TAMMOX IST UMGEZOGEN / AUS TAMMOX WURDE "TAMMOX-II"

Um die beklagte Seitenaufbaugeschwindigkeit zu verbessern, bin ich auf einen zweiten Blog umgezogen. Und zwar hierhin. Ich bin dankbar für ein Feedback!

Montag, 21. März 2011

Wortklauerei


Unsere beiden Regierungsspitzen habe ich schon äußerst scharf kritisiert, bevor sie in die Regierung kamen (so viel Selbstlob muß sein), aber ihr fortlaufendes Unterschreiten ihres eigenen Niveaus und die katastrophal dümmlich-falsche Egoisten-Politik, die sie betreiben, bringt mich verbal immer mehr in die Bredouille.
Welche Worte soll ich denn da noch finden, die dem Versagen dieser beiden feigen selbstsüchtigen Horrorpolitiker angemessen sind?
Obwohl ich mich in einer permanenten Blog-Koprolalie befinde, gehen mir inzwischen die Vokabeln aus, um die schwarzgelben Kabinetts-Kaspers zu beschreiben.


Aus reiner Hilflosigkeit werde ich heute mal stehlen und einige andere Stimmen zitieren.

Gestern gab es eine außerordentlich prominent besetzte Feier zu Siegfried Lenz‘ 85. Geburtstag im Rolf-Liebermann-Studio des NDR in Hamburg. Bundespräsident und Altkanzler ehrten den Top-Literaten. Angesprochen auf die aktuelle Politik charakterisierte Literatur-Nobelpreisträger Günter Grass unseren Außenminister treffend.
Nachdem er Westerwelle schon vor der Wahl einen "großmäuligen Schaumschläger" genannt hatte, echauffierte er sich gestern über das „Herumgeeiere“ Westerwelles zu der überraschenden Freiheitsbewegung in den Maghrebstaaten.
Wir hätten ja schon eine ganze Reihe von merkwürdigen Außenministern gehabt, aber einen so Miesen wie den Gegenwärtigen noch niemals, führte der Großliterat sachlich aus.
Westerwelle sei mit seiner „Maulhurerei über Menschenrechte eine Zumutung ohne Gleichen.“ Da komme es zum Schwur und Westerwelle durchbreche „den ohnehin nur mühsam erreichten europäischen Konsens. Er blamiert die deutsche Außenpolitik - mit Folgen!“
(Zitiert nach eigenen Notizen während der TV-Übertragung. Leider habe ich keinen Link dazu gefunden und wäre dankbar, wenn jemand eine Quelle nennen könnte!)

In einem Gastkommentar für die Hamburger Morgenpost schreibt Heiner Geissler, Westerwelle habe „völlig versagt:“
Westerwelle der Desaster-Minister
Vor einiger Zeit hat Außenminister Westerwelle den deutschen Sozialstaat mit der spätrömischen Dekadenz verglichen, in der vor 2000 Jahren die Damen der besseren Gesellschaft in Eselsmilch badeten und die Superreichen sich bei ihren Völlereien mit Hilfe von Pfauenfedern künstlich übergaben, um anschließend weiter fressen zu können. Dieser Vergleich hat dem Ansehen des Ministers schwer geschadet und Wohlmeinende gaben ihm den Rat, sich auf die Außenpolitik zu konzentrieren. Leider kann es kaum einen Zweifel geben, dass er auch in diesem Regierungsamt ein Desaster angerichtet hat. Er hat mit der Weigerung, sich an der Luftüberwachung Libyens zu beteiligen, unser Land in die Kumpanei mit Russland und China und in die Isolation gegenüber den arabischen Staaten und unseren westlichen Verbündeten geführt. Kein Außenminister vor Westerwelle hat es so weit kommen lassen. Selbst bei der Ablehnung des Irak-Krieges durch Gerhard Schröder hatte Deutschland Frankreich an seiner Seite. Einhelliger Beifall für Westerwelle kommt nur von der Linkspartei.
[…]
(berlinonline.de)


Der Ex-Generalinspekteur der Bundeswehr und Ex-Vorsitzende des NATO-Militärrates Klaus Naumann schreibt in einem Gastkommentar für die heutige Süddeutsche Zeitung:

