklärt werden könnte. Ähnlich sei dies in der Entwicklung der Menschen. So würden die meisten Grundschüler noch an Gott glauben, aber mit zunehmenden Alter und wachsender Intelligenz würden viele skeptisch und schließlich atheistisch werden. Nach einer Umfrage der Royal Society würden so nur 3,3 Prozent der britischen Akademiker, aber 68,5 Prozent der Gesamtbevölkerung an Gott glauben. Ein ähnliches Ergebnis habe eine Umfrage in den neunziger Jahren unter Mitgliedern der American National Academy of Sciences bestätigt. Hier waren nur 7 Prozent religiös.
(Florian Rötzer12.06.2008)
Als Akademiker sollte Prof Heinrich Bedford-Strohm also eigentlich nicht religiös sein.
Theologie ist aber gar keine richtige Wissenschaft, wie Skydaddy kürzlich dankenswerterweise in einem besonders empfehlenswerten Posting heraus arbeitete:
Die sogenannte Wissenschaft „Theologie“ verstößt schon per Definition gleich gegen zwei Grundpfeiler wissenschaftlicher Arbeit: nämlich die Überprüfbarkeit und die Ergebnisoffenheit. Stattdessen wird bei der Theologie vorgegeben – je nach Religion bzw. Konfession unterschiedlich, wohlgemerkt – was zu lehren ist und wer es lehren darf. Siehe z.B. den Fall von Prof. Gerd Lüdemann. Die Doktortitel der Theologie von Nikolaus Schneiders Vorgängern als EKD-Ratsvorsitzender, Dr. Margot Käßmann und Dr. Wolfgang Huber, sollten eigentlich nicht weniger unangebracht erscheinen als der des Verteidigungsministers. (Dass Huber, der es immerhin fertigbrachte, als EKD-Ratsvorsitzender in einem Schreiben für „Pro Reli“ in 11 Sätzen 6 mal die Unwahrheit zu sagen, heute als Redner und Berater (Hubers Homepage: „Vordenker“) zum Thema „Ethik“ unterwegs ist und sich „vor allem der Wertevermittlung in Wirtschaft und Gesellschaft“ widmet, erinnert in seiner Dreistigkeit ebenfalls an den Verteidigungsminister.)
(Steinwürfe aus dem Glashaus 25.02.2011)
Zum Einen Evelin Finger, die unrühmlich-unkritische Betreuerin der seit einem Jahr bestehenden ZEIT-Rubrik „Glauben & Zweifeln“.
In der Print-Ausgabe vom 31.03.2011 interviewt sie den zweiten Blog-bekannten Menschen, nämlich den designierten Bischof Heinrich Bedford-Strohm.
Kirchenfreundin Finger, 1971 in Halle (DDR) geboren, beweist wieder einmal ihre klare Unterqualifizierung für den Job eines Redakteurs bei der renommierten ZEIT.
Man kennt natürlich ihre einseitig kirchophilen Ansichten und ihre lausigen journalistischen Qualitäten, aber es erstaunt schon, wie sie in einem ganzseitigen Interview, in dem der Interviewte eine Unwahrheit nach der Nächsten raushaut, nicht ein einziges Mal interveniert.
Obwohl die Überschrift den Eindruck erwecken soll, daß hier zwei Gesprächspartner involviert wären, ......
Macht Glauben glücklich? Ein Gespräch mit Heinrich Bedford-Strohm, der jetzt in Bayern für das Amt des evangelischen Landesbischofs kandidiert.
...handelt es sich eben nicht um einen Dialog, sondern einen Bischof, der seine Allgemeinplätzchen und historischen Unwahrheiten von sich gibt, während sich Frau Finger auf die unwürdige Rolle einer devoten Stichwortgeberin zurück zieht.
Und das ist schon die freundliche Interpretation dieses Totalausfalls.
Möglicherweise konnte Finger gar nicht nachfragen und die offensichtlichen Lügen aufzeigen, weil sie es einfach nicht besser weiß.
