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Dienstag, 20. April 2010

Vorschlag zur Güte.

Es gibt Themen, die sind toter als ein toter Hund.
Selbst deren hartnäckigste Verfechter können ihre Langweile kaum noch verbergen.

Zum Beispiel die Frage, ob der Zwangszölibat in irgendeiner Form anziehend auf potentielle Päderasten wirkt.

Zölibatsfan Benedikt Nr 16 zeigte gestern auf Malta überdeutlich was er von der Diskussion hält - er schlief während seiner eigenen Messe ein und zeigte damit für alle ersichtlich wie es um die Attraktivität des Katholizismus bestimmt ist.
Gefühlte 197 mal habe ich dieses Jahr schon Diskussionen pro und contra Zölibat gehört/gelesen.
Alle Argumente sind bekannt:

Die Bibel, genauer gesagt Paulus, 1.Timotheus, 3, verlangt sogar ausdrücklich, daß Bischöfe verheiratet sein sollen, um der Gemeinde ein gutes Vorbild zu geben.

1000 Jahre lang hielt sich die heilige Mutter Kirche an diese Regelung, aber im 11. Jahrhundert fürchtete sie so sehr um ihre Besitztümer, die kinderreiche Priester wegvererbten, daß sie eine 180°-Wende vollzog.

Protestanten und Orthodoxe halten das für Blödsinn.

Katholiken hingegen loben den Zölibat als „Geschenk Gottes“.

Die Sexlosigkeit sei ein Energiequell.

Weihbischof Hans-Jochen Jaschke tat den Vorschlag [den Zölibat abzuschaffen - Red] jedoch mit dem Hinweis ab, im Zölibat müsse man „nichts unterdrücken“, sondern könne sexuelle Energie durch „Sublimierung“ sogar in geistige Energie wandeln.
(Welt)

Wenn Zölibatäre vom Zölibat schwärmen und sich verbitten ihnen dieses „Geschenk“ zu nehmen, kommt so sicher wie das Amen in der Kirche ein Gegenargument.

Wenn der Zölibat so toll wäre, könne ihn jeder Priester gerne haben, dann müsse es keinen ZWANG dazu geben, dann entschieden sich sicherlich viele Priester freiwillig zur sexlosen Lebensweise.

An diesem Punkt kommt man gewöhnlich nicht weiter, da sich die Diskutanten gegenseitig zu beleidigen beginnen.

Ein vollkommen sexlos lebender Priester muß ja auch davon genervt sein immer auf den Zölibat reduziert werden.

Fast alle katholischen Geistlichen reagieren inzwischen hysterisch auf die Zölibatsfrage; das Christentum sei doch so viel mehr als dieser eine Aspekt der Sexualmoral.

Seit vor circa zehn Jahren das erste mal pädosexuelle Priester die ganz große Öffentlichkeit bekamen, weil allein in den USA 5000 kinderfickende katholische Priester aktenkundig wurden und die Omertà Catholica zerbrach, wird die RKK die Diskussion um den Zölibat gar nicht mehr los.

Zu naheliegend sind Zusammenhänge zu den Kindesmisshandlungen in ihren Reihen.

In Wahrheit ist aber der Zölibat - richtig muß es heißen: der Zwang zum Zölibat - nur eine Stellvertretervokabel.

Tatsächlich geht es wie so oft nur um die Glaubwürdigkeit.
So gut wie niemand stört sich daran, wenn ein Priester keinen Geschlechtsverkehr hat.

Ich behaupte, daß unsere Gesellschaft soweit aufgeklärt ist, daß man auch die Asexualität als ein vorkommendes „Normalphänomen“ im Sinne der Brockhaus-Definition* von Homosexualität betrachtet.

Wenn also unter Soutane so gar nichts los ist, sollte das niemanden stören.

Das Problem ist nur, daß den Priestern diese Sexlosigkeit eben nicht geglaubt wird.
Ganz abgesehen von päderastischem Sex, der niemals zu rechtfertigen ist, gibt es natürlich viele katholische Priester, die normale homosexuelle oder heterosexuelle Beziehungen haben.

Nicht der Zölibat ist das Problem, sondern dessen Nichteinhaltung!

Aus diesem Dilemma gibt es für die Kirchen meiner Ansicht nach zwei mögliche Auswege.

Der Eleganteste wäre natürlich den Zwangszölibat in eine Aufforderung zu freiwilligem Zölibat umzuwandeln.
Offenbar will das der Vatikan aber nicht.

Daher nun mein Vorschlag zur Güte:

Lieber Papst, wenn Sie den Zölibat so toll finden, daß Sie ihn keinesfalls abschaffen wollen, sorgen Sie dafür, daß Ihre 1,2 Milliarden Schafe auch daran glauben, daß er eingehalten wird.

