Dienstag, 8. März 2011
Strange/unstrange
Einer meiner besten Freunde lebt in Ohio und schickt mir ständig Emails mit der Betreff-Zeile „strange americans.“
Wenn ich die Mails öffne, kommen jedes Mal die abstrusesten Stories über irgendwelche evangelikalen Fundis, ultrarechte GOPer oder die neuesten Tiefpunkte der Teebeutler-Bewegung zum Vorscheinen.
So gut ich kann, versuche ich natürlich zurück zu schlagen und schicke bizarre Geschichte über „strange germans“ nach Ohio.
Es ist ja nicht so, daß zwischen Oder und Rhein ein Mangel an Leuten herrscht, die von „gaga“ bis „gefährlich“ agieren.
Merkel, Mixa, Meisner, Müller, Ratzi, Koch, Westerwelle, Sarrazin, Guttenberg,…
Wie wir eigentlich das Wort „strange“ definieren, ist dabei noch gar nicht geklärt.
Der gemeine Ohioaner findet natürlich deutsche Eindrücke strange, die ich als höchst unstrange betrachte.
Zum Beispiel, daß man hier im TV ohne weggebeebt zu werden „fuck“ oder „Scheiße“ sagt. Daß im Sommer Frauen und sogar Männer „textilfrei“ in öffentlichen Parks umher liegen, daß Schwule heiraten, daß der Waffenverkauf ein bißchen eingeschränkt ist, daß 16-Jährige legal Bier trinken dürfen, daß man auf Autobahnen (teilweise) so schnell rasen darf, wie es der Motor her gibt, daß in Werbephotos Nippel zu sehen sind, die niemand wegphotoshoppt, etc pp.
Um ehrlich zu sein, ist vieles einfach nur Gewöhnungssache.
Wer in Deutschland lebt, kennt natürlich das Verhalten der Teutonen auf seinen heiß geliebten Autobahnen. Es verwundert nicht, daß einige Irre mit über 200 km/h blinkend auf der linken Spur ihrem Dasein als Organspender entgegenarbeiten. Geschwindigkeitsbegrenzungen nerven tatsächlich. So toll ist Autobahnfahren schließlich nicht, daß man nicht gerne schneller voran käme.
Abgesehen vom Gewöhnungsaspekt ist es aber selbstverständlich inakzeptabler Nonsens, daß es kein einheitliches Tempolimit gibt. Aus ökologischen und verkehrssicherheitstechnischen Gründen ist dies zwingend geboten.
Es ist aber nun einmal eine deutsche Eigenart, daß kein Politiker es wagen wird ein Tempolimit einzuführen - zu groß ist die Angst vor der Rache des Urnenpöbels.
Meiner Ansicht nach ist das ähnlich wie beim amerikanischen Waffenwahn. Vermutlich wissen die meisten US-Politiker, daß der freie Schusswaffenverkauf dringend eingeschränkt werden müsste - aber fast niemand wagt es den Gedanken auch nur auszusprechen - ebenfalls aus Angst vor der Rache des Urnenpöbels.
Es gibt nationale Perversionen, die nicht verbietbar sind, ohne daß einVolksaufstand droht.
In Russland kann man nicht den Vodka verbieten, im Jemen nicht die Krummdolche, in Norwegen nicht den Walfang, in Italien nicht das Massenkillen von Singvögeln und die Iberer haben diese widerliche Vorliebe für den Stierkampf.
Wenn man mich fragten würde, hätte ich noch einige Verbotsvorschläge mehr.
Zum Beispiel Karneval in Köln und Mainz halte ich für gemeingefährlich. Oder die frühsonntägliche Lärmbelästigung durch Kirchenglocken. Aber auch mich hört ja niemand.
Interessanter ist natürlich eine internationale Bewertung.
Welche nationalen Eigenheiten werden gemocht, welche wirken eher abstoßend?
Solche Sympathiehitlisten werden selbstverständlich auch immer wieder erstellt.
Die Jüngste stammt von der BBC und gibt klar zu erkennen, was von der Weltbevölkerung zu halten ist: Die sind echt strange!