Weswegen eine so leichtgläubige, unkritische Person von Giovanni die Lorenzo zur Chefin des Ressorts „Glauben & ZWEIFELN“ ernannt wurde, bleibt rätselhaft.
Die Möglichkeit irgendetwas anzuzweifeln, das ihr der Pfaff auftischt, kommt Finger gar nicht in den Sinn.
Zum Christen des Tages - Teil XLII, ernenne ich aber den Pfarrer, Theologen und Bald-Bischof Bedford-Strohm, den ich vor vier Tagen offensichtlich zu freundlich behandelt habe.
Ein paar Beispiele:
Finger: Wann hat Theologie zuletzt eine entscheidende Zukunftsfrage formuliert?
Bedford-Strohm: Als es um unser Verhältnis zur Schöpfung ging. Lange Zeit dachten wir, der Mensch habe das Recht, sich der Natur zu bemächtigen. Theologie hat mithilfe der Ökologiebewegung herausgearbeitet, dass das, was in der Bibel Herrschaft über die Erde heißt, nichts anderes bedeutet als Pflege der Natur. Das Wort Herrscher ist im Alten Testament nie losgelöst von der Aufgabe des Königs, für die Schwachen zu sorgen und sie zu schützen.
Tammox: In der Bibel lesen wir gleich am Anfang etwas sehr eindeutiges über die Natur.
2 Furcht und Schrecken vor euch soll sich auf alle Tiere der Erde legen, auf alle Vögel des Himmels, auf alles, was sich auf der Erde regt, und auf alle Fische des Meeres; euch sind sie übergeben. 3 Alles Lebendige, das sich regt, soll euch zur Nahrung dienen. Alles übergebe ich euch wie die grünen Pflanzen.
(Gen. 9)
Offensichtlich haben Theologen das 2000 Jahre genau so gesehen, wie es da steht.
Natur kann und soll ausgebeutet werden. Als der Umweltschutz in die politische Diskussion eingeführt wurde, haben insbesondere die C-Parteien hart dagegen gekämpft.
MSS: Die Religionen haben ihren Gottes-Konstrukten bestimmte Eigenschaften zugeschrieben, die einfach nicht in Einklang zu bringen sind mit dem, was wir über die Welt wissen. Die christliche Vorstellung eines allgütigen, allmächtigen, allwissenden Gottes passt beispielsweise nicht zu dem, was wir in der Natur sehen. Denken Sie nur an all die Tiere, die im Verlauf der Evolution gefressen wurden, die kläglich verhungerten, verdursteten, erstickten, ertranken, verbrannten, innerlich verfaulten! Das Leid der Lebewesen schreit seit Jahrmillionen zum Himmel, ohne dass wir jemals irgendwelche göttliche Maßnahmen zur Linderung dieses Elends haben feststellen können.
Finger: Haben so destruktive Aspekte des Christentums wie etwa die sprichwörtliche Strafpredigt letztlich auch zur Kirchenkrise geführt?
Bedford-Strohm: Viele Menschen, die sich der Kirche entfremdet haben, kennen sicher die Erfahrung, dass christlicher Glauben ihnen Lebensquellen verschlossen hat. Sie haben Bilder von Kirche im Kopf, die abschreckend sind. Aber viele entdecken die Kirche auch neu. Vergangenes Jahr hat die Zahl der evangelischen Kircheneintritte in Bayern um 57 Prozent zugenommen.
Tammox: WTF??
Während die Debatte um sexuellen Missbrauch in kirchlichen Einrichtungen die Öffentlichkeit beherrscht, steigt die Zahl der Kirchenaustritte in einigen Regionen Deutschlands offenbar leicht an. Ein eindeutiger Trend lässt sich allerdings anhand der aktuellen Zahlen nicht belegen. Das ergab am Freitag eine Umfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd) bei Standesämtern und Amtsgerichten in der Bundesrepublik. Während in bayerischen Städten höhere Austrittszahlen registriert wurden, zeichnete sich in anderen Regionen kein nennenswerter Anstieg ab.
