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Dienstag, 31. Januar 2012

Ungetäuftigkeit

Es gibt über zwei Milliarden Christen auf der Erde, die sich in ein weit verzweigtes Wirrwarr aus sich teilweise heftig bekämpfenden Sekten verteilen.

Pfingstkirchler, Born-again-Christen und Evangelikale praktizieren ihren Glauben so, daß kaum noch Gemeinsamkeiten zum Katholizismus zu erkennen sind.
Dennoch würden sie die europäisch geprägten Römisch-Katholischen immer als Christen ansehen, während die phänotypisch ähnlicheren uramerikanischen Anhänger der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage oft als keine „richtigen“ Christen betrachtet werden.
Viele der Südstaaten-Evangelikalen haben sich im US-Wahlkampf 2012 für den Katholiken Rick Santorum ausgesprochen - er ist so überzeugend homophob.

Dabei wage ich zu bezweifeln, ob Santorums Chef in Rom so zufrieden mit den Gottesdiensten wäre, wenn beispielsweise mit Giftschlangen* getanzt wird.

Dies wiederum kritisieren auch die Zeugen Jehovas*, die zwar als ausgesprochen fromm und konservativ gelten, aber schon deswegen von den Nazi-freundlichen Katholiken verachtet wurden, weil sie sich konsequent dem Kriegsdienst verweigerten und das KZ dem „Dienst“ in Hitlers Armee vorzogen.

Sie verweigerten sich also dem „Rückgrat des großdeutschen Reichs“, das wiederum vom Oberkatholiken Papst Pius XII bejubelt wurde.

Ich wünsche dem Führer nichts sehnlicher als einen Sieg.

(Papst Pius XII. Seligsprechung geplant von Joseph Ratzinger)

'Ich liebe Deutschland jetzt noch mehr.'

(Papst Pius XII, nach der Besetzung der Tschechoslowakei durch deutsche Einheiten)

Der große Tag X ist nahe, der Tag des Einmarsches in die Sowjetunion.
(Papst Pius XII.)

Es ist also schwierig alle Christen unter einen Hut zu bekommen.

Gemeinsam ist ihnen allerdings die Taufe, die in allen Christlichen Konfessionen als zentral angesehen wird.

Durch das Sakrament der Taufe wird ein Mensch zum Kind Gottes und somit Teil der Glaubensgemeinschaft der Christen: der Kirche.
Das Eintauchen in Wasser – oder auch das Übergießen des Kopfes mit Wasser – versinnbildlicht den Tod, die Reinigung sowie die Wiedergeburt und Erneuerung.
Durch die Taufe werden die Erbsünde und alle persönlichen Sünden vergeben. Ein neues Leben in der Gemeinschaft mit Jesus Christus und mit allen, die an ihn glauben, beginnt.
Die Taufe ist Voraussetzung, um weitere Sakramente empfangen zu können. Sie zählt neben Eucharistie und Firmung zu den Einführungssakramenten.

(Bistum Würzburg)

Unnötig an dieser Stelle zu wiederholen, daß ich es ausgesprochen mies und verantwortungslos finde Menschen zu taufen, bevor sie selbst entscheiden können, ob sie das überhaupt wollen.
Diesbezüglich sind die Amish People vorbildlich. Sie leben ihren Kindern ihr streng konservatives und entbehrungsreiches Leben vor und lassen sie dann mit 18 oder 19 Jahren für bis zu ein Jahr „herumhüpfen.“
In dieser Zeit können sie sich gehen lassen, Erfahrungen sammeln und anschließend ganz bewußt und selbstständig entscheiden, ob sie sich taufen lassen wollen und damit zu einem Mitglied der Amish-Gemeinde zu werden.

(Seit Jahren versuche ich immer wieder zu recherchieren, wie frei diese Entscheidung wirklich ist und ob das „Herumhüpfen“ irgendwie reglementiert wird.
Offenbar entscheiden sich aber je nach Gegend tatsächlich zwischen 10 % und 40 % der Amish-Jugendlichen gegen den Eintritt in ihre Gemeinden.)

Es hat durchaus seine Vorteile sich NICHT taufen zu lassen, dann mit dem Eintritt in die „Gemeinschaft mit Jesus Christus“ ist es so wie mit der Jungfräulichkeit; es gibt keinen Weg zurück.

Ist die Ungetäuftigkeit einmal weg, bekommt man sie nie wieder zurück!


Die Taufe eines Kindes kann nicht annulliert werden, wie soeben höchstrichterlich festgestellt wurde.