Deutschland hat der Militäraktion gegen Libyen nicht zugestimmt - eine historische Fehlentscheidung.
Mit der Resolution 1973 des Sicherheitsrates ist die Frage des Eingreifens entschieden. Die Einrichtung einer Flugverbotszone hat begonnen, Luftangriffe zum Schutz bedrohter Menschen sind erlaubt und werden geflogen, nur der Einsatz von Besatzungstruppen in Libyen ist ausgeschlossen. Es greift nicht der Westen ein, sondern die zivilisierte Welt, die Vereinigten Arabischen Emirate und Katar werden sich beteiligen. Das ist ein wichtiges Signal, denn damit wird Gaddafis Behauptung, der Aufstand sei ein Produkt des Westens, zur Lüge.

Auch die in der arabischen Welt beliebten Verschwörungstheorien sind durchkreuzt: Es geht nicht um Öl, es stehen weder al-Qaida noch Israel dahinter, nein, es geht um den Schutz von Muslimen, die Freiheit wollen und die ein brutaler Diktator und seine Armee deshalb bekämpfen. Deutschland hat sich in seiner ersten Bewährungsprobe als nicht-ständiges Mitglied des Sicherheitsrates gegen die USA, seine europäischen Verbündeten und die Arabische Liga entschieden und sich zusammen mit Russland, China, Indien und Brasilien der Stimme enthalten. Eine historische Fehlentscheidung. […] Deutschland hat gesagt, es wolle nicht beitragen, und so zählt allein die deutsche Entscheidung, sich bei einer Abstimmung über den Schutz der Freiheit zu enthalten. Das Militärische ist Nebensache, denn ein Mitglied des Sicherheitsrates kann zustimmen, ohne sich an der Durchführung zu beteiligen. Hier wurde nicht deutsches Interesse gewahrt, sondern geschädigt. […]
Die Rechtsgrundlage ist eindeutig und die breite Beteiligung gesichert. Die Gefahr, das Niederschlagen Gaddafis könne zu einem Aufflammen antiwestlicher Stimmung führen, besteht nicht. Nun muss die Welt handeln, will sie nicht als Hampelmann vor einem Diktator in die Knie gehen oder sich von vergiftetem Lob für weise Zurückhaltung betören lassen.
[…] So bleibt zu bedenken, dass der Druck, mehr zu tun, nach einem Eingreifen rasch wachsen wird, wenn der schnelle Erfolg ausbleibt. Auch das wäre für die Nato kein militärisches Problem, wohl aber ein politisches.
Doch rechtfertigt das Gesagte die Enthaltung Deutschland im Sicherheitsrat? Ich meine: Nein.
Ich schäme mich für diese Haltung meines Landes, das seine Freiheit und seinen Wohlstand auch der Bereitschaft seiner Verbündeten verdankt, für die Deutschen einzutreten und das noch nicht einmal den Traum der Einheit ohne sie hätte verwirklichen können.

So disqualifiziert man sich als Mitglied des UN-Sicherheitsrates, man isoliert sich in Europa und man verhindert, dass Europa mit einer Stimme spricht.
Man tut also alles, um die unersetzliche Verbindung mit den USA zu beschädigen. Es ist nicht weise, sich von German Angst leiten zu lassen und zu Sankt Florian zu beten.
Beten muss man jetzt nur um eines: Dass Deutschland nie wieder in die Lage kommen möge, zu seinem Schutz die Hilfe anderer zu brauchen.

(SZ 21.03.11)


Nun geschieht es nicht das erste mal, daß ein Minister kritisiert wird.
NOCH sind wir schließlich eine Demokratie.

Westerwelle scheint das aber nicht begriffen zu haben.
Wie schon bei der Kritik auf seine „spätrömische Dekadenz“-Rede, die er als ungehörig zurückwies und fiese Homophobie als Motiv ausmachte, ist man in der FDP auch diesmal empört, daß es überhaupt jemand wagt den heiligen Guido zu kritisieren.