Ein simples und effektives Mittel ist die Eunuchisierung der rund 400.000 Priester!

Hier handelt es sich um eine jahrtausendealte Praktik, die also erprobt und erfolgreich ist.

Schon in Byzanz, den Assyrischen Reich und China gelangten Palasteunuchen zu höchsten Ehren. Sie wurden allgemein geschätzt und brachten es zu Ministern, Regierungschefs, Generälen und Admirälen.

In der Bibel gibt es sogar Stellen, die man als Aufforderung zur Kastration lesen könnte.

Denn es kommen Tage, da wird man sagen: Wohl den Frauen, die unfruchtbar sind, die nicht geboren und nicht gestillt haben. Lukas 23,29.

In diesem Zusammenhang seien die russischen Skopzen genannt, die sich im 18. und 19. Jahrhundert kastrieren ließen, um ihre besondere Bindung an Jesus zu zeigen.
Rituelle Penis- und Hodenentfernungen dieser Art sind in der russisch-orthodoxen Kirche bis Mitte des 20. Jahrhunderts belegt.

Vor drei oder viertausend Jahren kam es bei der Entfernung der Hoden oft zu Infektionen und anderen Komplikationen.
Das war nicht schön.
Bedauerlicherweise habe ich in einer ARTE-Sendung (öffentlich-rechtliches Fernsehen!!!) einmal gesehen, wie eine Hijra rituell entmannt wurde.
Aua, aua, aua! Das war auch überhaupt nicht schön - ein Seil, eine Klinge und ZACK war alles ab (incl. Penis).
In Indien gibt es Millionen Hijras.

Ich bin aber sicher, daß der Vatikan mit seinen finanziellen Möglichkeiten bedeutend bessere medizinische Bedingungen bei der Hodenentfernung der Priester schaffen könnte.

In einem modernen OP mit den zur Verfügung stehenden Narkotika dürfte die Prozedur erheblich humaner verlaufen.

Wenn man bedenkt, daß die Priester dafür ihr lebenslanges „Geschenk“ des Zölibats per Garantie erhielten, wäre der Schmerz eine leicht zu rechtfertigende Beeinträchtigung.
Zur Not ginge auch eine Hodenzerstörung durch ionisierende Strahlung (Röntgenkastration, Menolyse).

Die Glaubwürdigkeit der Kirche wäre auf diese Weise schnell und effektiv wiederhergestellt.

Niemand müßte mehr Angst haben seine Kinder in katholische Schulen oder Kindergärten oder Chöre oder Internate zu geben.

So eine Kastration ist allerdings irreversibel. Das hat Vor- und Nachteile.
Der Vorteil ist, daß weniger katholische Priester aufgrund von sexuellen Gelüsten zurück in den Laienstand wechseln wollen würden.
Der Nachteil: Falls ein katholischer Priester aus spirituellen Gründen zu einer Religion konvertieren möchte, die sexuell aktive Kleriker hat, wäre er dort stigmatisiert.

Glücklicherweise hat der Liebe Gott für solche Fälle die Chemie erfunden.
Statt der operativen Kastration könnten also Priester, die sich doch nicht 100% sicher mit ihrer Berufung sind, chemisch kastrieren lassen.
Das Mitglied im Zentralkomitee der Katholiken Philip Rösler hat bekanntlich gute Verbindungen zur Pharmaindustrie.

Ich bin sicher, daß er die entsprechenden Medikamente vermitteln könnte.

Die Mittel der Wahl sind hier Antiandrogene.
Cyproteronacetat wird beispielsweise schon jetzt bei Hypersexualität eingesetzt und in den USA ist es verbreitet Sexualstraftäter mit Medroxyprogesteron bzw. Medroxyprogesteronacetat sexuell zu desinteressieren.
In Deutschland gibt es extra ein (allerdings umstrittenes) Gesetz zur „freiwilligen chemischen Kastration“ - Gesetz über die freiwillige Kastration und andere Behandlungsmethoden vom 15.08.1969", Bundesgesetzblatt I, 1969, s. 1143-1145.

Aber lieber Papst, Sie sind ja ein schlauer Mann - Sie können das sicher auch alles recherchieren und entsprechende Regelungen erlassen.

Wenn Sie dann noch mit gutem Beispiel vorangingen, könnten Sie Ihrer Kirche einen großen Dienst erweisen.



*(In der Sexualforschung geht man davon aus, dass die HOMOSEXUELLE ORIENTIERUNG EBENSO WIE DIE HETEROSEXUELLE tief und UNABÄNDERLICH mit der Persönlichkeit verknüpft ist. Die Homosexualität wird inzwischen VON ALLEN MIT IHR BEFASSTEN WISSENSCHAFTLICHEN DISZIPLINEN als ein häufig vorkommendes sexuelles NORMALPHÄNOMEN angesehen.)

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