Seit inzwischen schon 3 Jahren wird Deutschland in der jährlichen Umfrage des BBC zum beliebtesten Land der Welt gewählt. Dieses Jahr sind die Deutschen erneut auf Platz 1 gelandet. Die Welt steht auf Deutschland. 28.600 Befragte aus 27 Ländern haben Deutschland an die Spitze des Rankings gewählt. Jedes Jahr fragen Forscher der Uni Maryland nach den positiven und negativen Wirken der Länder. Dieses Jahr sagten insgesamt 62%, dass Deutschland einen positiven Einfluss auf die Welt habe. Das sind sogar noch mehr als letztes Jahr. Am Ende der Liste stehen Nordkorea, Iran und Pakistan.
(egofm.de)
Oha! Offensichtlich sind die weltweiten Gehirnzellenreserven gewaltig geschrumpft!
Deutschland wählt sich Herrn Westerwelle und Frau Merkel freiwillig als Herrscherpaar, blockiert Umweltschutz, fährt die Entwicklungshilfe runter, sieht achselzuckend den Krisen in der Welt zu und dafür gibt es Platz 1?
Und Platz 2 an die neben den USA größte Irak- und Afghanistankriegsnation?
Israel hat im Vergleich zum Vorjahr zwei Prozentpunkte gut gemacht, gilt aber immer noch als Sympathie-Paria unter den Nationen:
Israel zählt weltweit zu den unbeliebtesten Ländern.
[…] Rund 21 Prozent der Befragten haben ein positives Bild von Israel, 49 Prozent haben ein schlechtes. Im Vergleich zum vergangenen Jahr ist die Popularität Israels um 2 Prozent gestiegen. Doch lediglich Pakistan, Nordkorea und der Iran schnitten schlechter ab. Mehr als die Hälfte der Befragten äußerten Bedenken über die drei Staaten.
Nur in wenigen Ländern drückten die Befragten Sympathien für Israel aus. In den USA unterstützten 43 Prozent das nahöstliche Land, 41 Prozent lehnten es ab. In Russland war das Verhältnis 35 zu 27 Prozent, in Ghana 32 zu 27 und in Indien 21 zu 18. Alle anderen Länder zeigten sich abgeneigt gegenüber Israel. Vor allem in westlichen Ländern seien die Antipathien gewachsen, heißt es in der Umfrage.
(www.israelnetz.com)
Offensichtlich ist der Zweite Weltkrieg vergessen, wenn ausgerechnet Deutschland das beliebteste Land der Welt ist und Israel das unbeliebteste Land der Welt ist.
Eigenartig: Am beliebtesten ist Merkels Reich bei denjenigen, die sich schon viermal den Typ an die Regierung gewählt haben, der zu seinen Skandalen mit minderjährigen Prostituierten sagte „na und, dafür bin ich wenigstens nicht schwul!“
89 Prozent der italienischen Befragten bewerteten Deutschlands Wirken als positiv.
Aber erstaunliche 76% der Amis haben sich nach dem Schröderschen Irakkriegs-Nein wieder zu einer positiven Deutschland-Sicht durchgerungen
Die Welt ist aber auch sonst teilweise sehr wirr. So steigt ausgerechnet unter Sarkozy das Ansehen Frankreichs rasant an:
It also suggests that views of France in the USA are at last starting to improve. They rose 14 points to 56 per cent over the last year, and are now higher than at any stage since the first year of the poll in 2005. They reached a low point in 2006, when only around a third of Americans had a positive view of French influence in the world (34%) while nearly half (48%) considered that France’s influence in the world was negative.
(BBC-poll)
Umfragen…
Wenn ich die Mails öffne, kommen jedes Mal die abstrusesten Stories über irgendwelche evangelikalen Fundis, ultrarechte GOPer oder die neuesten Tiefpunkte der Teebeutler-Bewegung zum Vorscheinen.
So gut ich kann, versuche ich natürlich zurück zu schlagen und schicke bizarre Geschichte über „strange germans“ nach Ohio.
Es ist ja nicht so, daß zwischen Oder und Rhein ein Mangel an Leuten herrscht, die von „gaga“ bis „gefährlich“ agieren.
Merkel, Mixa, Meisner, Müller, Ratzi, Koch, Westerwelle, Sarrazin, Guttenberg,…
Wie wir eigentlich das Wort „strange“ definieren, ist dabei noch gar nicht geklärt.