(Evangelisch. de 12.03.2010)
Die evangelischen Kirchenaustritte in Bayern:
2006: 13 861
2007: 14 880
2008: 19 846
2009: 17 816
(Bayerisches Landesamt für Statistik)
Während die zwei großen Kirchen in Deutschland in ähnlichem Ausmaß von Austritten betroffen sind, geht der demografische Trend stärker zulasten der evangelischen Kirche. Nach Ansicht von Präses Nikolaus Schneider ist dieser für die Krise der Institution Kirche neben den Austritten größtenteils verantwortlich. „Wir begraben mehr als wir taufen“, erklärte der Vorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Schneider äußerte sich bei einer Vorlesung des ehemaligen Ministerpräsidenten Jürgen Rüttgers (CDU) in der Bonner Universität.
(Salzburger Nachtrichten 06.04.2011)
Bedford-Strohm: Anders als die Philosophie und die Politik erreicht Kirche nicht nur den Kopf, sondern auch die Seele. Jede kirchliche Rede zielt über die Ratio hinaus auf das Herz.
MSS: Vor allem außerhalb Europas richten die Religionen noch immer ungeheuren Schaden an. Denken Sie etwa an den islamischen Fundamentalismus oder an die Hexenverfolgungen, die in den letzten Jahren in Afrika stattgefunden haben. Angestachelt von evangelikalen christlichen Predigern sind in Nigeria in den letzten Jahren viele Tausend Kinder einem neuen Hexenwahn zum Opfer gefallen. Damit sich derartige Formen des Wahns nicht noch weiter ausbreiten, ist Religionskritik unerlässlich. Fakt ist jedenfalls: Wer Wissenschaft, Kunst und Philosophie besitzt, der braucht keine Religion.
Bedford-Strohm: Leben Sie im Hier und Jetzt! Da denkt man gleich an die Vögel in der Bergpredigt, die weder säen noch ernten, aber ihr himmlischer Vater ernährt sie doch. Wenn also die Botschaft des Evangeliums in einer Form vermittelt wird, die den modernen Menschen berührt, dann wird Kirche zur Orientierung für das persönliche Leben heute.
Tammox: Hier verschlägt es mir fast die Sprache ob der Dummerhaftigkeit des Religions-Professors. Glaubt der zukünftige Herr Bischof, daß nur der Mensch fleißig sät und erntet, während andere Tiere locker schmarotzend faul rumliegen und vom lieben Gott ernährt werden?
Offenbar versteht er nicht die simpelsten Zusammenhänge in der Natur.
Zufällig habe ich einen bewohnten Meisenkasten vorm Wohnzimmerfenster.
Der Herr Bischof sollte sich mal einen Tag lang ansehen, was die beiden Altvögel leisten. Die fliegen minütlich hin und her, rackern sich ohne Pause ab.
Bedford-Strohm: Wir müssen lernen, genügsam zu sein. Es gibt in der Bibel immer wieder Geschichten, die die Verabsolutierung des Menschen als Gestalter kritisieren. Die berühmteste handelt vom Turmbau zu Babel und wie die Menschen sich selber schaden, wenn sie ihre eigenen Grenzen nicht anerkennen.
Tammox:
Genügsamkeit ist aber das Gegenteil von der Hauptlehre aus der Bibel:
7 Seid fruchtbar und vermehrt euch; bevölkert die Erde und vermehrt euch auf ihr!
(Gen. 9)
Bedford-Strohm: Aber wer sonntags in den Gottesdienst geht, dort das Bußgebet spricht und es wirklich in seine Seele aufnimmt, der absolviert eine Schule der Demut. Christentum ist nicht zuletzt deswegen ein Zukunftsmodell, weil dort Demut wachsen kann.
Finger: Wenn Gebet aber aus dem Glauben kommt, müsste man erst einmal glauben lernen. Geht das?
Bedford-Strohm: Der Glaube ist ein Werk des Heiligen Geistes, aber der lässt sich auch gerne helfen.
Tammox: Das Christentum steht zunächst einmal für Größenwahn und hat durch den Irranspruch der allein seligmachenden Lehre mehr Leid als alle anderen Ideologien in der Geschichte der Menschheit verursacht.
