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Samstag, 17. April 2010

Kirchenelite contra achtes Gebot.

Pfarrkirche 'Zum Allerheiligsten Welterlöser' in der Gemeinde Hebertshausen (in der Nähe von Dachau) ist ein zweckmäßiger Bau von 1961.
Schön ist anders.
Aber die eiskalte Kahlheit des Altarraums mit dem besonders scheußlichen Scherenschnitt-Bronzejesus an der Stirnseite passt zu den Pfarrern, die Münchner Kardinäle dort einsetzten.

Gleich drei von ihnen fielen durch sexuelle Übergriffe auf Kinder auf.
Der langjährige Gemeindepfarrer Erich W. gab im Jahr 1980 seine Sexattacken zu und mußte 4200 DM Geldstrafe zahlen.

Sein Vorgänger Anton B., von 1945 bis 1969 Gemeindepfarrer, begrabschte die Kinder sogar coram publico im Religionsunterricht.

Man kann also schon von einer gewissen Tradition sprechen und so war es nur folgerichtig, daß ein dritter Pfarrer von der Kirche 'Zum Allerheiligsten Welterlöser' schon ein vorbestrafter Sexualtäter war:
Er kam Anfang der neunziger Jahre nach Hebertshausen, nachdem er in Österreich sechs Monate inhaftiert und ausgewiesen worden war. Der Mann hatte in seiner damaligen Pfarrei einen Ministranten sexuell missbraucht. Aus den Akten des Ordinariats gehe hervor, dass er aufgrund der Einschätzung eines Gefängnispsychologen wieder in eine Pfarrei geschickt worden sei, sagt der Bistumssprecher. Drei Wochen nachdem der Mann die Stelle in Hebertshausen angetreten hatte, meldete sich die Pastoralassistentin im Ordinariat: Es gebe Verwirrungen, weil der Pfarrer mit Jugendlichen häufig über Sex sprechen wolle.
(SZ)

Der Vorwurf, daß Hebertshausen „eine Art Abschiebeort für pädophile Pfarrer gewesen“ sei, empört das Bistum über alle Maßen.
Das ist offenbar immer noch die Verteidigungstaktik des Kirchenadels.

Die Unteren und die Opfer insbesondere sollen gefälligst schweigen.

Ab dem Bischofsrang aufwärts darf man Lügen, daß sich die Balken biegen.

Moral-Bischof Mixa, Mr. Hut-Fashion 2010, der nicht nur log und betrog, sondern auch noch seine Prügelopfer diffamierte, hat nach eigener Auskunft „ein reines Herz“.


Mixa klammert sich an sein Amt, der Ppast hält seine Hand über ihn.

Walter Mixa hat der katholischen Kirche mit seinen Lügen schwer geschadet. Er tritt nicht zurück - trotzdem hat das Bistum Augsburg keinen Bischof mehr. [...]
Wollten die Bischöfe und der Papst den Schaden für die Kirche begrenzen, müssten sie Mixa umgehend zum Rücktritt drängen. Doch selbst wenn sich Mixa in seinem Amt hält, ändert das nichts daran, dass das Bistum Augsburg keinen Bischof mehr hat.Da ist nur noch ein Mann im Bischofsornat, aber es fehlt ihm das, was dieses Amt auszeichnen soll: Glaubwürdigkeit, Autorität, Integrität und Würde.
Annette Ramelsberger

Unser aller Lieblingspapst, der just sein fünfjähriges Dienstjubiläum feiert, verbietet sich Kritik an der Kirche.

This is unerhört.

Er empörte sich in scharfen Worten über „die «subtile oder weniger subtile Aggression». Auch ohne totalitäre Regime herrsche ein Druck, so zu denken, wie alle dächten. Die Angriffe auf die Kirche zeigten, «wie dieser Konformismus wirklich eine echte Diktatur sein kann», monierte der Papst.“
(NZZ)

Benedikt XVI hatte in seiner ureigenen Sex-Affäre, als in seiner Verantwortung der aus Essen stammende und bereits vorbestrafte Pfarrer H. erneut zum Kinderbefummeln eingesetzt wurde, vorgemacht wie das geht.
Er selbst zog sich feige aus der Verantwortung und ließ seinen Vize, Generalvikars der Erzdiözese München und Freising, Gerhard Gruber, den Kopf hinhalten.
Auch hier wurde das Lügen mal wieder zum Prinzip erkoren - Ratzinger sollte geschützt werden, ein Bauernopfer mußte bluten:

Vertraute Grubers schilderten nun dem SPIEGEL, er stehe unter großem Druck und solle wohl als Sündenbock für den Papst herhalten. Es sei darum gegangen, den Papst "aus der Schusslinie zu nehmen". Als die Affäre Mitte März aufflog, sei er am Telefon eindringlich "gebeten" worden, die volle Verantwortung zu übernehmen, klagte Gruber gegenüber Freunden. In einem Brief an seine Vertrauten schreibt Gruber, er habe eine fertig formulierte Stellungnahme zugefaxt bekommen. Änderungswünsche habe er anmerken können. Über die Darstellung des Bistums und darüber, dass man ihm "eigenmächtiges Handeln" im Fall H. vorwarf, empfinde er jedoch großen Unmut. Auch der Ausdruck "Eigenmächtigkeit" sei nicht mit ihm abgesprochen worden. Gruber hatte bisher alle Schuld auf sich genommen.
(Spon)

Kurienkardinal Bertone, Kurienkardinal Darío Castrillón Hoyos und Kurienkardinal Sodano trampelten in den letzten Tagen nach Herzenslust auf dem achten Gebot herum.

Ehrlichkeit ist absolute Fehlanzeige im Vatikan.

Wie der Herr, so das Gescherr.

Bischof Zollitsch spricht davon, daß rückhaltlos aufgeklärt werden müsse.

Wie das aussieht, erfährt man beispielsweise im Bistum Aachen.
Schon im Januar 2010 wurde Bischof Heinrich Mussinghoff über einen weiteren Sexfall informiert.
Konsequenzen gibt es nicht. Die Opfer sind ihm offensichtlich völlig egal.

Systematisch soll sich der Seelsorger das Vertrauen minderjähriger Jungen erschlichen haben, durch Geschenke, Alkohol und gemeinsamen Drogenkonsum. Als Zwölfjähriger, berichtet das Opfer, "hat Georg K. mich ins Pfarrhaus getragen, ins Bett gelegt. Erst hat er mich, dann sich komplett ausgezogen, sich auf mich gelegt und missbraucht". Der Computer des Pfarrers sei voller Pornos gewesen. Auch habe K. selbst Videoaufnahmen und Digitalfotos von sexuellen Handlungen gemacht. Das Opfer und seine Familie verstehen nicht, warum bis heute niemand vom Bistum wenigstens zu einem Gespräch mit ihnen gekommen ist. Das Bistum erklärte auf Nachfrage des SPIEGEL, angerufen habe ja nur der Vater. "Der Junge hätte sich als Opfer schon selbst bei uns melden müssen, nicht wir bei ihm."
(Spon)

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