Der gemeine Ohioaner findet natürlich deutsche Eindrücke strange, die ich als höchst unstrange betrachte.
Zum Beispiel, daß man hier im TV ohne weggebeebt zu werden „fuck“ oder „Scheiße“ sagt. Daß im Sommer Frauen und sogar Männer „textilfrei“ in öffentlichen Parks umher liegen, daß Schwule heiraten, daß der Waffenverkauf ein bißchen eingeschränkt ist, daß 16-Jährige legal Bier trinken dürfen, daß man auf Autobahnen (teilweise) so schnell rasen darf, wie es der Motor her gibt, daß in Werbephotos Nippel zu sehen sind, die niemand wegphotoshoppt, etc pp.
Um ehrlich zu sein, ist vieles einfach nur Gewöhnungssache.
Wer in Deutschland lebt, kennt natürlich das Verhalten der Teutonen auf seinen heiß geliebten Autobahnen. Es verwundert nicht, daß einige Irre mit über 200 km/h blinkend auf der linken Spur ihrem Dasein als Organspender entgegenarbeiten. Geschwindigkeitsbegrenzungen nerven tatsächlich. So toll ist Autobahnfahren schließlich nicht, daß man nicht gerne schneller voran käme.
Abgesehen vom Gewöhnungsaspekt ist es aber selbstverständlich inakzeptabler Nonsens, daß es kein einheitliches Tempolimit gibt. Aus ökologischen und verkehrssicherheitstechnischen Gründen ist dies zwingend geboten.
Es ist aber nun einmal eine deutsche Eigenart, daß kein Politiker es wagen wird ein Tempolimit einzuführen - zu groß ist die Angst vor der Rache des Urnenpöbels.
Meiner Ansicht nach ist das ähnlich wie beim amerikanischen Waffenwahn. Vermutlich wissen die meisten US-Politiker, daß der freie Schusswaffenverkauf dringend eingeschränkt werden müsste - aber fast niemand wagt es den Gedanken auch nur auszusprechen - ebenfalls aus Angst vor der Rache des Urnenpöbels.
Es gibt nationale Perversionen, die nicht verbietbar sind, ohne daß einVolksaufstand droht.
In Russland kann man nicht den Vodka verbieten, im Jemen nicht die Krummdolche, in Norwegen nicht den Walfang, in Italien nicht das Massenkillen von Singvögeln und die Iberer haben diese widerliche Vorliebe für den Stierkampf.
Wenn man mich fragten würde, hätte ich noch einige Verbotsvorschläge mehr.
Zum Beispiel Karneval in Köln und Mainz halte ich für gemeingefährlich. Oder die frühsonntägliche Lärmbelästigung durch Kirchenglocken. Aber auch mich hört ja niemand.
Interessanter ist natürlich eine internationale Bewertung.
Welche nationalen Eigenheiten werden gemocht, welche wirken eher abstoßend?
Solche Sympathiehitlisten werden selbstverständlich auch immer wieder erstellt.
Die Jüngste stammt von der BBC und gibt klar zu erkennen, was von der Weltbevölkerung zu halten ist: Die sind echt strange!
Seit inzwischen schon 3 Jahren wird Deutschland in der jährlichen Umfrage des BBC zum beliebtesten Land der Welt gewählt. Dieses Jahr sind die Deutschen erneut auf Platz 1 gelandet. Die Welt steht auf Deutschland. 28.600 Befragte aus 27 Ländern haben Deutschland an die Spitze des Rankings gewählt. Jedes Jahr fragen Forscher der Uni Maryland nach den positiven und negativen Wirken der Länder. Dieses Jahr sagten insgesamt 62%, dass Deutschland einen positiven Einfluss auf die Welt habe. Das sind sogar noch mehr als letztes Jahr. Am Ende der Liste stehen Nordkorea, Iran und Pakistan.
(egofm.de)
Oha! Offensichtlich sind die weltweiten Gehirnzellenreserven gewaltig geschrumpft!
Deutschland wählt sich Herrn Westerwelle und Frau Merkel freiwillig als Herrscherpaar, blockiert Umweltschutz, fährt die Entwicklungshilfe runter, sieht achselzuckend den Krisen in der Welt zu und dafür gibt es Platz 1?