Die Demokratie sei in Gefahr, meint Guido Westerwelles Generalsekretär - weil sein Chef kritisiert wird. In Wahrheit verhält sich der Außenminister trotzig wie ein unreifer Halbstarker.
Oh je. Das auch noch. Die deutsche Demokratie ist in Gefahr, die Republik wankt, und das alles bloß, weil es einige finstere Gesellen wagen, Kritik am Unfehlbaren zu äußern, an Guido Westerwelle, dem Außenminister. Findet Christian Lindner.
[…] Lindner kann man eigentlich keinen Vorwurf machen, dass er so einen Unsinn verbreitet. […] Und so können auch Lindners rhetorische Entlastungsangriffe nicht von dem Kern des Problems ablenken, das immer deutlicher zu Tage tritt: Westerwelle mangelt es schlicht an der Ernsthaftigkeit, die das Amt des Außenministers verlangt. Er bestärkt den Eindruck des Unseriösen. […] Der Eindruck der Seriosität ist mittlerweile verflogen. Es scheint, als habe Westerwelle die Ernsthaftigkeit nur gespielt. Immer wieder blitzte in den vergangenen Wochen stattdessen ein erstaunlicher Mangel an Reife durch. So war es schon bei den Äußerungen zu Hartz IV: Spätrömische Dekadenz? Mein Gott, selbst wenn er inhaltlich Recht gehabt hätte, so war die Form der Attacken beleidigend, pennälerhaft. Ein Generalsekretär darf so pöbeln, möglicherweise auch noch ein Parteichef in der Opposition - ein Minister, ein Vizekanzler gar, der muss sich solche Ausfälle verbieten. Und nun die Diskussion über die Zusammensetzung der Delegation für die Lateinamerikareise. Nein, es ist kein Problem, dass Westerwelles Partner Michael Mronz mitgefahren ist. Im Zweifel sollte das sogar auf Staatskosten drin sein - Deutschland ist im Umgang mit Homosexuellen an der Macht längst entspannter, als manche Kritiker-Kritiker das jetzt unterstellen. Ein Problem, sogar ein gewaltiges, ist jedoch die geschäftliche Nähe von Westerwelles Bruder Kai zu einem der Mitreisenden. Ähnliches gilt für andere Mitglieder von Westerwelles Entourage. Selbst wenn dahinter keine Begünstigung steckt, muss ein Politikprofi wie Westerwelle wissen, dass hier der Anschein von Vermischung von Amt und privaten Interessen entsteht - und allein diesen muss ein vernünftiger Politiker zu vermeiden suchen.
Aber Westerwelle ist derzeit nicht vernünftig. Im Gegenteil: Er ist trotzig, unreif, wirkt völlig losgelöst von der politischen Wirklichkeit.

(Stern 12.03.2011)

Daniel Brössler stellt für die Süddeutsche Zeitung ungerührt fest:

Womit und ob überhaupt Guido Westerwelle, der Außenminister, Geschichte schreiben würde, war seit seinem Amtsantritt vor anderthalb Jahren ungewiss. Nun ist es klar. Auf Westerwelles Geheiß hin hat Deutschland im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen einer Flugverbotszone über Libyen seine Zustimmung versagt. Erstmals seit ihrem Bestehen hat die Bundesrepublik somit jenen Anker gelichtet, der sie an den Westen bindet. Kein Außenminister vor Westerwelle hat es so weit kommen lassen. Auch nicht 2003, als Deutschland "Nein" sagte zum Irak-Krieg des George W. Bush. […] Am meisten Applaus spendet dem Außenminister nun die Linkspartei. Das hat er verdient, denn er macht es sich so leicht wie sie. Als ein Land, das sich aus der Affäre zieht, wird Deutschland aber viel Vertrauen seiner Verbündeten einbüßen. Von der Liste ernsthafter Kandidaten für einen ständigen Sitz im Sicherheitsrat ist es vermutlich schon gestrichen. Das hat Westerwelle geschafft.
Viele Politiker wachsen an ihren Ämtern. Manchmal läuft es umgekehrt. Dann schrumpft das Amt mit dem Mann.

(SZ 19.03.2011)

Nur wenig milder geht die internationale Presse mit dem deutschen Vizekanzler um. Man ist wenig überrascht von seiner Unfähigkeit und nimmt achselzuckend zur Kenntnis, daß das deutsche Außenministerium eben nach Wahlchancen in der Provinz und nicht nach internationalen Notwendigkeiten entscheidet.