Ein Vater wollte die Taufe seiner Tochter rückgängig machen. Dazu hatte der Mann gegen die katholische Kirchengemeinde geklagt. Hintergrund war, dass die geschiedene Frau die damals dreijährige Tochter im Jahr 2010 taufen ließ, ohne den Vater zu fragen. Der Verwaltungsgerichtshof (VGH) wies die Klage jedoch ab (Beschluss v. 16.1.2012, Az.7 ZB 11.1569).
(dpa/cla/LTO-Redaktion 30.01.2012)

Die Ungetäuftigkeit zu behalten ist sogar schwieriger als Jungfrau zu bleiben.

Letzteres ist endgültig geschafft mit dem eigenen Tod. Man kann dann mit einem großen Pfund bei Petrus wuchern und ist dem Himmel einen großen Schritt näher.

Hat man aber sein Leben als Ungetaufter ausgehaucht, ist der Drops immer noch nicht gelutscht. Manchmal wird die Taufe sogar noch anschließend vollzogen - also wieder, ohne daß man sich wehren könnte.

Wie jetzt bekannt wurde, hat die Familie von Mitt Romney, eine der Präsidentschaftskandidatenbewerber in den USA, den verstorbenen atheistischen Vater seiner Ehefrau posthum, ein Jahr nach dessen Tod, als Mormone taufen lassen.
Edward Roderick Davis war Ann Romneys Vater, der 1992 starb, und der sein Leben lang als standhafter Atheist gelebt hatte. Ein Jahr nach einem Tod wurde er in einer kirchlichen Zeremonie in die Kirche der Heiligen der letzten Tage aufgenommen.

(Daily mail 30.01.12)

Jungfrau zu bleiben ist leichter, da posthumes Poppen kirchlich nicht vorgesehen ist.

Bevor jetzt der ein oder andere einwendet “ist mir doch egal, ob ich getauft wurde - ich bin eh ausgetreten” ist es wichtig auf unser künftiges Leben im Jenseits zu verweisen.

Hölle ist nämlich nicht gleich Hölle!

Da gibt es Abstufungen. Man kann in Satans Belle Etage die Ewigkeit  verbringen, während man auf die übliche Weise geschmort wird.
Aber für besondere üble Typen gibt es auch noch den Höllen-internen Darkroom mit besonders schlimmen Foltermethoden.

Das hat der weiseste aller weisen Fernsehpfarrer, Pfarrer Buschor, die Ikone von K-TV klar definiert
Hochwürden Hans Buschor (79), emeritierter Professor im Kollegium Maria Hilf, Schwyz ist der geistliche Leiter des am 11. September 1999 gestarteten St. Gallener Senders.

Die Taufe zwingt niemand Gott und die Menschen zu lieben. Die Taufe ermöglicht nur. Ein Mensch kann die Taufgnade nur zerstören, wenn er die Gnade bekommen hat. Die Gnade von sich werfen, will sie nicht, sondern er will Gott nicht lieben, der Mensch hat die Freiheit Gott zu lieben. Und deshalb also: Die Taufe ermöglicht eine ganz besonders innige Liebe zu Gott.
ABER wenn ein Getaufter zu einem Atheisten wird, ist seine Verantwortung auch noch viel größer, weil er eine große Einladung Gottes, ein großes Gnadengeschenk Gottes verworfen hat und als Getaufter hat der es dann in der Hölle sehr viel schlimmer, als wenn er nicht getauft wäre. Das ist eine Tatsache.

(K-TV im Januar 2012, watch 3:55 - 4:50)

Zum Glück bin ich nicht getauft.
Aber ich weine mit den armen Atheisten, die als Babies gegen ihren Willen getauft wurden. Sie müssen die Ewigkeit in einem noch viel schlimmeren Höllenfeuer verbringen, als die Schon-immer-Atheisten!
Ich schmore später mal nur in der "Hölle-light", weil ich es quasi nicht besser wußte. Aber die, die einst die Gnade Gottes bei der Taufe erfuhren und sich dann ABGEWENDET haben, werden für diesen Frevel noch viel mehr gefoltert als Normal-Heiden wie ich!







*Im Südosten der Vereinigten Staaten wird in einigen charismatischen Kirchen beim Gottesdienst mit Giftschlangen hantiert. Manche legen sich so eine Schlange um die Schultern, andere nehmen gleich mehrere auf einmal in die Hand. Die Schlangen können dadurch aufgeschreckt werden und beißen dann auch schon einmal zu. Deswegen gab es im Lauf der Jahre bereits etliche Todesopfer.
Begründet wird das Schlangenritual mit Markus 16:17, 18, wo unter anderem steht: „Mit ihren Händen werden sie Schlangen aufheben.“ In der King James Version wie auch in manchen älteren deutschen Bibeln wird der Anschein erweckt, als ob diese Verse so im Originaltext gestanden hätten.

(Wachturm 2010)

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