Und Platz 2 an die neben den USA größte Irak- und Afghanistankriegsnation?
Israel hat im Vergleich zum Vorjahr zwei Prozentpunkte gut gemacht, gilt aber immer noch als Sympathie-Paria unter den Nationen:
Israel zählt weltweit zu den unbeliebtesten Ländern.
[…] Rund 21 Prozent der Befragten haben ein positives Bild von Israel, 49 Prozent haben ein schlechtes. Im Vergleich zum vergangenen Jahr ist die Popularität Israels um 2 Prozent gestiegen. Doch lediglich Pakistan, Nordkorea und der Iran schnitten schlechter ab. Mehr als die Hälfte der Befragten äußerten Bedenken über die drei Staaten.
Nur in wenigen Ländern drückten die Befragten Sympathien für Israel aus. In den USA unterstützten 43 Prozent das nahöstliche Land, 41 Prozent lehnten es ab. In Russland war das Verhältnis 35 zu 27 Prozent, in Ghana 32 zu 27 und in Indien 21 zu 18. Alle anderen Länder zeigten sich abgeneigt gegenüber Israel. Vor allem in westlichen Ländern seien die Antipathien gewachsen, heißt es in der Umfrage.
(www.israelnetz.com)
Offensichtlich ist der Zweite Weltkrieg vergessen, wenn ausgerechnet Deutschland das beliebteste Land der Welt ist und Israel das unbeliebteste Land der Welt ist.
Eigenartig: Am beliebtesten ist Merkels Reich bei denjenigen, die sich schon viermal den Typ an die Regierung gewählt haben, der zu seinen Skandalen mit minderjährigen Prostituierten sagte „na und, dafür bin ich wenigstens nicht schwul!“
89 Prozent der italienischen Befragten bewerteten Deutschlands Wirken als positiv.
Aber erstaunliche 76% der Amis haben sich nach dem Schröderschen Irakkriegs-Nein wieder zu einer positiven Deutschland-Sicht durchgerungen
Die Welt ist aber auch sonst teilweise sehr wirr. So steigt ausgerechnet unter Sarkozy das Ansehen Frankreichs rasant an:
It also suggests that views of France in the USA are at last starting to improve. They rose 14 points to 56 per cent over the last year, and are now higher than at any stage since the first year of the poll in 2005. They reached a low point in 2006, when only around a third of Americans had a positive view of French influence in the world (34%) while nearly half (48%) considered that France’s influence in the world was negative.
(BBC-poll)
Umfragen…
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7 Kommentare:
Deutschland ist schön. Und seit der WM weiß jeder, dass in Deutschland immer die Sonne scheint. Viele Sympathien hat Deutschland sicher auch, weil wir "Papst" sind. Und Deutschland wird immer noch als der anerkannte Feind Israles angesehen und ist somit Sympatieträger in weiten Teilen der Welt. Der Mauerfall, sorgte für weitere Freunde in der Welt.
Eigentlich gibt es gute und schlechte Orte nicht. Es gibt nur Orte mit unterschiedlicher Lebensqualität. Die Menschen sind überall scheiße. Verlogen, gewalttätig und korrupt. Manchmal sind sie auch wirklich nett. Aber meist nur, solange sie genug zu Essen und ein wenig Wohlstand haben. Auch das ist überall auf der Welt gleich.
Schaut man sich mal die Landkarte der befragten Länder auf Seite 2 an, könnte man anmerken: repräsentativ ist anders. Außerdem "In total 28,619 citizens in 27 countries, were interviewed face-to-face, or by telephone December 2, 2010 and February 4, 2011"
könnte es also sein, dass Telephonbesitzer leicht überrepräsentiert sind?
In Deutschland mag das keine Rolle spielen, aber bei ca einer Milliarde Inder, dürften die Telefonanschlüsse doch in - sagen wir mal
westlich orientierten Haushalten überwiegen. Die Tatsache, dass solche Umfragen gemacht werden, darf man unter der Rubrik "strange English" abspeichern.
Grüße
QuakediQuak
Klar, die Umfrage ist etwas zweifelhaft.
Interessant ist aber doch wie einheitlich die Menschen urteilen.