Auf kein Konto gehen dermaßen viele Tote, wie auf das des Christentums.
Ursächlich ist dafür die Christliche Großmannssucht, die Anmaßung besser und wichtiger als alles andere zu sein und sich daraus das Recht abzuleiten andere Völker zu missionieren und/oder zu massakrieren und/oder zu versklaven.
Finger: Hat Kirche das Thema Werte eigentlich gepachtet? Und wäre es nicht im Sinne von Christen, dass es im säkularen Staat einen selbstbewussten Wertediskurs jenseits der Religion gibt?
Bedford-Strohm: Die Kirche ist keine Bundesagentur für Werte. Denn das Wesen des Christentums besteht darin, das Bestehende infrage zu stellen, anstatt einen ewig gültigen Wertekanon zu formulieren.
Tammox: Insbesondere die protestantische Kirche verkündet seit 500 Jahren ein extremes Obrigkeitsdenken.
Daher standen die Evangelischen Bischöfe auch besonders fest an der Seite Adolf Hitlers.
Sie interpretierten Jesus als Handlungsmaßstab, denn Gottes Sohn hatte selbst gesagt man müsse den Herrscher akzeptieren und eben nicht kritisieren:
Erstattet dem Kaiser, was dem Kaiser gehört, und Gott, was Gott gehört."
(Mk 12, 13-17)
Mit dem Auftauchen Jesu und dem Neuen Testament, war die Richtschnur gefunden.
Gott will, daß Sklaven und Diener und Leibeigene und andere Rechtlose willig und ohne aufzumucken ihren Besitzern dienen - und wer sich Gott widersetzt, kommt in die Hölle.
Simple as that.
5 Ihr Sklaven, gehorcht euren irdischen Herren mit Furcht und Zittern und mit aufrichtigem Herzen, als wäre es Christus. 6 Arbeitet nicht nur, um euch bei den Menschen einzuschmeicheln und ihnen zu gefallen, sondern erfüllt als Sklaven Christi von Herzen den Willen Gottes! 7 Dient freudig, als dientet ihr dem Herrn und nicht den Menschen. 8 Denn ihr wisst, dass jeder, der etwas Gutes tut, es vom Herrn zurückerhalten wird, ob er ein Sklave ist oder ein freier Mann. 9 Ihr Herren, handelt in gleicher Weise gegen eure Sklaven! Droht ihnen nicht! Denn ihr wisst, dass ihr im Himmel einen gemeinsamen Herrn habt. Bei ihm gibt es kein Ansehen der Person.
(Brief an die Epheser, Kapitel 6)
Anders als Bedford-Strohm suggerieren will, wird die Erhaltung der Natur nicht mit dem Christentum, sondern nur mit Intelligenz möglich sein:
MSS: Schon lange liegen Konzepte vor, die zeigen, wie wir vernünftiger mit unseren Ressourcen umgehen könnten. Es gibt auch Entwürfe für eine neue Ökonomie, die allen Menschen nützen würde – nicht bloß einigen wenigen Wohlhabenden, die mit ihrem exorbitant gestiegenen Reichtum in der Regel ohnehin nichts mehr anzufangen wissen. Doch werden diese Vorschläge aufgegriffen? Werden sie breit in den Medien und in der Politik diskutiert? Nein, das Gegenteil ist der Fall: Kaum ist eine Krise notdürftig überstanden, machen wir weiter, als sei nichts geschehen. Dass die anwachsenden Müllberge die Umwelt verpesten, dass die Rohstoffe zuneige gehen, dass weltweit Tag für Tag 30.000 Kinder unter fünf Jahren sterben müssen, scheint kaum jemanden zu interessieren. Früher dachte ich, hinter dieser kolossalen menschlichen Verbohrtheit stünden mächtige Interessensgruppen, Lobbyisten, die sich in ominösen Hinterzimmern treffen und für den geheiligten Profit notfalls über Leichen gehen. Doch das ist, wenn überhaupt, nur ein Nebenaspekt eines sehr viel größeren Problems: So anregend und subjektiv entlastend es sein mag, anzunehmen, dass die Geschicke der Menschheit von einem Grüppchen finsterer Verschwörer gelenkt wird, in Wahrheit steckt hinter der ganzen Misere eine einzigartige, gigantische, weltumspannende RIESENBLÖDHEIT!