Ebenfalls innenpolitisch motiviert handelt Deutschlands Kanzlerin Merkel - und steht in Libyen abseits. Ihre bürgerliche Regierung gibt sich nicht nur atomkritisch, sondern auch pazifistisch. Das soll wohl bei den Landtagswahlen in Baden-Württemberg helfen. In der EU schwächt es die Bedeutung Deutschlands eher. Macht bleibt international nicht nur wirtschaftlich, sondern auch militärisch fundiert.
NZZ AM SONNTAG (Zürich).

'Das fehlende Engagement Deutschlands in der Libyenaffäre offenbart eine Zögerlichkeit, die die Partner der Bundesrepublik als mangelnde Solidarität oder fehlende Reife interpretieren könnten.
LE MONDE (Paris)

'Sowohl die plötzliche Wende der schwarz-gelben Koalition in der Atompolitik als auch die demonstrative Ablehnung der Teilnahme an einer Aktion in Libyen sind auf die bevorstehenden Landtagswahlen zurückzuführen. ... Einerseits will Deutschland in der Politik als "Global Player" agieren, anderseits handelt die Regierungskoalition sogar aus Anlass einer lokalen Wahl populistisch.
RZECZPOSPOLITA (Warschau)



Es ist Deutschland hier…..




16 Kommentare:

Homer Simpson hat gesagt…

Es hat Tradition und ist auch logisch. Der Koalitionspartner bekommt das Außenministeramt. Da kann man staatsmännisch auftreten und sich positiv profilieren.

Aber irgendwie läuft bei Westerwelle alles anders. Sein dickes Steuersparbuch war ein schlechter Witz. Mehr Netto vom Brutto - reines Blabla. Seine Auftritte im In- und Ausland sind fad und leblos. Das ist die kalte Arroganz einer gedankenlosen Seele. Westerwelle ist ein Maulheld. Einer der erst redet und dann denkt. Und auch nur, wenn man ihn dazu zwingt - er in der Kritik steht.

Selbst als er Ahmadinedschad die Hand gab, konnte man nicht merken, dass er das nicht gern tat. Hinterer musste er das wortreich klarstellen. Zumindest da, war seine Kälte eigentlich der Situation angemessen. Einen Unterschied zu anderen Auftritten im Ausland, konnte man aber nicht feststellen. Und das ist eigentlich eine Bankrotterklärung für einen Volksvertreter im Ausland. Ein Außenminister kann viel erreichen. Er kann Sympathien wecken, die bei Verhandlungen auch in schwierigen Themen möglich machen.

Aber Westerwelle ist die Antipathie in Person. Niemand mag Westerwelle. Ich glaube nichtmal er selbst. Barbies Ken ist aus Plastik. Aber der lächelt zumindest noch.

Als Westerwelle noch gegen die Regierenden wettern konnte, passte seine rotzfreche arschkalte Art ja noch. Da glaubte man, er wäre einer, der alles besser machen könnte, weil er begriffen hatte, was andere falsch machen. Das könnte auch seine Beliebtheit seinerzeit unter FDP-Anhängern erklären.

Aber heute, nachdem er wirklich überall vollkommen versagt hat, muss man klar sagen: Der Mann ist eine Luftnummer!

Wenigstens bei der Klientel hat er Wort gehalten. So und nun aber weg da!

Tammo Oxhoft hat gesagt…

Hu, was bin ich für ein Masochist!

Seitdem ich die schicken Guido-Bilder in das Posting gestopft habe, kann ich meinen eigenen Blog nicht mehr angucken, ohne zu kotzen.

Ich finde jedenfalls, daß Westerwave ein Phänomen ist:
Schließlich gab es schon reichlich Politiker von CDU, FDP und vor allem CSU, die ich für schlimme Brechmittel hielt. Aber Guido schießt den Vogel ab. Der ist echt das Allerletzte.
Ich bin schon ehrlich voller Mitleid für seinen „Herrn Mronz“. Was für eine GRAUENERREGENDE Vorstellung mit Guido zusammenleben zu müssen. Widerlich. Bestimmt muß Mronz den auch noch ANFASSEN - aber das will ich mir gar nicht vorstellen. Mir ist schon schlecht.

