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Donnerstag, 29. April 2010

Auch der hellste Politstern sinkt.

Di,Mi,Do-Bürgermeister von Beust hatte sich gedacht der Job als Hamburger Stadtvater würde ihm ein paar nette Jahre bescheren.
Lange Wochenenden auf Sylt, keine Einmischung in die Tagespolitik und zu den Glamour-Gelegenheiten als Repräsentationsonkel erscheinen.
So hatte sich das der feine hanseatische Freiherr gedacht.
Die Arbeitseinstellung erinnert an Guido Westerwelles Auffassung vom Außenministerjob. Auch er kam fachfremd und desinteressiert in das Edelministerium und faselte voin „ein paar schönen Jahre im Außenministerium."
Westerwelles Performance implodierte erheblich schneller als Beusts, da er völlig unflexibel ist. Der Rheinländer kann nur oppositionistisch rumzetern und beleidigt in seiner rechten Ecke hocken.
Der Hanseat ist wesentlich geschmeidiger und passt sich jeder politischen Verschiebung an, die ihn im Amt hält.
Ole „Ich kann eigentlich mit jedem“ von Beust regierte den 9 Jahren seiner Amtszeit schon mit der rechtsradikalen Schillpartei, der opportunistischen FDP, mit einer absoluten CDU-Mehrheit und nun mit den Rückgrat-entkernten Grünen.
Das Koalitions-Chamäleon schwebte stets so weit über den Dingen, daß er von den Hamburgern kaum für die Eseleien des Senats verantwortlich gemacht wurde - und wenn noch so viele Steuermilliarden von CDU-Finanzsenatoren bei windeigen Landesbanken versenkt wurde.

Doch auch die schönsten Zeiten gehen mal zu Ende.
Im neunten Regierungsjahr der Sphinx auf dem Bürgermeistersessel hat sich dann doch zu viel angestaut, um weiterhin als blondes Stadtfaktotum in demoskopischen Höhen der Wählerschwerkraft zu trotzen.
Zu viel unpopulärer Irrsinn braut sich inzwischen unter der Herrschaft Ole I. zusammen.
Die Schulreform hat keine Mehrheit, die Kosten von rund 400 Millionen Euro für die Elbphilharmonie (Versprochen waren einst unter 100 Millionen als Obergrenze für den Anteil der Stadt) nerven, wenn gleichzeitig „ aus Geldmangel“ die Kitapreise ordentlich raufgesetzt werden.
Auch das grüne Prestigeprojekt Straßenbahn, lockt die Hamburger nicht.
Nach einer Psephos-Umfrage für das Abendblatt lehnen 51 Prozent der Bürger den Bau ab, 41 Prozent votieren dafür. Besonders groß ist die Abneigung bei CDU-Wählern, die zu 62 Prozent Nein sagen.

Wer sich daran erinnert, weswegen Beust einst gewählt wurde, muß angesichts neuer Kriminalitätsstatistiken mit den Ohren schlackern.
Was hatten Rüpel Schill und CDU-Scheriff Roger Kusch Kriminalität dramatisiert!

Angeblich konnte keine Rentnerin länger als zwei Minuten auf der Straße sein, ohne ausgeraubt zu werden.
Kusch, der auch privat in Beusts Wohnung lebte, verkörperte den ganz harten Hund Oles.

Was ist geblieben von den Ankündigungen, daß die CDU aufräumen werde?
Ex-Innensenator Schill befindet sich auch der Flucht vor der Polizei im Koks-Sumpf von Rio, Ex-Justizsenator Kusch hat ebenfalls Ärger mit der Staatsanwaltschaft und ist nicht mehr CDU-Mitglied.
Aus dem Trio Infernale ist nur noch Beust übrig.

Guckt man 2010 auf die Kriminalitätsraten, erscheinen die 2001er Verhältnisse unter SPD-Innensenatoren geradezu paradiesisch.

41 Prozent mehr Fälle als im Vorjahr. Die Aufklärungsrate sinkt weiter. SPD: "Ein erschreckender Trend." Hamburg verkommt zum Einbrecher-Paradies! Seit Jahren steigen die Fallzahlen - doch in diesem Winter waren besonders viele Kriminelle unterwegs. Die Polizei hat für das erste Quartal (Januar-März) 41,3 Prozent mehr Einbrüche registriert als für den gleichen Vorjahreszeitraum. Parallel halbierte sich die Aufklärungsquote!
2499 Einbrüche und Einbruchsversuche gab es im ersten Quartal. Das sind 731 mehr als im Vorjahr. Doch aufgeklärt wurden sogar weniger als 2009. Nur in 111 Fällen konnten die Täter ermittelt werden. Damit sank die Aufklärungsquote von 9,0 auf 4,4 Prozent.
(MoPo)

Das Springersche Abendblatt, das immer als Beust-Werbeplattform agierte, teilt darüber hinaus mit, daß der am meisten betroffene Stadtteil natürlich der ist, in dem ich wohne.
Dort „ist es besonders dramatisch“. Um 160 % stiegen dort die Fallzahlen seit 2009 - das entspricht 39 Einbrüchen in meinem Stadtteil innerhalb von nur drei Monaten.
Der Trend steigt steil an. 2008 wies die Statistik 6811 Einbrüche aus. Das waren gut 19 Prozent mehr als im Vorjahr. 2009 stieg die Zahl auf 7006 (plus 2,9 Prozent).

Die SPD gibt zu bedenken, daß diese Entwicklung den Bürgern Angst mache.

Die CDU; die im Wahlkampf 2001 gar nicht laut genug kreischen konnte, wiegelt jetzt ab:

"Die Einbruchszahlen des ersten Quartals sind zwar hoch, jedoch nicht dafür geeignet, den Menschen Angst zu machen", sagt Innenbehördensprecher Ralf Kunz. "Seriöserweise gibt die Polizei bei Einbrüchen keine Quartalszahlen heraus, da diese immer Schwankungen unterliegen. Ein Gesamtjahresüberblick ist aussagekräftiger."

Der Lichtblick ist allerdings, daß die Hamburger Wähler mit nur einer geringen Zeitverzögerung von fast einer Dekade auch bemerken, daß Ole alles liegen läßt, sich faul aus allem raushält, während es mit der Stadt bergab geht.

Seine demoskopische Mehrheit ist futsch und selbst bei den persönlichen Werten liegt Sprödix Scholz von der SPD vor Ole.

Nach einer neuen Abendblatt-Umfrage hat die SPD erstmals seit 2002 die CDU überholt. 41 Prozent sind für von Beust, 44 Prozent für Scholz. […] Wenn am Sonntag Bürgerschaftswahl wäre, würden 34 Prozent für die CDU, aber 37 Prozent für die SPD votieren. Auf die GAL entfielen zehn Prozent, die Linke und die FDP kämen jeweils auf acht Prozent. Schwarz-Grün hätte keine Mehrheit mehr.

Mal sehen, ob sich der Trend bis zur Hamburg-Wahl Ende 2012 hält.

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