Tammox: Das Problem des Glaubens ist der Zusammenhang mit dem IQ.
Je dümmer, desto gläubiger lautet der simple Zusammenhang, den unter anderem Professor Richard Lynn belegte.
In der Zeitschrift Intelligence schreibt Lynn, dass es einen starken Zusammenhang zwischen dem IQ und dem Glauben an einen Gott gibt. Man könne sogar vom durchschnittlichen IQ den Anteil der Atheisten in 137 Ländern ablesen.
[…] Während er beispielsweise in anderen Publikationen den Anstieg der Intelligenz wie beim Flynn-Effekt auf eine bessere Ernährung zurückführt, behaupten er und seine Mitautoren nun, dass die in den meisten westlichen Ländern seit Beginn des 20. Jahrhunderts zurückgehende Religiosität mit der steigenden Intelligenz und Ausbildung der Menschen erklärt werden könnte. Ähnlich sei dies in der Entwicklung der Menschen. So würden die meisten Grundschüler noch an Gott glauben, aber mit zunehmenden Alter und wachsender Intelligenz würden viele skeptisch und schließlich atheistisch werden. Nach einer Umfrage der Royal Society würden so nur 3,3 Prozent der britischen Akademiker, aber 68,5 Prozent der Gesamtbevölkerung an Gott glauben. Ein ähnliches Ergebnis habe eine Umfrage in den neunziger Jahren unter Mitgliedern der American National Academy of Sciences bestätigt. Hier waren nur 7 Prozent religiös.
(Florian Rötzer12.06.2008)
Als Akademiker sollte Prof Heinrich Bedford-Strohm also eigentlich nicht religiös sein.
Theologie ist aber gar keine richtige Wissenschaft, wie Skydaddy kürzlich dankenswerterweise in einem besonders empfehlenswerten Posting heraus arbeitete:
Die sogenannte Wissenschaft „Theologie“ verstößt schon per Definition gleich gegen zwei Grundpfeiler wissenschaftlicher Arbeit: nämlich die Überprüfbarkeit und die Ergebnisoffenheit. Stattdessen wird bei der Theologie vorgegeben – je nach Religion bzw. Konfession unterschiedlich, wohlgemerkt – was zu lehren ist und wer es lehren darf. Siehe z.B. den Fall von Prof. Gerd Lüdemann. Die Doktortitel der Theologie von Nikolaus Schneiders Vorgängern als EKD-Ratsvorsitzender, Dr. Margot Käßmann und Dr. Wolfgang Huber, sollten eigentlich nicht weniger unangebracht erscheinen als der des Verteidigungsministers. (Dass Huber, der es immerhin fertigbrachte, als EKD-Ratsvorsitzender in einem Schreiben für „Pro Reli“ in 11 Sätzen 6 mal die Unwahrheit zu sagen, heute als Redner und Berater (Hubers Homepage: „Vordenker“) zum Thema „Ethik“ unterwegs ist und sich „vor allem der Wertevermittlung in Wirtschaft und Gesellschaft“ widmet, erinnert in seiner Dreistigkeit ebenfalls an den Verteidigungsminister.)
(Steinwürfe aus dem Glashaus 25.02.2011)
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
6 Kommentare:
Aber alles Klagen, alles Argumentieren, hilft ja nicht. Die Evolution entsorgt die Dummen nicht. Religion und Glaube, sind in der Gemeinschaft verwurzelt. Sie sorgen dadurch für einen Vorteil im Überlebenskampf. Wer in einer Gemeinschaft lebt, hat eben mehr Schutz, mehr Hilfe und mehr Orientierung.
Atheisten hingegen sind nicht organisiert. Das Einzige wofür alle Atheisten einstehen ist, eben nicht in einer Gemeinschaft leben zu müssen, die von Aberglaube durchwachsen ist.