LGT

Homer Simpson hat gesagt…

Besonders widerlich war sein Big Brother Auftritt. Das war dermaßen zum Fremdschämen, das hatte ich glatt schon verdrängt. Vermutlich ist er dahin gegangen, weil da niemand einfach von der Veranstaltung verschwinden konnte.

In Erwartung seines demnächstigen Rücktritts, muss ich Folgendes feststellen: Politiker müssen immer dann gehen, wenn die Leute anfangen, sich über die Situation lustig zu machen. Wenn es also lächerlich wird, sich noch länger an den Posten zu krallen.

Westerwelle sorgt aber so konsequent für Verstimmungen. Wann soll man da das Witzeln anfangen? Er setzt ja immer noch Einen drauf!

jakebaby hat gesagt…

Tja Tammox,

Im Gesamtbrei dieser Scheisse, stinkt jetzt heraus, dass die Resolution "Flugverbotszone" in einen weiteren, umfangreichen AngriffsKrieg ausartet.
Die Ueberwachung des Flugraums mit eventuellen Abschuessen bei Verletzung haette ich noch geschluckt. Nicht aber die Folgen, des 'kleingeschriebenen ALLE NOTWENDIGEN MASSNAHMEN.

Dieser Art willkuerliche Freibriefe fuer 'Fire at Will' laueft wieder mal so dermassen KaboomGeil, dass es mir kotzuebel wird.

Zum 'Schutz der Zivilisten/Menschen werden Staedte, Flug/Haefen, Sonstiges ... bombardiert, ... Obama versucht verzweifelt das Kommando loszuwerden und keiner weis auch nur halbwegs genau, fuer was denn das Ganze jetzt gut sein soll und US-Verteidigungsminister Gates kündigte in Moskau eine baldige Reduzierung der Luftangriffe auf Ziele in Libyen an. ... etc. Was ein erbaermlich provozierter Schwachsinn. http://www.news.de/politik/855147102/explosionen-in-tripolis/1/

Gruss
Jake

Tammo Oxhoft hat gesagt…

@Homer - ich glaube nicht, daß Guido bald zurücktritt. Dazu müßte er ja doch noch winzige Rudimente des Anstands in sich haben und das ist offensichtlich nicht der Fall.

@Jake - ich habe auch außerordentliche Bauchschmerzen dabei militärisch ein anderes Land anzugreifen. Insbesondere wenn das Angegriffene ein Arabisches ist und die Angreifer vor allem NATO-Staaten sind!

Aber ich denke doch, daß dieser fall etwas anders gelagert ist, weil doch ziemlich sehr deutlich aus Libyen selber das Ansinnen kam eine Flugverbotszone einzurichten, um Gaddafis Attacken gegen das eigene Volk zu stoppen.
NATÜRLICH ist das in der Praxis extrem schwer umzusetzen und NATÜRLICH hat Obama nicht den geringsten Boch darauf in noch einen Angriffskrieg auf ein Muslimisches Land verwickelt zu werden.

Umso wichtiger wäre es aber, daß man IN der NATO und der „Koalition der Willigen“ (den Ausdruck finde ich mehr als unpassend - das erinnert an ganz finstere Kapitel) an einem Strang zieht und sich genau mit der Arabischen Liga und der Türkei abspricht.

Gerade da haben Merkel und Westerwave aber total versagt und nur Zwietracht gesät.

http://www.sueddeutsche.de/politik/krieg-in-libyen-streit-kraefte-die-selbstzerstoerung-der-nato-1.1075885

Die deutsche Regierung eiert da eben besonders bekloppt umher. Statt in irgendeiner Weise konstruktiv zu sein.

Falls sich noch jemand an Joschka Fischer 2002/2003 erinnert: Der saß damals fast ununterbrochen im Flugzeug und hat mit einem Sicherheitsrat-Land nach dem nächsten verhandelt und zugesehen alle auf eine Linie zu bringen. Bei den Abstimmungen im UN-Sicherheitsrat ist er SELBST nach NY geflogen, hat da die deutsche Delegation übernommen und direkt mit den Amis und Franzosen und Russen und Briten und Spaniern und Syrern….diskutiert.
Nur so geht das bei derart komplizierten Sachverhalten.