Nordkorea mag ja offensichtlich niemand. Ich habe mal für einen Job recherchieren müssen wie genau man nach Nordkorea reist, welche Papiere man braucht und in welchen Hotels man da wohnen kann.
Kurz zusammengefasst: Das ist nicht gerade einfach.
Ich nehme mal an, daß 99,9999% der Befragten noch nie in Nordkorea waren und auch kaum jemand Nordkoreaner kennengelernt hat.
Aber Meinungen haben sie alle.
LGT
Toll!
Gratulation.
'Man braucht nicht nur Nord-Korea nicht zu kennen um eine Meinung darueber zu haben.
In 15 Jahren, and counting, habe ich auf 'I'm from Germany' 100e Male "Oooouuu, Germany is so beautiful/wonderful" und Aehnliches
hingesungen bekommen.
Seit vielen Jahren kommt von mir dann unverzueglich und vollautomatisiert'gelangweilt "Everbeen There"?
Zu 99% natuerlich nicht.
Viele sagen das nur einfach so, da viele Andere das auch nur einfach so sagen.
Andere widerum beziehen sich auf diverse Travel-Channels, wobei man bei so einigen Travel-Channels in Bezug auf Deutschland/Europa, vor allem die schoensten Kirchlein von innen/aussen bewundern kann und ansonsten purdummtypischer Tourismus ansteht.
Ganz bloed, erzaehlte mir 'einer vor Jahren von seiner, unter Anderen, Reise durch Deutschland. Damals war ich diesbezueglich noch ein wenig sensibler, und als dann, nach aufmerksamem Zuhoeren meinerseits, EpcotCenter-DisneyWorld als Quelle kam, viel mir nur noch ein irritiert berechtigtes 'Go Fuck Yourself' ein.
Das gilt im grossen Ganzen auch fuer solch Umfragen.
Gruss
Jake
Ich muss gestehen:
Nach einem nochmaligen durchlesen rollen sich mir angesichts der Resultate die Fußnägel hoch.
Länder, denen Deutschland aktiv ans Bein gepisst hat wie Italien, Spanien, Portugal ("Eurobonds") und die Türkei (EU-Beitritt als Neverending Story) sehen Deutschland positiver als die EU (die im Fall der Türken das Ziel ihres Strebens ist im Fall der Portugiesen, Spanier und Italiener echte Hilfe - eben über die Eurobonds- zu sein versucht).
Die Afrikaner halten die EU bislang noch für "besser" als Deutschland- vielleicht weil die Agrarsubventionen von dort aus vergeben werden? Auf jeden Fall hat Merkel damit doch wieder ein Ziel: Einfach ganz Afrika so lange in die Pfanne hauen, bis die "Umfragewerte" stimmen - in Baden-Württemberg scheint das ja regional auch zu klappen.
Schöne Grüße
QuakediQuak
@ QuakediQuak, Jake:
Vermutlich erwarten wir viel zu viel, wenn wir hinter einem Urteil auch fundierte Gründe vermuten. Das erinnert mich an eine kleine Geschichte:
1986 hockte ich bei meiner Mutter auf dem Sofa und wir sahen im TV einen Bericht über die Sandoz-Katastrophe am Rhein. Die Chemiebrühe hatte inzwischen das Delta in Holland erreicht und die armen Niederländer mußten unfassbare Mengen Giftschlamm ausbaggern.
Der Typ, der bei meiner Mutter den Rasen mähte kam wie üblich nach getaner Arbeit rein, um noch einen Kaffee zu trinken.
Als er sich zu uns setzte, pöbelte er gleich äußerst erfreut los: „Das gönne ich den Scheiß-Holländern! Das haben die nicht anders verdient!“
Damals hatte ich noch leichte philanthropische Anwandlungen und fragte daher nach, was er denn bloß gegen „die“ Holländer habe.
Antwort: „Meine Frau und ich essen jedes Jahr zu Weihnachten eine DEUTSCHE Gans. Aber letztes Jahr haben wir zum ersten mal eine holländische Gans gekauft und die war dermaßen zäh….!“
Wahre Geschichte.
Deswegen hasste er nun alle Holländer.
Ich möchte nicht wissen, wie der Mensch (inzwischen ist er abgereist) so eine Ländersympathietelefonumfrage beantwortet hätte.
LGT
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