Warum also sollte sich der Gläubige von seiner Gemeinschaft abwenden? Selbst wenn morgen Steinplatten aus der Zeit auftauchen, die klar belegen, dass die Story um den Messias erstunken und erlogen ist, würde kein Christ das als Anlass nehmen, sich von seinem Glauben oder seiner Kirche zu distanzieren.
Man würde die Quelle denunzieren, die Wahrheit verdrehen oder notfalls alles als zeitgemäße Propaganda bezeichnen. Die Wahrheit, hat mit Glaube nichts zu tun. DAS dürfte doch mittlerweile klar sein.
Warum Giovanni di Lorenzo....? Warum sollte eine ZEITUNG überhaupt über Religion schreiben. Jede Zeitung, die was auf sich hält, fühlt sich der Wahrheit und Wahrhaftigkeit verpflichtet. Und bedenke, am 13.Mai übernimmt Margot Käßmann eine Gastmoderation bei 3nach9. Auch hier hat Di Lorenzo ja den Vorsitz. Apropos: Die nächste Sendung könnte Interessant werden. Gast ist u.A. Dr. Manfred Lütz. Der Mann ist Psychologe und Theologe und behauptetgar, dass Hitler, Stalin & Co. alle normal gewesen sind.
Wer lässt so jemanden ins Fernsehen? Di Lorenzo!
Manfred Lütz ist das Allerletzte; der ist komplett irre. Darüber habe ich mich kürzlich gerade mit Skadaddy unterhalten.
Ich habe keine Ahnung wie unabhängig di Lorenzo ist.
Daß die ZEIT nun so auf Christlich macht, seitdem sie den RM übernommen hat und diese Christenbeilage rausbringt, muß nicht bedeuten, daß die Hamburger Redaktion das unbedingt so wollte.
Ich nehme eher an, daß der Holtzbrinck-Verlag hinter solchen Entscheidungen steckt.
Besonders gut kommt das ja nicht gerade an - wann immer ich darüber lese, sind ehemalige ZEIT-Leser wütend.
Die politische und journalistische Elite ist zwar sehr extrem Christenfreundlich orientiert - aber selbst wenn es nicht dauernd Kinderfick-Skandale hagelt, werden weiter die Leute aus den Kirchen austreten. Die Christen haben nichts anzubieten.
Was Du über die desorganisierten Atheisten schreibst, ist natürlich unser wudner Punkt.
Immerhin ist das ja auch inzwischen eingesehen worden und man versucht sich in atheistischen Verbänden zusammen zu schließen.
Einige, wie die gbs und der Humanistische Pressedienst und die Dachorganisation CORSO sind ja auch inzwischen recht bekannt geworden.
Wir brauchen nur einen prominenten Vertreter nach Außen. So wie es Dawkins in GB gibt.
Daher pusche ich ja bei jeder Gelegenheit Michael Schmidt-Salomon. Der Mann sagt ausschließlich kluge und überzeugende Dinge. Zudem ist er auch noch sympathisch und schlägt sich gut in Talkshows.
Nur seine Haare….die sind ganz schlimm. Da müßte man mal zusammen legen und ihm einen Friseurbesuch spendieren.
LGT
MSS ist nicht unsympatisch. Aber ich habe ihn mal in eienr Runde gesehen. Da ist er aber untergegangen und wirkte wie ein Boxer, der gegen einen Rechtsausleger ran muss.
Die Haare sind da nicht das Problem. Es ist seine tiefe innere Aufruhr gegen die Pfaffen, mit denen er sich da rumschlagen musste. Dir und mir und jedem Atheisten, würde es ähnlich gehen. Meine Idee wäre eine gezielte Gegenpropaganda. Wir machen im Pinzip 1:1 dasselbe wie die Kirche. Auf lange Sicht, machen wir den Religiösen so, den Austritt aus der Kirche leicht.