Man kann aber nicht gemütlich in der Sachsen-Anhaltinischen und Pfälzer Provinz auf Weinfesten Wahlkampf machen und die UN aus der Ferne durchkabeln „stimmt mal für Enthaltung - mir ist das eh alles zu kompliziert, ich will aber keinen verärgern und die FDP soll in BW und RP über die 5%-Hürde“
Damit hat Guido dem Ansehen Deutschland - wieder mal - schwer geschadet und seinen Amtseid ad absurdum geführt.

Wenn Guido es FALSCH findet Libyen anzugreifen, hätte er verdammt noch mal nach NY fliegen sollen und erklären müssen wieso. Wenn er es richtig findet (wie angeblich Merkel), hätte er mit „ja“ stimmen müssen und dementsprechend Einfluß auf die angreifenden Staaten nehmen sollen.
Aber erst groß tönen, daß Deutschland so ungeheuer wichtig wäre und deswegen einen ständigen Sitz im Sicherheitsrat bräuchte und dann bei erster Gelegenheit kneifen, ist ja wohl absolut lächerlich.

Man kann sich nur damit trösten, daß Guido so was vom zum Kotzen ist, daß in NY vermutlich auch wieder irgendwelche Peinlichkeiten angerichtet hätte und Deutschland jetzt noch blamierter wäre.
Der Mann gehört abgesetzt und in eine Gummizelle gesperrt!

LGT

Homer Simpson hat gesagt…

Gadaffi gehört beseitigt. Dazu muss man seine Verteidigung zerstört und ihn wenn möglich gefangen nehmen.

Jetzt hat man erstmal zugeschlagen, um einen Sieg Gadaffis gegen die Rebellen zu verhindern. Gut so.

Nun kann man entweder in aller Ruhe die Rebellen mit Waffen ausstatten und dann sollen die Rebellen Gaddafi erledigen. Oder man schickt selbst Truppen. Groß wird der Widerstand nicht sein. Jeder sollte wissen, dass man sich nicht zwischen eine Ölquelle und einen GI stellt.

Erst gibt es also Waffen gegen Öl. Danach kann man Aufbauhilfe gegen Öl geben. Und am Ende gibt es Geld gegen Öl.

Umsonst ist der Tod. Ach nee - der kostet einen ja das Leben.

Tammo Oxhoft hat gesagt…

...WENN man Gaddafi erledigen wollte, hätte man vor allem FRÜHER zuschlagen müssen - BEVOR er alle Rebellengegenden zurück erobert hatte.
Aber dazu war die EU-Außenpolitik natürlich wieder zu dooooof.
Aber was erwartet man auch von Leuten wie Merkel??


L
G
T

Homer Simpson hat gesagt…

Also ich war ehrlich gesagt überrascht, dass man überhaupt noch reagierte.

Und lange sah es ja so aus, dass die Rebellen das allein hinbekommen. Woanders haben die Demonstrationen doch auch was bewirkt.

Aber Gaddafi kann man natürlich nicht mit anderen Diktatoren vergleichen. Der ist für Terrorakte bekannt. Lockerbie und La Belle fallen mir da spontan ein. Aber da gab es sicher weitere. Der Typ ist verrückt. So einen, kann man nur abknallen.

Tammo Oxhoft hat gesagt…

"verrückt" ist aber ein sehr vager Begriff.
Wie würdest Du das definieren?

Und was ist dann mit all den Gaddafi-Anhängern, die sich begeistert als menschliche Schutzschilder vor ihn stellen?

Meiner Meinung nach gibt es jede Menge Verrückte in politischen Ämtern - Palin, GWB, Berlusconi, Erika Steinbach, ..- wenn man die alle "abknallen" würde, hätte man aber viel zu tun!


Jedenfalls macht Gaddafi optisch was her.
Seine Kostüme finde ich geil; er sollte mal Merkel die Adresse seines Schneiders verraten!

LGT

Tammo Oxhoft hat gesagt…

PS:

@Homer:
Siehe dazu auch:


http://tammox-totlachen.blogspot.com/2011/03/gaddafi-im-karneval.html

LGT

Homer Simpson hat gesagt…

Guck den mal genau an. Der hat nicht viel Menschliches in seiner verquollenen Fresse. Der gehörte auch ohne Resolution getilgt.