Das Motto ist: Propaganda, Propaganda, Propaganda. Wichtig ist die Verbreitung in der Bevölkerung. Wir sind die Guten. Und das, verbreiten wir Massenhaft. Dazu schaffen wir ein imaginäres Feindbild - den Gläubigen in all seinen Abstufungen. Und wie er trotz seines festen Glaubens, immer tiefer in die Scheiße...
Und dann kommt ein Atheist und bringt ihn auf den Weg. Irgendsowas... Doofe mögen Geschichten. Die können sie sich leichter merken.
Aber wollen wir das wirklich? Von mir aus, können die Religioten mir die Sacknaht runter...
Wichtiger wäre mir, die Politik dahingehend zu beeinflussen, dass der Staat sich klar von der Religion trennt. Erst dann, wäre ein Anfang gemacht. Wir müssen die Kirchen langsam entmachten. Mich würde interessieren, wie viele Menschen tatsächlich noch in der Kirche sind. Müssen noch viele Austreten, damit die Kirchensteuer abgeschafft werden kann? Man muss doch auch hierzulande "mit den Füssen" abstimmen können.
Ja ja, die Atheisten.
Ich hatte ja schonmal den Dawkins angesprochen.
Auch wenn in diesem Beitrag nicht erwaehnt, http://www.msnbc.msn.com/id/24239755/ hatte er sich doch tatsaechlich auf diesen Mist eingelassen.
Da sass er dann diesem widerlichen Ben Stein gegenueber und war nicht mal sattelfest genug konsequent zu sein.
Stein hat ihn dann hoechst simple primitiv vorgefuehrt und ihn letztendlich mit dem 250proteinEinzeller (aus welchem Dawkins den Beginn der Evolution schloss, woraufhin Stein widerum ein 'Intelligentes Design' als notwendigen Ursprung einforderte) an sein Kreuz genagelt.
Schlicht und einfach, woraufhin Dawkins anfing von UFOs zu labern.
AAAaaarggghhh, .. woraufhin Stein natuerlich auch bei Denen ein Intelligentes Design voraussetzte.
Schach Matt!! ... und ich wieder am Sandsack.
Als Unglauebiger hat mans nicht leicht und man sollte zumindest standhaft um glaubwuerdig zu sein.
How fuckin' hard can It be??
Man kaempft doch 'nur gegen Etwas, was nicht existiert. :-)
Keine Geiseln, keine Gefangenen, No Kompromiss.
Ich kenne zuviele Atheisten, die nicht Sattelfest sind. ... Pussys.
Gruss
Jake
In Diskussionen mit Gläubigen, muss man nur argumentieren - aber darf das nicht tun!
Wer Argumentiert, ist schon in der defensive. Am Besten, man fragt einfach ganz naiv, wie man auf die Idee kommt, es gäbe einen Gott. Dann torpediert man mit Argumenten dagegen. Die Klugen unter den Doofen, stellen daraufhin ebenso naiv die Frage nach einer Alternative. Diese Frage darf man aber nicht beantworten (defensive!), sondern Argumentiert einfach solange munter weiter, bis der Dumme entweder rot vonr Scham wird, oder ins Witzeln verfällt, weil er vom Thema ablenken oder die Konzentration stören möchte.
Hier muss man Standhaft bleiben und einfach weiter argumentieren.
Am Ende, kommt dann irgendwann der Vorwurf, man wolle garnicht ergebnisoffen Diskutieren. Und hier kann man dannn auch argumentieren, dass eine Abkehr vom Glaubensbekenntnis auch durch den Dummen nicht vollzogen wurde, bevor die Diskussion begann. Auch von seiner Seite, wurde die Diskussion also nicht Ergebnisoffen geführt. Überdies, sei ein Beweis für die Existenz eines Glaubensgrundes sowieso nicht zu erbringen. Und da nur der Dumme gegenüber die natürliche atheistische Lebensweise aufgab, muss ER sich erklären und nicht andersherum.
Kann er das nicht tun, ist sein Glaube reiner Aberglaube und gehört in seine vier Wände. Da hat er dann in Talkshows zu dem Thema auch keine Stellung zu beziehen. Allein "ich glaube", sollte nicht genügen zu erklären, was die Kirche sich zu schulden kommen ließ. Sie steht in der Erklärungsschuld!