Tammo Oxhoft hat gesagt…

Naja, offensichtlich hat der nicht mehr alle Murmeln zusammen - aber ich glaube, er ist erst als Chef peu à peu durchgedreht.

Als er die Revolution anfing war er ganz vernünftig und sah übrigens auch sehr gut aus.

Aber die letzten 40 Jahre über müssen die ihm irgendwas in den Tee getan haben....

http://farm4.static.flickr.com/3193/3046940504_d2291812b4.jpg

http://img-pool.ui-portal.de/images/670/12220670,pd=4,h=550,w=375,mxh=550,mxw=620.jpg

http://www.razvanpop.ro/blog/wp-content/uploads/2008/12/young-qadaffi.jpg

jakebaby hat gesagt…

Wer jetzt das Kabumm zu verantworten hat? Challe ma Lache!

Hat ja Keiner dagegen gestimmt.
Jetzt beschweren sich Alle, wobei man ja zB. die Arabische-Liga entschuldigen koennte. Die haben das mit dem 'ALLE NOTWENDIGEN MASSNAHMEN'+ Definition beim rechts nach links lesen natuerlich gar nicht kapiert.

Unter Anderen mozn auch Russen/Chinesen schwer durch die Gegend, und auch Die scheinen den Bumm'Bumm-Bonus verpasst zu haben, sonst haetten sie ja mit NEIN stimmen, oder gar locker ein Veto gegen Kabumm einlegen koennen.

Ja sowas Bloedes!!

Gemaess G.W. Simpson koennte man ja auch wie gehabt vorgehen.
Zuschlagen/Zerstoeren, Gadaffi abknallen, Rebellen bewaffnen oder gar Selbst einmaschieren.
Ein lockerer -(Groß wird der Widerstand nicht sein. Jeder sollte wissen, dass man sich nicht zwischen eine Ölquelle und einen GI stellt.)- CakeWalk wie zB. Irak, Afghanistan oder auch das gute, alte Vietnam ...etc.

Ob man jetzt, wie Gates in Russland gefriemelt, die Ballerei runterschraubt ist zu bezweifeln, solange Gadaffi nicht das Handtuch schmeisst.
Seltenst positiv gehe ich davon aus, dass er dies tun wird, sobald man die strategischen Ziele einengt, und ihm damit droht seine Garderobe zu bombardieren.

Wie das Ganze weitergeht, duerfen wir uns in Zukunft reinziehen muessen. Ansonsten hatte der Westen wieder mal nichts besseres, denn ein massives Kabumm auf Lager!

What Else is New?

Gruss
Jake

Tammo Oxhoft hat gesagt…

Jaja, da steckt der Westen schön in der Scheiße, weil sie den Plan hatten
„mal ein bißchen rumballern und dann mal weitersehen“

Das war ja klar, daß das noch problematisch wird - es ist immer dasselbe: So ein Krieg ist leicht angefangen, aber schwer wieder aufgehört.

Nun haben über das weitere Vorgehen zu entscheiden ein ballerfreudiger Brite, der es verglichen mit Vorvorgänger Blair tough dastehen will, ein selbstverliebter Egomane aus Paris, ein notgeiler notorischer Lügner aus Rom, ein entnervter Ami und dann noch ein Testosteron-geschwängerter Russe.

Deutschland hat sich ja ins Aus geschossen und kann nicht mehr konstruktiv einwirken. Dafür schicken wir jetzt 300 weitere Soldaten nach Afghanistan. Dahin wo der Kriegseinsatz ja auch so ungeheuer erfolgreich ist und die Einheimischen voller Freude über jeden zusätzlichen NATO-Mann jubeln.

LGT

Jakester hat gesagt…

Fuers Wochenende zum Thema noch den Nigel: http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=XHBMLil4JbI

Gruss
Jake

Tammo Oxhoft hat gesagt…

Tja... die Macht der Bilder...

Grinse-Guido hat bestimmt auch schon so manches mal bereut sich zusammen mit dem ein oder anderem Zombi ablichten zu lassen...

LGT