@ Homer:
Naja, immerhin geht der Zug ja in die richtige Richtung. Ca alle fünf Jahre treten eine Million Menschen in Deutschland aus der Kirche aus. Schon jetzt sind die Konfessionslosen eine relative Mehrheit.
Natürlich sollten die Parteien nicht solche devoten Buckelnden Feiglinge sein, die sich am Gängelband der Bischöfe durch die Manege ziehen lassen, sondern klar dafür sorgen, daß Grundgesetzt-gemäß wirklich Staat und Kirche entkoppelt werden.
Aber dafür kämpfen Freidenker und Humanisten wie die HU schon seit 50 Jahren - ohne Erfolg. Da bleibt dann wohl nur die Abstimmung mit den Füßen.
@ Jake.
„Ich kenne zu viele Atheisten, die nicht Sattelfest sind.“
Es ist sogar noch schlimmer. Es gibt sogar massenhaft Leute, die selbst gar nicht spirituell sind, die nicht in die Kirche gehen und auch nicht den ganzen Salmon à la Jungfrauengeburt und Auferstehung glauben, aber aus UNWISSENMHEIT dennoch hartnäckig denken Kirche sei eine gute Sache. Die schäme sich eher noch dafür ungläubig zu sein und geben nur allzu gerne doch ihre Kinder in den katholischen Kindergarten.
Mit solchen Atheisten hat die Kirche, die 2000 Jahre Zeit hatte ihre Propaganda perfide zu perfektionieren, natürlich leichtes Spiel.
@ Homer:
Also wenn ich auf Kreuznet oder anderen Hardcore-Prtalen mit Christen-Fundis argumentiere, habe ich auch die Erafhrung gemacht, daß man zwar einzelne Bemerkungen widerlegen kann, weil Fundis einfach unkritisch sind nie über Hintergrundwissen verfügen, aber das bringt natürlich REIN GAR NICHTS bezüglich der grundsätzlichen Gläubigkeit von solchen Leuten.
Aber das ist auch egal. Sollen die doch glauben.
Viel wichtiger ist es m.E., daß man versucht die vielen vielen Desinteressierten und Uninformierten zu erreichen.
Ich trage ja IMMER antikirchliche Buttons an meinem Sakko und da kommt es schon ab und an mal vor, daß jemand mich drauf anspricht und fragt, „was haben sie denn gegen die Kirche, die tut doch so viel Gutes?“
Und in solchen Situationen bilde ich mir ein durchaus schon was erreicht zu haben, indem ich einfach ein paar grundlegende Fakten aufzähle, die eben doch keiner kennt - zum Beispiel, daß der Steuerzahler die Bischöfe bezahlt, daß 95% des Unterhalts von Christlichen Heimen und Krankenhäusern auch vom Staat und EBEN NICHT aus der Kirchensteuer bezahlt werden. Daß Bischöfe ins Rundfunkräten und Ethikkommissionen mitentscheiden, aber kein einziger Atheist. Daß Kirchen als Tendenzbetriebe kein Arbeitsrecht einhalten müssen und ihre Mitarbeiter drangsalieren und mit Dumpinglöhnen abspeisen können, daß sie sie Angestellten nicht gewerkschaftlich organisieren dürfen ,etc, etc .
Das sind alles Dinge, die die meisten nicht wissen und dann ernte ich immer großes Erstaunen.
Da sollte jeder von uns ein paar Fakten abrufbereit im Kopf haben und auch grob belegen können. Neulich habe ich gerade erlebt, daß jemand mir einfach nicht geglaubt hat, daß Bischöfe nicht aus der Kirchensteuer bezahlt werden, sondern ihre 11.500 Euro monatlich aus den Länderhaushalten, also von Atheisten, Juden und Moslems mitfinanziert bekommen.
Da muß man dann natürlich sagen können, wo die nachgucken können, um sich selbst ein Bild zu machen.
LGT
Kommentar veröffentlichen